Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Vorbemerkung

Als Verhandlungsakten werden in diesem Abschnitt die zwischen Kg. Ferdinand und den Reichsständen gewechselten Resolutionen zunächst zur 1556/57 sehr bedeutsamen Debatte um die Verhandlungsaufnahme (Geschäftsordnung) und sodann zu den eigentlichen Hauptartikeln der Proposition ediert. Alle anderweitigen Resolutionen einzelner Kurien oder Ausschüsse sowie Beilagen, Eingaben und Gutachten im Zusammenhang mit den Hauptartikeln sind im Abschnitt „Resolutionen, Eingaben, Gutachten“ zu finden. Die Akten zu den Beratungen, die nicht von der Proposition herrührten (verzögerte Ankunft des Kgs., Matrikel und Moderation, Livland, Freistellungsdebatte) werden zusammengefasst im Kapitel „Nebenverhandlungen“ ediert.

Für die Darbietung der Verhandlungsakten gelten die für die Edition der RTA 1570 erstellten Richtlinien1 . Abweichend davon werden im Dokumentenkopf jeweils sechs archivalische Nachweise der Stücke angegeben. Als Textvorlagen dienen überwiegend Exemplare aus der kgl. oder der Kurmainzer Überlieferung im HHStA Wien. Für die Kollationierung werden reichsständische Kopien herangezogen.

Nr. 424 Antwort der Reichsstände auf die Proposition sowie Resolution zur Verhandlungsaufnahme und zum Verhandlungsmodus beim 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 425 Replik der kgl. Kommissare zur Antwort der Reichsstände auf die Proposition sowie zur Verhandlungsaufnahme und zum Verhandlungsmodus beim 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 426 Duplik der Reichsstände zur Verhandlungsaufnahme und zum Verhandlungsmodus beim 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 427 Antwort der Reichsstände zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 428 Replik des Königs zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 429 Duplik der Reichsstände zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 430 Triplik des Königs zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 431 Quadruplik der Reichsstände zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 432 Quintuplik des Königs zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 433 Sextuplik der Reichsstände zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 434 Septuplik und Schlussschrift des Königs zum 1. HA (Religionsvergleich)

Nr. 435 Antwort der Reichsstände zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 436 Duplik der Reichsstände zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 437 Triplik des Königs zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 438 Quadruplik der Reichsstände zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 439 Quintuplik des Königs zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 440 Sextuplik der Reichsstände zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 441 Septuplik des Königs zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 442 Oktoplik der Reichsstände zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 443 Fünfte Resolution des Königs zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 444 Sechste Resolution der Reichsstände zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 445 Sechste Resolution und Schlussschrift des Königs zum 2. HA (Türkenhilfe)

Nr. 446 Resolution [Antwort] der Reichsstände zur RKG-Visitation – Reichsjustiz [4. HA]

Nr. 447 Antworten der Reichsstände zum 5. HA (RMO) und 3. HA (Landfrieden)

Anmerkungen

1
  Lanzinner, RTA RV 1570, 112 f.
1
  Kurmainz, pag. 176–178 [Nr. 22].
2
  Kurmainz, pag. 178–180 [Nr. 23].
3
 Nr. 1.
4
  Kf. Ottheinrich kritisierte die Danksagung in der Weisung an seine Gesandten vom 31. 10. 1556 (Heidelberg) als unnötig und präjudizierend, weil der Kg. damit nicht nur den Einberufungsmodus des RT rechtfertigen könne, sondern /103’/ weß sie [kgl. Mt.] daruf handlen unnd durchbringen, desselben darzu von gemeinen Reichs stenden berait ain danckh /104/ haben. Do wir doch wol wissen, der jetzig Reichs tag von irer Mt. one bewilligung der churfursten unnd also nit sollicher gestalt, wie billich hette beschehen sollen, ins werckh gerichtet (vgl. das Vorbringen von Kurpfalz in der Versammlung der CA-Stände am 4. 9.: Kurpfalz C, fol. 144 [Nr. 354]). So befindt man algereidt, waß partheylichkeit auf demselben abermals herfürbrechen will, welche sachenn man gern abgehandlet sehen wolt und wie die religions verwanten augspurgischer confession darunder bedacht oder gemaynt werden. /104 f./ Befehl, künftig auf derlei Danksagungen besser zu achten (HStA München, K. blau 106/3, fol. 103–109, hier 103–104’. Or.; präs. 8. 11. Vgl.  Kurze, Kurfürst, 94, Anm. 24).
a
 Heiligenn] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
5
 = billig.
b
 bemelter] In B, C: berurter.
6
 Vgl. Anm.2 bei Nr. 31.
7
 Zur Formulierung des Bedenkens der CA-Stände in der geteilten Resolution vgl. Nr. 356.
8
 Geistlicher Vorbehalt des Religionsfriedens (Art. 6) im RAb 1555, § 18 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 390 S. 3109 f.).
c
 berierter] In B: bemelter. C wie Textvorlage.
d
 inn rechten] Fehlt in B. In C [korrekt]: in rethen.
9
 Vgl. dazu die divergierende Schilderung der Verhandlungen um den Geistlichen Vorbehalt auf dem RT 1555 in der Antwort des Kgs. [Nr. 504] und in der Replik der CA-Stände [Nr. 505] zur Freistellung.
10
 = für.
e
 furgeschlagen] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: furgefallenn.
f
 ursachenn] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
11
 Die im Folgenden genannten Aussagen beim RT 1555 sind teils in schriftlicher Form enthalten in der Eingabe der CA-Stände an den Kg. (vor 23. 6. 1555) mit Änderungswünschen zum Entwurf des Religionsfriedens ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 196, hier S. 1948, mit Rückbezug auf Nr. 192, hier S. 1920) sowie im Bedenken der CA-Stände zum Geistlichen Vorbehalt innerhalb der geteilten Ständeresolution vom 6. 9. 1555 als Antwort auf die Erklärung des Kgs. zum Entwurf des Religionsfriedens (ebd., Nr. 221, hier S. 2075). Mündlich wurden sie vorgebracht in den Verhandlungen der CA-Stände mit Kg. Ferdinand am 8. 9. 1555. Vgl. das Brandenburg-Küstriner Protokoll (ebd., Nr. 222, hier S. 2090 f.) und das Protokoll Hornungs ( Lutz/Kohler, Reichstagsprotokoll, 127). Vgl. auch Gotthard, Religionsfrieden, 152 f.
g
 daß] In B: also das. C wie Textvorlage.
h
 christlicher] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: gaystlicher.
12
 Die kgl. Kommissare von Helfenstein und Zasius betonten im Bericht vom 13. 10. 1556 an Ferdinand I., die Einbeziehung der Untertanen in die Freistellung sei in den vorherigen Beratungen abgesehen von der dem Kg. mitgeteilten Württemberger Forderung (vgl. Anm.17 bei Nr. 122) nicht zur Sprache gekommen. Wie ihm, Zasius, von „Nicodemus“ (Deckname für den kursächsischen Gesandten Kram) anvertraut wurde, sei dies erst bei der Beratung des Konz. für die Antwort von den Gesandten der Kurpfalz, Württembergs, Sachsen-Weimars und Brandenburg-Küstrins durchgesetzt worden (HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 209–216’, hier 214. Or.).
i
 damals] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: dann alls.
j
 promitieren] In B, C: praemitiern.
13
 Wie Anm. 8. Zur Genese der Formulierung vgl. Anm.10 bei Nr. 505.
k
 aber] In B: auch. C wie Textvorlage.
l
 gestett] In B, C: steet.
m
 doch] In B, C danach: das sy [die ...].
14
 = könnte.
n
 auch] In B: auf. C wie Textvorlage.
15
 Damit keine Forderung der Universalfreistellung aller Untertanen (vgl. Anm.5 bei Nr. 354), wohl aber der Möglichkeit des Glaubenswechsels ohne Verlust von Ämtern und Einkünften nicht nur geistlicher Reichsstände, sondern für alle Geistlichen auch unter katholischer Obrigkeit zur CA. Vgl. zum Zusammenhang den Kommentar der Kurpfälzer Gesandten im Bericht vom 6. 10. 1556 (Anm. 13 bei Nr. 15) sowie Ritter I, 133 f.; anhand der Debatte beim RT 1555 um die Formulierung „und andern“: Gotthard, Religionsfrieden, 108–110.
o
 maynung] In B: punct. C wie Textvorlage.
p
 sich] Ergänzt nach B und C. Fehlt in der Textvorlage.
q
 auß] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: auch.
16
 Vgl. Anm.1 bei Nr. 19.
r
 sampt anndere stennde] Fehlt in B und C.
1
  Kurmainz, pag. 180 f. [Nr. 24].
a
 Reichsstände] In B danach zunächst am Rand eingefügt, dann wieder gestrichen: sowie die Annahme der Entschuldigung des Kgs. wegen seiner persönlichen Abwesenheit.
b
 vernemen] In B danach gestrichen: Demnach aber der incident articl, darauß angeregte gespaltne mainungen erwachßen, dermassen geschaffen, das über die jungst zu Augspurg ergangne hanndlung unnd auffgerichten abschid die kgl. Mt. sich solchen incident stritts nitt versechen, sy, die comissarien, auch hierauff mit instruction und bevelch nitt verfaßt machen und sy sich darauff auß mangel bevelchs nit vernemen lassen kunden, so seind sy urpittig, die übergebne schrifftliche relation [Abbruch].
c
 sambt anndern stennden] In B Einfügung am Rand von Hd. Zasius.
d–
 aus ... vermelldet] In B korr. von Hd. Zasius. Dafür gestrichen: wie dann auff andern vorigen reichsthägen die erscheinende stennd und der abwesenden pottschafften unnd bevelchhabere gewonlichen inn den Reichs sachen auch fürgangen und dieselbigen neben und mitainander inn irer ordnung abgehandelt, und sich sonnst diser reichsthag wol inn beschwerlichen verzug verlengern möchte.
e
 sambt anndern stennden] In B korr. von Hd. Zasius aus: und pottschafften.
f
 wolgefallen] In B danach gestrichen: Wollen sich auch von irer kgl. Mt. wegen gentzlichen versechen, der weltlichen churfursten und andere furstliche pottschafften werden sich inn disem zu befürderung der gemainen wollfart von sollicher mainung nicht absondern, sonnder auch mit derselben vergleichen und einlaßen.
g
 zu Augspurg aufgerichten] In B Einfügung von Hd. Zasius.
h
 vesst, stät] In B korr. von Hd. Zasius aus: vestigkhlich.
i
 genntzlich gesynnet] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
j
 loblichen] In B danach gestrichen: und bestendigen.
k
 solichs religion fridens] In B korr. von Hd. Zasius aus: desselben.
l
 beschwerung] In B danach gestrichen: oder anndere erregung.
m
 auf beschehne furwenndung] In B korr. von Hd. Zasius aus: hierauff.
2
 Die kgl. Kommissare von Helfenstein und Zasius rechtfertigten im Bericht vom 13. 10. an Ferdinand I. diese passive Reaktion auf die Freistellungsforderung detailliert, weil sie damit die Weisungen des Kgs. nicht vollzogen hatten: Am 3. 10. (Wien) hatte er sie aufgefordert, die Freistellung zusammen mit den anderen katholischen Gesandten unter Rückgriff auf die beim RT 1555 gebrauchten Argumente abzulehnen (HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 170–172’, hier 172. Konz. Hd. Kirchschlager). Am 8. 10. (Wien) wiederholte er diesen Befehl. Würden die CA-Stände darauf nicht eingehen und ihre beabsichtigte Gesandtschaft an ihn, den Kg., wegen der Freistellung konkretisieren, sollten die Kommissare dies verhindern, indem sie die Debatte bis zur Ankunft des Kgs. aufschoben und mittlerweile die Fortsetzung der Hauptverhandlungen einforderten. Der Kg. sagte zu, nach seiner Ankunft bis dahin nicht verglichene Punkte zusammen mit den Reichsständen nach Möglichkeit /189/ enntlich abzuhanndlen unnd zuerledigen (ebd., fol. 188–190’. Konz. Hd. Kirchschlager. Vgl. auch Anm.3 bei Nr. 448). Dem gegenüber begründeten die Kommissare ihre abweichende Reaktion auf die Freistellungsforderung: 1) Österreich wäre bei der argumentativen Ablehnung isoliert gewesen, da die katholischen Stände im FR von Anfang an erklärten, sich mangels Vollmacht auf keinerlei Debatte zur Freistellung einlassen zu können. 2) Gegenargumentation im FR und gegenüber den Reichsständen in Ausübung des kgl. Kommissariats hätte keinerlei Erfolg gebracht, sondern nur weitere Verbitterung und erneute Verhandlungsverzögerung erzeugt, da eine entsprechende Replik weitere Partikularverhandlungen der CA-Stände, Beratungen in den Kurien und letztlich nur eine geteilte Resolution veranlasst hätte. Haben sich deshalb mit den ihnen zugeordneten bayerischen Räten sowie mit dem Jülicher Hofmeister Ley und dem /211’/ allten reichshenndler Dr. Welsinger (Straßburg) vertraulich unterredet. Diese haben sie in ihrer Meinung bestärkt, in der Replik nicht gegen die Freistellung zu argumentieren (HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 209–216’, hier 209–211’. Or. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 156 f.; Laubach, Ferdinand I., 163, 165).
n–
 in ... des] In B Einfügung am Rand und korr. aus: so deß bedenckhens gewesen, wie obsteet, den [religions artickhel].
o–
 in ... damit] In B Einfügung am Rand von Hd. Zasius.
p–
 aller ... zuerkhennen] In B Hinzufügung von Hd. Zasius. Korr. aus: fürgeschritten werde.
q
 khuntbare fell] In B: kundbare, unvernainliche notturfft beeder vähl. C wie Textvorlage.
1
  Kurmainz, pag. 264 [Nr. 31] (Billigung im RR); pag. 268 [Nr. 32] (Übergabe).
2
  HStA München, K. blau 107/2b, unfol. (Kop. Dorsv.: Des churfurstlichen rats bedencken uff der kgl. comissarien replick schrifft, dem furstenrat und den Reichs stetten den 20. Novembris eroffnet und anzeigt.). HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 53–55’ (Kop. Überschr.: Relatio der churfursten rethe auff der kgl. commissarien den 13. Octobris gemeinen stenden gegebne replickschrifft, auch irer kgl. Mt. darauff den 26. gemelts monats ervolgte resolution unnd missiff, so denn stenden des furstenraths denn 20. Novembris anno 56 beschechen.). Die Resolution entspricht inhaltlich fast gänzlich und wörtlich weitgehend der Duplik, abgesehen von Bezeichnungen des beratenden Gremiums. Geringfügige Abweichungen werden im Kommentar angemerkt.
3
 Vgl. Kurmainz, pag. 235–239 [Nr. 30].
a
 werden] In B, C danach zusätzlich: das auch der articl der freistellung wol verbleiben [und ...].
4
 Die Resolution des KR (vgl. Anm. 2) entspricht der erweiterten Fassung in B und C [Anm. a].
5
 Gemeint: Aufhebung des Geistlichen Vorbehalts.
b
 beratschlagung] In B, C: beratschlagungen.
c
 der] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: die.
d
 erledigt] In B, C danach zusätzlich: oder der articl der gaistlichen vorbehalts, in vorigem abschid gestellt, [cassirt ...].
6
 Die Resolution des KR (vgl. Anm. 2) entspricht der erweiterten Fassung in B und C [Anm. d].
7
 Vgl. zum folgenden Zugeständnis die internen Verhandlungen der CA-Stände am 13. 11.: Kurpfalz C, fol. 158–163 [Nr. 359].
1
  Kurmainz A, fol. 98 [Nr. 323].
2
  Kurmainz, pag. 447 [Nr. 53].
a
 zwene] In B, C danach: weg.
b
 jetzmals] In B, C: dißmals.
3
 Vgl. die Debatten im Religionsausschuss: Kurmainz A, fol. 68–95’ [Nrr. 320322].
c
 ist] Fehlt in B und C.
4
 Vorrangig Bezugnahme auf die Kriege Spaniens gegen Frankreich und gegen die Kurie. Vgl. Anm.2 bei Nr. 321 und Anm.7 bei Nr. 44.
d
 gewinstem] In B, C: gewinschtem.
e
 viel beraits] In B, C: vilberurts.
5
 Wie Anm. 3.
6
 Bevorzugung des Kolloquiums durch Kg. Ferdinand in der Proposition des RT 1555. Vgl. Nr. 320, Anm.2.
1
  Kurmainz A, fol. 99 f. [Nr. 324].
2
 Korr. aus: 24. Decembris.
3
 Mit der Entscheidung für das Kolloquium setzte sich Kg. Ferdinand über die Empfehlung von Petrus Canisius, seines führenden theologischen Beraters während des RT, hinweg. Canisius berichtete Anfang Januar 1557 an Generalvikar Laynez, der Kg. habe mit seiner Resolution „aperta la porta al colloquio“, obwohl sich die geistlichen Stände dagegen ausgesprochen hatten, da es sich auf die katholische Religion negativ auswirken werde, wenn es die Autorität des Heiligen Stuhls nicht beachte. Er befürchtete ebenso wie die geistlichen Stände, Ferdinand werde wegen der Türkenhilfe weitere Zugeständnisse an die ‚Häretiker‘ machen. Canisius lehnte das Religionsgespräch in einem Gutachten, das er im Zusammenhang mit der Resolution des Kgs. formulierte, unabhängig von der Form der Realisierung grundsätzlich und explizit ab (undatiertes Schreiben an Laynez von Anfang Januar 1557: Braunsberger II, Nr. 229 S. 37–49, hier 40 f. Das nicht überlieferte Gutachten lag dem Schreiben bei. Vgl. Riess, Canisius, 195; Bundschuh, Religionsgespräch, 212 f. mit Anm. 134; Hofmann, Canisius, 127; Aretin, Canisius, 28). Zur Position von Canisius vgl. auch Anm.5 bei Nr. 460.
a
 gemacht] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: geacht.
4
 Diese Konzeption war bereits grundgelegt in der Weisung Ferdinands an seine Kommissare vom 3. 10. 1556 (Wien), nachdem diese ihm gegenüber durchgesetzt hatten, die in ihrer Instruktion vorgegebene Prorogation der Religionsverhandlungen aufzugeben (vgl. Anm.15 bei Nr. 320 und Einleitung, Kap. 3.1.1): Die Befürwortung eines regelrechten Kolloquiums in der letzten Direktive (vom 27. 9.; nicht überliefert) wird dahingehend modifiziert, die Religionsfrage ohne die Verordnung von Kolloquenten und Assessoren nunmehr sogleich beim RT einem interkurialen Ausschuss zu übertragen mit der Vorgabe, dass dessen Mitglieder /170’/ die sachen freuntlich, vertreulich unnd unverpundtlich erwegeten unnd beratschlagten, welchermassen die vergleichung der stritigen religion am fueglichisten fur hannden genomen, gehanndlet und vermittlt göttlicher gnaden cristlich getroffen und erlangt werden möchte. Der Kg. wollte vorerst /172/ auf taugliche personen, die wir zu solchem colloquio [in der Form während des RT] gebrauchen möchten, bedacht sein (HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 170–172’, hier 170 f., 172. Konz. Hd. Kirchschlager). Dem kam er nach, indem er am 13./14. 10. 1556 (Wien) eine Reihe katholischer Theologen bis spätestens 28. 11. nach Regensburg lud, da beim RT /218/ von wegen vergleichung der spalltigen religion haubtsächlich tractiert unnd gehanndlt werden müesse: Schreiben an Georg Witzel und Friedrich Staphylus (13. 10.: Ebd., fol. 218. Konz. Hd. Kirchschlager. HStA Wiesbaden, Abt. 131 Nr. IVa 53, unfol. Or. an Witzel); an Dr. Simon Scheibenhardt, Prediger und Kanoniker an St. Moritz in Augsburg (13. 10.: HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 219); an die Bff. von Naumburg und Merseburg (14. 10.: Ebd., fol. 252–252’. Konzz. Hd. Kirchschlager). Gemäß einem Bericht von W. Arzt an Bf. Rudolf von Speyer vom 16. 12. 1556 war Witzel vor wenigen Tagen und Staphylus bereits zuvor in Regensburg angekommen (GLA Karlsruhe, Abt. 78 Nr. 2222, fol. 317–323’, hier 322. Or.; präs. Udenheim, 23. 12.). Trotz dieser Vorgabe, die der Kg. in der Weisung vom 15. 10. (Wien) nochmals bekräftigte (HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 253 f. Konz. Hd. Kirchschlager), und obwohl Ferdinand inzwischen persönlich in Regensburg angekommen war, votierten die österreichischen Verordneten in den ersten Sitzungen des Religionsausschusses [Nrr. 320322] stets nur in allgemeiner Form für ein Kolloquium, ohne diese Konzeption vorzubringen, die der Kg. in obiger Replik wieder aufgriff. Erst in der Ausschusssitzung am 10. 2. 1557 [Nr. 336] kamen sie darauf zurück. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 151 f.; Laubach, Ferdinand I., 162.
5
 Vgl. zur Zurückweisung dieser Konzeption die Beratung der CA-Stände am 27. 12. 1556 [Nr. 369]. Kf. Ottheinrich von der Pfalz lehnte in der Weisung vom 7. 1. 1557 (Heidelberg) ein Kolloquium nach den Vorgaben in obiger Resolution des Kgs. ab, da er vermutet, /246/ es werde darunder etwas subtiler unnd verschlagener weiße gesucht, die religions handlung zu gemeiner stende und koniglicher Maienstat [!] erkhentnuß zu füren, die doch unß und andern disser sachen zugethanen stenden, disfals zu richten oder urthailen, gar nicht sein zugedulden. Die Beilegung der Glaubensspaltung stehe weder einem Kolloquium noch einer Reichsversammlung zu, sondern sie sei nur in der Form akzeptabel, dass im Anschluss an die Empfehlungen des Kolloquiums bei den stenden sambtlich und aines jeden insonderheit freier wilkhur stehe, ob er ime vorgedachte vergleichung gefallen lassen wölle oder nicht. Dan wir sein für unser person bedacht, auch mit Gottes hilff entlich entschlossen, in gegenwürtigem handel, so das ewig leben und unser seligkheit betriefft, allein auf unser gewissen und nicht uf andere, was die thun oder lassen werden, zusehen – alß uns alß christen gebürt (HStA München, K. blau 106/3, fol. 245–249’, hier 245’ f. Or.; präs. 15. 1. Vgl. Kurze, Kurfürst, 23).
b
 volgennds] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: volgt.
1
  Kurpfalz C, fol. 184’ [Nr. 373].
2
  Kurmainz A, fol. 139’–142’ [Nr. 331]; Österreich B, fol. 697’ [Nr. 181]; Nürnberg, fol. 261’ f. [Nr. 283]. Eine Billigung im KR erübrigte sich, da alle Mitglieder dem Religionsausschuss angehörten.
3
  Kurmainz A, fol. 143 f. [Nr. 332].
4
 Nr. 428.
a
 merern] In B danach: unnd. C wie Textvorlage.
b
 unverporgen] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
c
 also] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
d
 eingerissen] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
5
 Vgl. Anm. 4 bei Nr. 329, Anm. 13 bei Nr. 468; Anm.6 bei Nr. 322.
e
 poseßtas] In B, C: potestas.
6
 Ab fol. 377 andere Schreiberhd.
7
 Regelung im Passauer Vertrag vgl. unten, Anm. 10. Daneben Bezugnahme nicht auf die aktuelle RT-Proposition, sondern auf die in der Proposition des RT 1555 genannten Wege zur Religionsvergleichung (General- und Nationalkonzil, Kolloquium): Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 148, hier S. 1693–1695).
f
 aus] Einfügung nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
8
 Vgl. die Verhandlungen im Religionsausschuss zu den Bedingungen der katholischen Stände: Kurmainz A, fol. 114–133 [Nrr. 327329].
g
 nicht] Einfügung nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
h
 die concilien] In B, C: die khirchen und concilien.
i
 gaists] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: Reichs.
9
 Ab fol. 379 erneut Wechsel der Schreiberhd. (wieder erste Hd.).
j
 scheuen] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: schweren.
10
 Generalkonzil, Nationalkonzil, Kolloquium, Reichsversammlung (Passauer Vertrag, § 6: Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 3 S. 126 f.). In der Passauer Abrede, § 4, ebenso, lediglich modifiziert: Reichs- oder andere Versammlung (ebd., Nr. 2 S. 121). Synopse des Artikels in Vertrag und Passauer Abrede: Drecoll, Vertrag, 149 f.
k
 ainigen] In B, C: aingeen.
11
 Bezugnahme auf die nur allgemein formulierten Vorgaben des Ks. im Wormser RAb vom 4. 8. 1545 für das folgende Regensburger Kolloquium (1546), hier zum Verfahren nach dem Gespräch (ohne expliziten Konzilsvorbehalt): Die Teilnehmer sollten auf dem RT vollkhomne relation thun, damit wir uns der colloquenten verglichnen und unverglichnen articul halber mit gemeinen stenden ferrer vergleichen, bedencken und erwegen mögen, was derhalben zu handlen und zu tun sey (RAb, § 10:  Aulinger, RTA JR XVI, Nr. 341, hier S. 1660). Vgl. Hollerbach, Religionsgespräch, 171; Dingel, Rolle, 195. Beratungen des Wormser RT: Vogel, Religionsgespräch, 176–191.
l
 hauptlehr] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: haubtlicher.
1
  Kurmainz A, fol. 144 [Nr. 333]; Nürnberg, fol. 265–266 [Nr. 285].
2
 Bezugnahme auf die kgl. Replik [Nr. 428].
a
 ksl. ] In B: röm. ksl. C wie Textvorlage.
3
 Bezugnahme auf die Bedingungen der katholischen Stände für das Kolloquium und deren Ablehnung durch die CA-Stände im geteilten Abschnitt der Duplik [Nr. 429].
4
 Dazu in B als Kommentar am Rand: Dise wort seindt von den catholischen hoch bedacht worden, es weren obgemelte conditones domit gemeint etc. Welchs doch gewislich irer Mt. meinung nit gewesen, sonder von andern formalien bayderseitz etc. Nichtz weniger haben sy, die gaistlichen, irer Mt. derhalb ain sondere schrifft unnd protestation ubergeben [Nr. 461], das sy von vorigen conditionen mit nichten wolten gewichen sein noch dieselben durch fernern tractat des colloquii begeben, sonder außtrucklich vorbehalten, auch ir Mt. gebetten haben, deßen also ingedenck zusein etc.
1
  Kurmainz A, fol. 200 f. [Nr. 343].
2
  Würzburg, fol. 225 f. [Nr. 196]; Augsburg, fol. 122’ f. [Nr. 298]. Billigung durch beide Kurien auch in Kurmainz A, fol. 200’ [Nr. 343]. KR war ohnehin mit allen Mitgliedern im Religionsausschuss vertreten.
3
  Kurmainz A, fol. 200’ f. [Nr. 344].
4
 Nr. 430.
5
  Kf. Ottheinrich von der Pfalz kritisierte in der Weisung vom 6. 3. 1557 (Heidelberg) am Beispiel dieser Resolution, deren Vorgaben er insgesamt weitgehend ablehnte (vgl. Anm.2 bei Nr. 379), die widerspruchslos hingenommene Selbstbezeichnung der katholischen Stände als jene der /426/ „alten religion“, da bekannt sei, dass sie Ghottes wort, so immer und ewigclich gewesen und noch sein wirdt, dem menschen thant und satzungen, so in wenigen hundert jarn nach einander zu vertilgkung der rainen, christlichen kirchen [...] heuffigclich eingefallen, nachsetzen, mit der kritisierten Bezeichnung aber den Anschein erwecken, als sei die CA eine Neuerung. Die CA-Stände sollten die Formulierung deshalb ablehnen und gegebenenfalls getrennte Resolutionen übergeben (HStA München, K. blau 106/3, fol. 423–430’, hier 426 f. Or.; präs. 12. 3. Vgl.  Kurze, Kurfürst, 105, Anm. 53; Slenczka, Schisma, 65 f.).
a
 also vill] In B, C: alsvil.
6
 = als.
7
 Vgl. zu den Aufgaben des Präsidiums auch die Zusammenfassung der Verhandlungen durch Zasius [Nr. 453], hier fol. 518–519.
8
 Vgl. zu den folgenden Abschnitten die entsprechenden Festlegungen im RAb [Nr. 577], §§ 22–40.
b
 dessen] In B: disem. C wie Textvorlage.
9
 Vgl. zur Klausel die Verhandlungen zum Konzept zuletzt am 22. 2. (Kurpfalz B, fol. 107 f. [Nr. 343, Anm. a]) und die Sondererklärung der geistlichen Reichsstände an den Kg. [Nr. 462].
10
 = Truhe mit drei Schlössern.
11
  Kf. Ottheinrich kritisierte in der Weisung vom 6. 3. (wie Anm. 5, hier fol. 426’–428; vgl. Kurze, Kurfürst, 109, Anm. 64) die mit der Aktenvorlage verbundene Einberufung eines RT mittelbar durch das Kolloquium. Er vermutete dahinter andere Absichten, vor allem die erneute Forderung einer beharrlichen Türkenhilfe auf dem künftigen RT, der vorrangig deshalb und nicht wegen des Religionsvergleichs angestrebt werde. Grundsätzlich sah der Kf. aktuell keine Möglichkeit, die Glaubensspaltung zu beheben (vgl. auch Anm.3 bei Nr. 347), da /427’/ die papistischen theologi mit sophisterey und betrug umbgangen, die unnsern getrent und gespalten, zum theyl auch sonnderbarer opinionen etc. Seine Gesandten sollten deshalb versuchen, das Kolloquium uff andere qualitates und media zu richten, oder /428/ aber das auch dasselbig ganntz und gar solcher furgebner maß zuhalten underlassen wurde, dhweyl man one das dadurch das ennde dises strits nicht khan noch mag erlangen, sonnder darauff erstlichs ain neuer reichstag und volgends auch, wie zubesorgen, ain anders päpstisch concilium erweckt und verursacht werden möchten. Sollte das Kolloquium dagegen auf keine andere Grundlage gestellt werden, kann Kf. es aus Gewissensgründen nicht bewilligen.
12
 Vgl. die Probleme wegen der Schlüssel beim RT 1559: Leeb, RTA RV 1558/59, Nr. 98 S. 566, Anm. 2.
c
 oder] In B: unnd. C wie Textvorlage.
d
 als oblaut] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: all auch.
e
 bederseidts] In der Textvorlage danach nachträglich von anderer Hd. eingefügt: den. B und C wie die nicht korr. Textvorlage.
f
 erwelten] In der Textvorlage danach nachträglich von anderer Hd. eingefügt: artickels. B und C wie die nicht korr. Textvorlage.
g
 zuetragen] In der Textvorlage danach nachträglich von anderer Hd. eingefügt: wurde. B und C wie die nicht korr. Textvorlage.
h–
 wo ... nötten] So die nachträglich korr. Fassung in der Textvorlage. Erstfassung und gleichlautend in B und C: deren von unnötten. [Vgl. die Fassung im RAb (Nr. 577), § 32: vnd dern, wo von noetten, gewiß ...]
i
 zuhorer] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: zuhören.
1
  Kurmainz A, fol. 202 f. [Nr. 345].
2
 Nr. 431.
a
 kgl. ] In B: röm. kgl. C wie Textvorlage.
b
 Derwegen] In B: Derhalben. C wie Textvorlage.
c
 person] Eingefügt nach B und C. Fehlt in der Textvorlage wohl irrtümlich.
1
  Kurmainz A, fol. 218; Kurpfalz B, fol. 116 f. [Nr. 347 mit Anm. b].
2
  Kurmainz A, fol. 218 [Nr. 347]; Würzburg, fol. 243’ [Nr. 207]; Nürnberg, fol. 379’ [Nr. 309].
3
  Kurmainz A, fol. 218’ [Nr. 348].
4
 Nr. 432.
5
 Liste nach diesem Verhandlungsstand auch bei Wolf, Geschichte, 56; bei Pollet, Pflug, 335, die Liste der katholischen Adjunkten mit Abweichungen. Die Nominierung wurde nochmals geändert. Vgl. zum Teilnehmerkreis, wie er am Ende des RT vorgesehen war, die Angaben in Nr. 454.
6
 In der Textvorlage dazu als Randvermerk: Ist hernachmals der churfurst zu Trier zu einem assessori erkieset. Vgl. Anm.5 bei Nr. 417.
7
 In der Textvorlage dazu als Randvermerk: Ist Speier zu presidenten nachmals verordnet und an sein stat zu ein assessori Saltzburg furgenhommen. Kg. Ferdinand berief in der Septuplik zum 1. HA [Nr. 434] Bf. Rudolf von Speyer zu seinem Stellvertreter als Präsident. Die Assessorenstelle wurde am 11. 3. dem Ebf. von Salzburg übertragen (Kurmainz A, fol. 219 [Nr. 419]).
8
 Julius von Pflug (1499–1564), Kirchenpolitiker, Humanist, Vertreter des Reformkatholizismus mit irenischer Grundhaltung. Humanistisches und juristisches Studium (IUD); Inhaber zahlreicher Dompfründen; hgl. sächsischer Rat. Nach Einführung der Reformation in Sachsen seit 1539 Domherr in Mainz. 1541 Wahl zum Bf. von Naumburg-Zeitz, Amtsantritt (Gegenbf. Nikolaus von Amsdorf) erst 1547. Teilnehmer an mehreren Religionskolloquien sowie am Tridentinum 1551/52. Wirkte beim Kolloquium 1557 als Präsident in Vertretung Kg. Ferdinands. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 377 f.; TRE  XXVI, 449–453 (Lit.); BBKL XV, 1156–1161 (Lit.); Held, Pflug;  Pollet, Pflug.
9
 Michael Helding (1506–1561), katholischer Reformtheologe und Prediger. Dr. theol.; 1537 Weihbf. von Mainz, 1538 Titularbf. von Sidon (deshalb genannt Sidonius), 1549 Bf. von Merseburg, 1558 Berufung zum RKG-Richter. Wiederholt Teilnahme an Religionsgesprächen und RTT. Beim Kolloquium 1557 als Kolloquent tätig. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 382 f.; NDB  VII, 466 f.; TRE  XV, 15 f.; BBKL  II, 696–698 (jeweils Lit.); Feifel, Helding; Smolinsky, Helding.
10
 Johannes Delphius (Brants; 1524–1582). Lic. theol., Kontroverstheologe. 1553 Weihbf. in Straßburg, vorher Kanonikus in Koblenz und Kurtrierer Rat. Zusammen mit Ebf. Johann V. von Isenburg 1551/52 Teilnahme am Tridentinum. Beim Kolloquium 1557 als Kolloquent tätig. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 383 f. (Lit.); NDB  III, 589; Gatz, Bischöfe, 123 f. (Lit.).
11
 Johannes Gropper (1503–1559), katholischer Reformtheologe, Jurist, Kirchenpolitiker. Jurastudium, Dr. jur. civ. Seit 1526 im Kurkölner Dienst; Priesterweihe. 1530–1536 theologische Studien. Seit 1548 Archidiakon von Bonn. Teilnehmer an mehreren Religionsgesprächen und RTT sowie am Tridentinum 1551/52. Verweigerte die Mitwirkung am Kolloquium 1557 ( Bundschuh, Religionsgespräch, 256–260). Vgl. zuletzt Braunisch, Reformatio, bes. 136–141; daneben:  Braunisch, Gropper; Lipgens, Gropper;  NDB VII, 133–136; TRE XIV, 266–270 (jeweils Lit.).
a
 Rithover] In B, C: N.
b
 doctor] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
12
 Martin Balduin Rythovius (1511–1583; benannt nach dem Geburtsort Riethoven in Brabant; eigentlich Bauwens oder Baudouin). Dr. theol., Prof. in Löwen, zwischenzeitlich 1550–1552 Prof. in Dillingen (Aufbau des dortigen Universitätskollegs). Vorstand des Löwener Heilig-Geist-Kollegs. 1561 (-1583) erster Bf. von Ypern. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 385 (Lit.); Pollet, Correspondance IV, 211, Anm. 2.
13
 Petrus Canisius (1521–1597), Jesuit, katholischer Reformer, Kirchenlehrer. Dr. theol.; 1549–1552 Prof. in Ingolstadt, 1552–1556 Dom- und Hofprediger sowie Prof. in Wien und Prag; 1559–1566 Domprediger in Augsburg. Seit 1556 erster Provinzial der Oberdeutschen Provinz des Jesuitenordens. Teilnahme an mehreren RTT (1556/57 als theologischer Berater Kg. Ferdinands I.) sowie 1547 an dem nach Bologna verlegten Trienter Konzil und 1562 an der letzten Tagung in Trient. Wirkte beim Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 385 f.; Brodrick, Canisius;  Diez, Canisius; NDB  III, 122 f.; TRE  VII, 611–614. Neuere Sammelbände: Berndt, Canisius (mit Bibliographie: 423–487); Oswald/Rummel, Canisius. Wirken im Zusammenhang mit dem RT 1556/57: Riess, Canisius, 182–201; Hofmann, Canisius, bes. 126–129.
c
 Wilhelmus] In der Textvorlage korr. aus: Joannes. In B, C [falsch]: Johannes.
14
 Wilhelm Lindanus (van der Lindt; 1525–1588). Niederländer, Studium in Löwen, Lic. theol.; 1554–1556 Prof. in Dillingen, 1566 Inquisitor für Holland, Seeland, Friesland, später Bf. von Roermond. Konnte am Kolloquium 1557 nicht teilnehmen, da ihn Kg. Philipp II. von Spanien nicht freistellte. Vgl. ADB  XVIII, 663 f.; Bundschuh, Religionsgespräch, 232, Anm. 227 (Lit.); 254 f.
d
 Zittardus] In B, C: Citarollus.
15
 Matthias Sittardus (Zittardus, Cythardus; eigentlich Esche; geb. in Sittard; 1522–1566). Dominikaner, bedeutender Prediger mit irenischer Grundhaltung. Dr. theol.; zunächst Prediger in Aachen, seit 1556 gelegentlich Hofprediger des Hg. von Jülich. 1559 Hofprediger, 1561 Beichtvater Ks. Ferdinands I. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl. ADB  XXXIV, 423 f.; Bundschuh, Religionsgespräch, 391 f. (Lit.).
e
 Nicolaus] In B und C zuvor zusätzlich: Dr. Nicolaus de Lanoe [Lanoy] vel [Nicolaus ...].
16
 Nikolaus Goudanus (Nikolaas Florisz; um 1517–1565) aus Gouda/Niederlande. Jesuit, enger Mitarbeiter von Canisius. Dr. theol.; 1550 Prof. in Ingolstadt, seit 1552 in Wien. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 390 f. (Lit.); Begheyn, Goudanus, 29–35.
17
 Johannes Gressenicus (Cressenicus, Gressnigg, gest. 1575), Dominikaner. 1548, 1550–1552 Prof. der scholastischen Theologie in Wien, dann Prediger in Salzburg. Seit Januar 1557 bayerischer Hofprediger in München, ab 1558 Mitglied der bayerischen Visitationskommission. Beim Kolloquium als Adjunkt tätig. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 391 (Lit.).
18
 Georg Witzel (1501–1573), Humanist, Theologe. Theologiestudium, 1520 Priesterweihe. Bald Anschluss an das Luthertum, 1523 Verheiratung; 1525 lutherischer Pfarrer. Seit 1531 Konversion zum Katholizismus; 1533 katholischer Pfarrer in Eisleben, 1538 im hgl. sächsischen Dienst, 1541 Rat in der Reichsabtei Fulda; 1553 Übersiedlung nach Mainz. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl. Bäumer, Witzel; Trusen, Reform, 8–39; TRE  XXXVI, 257–260; Bundschuh, Religionsgespräch, 389 f. Neueste Darstellung: Henze, Liebe, bes. 15–27 (biografische Skizze). Sammelbd.: Kathrein, Witzel. Vgl. auch Anm.8 bei Nr. 347.
19
 Friedrich Staphylus (1512–1564), lutherisch, dann katholischer Kontroverstheologe. Studium der Philosophie, Theologie. 1546 Prof. der Theologie in Königsberg. 1552/53 Konversion zum Katholizismus, Dienststellung beim Bf. von Breslau. Seit 1554 Rat Kg. Ferdinands I., seit 1558 im Dienst Hg. Albrechts V. von Bayern; 1560 Superintendent der Universität Ingolstadt. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch. 387; Soffner, Staphylus, 1–97; TRE  XXXII, 113–115 (Lit.); Mennecke-Haustein, Conversio, 47–212 (biografischer Teil); zusammenfassend: Mennecke-Haustein, Staphylus, 407–411.
f
 Meintz] In der Textvorlage nachträglich in eine Lücke eingefügt. Fehlt in B (dort Lücke für Nachtrag frei gelassen). In C (wie in der Textvorlage) von anderer Hd. nachgetragen. [Vgl. Anm.17 bei Nr. 417.]
g
 Coln] In der Textvorlage nachträglich in eine Lücke eingefügt. Fehlt in B (dort Lücke für Nachtrag frei gelassen). In C (wie in der Textvorlage) von anderer Hd. nachgetragen. [Vgl. Anm.17 bei Nr. 417.]
20
 Da Salzburg auf die Assessorenstelle nachrückte (vgl. oben, Anm. 7), wurde am 11. 3. festgelegt, dass dafür der Bf. von Passau einen Auditor stellen sollte (Kurmainz A, fol. 219 [Nr. 419]).
21
 Nikolaus Driel (1505–1594), aus Nimwegen stammend. 1546 und 1551/52 Konzilsnotar in Trient, seit 1554 Kanoniker in Mainz, 1557 dort Propst an St. Stephan. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Notar. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 397 f. (Lit.).
22
 Simon Bagen (1523–1569). 1551 an der Universität Köln immatrikuliert. Im Mainzer Dienst seit 1555 zunächst tätig als Sekretär in der Kanzlei, 1558 als Rat, nach dem Tod von Kanzler Christoph Matthias (1567) als Vizekanzler. Vgl. Roth, Bagen; Decot, Religionsfrieden, 235, Anm. 318 (mit Korrekturen an Roth). Bagen wird in allen Auflistungen bis zum Ende des RT als Notar genannt, nahm als solcher aber nicht am Kolloquium 1557 teil. Vgl. auch Anm.21 bei Nr. 417.
23
 Johannes a Via (zum Wege, Zumweg; um 1500–1582). Dr. theol.; 1556 Domprediger in Worms, später Hofkaplan und Hofprediger Hg. Albrechts V. von Bayern. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Notar. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 397 (Lit.).
24
 Heinrich Schweiker (Schweicker, Schweikart; gest. 1558/59). Seit 1550 Hofratssekretär Hg. Albrechts V. von Bayern. Nahm am Kolloquium 1557 nicht teil. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 234, Anm. 237; Lanzinner, Fürst, 404.
25
 Philipp Melanchthon (1497–1560), Humanist, Pädagoge, Reformator. 1518 (-1560) Prof. in Wittenberg für Griechisch (Artistenfakultät) und später auch für Theologie. Seit 1529 vielfache Teilnahme an RTT und Religionsgesprächen. Verfasser zentraler evangelischer Bekenntnisschriften (CA, Apologie der CA). Teilnahme am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 404 f.; NDB XVI, 741–745; TRE  XXII, 371–410 (Lit. und Forschungsberichte bis 1991); Scheible, Melanchthon (Lit. 1991–1996). Neueste Biografien (Auswahl): Jung, Melanchthon (Lit. seit 1997); Greschat, Melanchthon; zur politischen Komponente: Wolgast, Melanchthon.
26
 Johannes Brenz (1499–1570), Württemberger Reformator. 1537/38 Prof. der Theologie in Tübingen. Verfasser der Confessio Virtembergica. Unter Hg. Christoph oberster Superintendent in Württemberg; seit 1553 Propst und Prediger an der Stuttgarter Stiftskirche. Teilnehmer an mehreren Religionsgesprächen. Wirkte beim Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 406 f.; NDB  II, 598 f.; TRE  VII, 170–181 (Lit.); Brecht, Brenz; Fehle, Brenz; Jung, Literatur (neuer Lit.-Bericht).
h
 Sueppius] In B: Schneppius. In C: Sneppius.
27
 Erhard Schnepf (1495–1558), lutherischer Theologe (Dr. theol.) und Reformator. 1527–1534 Prof. in Marburg, ab 1544 in Tübingen, seit 1549 Prof. und Superintendent in Jena. Dort Anschluss an Flacius und damit Gegnerschaft zu Melanchthon. Teilnehmer an mehreren Religionsgesprächen und RTT. Wirkte am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 405 f.; NDB  XXIII, 320 f.; TRE  XXX, 233–235 (jeweils Lit.); Ehmer, Schnepf.
28
 Johannes Machabaeus [Scotus] (John MacAlpin; gest. 1557), gebürtiger Schotte. 1542 Prof. der Theologie in Kopenhagen. Superintendent im Hgt. Holstein. Konnte am Kolloquium nicht teilnehmen, da Kg. Christian III. von Dänemark ihn nicht freistellte. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 242, Anm. 297 (Lit.); 399.
29
 Georg Karg (Parsimonius; 1513–1576). Seit 1552 Pfarrer in Ansbach. 1556 Generalsuperintendent der Mgft. Brandenburg-Ansbach. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 408; NDB  XI, 151 f.; BBKL  III, 1099 f.; Weiss, Verstand, 20–103.
30
 Johannes Pistorius d. Ä. (1502–1583), lutherischer Theologe und hessischer Reformator. Erster evangelischer Pfarrer in Nidda, 1541 daneben Superintendent in Alsfeld. Teilnehmer an den Religionsgesprächen der 1540er Jahre. Vertrauter Melanchthons. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 407; NDB  XX, 486; Jaumann, Handbuch, 517 (Lit.); Günther, Reformation, 11–73.
31
 Heinrich Stoll (Stolo; 1489 – 28. 9. 1557). 1533 Prof. der Theologie in Heidelberg, 1536 Rektor, Kurpfälzer Hofprediger. 1545–1548 führend am Durchbruch der Reformation in der Kurpfalz beteiligt. Teilnehmer an den Religionsgesprächen der 1540er Jahre. Unter Kf. Ottheinrich 1556 Mitglied des Kirchenrates und „Spezialsuperintendent“ der Kurpfalz. Wirkte beim Kolloquium als Adjunkt, verstarb vor dessen Abschluss. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 409 (Lit.); Drüll, Gelehrtenlexikon, 520 f. (Lit.).
32
 Andreas Musculus (Meusel) (1514–1581), Brandenburger Reformator. Mag. theol.; 1542 Dozent, 1546 Prof. und leitender Prediger in Frankfurt/Oder. 1566 Generalsuperintendent der Mark Brandenburg; geistlicher Berater Kf. Joachims II. Erschien zum Kolloquium 1557 nicht. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 239, Anm. 266; 399; NDB  XVIII, 626 f.; BBKL  VI, 380 f. (jeweils Lit.); Koch, Musculus.
33
 Joachim Mörlin (1514–1571), lutherischer Theologe und Reformator. Dr. theol.; 1540 Superintendent in Arnstadt, 1544 in Göttingen, 1550 Domprediger in Königsberg, 1553 Ausweisung infolge des Streits mit Osiander um die Rechtfertigungslehre. 1553 Prediger und Superintendent in Braunschweig. 1567 Bf. von Samland. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 411 f.; NDB  XVII, 679 f.; TRE  XXIII, 193–196 (Lit.); Diestelmann, Mörlin.
i
 Marckbach] In B: Marbach. C wie Textvorlage.
34
 Johannes Marbach (1521–1581), lutherischer Theologe und Straßburger Prediger. Dr. theol.; 1545 Diakon und Prediger in Straßburg, 1552 dort Prof. und Präsident des Kirchenkonvents. 1552 kurzzeitig am Konzil in Trient. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 410 f.; NDB  XVI, 102 f.; TRE  XXII, 66–68 (jeweils Lit.).
35
 Victorinus Strigel (1524–1569). 1548 Prof. in Jena, auch beratend für die Hgg. von Sachsen tätig. Im Frühjahr 1557 in Jena Anschluss an Flacius (Gnesiolutheraner). 1563 Prof. in Leipzig, nach der dortigen Entlassung 1567 Prof. in Heidelberg. Wirkte beim Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 412 f. (Lit.); TRE XXXII, 252–255; Koch, Strigel, 391–398.
36
 Jakob Runge (1527–1595). 1548 Prof. der Rhetorik, seit 1552 auch der Theologie sowie Superintendent in Greifswald; 1557 Generalsuperintendent von Pommern-Wolgast. Vertrauter Melanchthons. Entscheidend am Aufbau des protestantischen Kirchenwesens in Pommern beteiligt. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Kolloquent. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 408 f. (Lit.); Harms, Runge; Gummelt, Runge.
37
 Paul Eber (1511–1569), lutherischer Theologe. Dr. theol. (1560); Schüler, Vertrauter und Ratgeber Melanchthons. 1541 Dozent der lateinischen Sprache, 1543 Prof. für Physik und Rhetorik, 1557 für Hebräisch in Wittenberg sowie Prediger an der dortigen Schlosskirche. 1558 Stadtpfarrer in Wittenberg und Generalsuperintendent von Kursachsen. Vermittler mit den Gnesiolutheranern. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Notar. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 416 f.; BBKL  I, 1441 f. (Lit.); NDB  IV, 225; Riegel, Eber; Thüringer, Eber, 285–291.
38
 Jakob Andreae (1528–1590), lutherischer Theologe. Dr. theol., Schüler von Erhard Schnepf; 1546–1548 Diakon in Stuttgart, 1553 Stadtpfarrer und Superintendent in Göppingen, dann auch Generalsuperintendent. 1561 Propst, Prof. der Theologie und Universitätskanzler in Tübingen. Hofprediger, Ratgeber und vielfach Beauftragter Hg. Christophs von Württemberg. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Notar. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 416; NDB  I, 277; TRE  II, 672–680 (Lit.); Ehmer, Andreae; Weismann, Kanzeln.
39
 Dietrich (Theoderich, Theodoricus) Schnepf (1525–1586), lutherischer Theologe. Ältester Sohn Erhard Schnepfs und Schwiegersohn von Johannes Brenz. Dr. theol.; 1555 Pfarrer und Superintendent in Nürtingen, seit 1. 2. 1557 Prof. für AT in Tübingen. Stellte sich im innerprotestantischen Lehrstreit mit Brenz und Andreae gegen seinen Vater. Verweilte nur kurze Zeit beim Kolloquium 1557. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 417 Anm. 88; BBKL XIX, 1251–1257 (Lit.).
1
  Kurmainz A, fol. 218’: Übergabe an die Mainzer Kanzlei am 10. 8. erst gegen nacht. Vorlage (zur Abschrift) vor den Reichsständen durch Mainz am Vormittag des 11. 3. Kurpfalz B, fol. 117’: Übergabe an die Reichsstände am 11. 3.
2
 Nr. 433.
a
 wolfarth] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
3
 Bezugnahme auf die Quintuplik [Nr. 432].
b
 werck] In B, C: christlich werckh.
4
 Der bayerische Gesandte W. Hundt hatte die Benennung Hg. Albrechts als Präsident erwartet. Am 19. 2. 1557 berichtete er dem Hg.: Das Kolloquium /6’/ ist gleichwol ain solch werck, deßen eur f. Gn. vil lieber sollen ubrig dan dabey sein. Allain im fall die kgl. Mt. der sachen selbs aigner person nit wurd mögen außwarten, das sy vileicht euer f. Gn. neben andern doch zum furnembsten comissari möcht wellen furnemen (HStA München, KÄA 3180, fol. 6–8’, hier 6’. Or. Auch zit. bei  Bundschuh, Religionsgespräch, 244, Anm. 308, nach der teils fehlerhaften Lesart bei Mayer, Hundt, 225). Im Bericht vom 28. 2. ging er davon aus, mit der zwischenzeitlich feststehenden Delegierung des Präsidentenamtes an einen /26/ statlichen, verstendigen fursten werde vom Kg. euer f. Gn. verstanden oder gemaint sein. Darumb wißten sy disen dingen desto mer nachzugedencken (HStA München, KÄA 3180, fol. 25–26’, hier 26. Or.; präs. München, 3. 3. Druck:  Mayer, Hundt, 237 f., hier 238).
5
 Vgl. Nr. 433, fol. 45.
6
  Bf. Rudolf von Speyer konnte das Amt später krankheitsbedingt nicht übernehmen und wurde durch Bf. Julius Pflug von Naumburg ersetzt (vgl. Anm.7 bei Nr. 577).
1
  Kursachsen, fol. 222’ f. [Nr. 50, Anm. d].
2
  Kurmainz, pag. 433 f. [Nr. 51].
3
  Kurmainz, pag. 342–345 [Nr. 39].
4
 Vgl. Nr. 452.
a
 das] In B, C: auch.
b
 da] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: das.
c
 ersehung] In B: fursehung. In C: vorsehung.
d
 one erlangt] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: on ir land.
5
 Vgl. dazu die kommissarischen Vergleichsverhandlungen vor und neben dem RT (Einleitung, Kap. 1.2).
e
 dann] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: damit.
6
 Katzenelnbogener Erbfolgestreit zwischen den Gff. von Nassau und Hessen. Vgl. Anm.4 bei Nr. 125.
7
 Vgl. die Eingaben an den RT [Nrr. 511516].
f
 erregen] In B: ereugen. C korr.  erregen zu: ereugen.
g
 auch] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
1
  Kurmainz, pag. 578 (Billigung), pag. 588 f. (Übergabe) [Nr. 66].
2
 Antwort: Nr. 435. Mündliche Replik des Kgs. am 18. 12. 1556: Kurmainz, pag. 436–441 [Nr. 51].
3
 Vgl. die Proposition [Nr. 1], fol. 66’–70 [Nachdem auch vermög ... hilff gefasst machen.].
a
 schwerlich] In B, C: beschwerlich.
4
 = verlangte.
b–
 Derwegen ... zuachten] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias. Korr. aus: Derwegen ermessen sie, das es vill rhatsamer, sicherer und pesser und dem gantzen werck furtreglicher, diese hilff der gestallt zumessigen und leidlich furzunemen, damit die stende und underthonen nach gelegenheit dieser zeit obliegender beschwerden solch ertragen und desto gewisser abrichten mogen, dan ein solchs uf sich zuladen, welches nachmals nitt woll zuerreichen, zuhallten und zuverrichten. Dadurch, so mangell an dem jenigen, so einmall eingegangen, erscheinen sollt, dem gantzen werck, darzu diese hilff dirigirt und gerichtet, beschwerlich unrichtigkeit wol erfolgen konte.
c
 untreglich] In B: unertreglich. C wie Textvorlage.
d–
 bringt ... gedoppelt] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
e
 sein] In B danach gestrichen: Gleichwol wißen hiebei ettlich der churfursten rhett in underthenigkeit irer erheischenden notturfft nach nit zu pergen, das sie in diesem mit ußtrucklichen befelchen irer genedigisten hern noch nit versehen. Damit aber derwegen die berathschlagung nit gentzlich uffgehallten oder eingestellt, sonder die relationen iren furgang, zur gepurlichen beschlussen zu kommen, erreichen mechten, haben sie diesen puncten uff ratification, bewilligung und becrefftigung irer gnst. hern ires theils gestellt. [Einfügung Hd. Matthias: Was inen dan hieruber ervolgt, wellen sie alsdan auch nit unvermeldet laßen.] Aber die andern, so mit ußtrucklichen befelchen hieruber versehen, zweiffeln nit, ire gnst. hern werden das, [was] sie eingangen, genem und stett hallten. Hingegen sind alle Stände des FR  bedacht, in fursteender betrangnuß der kgl. Mt. königreichen und landen, auch zu errettung der teutschen nation die vil angeregt hulff 8 monat lang gedoppellt uf eins jeden standts anschlag zuleisten und zuerlegen, in ansehung, dha solche hulff uf ein geringers sollte angestellt oder furgenommen werden, das gegen dem großen gewaldt des uberlestigen feindts dieselbige wenig ersprießlich oder furtreglich erschiessen mocht. Derhalben sich die stendt des Reichs mitleidenlich zuertzeigen, grossern unrath, nachteill und schaden, dessen man sich zubefaren, nach muglichen dingen abzuwennden.
f
 fruchtbarlicher] In B, C: fruchtbarlich.
5
 = 18. 4. und 24. 6. 1557.
g–
 unnd ... halte] In B Einfügung am Rand.
6
 Bezugnahme auf die Antwort der Reichsstände [Nr. 435].
h–
 den ... ist] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
7
 Zu dieser Einschränkung des Subkollektationsrechts seit 1557 vgl. Lanzinner, Friedenssicherung, 498.
i–
 freysteen ... sein] Korr. nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
8
 Vgl. Bericht der Augsburger Gesandten Hainzel und Rehlinger an den Rat der Stadt vom 15. 1. 1557: Gemäß der Duplik steht es jeder Obrigkeit frei, auch die exemten Untertanen zu besteuern wie herkhommen unnd recht ist. Da die Stadt Augsburg diesbezüglich dem dortigen Bf. nicht zugesteht, dass er dero spital unnd burger etc. zinnßbare leut, ob si gleich irer f. Gn. gerichtbar, zubelegen recht hab unnd allso (sonnder mehr das gegenspil) herkhommen seye, sind Maßnahmen zu erwägen, um eine Präjudizierung wegen der Formulierung „wie herkhommen unnd recht ist“ auszuschließen: Wäre sie wider die wort „exempt unnd gefreyt etc.“ nit zuversteen, wie wir deßn nit geringe fursorg tragen, unnd das allso hochgedachtem unnserm gnst. herrn [dem Bf.] angeregte zinßleut neben irer f. Gn. unnd ains erbarn thumbcapitls unnd annderer unnderworffnenn gaistlichen zugehörigen unnderthonen zubelegen inn crafft deß abschiedts unnd diser clausel geburn solt, kann der Rat von Notaren dokumentieren lassen: Es handelt sich von alters her um dem Spital zinsbare Untertanen, die vom Bf. von Augsburg bisher nie besteuert worden sind, wenngleich er über die Jurisdiktion verfügt. Deshalb gebe die Klausel dem Bf. kein Recht, diese zu besteuern (StadtA Augsburg, Lit. 1556–57, unfol. Or.; präs. 21. 1.). Der Nürnberger Rat stellte dazu und zum folgenden Absatz am 13. 1. 1557 fest: Sollte dies so gemeint sein, dass die geistlichen Ff.  macht haben solten, alle gaistliche nit allein inn iren stifften, sonnder auch unndter irer gaistlichen jurisdiktion wie von alters her gebreuchlich gelegen, dieser turckhen hilff halben zubesteurn, [sei] hierinnen vleissig zuwachen, damit dem bischof oder stifft Bamberg nit eingeraumbt were, die gaistlichen alhie auch mit steur zubelegen (StA Nürnberg, RV 1138, fol. 7*’).
j
 derhalben] In B korr. aus: mit steur.
k–
 unnd ... sollen] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
9
 Vgl. dazu den späteren Protest der Stadt Straßburg: Nürnberg, fol. 402–403 [Nr. 318].
l
 und herkhommen] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
m–
 allegirn ... möchten] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
n–
 Es ... wellen] In B Einfügung auf einem beigelegten Blatt von Hd. Matthias.
o
 und] In B, C: auch.
p–
 darauff ... zuhaben] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias. Korr. aus: So ermessen sie, das derhalben gute, vleissige versehung zuthun.
q
 annschleg und rustungen] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
r–
 Unnd ... ercleren] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias. Korr. aus: Dha aber ir kgl. Mt. anderer ehehafften und trefflichen obligen halben, damit ir kgl. Mt. in vill wege beladen, dieser kriegs handlung nit beiwesen mochten und sich hieruber ires gemudts erclerten.
s
 weitter erwegen] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
t
 furbringen] In B danach gestrichen: Hiebey wissen abermals ettlicher churfursten rhete nit unvermeldet zulassen, ob sie gleich in etzlichen obgesetzten stucken mit ußtrucklichen befelchen nit versehen und sich ire habennde instructionen nit gleich in allem mit zutragen, das sie dannocht von wegen der kgl. Mt. allergnst. empsigen dieses articls halben gethanem anmanen und ansynnen die berathschlagungen und relationen auch nit hindern wellen. Wo aber irer gnst. hern resolutionen, deren sie teglichs gewertig, ankommen, wollen sie sich derselbigen auch vernemen lassen.
u
 pitt] In B danach gestrichen: damit sie ettwas hoffnung schopfen mogen, wes aus des Reichs hulff fur nutzbarkeit wider den feindt zugewarten.
v–
 die ... gesandten] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias.
10
 Ein späterer Sammelakt zur Problematik der Doppelbesteuerung zitiert für den RT 1556/57 diesen Absatz sowie die entsprechenden Aussagen in den folgenden Ständeresolutionen [Nrr. 438, 440, 442, jeweils letzter Absatz] im Wortlaut. Vgl. LA Salzburg, GA IV/10, unfol.; spätere Kop.
w–
 und ... beladen] In B Einfügung am Rand von Hd. Matthias. Korr. aus: oder uberladen.
1
  Kurmainz, pag. 606 f. [Nr. 68].
2
 Die Abschrift am 13. 1. wird mit Vermerken mehrerer weiterer Kopp. bestätigt. Demnach ist die Aufschr. auf der bayerischen Kop. (vgl. Nachweis B) wohl falsch. Abweichende Datierung (Abschrift erst am 14. 1.) auch auf der Kop. in HStA München, HL Passau 2253, fol. 54–66’.
3
 Nr. 436.
4
 Vgl. Nr. 1, fol. 62–65, 66’–70.
5
 Vortrag am 8. 12. 1556: Kurmainz, pag. 354–361, 365 [Nr. 42]. Vgl. auch die mündliche Replik des Kgs. vom 18. 12. 1556: Kurmainz, pag. 436–441 [Nr. 51].
6
 Vgl. Anm.9 bei Nr. 42.
a
 teutsche] In B, C: teutscher.
7
  Kf. August von Sachsen wies seinen Sondergesandten Mordeisen später an, wegen der Konzentration türkischer Truppen in Ofen beim Kg. den unverzüglichen Schutz Wiens anzuregen. Eine Einnahme Wiens wäre für das Reich /112/ gantz erschrecklich, da der Feind damit die Donau kontrollieren würde, Zugang ins Reich hätte und namentlich Sachsen unmittelbar bedroht wäre. /112’/ Derhalben, da es muglich, were nicht unradsam, das nicht alleine Wien, sonder auch Breßlau besatzt wurde. Dann wir besorgen doch, die turckenhulff werde dis jar sonst wenig erschiessenn, dann das man die paß und vestungen besetze und vor dem feindt erhalte. Dann wo, wie man furgibt, der turck so gewaldigk ankompt, besorgenn wir, des konigs macht werde dargegenn das feldt zuhalten nicht vermuglich noch gnugsam sein (Dresden, 15. 2. 1557: HStA Dresden, Loc. 10192/7, fol. 110–113’, hier 112 f. Kop.).
b
 person] In B, C danach: auch.
8
 Zu den diesbezüglichen Bemühungen bei Kg. Sigismund II. August von Polen seit Sommer 1556 im Zusammenhang mit dem Verlust Siebenbürgens vgl. Anm.1 bei Nr. 55.
9
 Beim Nürnberger RT 1543 bewilligten die Reichsstände neben der Defensivhilfe von 6 einfachen [!] Römermonaten (für 20 000 Fußknechte und 4000 Reiter) als Ausgleich für die Steuerausfälle der Matrikel einen Zuschlag mit dem erwähnten Übersold von 1½ fl. je Reiter und ½ fl. je Fußknecht, beschränkt auf die ersten 3 Monate der Hilfe (RAb 1543, §§ 7, 18–21; Rüst- und Laufgeld: § 23: Neue Sammlung II, 484, 486 f.). Die im RAb (§ 19) erwähnte Erlegung von 2 ganzen Monatssolden bezieht sich nur auf die erste Rate der Grundbewilligung. Vgl. zu Letzterer: Steglich, Reichstürkenhilfe, 53; Edelmayer, Kursachsen, 218. Zur Zusatzsteuer: Lanzinner, Friedenssicherung, 470, Anm. 83.
10
 Vgl. Anm. 9.
c
 romzug] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: antzug.
d
 ernenter] In B: ermelter. C wie Textvorlage.
11
 = Paschas und Sandschaken (Sancakbeyi).
e
 statlich] In B, C danach: christlich.
f
 grenitzen] In B: grenitzfleckhen. C wie Textvorlage.
g
 entschliessen] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: beschliessen.
h
 obgemelten] In B, C: obbenenten.
i
 mer] Korr. nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
j
 zethun] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: gethon.
k
 erneuert] Korr. nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
12
 Bezugnahme auf die Verhandlungen des RT zum 1. HA (Religionsvergleich).
13
 Bezugnahme auf den Vergleichstag im Markgrafenkrieg (vgl. Einleitung, Kap. 1.2).
14
 Bezugnahme auf die Verhandlungen des RT zum Koadjutorkonflikt in Livland. Vgl. Eingaben und Resolutionen [Nrr. 511519] mit Hinweisen auf die Beratung in den Kurien.
l
 ainigkait] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: religion.
15
 Vgl. oben, fol. 235’, mit Anm. 8.
16
  Ehgg. Maximilian und Ferdinand.
17
 Der persönliche Zuzug der Landstände erfolgte in der Regel nur, falls der Feldzug vom Kg. oder einem seiner Söhne angeführt wurde. Vgl. am Beispiel der steiermärkischen Landtage 1556: Ziegerhofer, Ferdinand I., 34 f., 57; entsprechende Zusage des ungarischen RT zu Pressburg im Januar 1556: Fessler III, 570 f.
18
 Vgl. dazu und zum Folgenden Anm.5 bei Nr. 438.
19
 = Annäherung.
m
 gemeinen] Korr. nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
1
  Kurmainz, pag. 720 (Billigung und Übergabe) [Nr. 82].
2
 Eine weitere Kop. ebd., fol. 396–403, eignet sich aufgrund vieler Fehler und fehlerhafter Korrekturen nicht als Textvorlage.
3
 Triplik des Kgs. [Nr. 437].
a
 Daneben] In B, C: Dabeineben.
b–
 ir ... Mt. ] Ergänzt nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
c
 hechsten] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: negsten.
d
 geb] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: geen.
e
 Mt. ] Fehlt in B und C.
f–
 das ... Derhalben] Ergänzt nach B und C. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
g
 sig] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: sich.
h
 kriegs rätthen] In B: kriegs herrn. C korr. khriegs herrn zu: khriegs rheten.
i
 unnd dann] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: und an.
j
 instructionen ires thuns] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: instruction ir thails.
k
 zu verkauff] In B [korrekt]: durch furkauff. In C: durch verkauff.
4
 Wiederholung der Formulierung in der Triplik des Kgs. [Nr. 437], fol. 242 [landtfriden in prophan sachen ... beschlossen worden].
l
 erhaltung] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: behalltung.
m
 innerlich] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: jemerlich
n
 sich] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: sie.
o
 gehandhabt] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: gehabt.
p
 wie vor] In B: die vor. In C: hievor.
q
 dise] In B: die. C wie Textvorlage.
r
 verfassung] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: befassung.
5
 Nürnberg 1522: Weder der RAb vom 30. 4. 1522 ( Wrede, RTA JR III, Nr. 33 S. 170–185) noch der RAb vom 9. 2. 1523 (ebd., Nr. 117 S. 736–759) enthalten diesbezügliche Regelungen. Auch eine Durchsicht der Akten zur Türkenhilfe (ebd., 73–122, 319–383) ergab keine Anhaltspunkte. Speyer 1526: Der RAb ( Neue Sammlung II, 272–280) enthält keine Regelung. Speyer 1529: Supplikationen Bambergs ( Kühn, RTA JR VII, Nr. 131 S. 1249) sowie Regensburgs, Freisings, Salzburgs und Passaus (ebd., S. 831 f.) gegen die Doppelbesteuerung. Beschluss des Supplikationsrats (ebd., Nr. 168 C, hier S. 1365). Im RAb (ebd., Nr. 148 S. 1296–1314) keine Regelung. Augsburg 1530: Zusicherung im RAb, § 131, Doppelbesteuerungen künftig zu unterbinden ( Neue Sammlung II, 326). Passau 1537: Kg. Ferdinand I. erbat seit Dezember 1536 von einzelnen Ständen und später von den Reichskreisen eine rasche Türkenhilfe ohne die zeitlich nicht mögliche Veranstaltung eines RT. Dabei berief er für 12. 2. 1537 eine Versammlung nach Passau ein, zu der neben den Ff. (ohne Gff. und Städte) des Bayerischen Kreises auch dem Kreis benachbarte Ff. geladen wurden (neben dem Kg. nahm Bf. Christoph von Eichstätt als Mitglied des Fränkischen Kreises persönlich teil). Die Versammlung bewilligte eine Türkenhilfe, wobei die doppelt besteuerten geistlichen Ff. gemäß § 12 des Abschieds vom 19. 2. 1537 damit nicht gegen die Regelung in den RAbb 1530 und 1532 belastet werden sollten (Druck: Lori, Sammlung Kreisrecht, 8–12, hier 12. Vgl. Conrad, Reichskreis, 39 f.; Hartmann, Reichskreis, 300;  Hartung, Geschichte, 185 f. mit Anm. 2; zum Zusammenhang:  Neuhaus, Repräsentationsformen, 146–148). Regensburg 1541: Zusage des Ks. im RAb, § 52, er werde gegen die Doppelbesteuerung „Fürsehung“ tun ( Neue Sammlung II, 438). Speyer 1544: Vertrag der klagenden Stände (Salzburg, Bamberg, Freising, Regensburg, Passau) mit Vertretern der Erblande vom 26. 5. 1544: Befreiung von der Doppelbesteuerung, aber bezogen nur auf die von diesem RT beschlossene Türkensteuer und befristet auf 1 Jahr (vgl. die Supplikation: Eltz, RTA JR XV, Nr. 160 S. 1148 f.; Vertrag: Ebd., Nr. 167 S. 1189–1191. Festschreibung im RAb, § 68: Ebd., Nr. 565 S. 2266). Vgl. insgesamt mit Schwerpunkt auf der Politik Bambergs gegen die Doppelbesteuerung (1529–1551):  Mühlhofer, Politik, 129–139. Zum Problem der Doppelbesteuerung aus Sicht der österreichischen Landstände: Mensi I, 158–164.
s
 sy] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: sich.
t
 Schlussformel] Fehlt in der Textvorlage. In B und C enthalten.
1
  Kurmainz, pag. 722 f. [Nr. 83].
2
 Vgl. die Ausführungen des Kgs. in der Triplik [Nr. 437].
3
 Vgl. Anm.9 bei Nr. 437.
4
 Vgl. die Quadruplik [Nr. 438], fol. 212.
5
 Vgl. die Ausfertigungen: Nrr. 481, 482.
a
 Hl.] In B danach: röm. C wie Textvorlage.
b
 stattlicher] In B: stattlicherer. In C: statlichern.
6
 Vgl. die Triplik des Kgs. [Nr. 437], fol. 237–238’ [Uber das alles ... erlangt werden möge.].
c
 statter gefasster] In B: steter gewarter gefasster. In C: stetter gefaster.
1
  Kurmainz, pag. 752 [Nr. 86] (Billigung); pag. 753 [Nr. 87] (Übergabe).
2
 Festlegung der Besteuerung Eximierter im Zusammenhang mit der Kreiskontribution (EO) im RAb 1555, § 83 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 390 S. 3131 f.).
a
 furzustellen] In B, C: fuegclich anzustellen.
b
 der] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: unnd.
c
 erfordern] In B: ervolgen. C wie Textvorlage.
d
 passieren] In B, C danach: werden.
3
 Vgl. die Quadruplik [Nr. 438], fol. 214 f.
4
 Vgl. Anm.5 bei Nr. 438.
1
  Kurmainz, pag. 761 [Nr. 89]. Ebenfalls am 17. 2. 1557 beantwortete Ferdinand I. eine Mahnung seines Sohnes Maximilian, dass der Krieg sich dermassen geferlich erzaigen thuet, wo dem nit eillunde statliche fursehung mit gelt und anderer notturft beschiecht, das nichts anderst dann zerruttung, nachtail und schaden, auch verlust unserer landt und leut daraus zu besorgen seye, lediglich damit, er könne derzeit keinen Kredit bekommen (zit. bei Rauscher, Kaiser, 51, Anm. 33).
2
 = erheischt, erfordert.
a
 gewesnen] In B, C danach: Reichs.
3
 Vgl. Quadruplik [Nr. 438], fol. 214 f.; Sextuplik [Nr. 440], fol. 440’–441’.
1
  Kurmainz, pag. 786 f. [Nr. 92] (Billigung und Übergabe).
a
 dem merern nach] In B Einfügung am Rand.
b
 unnd gesanndten] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
2
 Zur Beschlussfassung dieser Formulierung vgl. Kurmainz, pag. 765 f. [Nr. 91].
c
 von] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: vor.
d
 die] Ergänzt nach B und C. Fehlt in der Textvorlage.
e
 uß beweglichen ursachen] In B Einfügung am Rand.
3
 Vgl. Nr. 482. Vgl. zur Festlegung auch Heischmann, Anfänge, 58 f., Anm. 131.
f–
 damit ... versehen] In B Einfügung am Rand.
g–
 solches ... zuerhalten] In B: ihr kgl. Mt. des vorsteenden und augenscheinlichen gewaldts unnd macht des turgken halben in dem dißmals ein sonderbar bedencken hett, [so ...]. C wie Textvorlage.
h–
 dise ... betreffendt] In B Einfügung am Rand.
i–
 oder ... werdt] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
1
  Kurmainz, pag. 788 [Nr. 94].
2
 Überlieferung der ksl./kgl. Kanzlei in der sog. Erskeinschen Aktensammlung („Stader Reichsarchiv“).
3
 Vgl. die Oktoplik [Nr. 442].
a
 nochmalen] In B nachträgliche Einfügung.
b
 hierinn] In B korr. aus: derwegen.
4
 Nr. 482.
c
 der] In B korr. aus: aller.
d
 benueget] In B: benuegig. C wie Textvorlage.
e–
 Daneben ... beantworten] In B Hinzufügung am Rand.
5
 Vgl. deren Werbungen [Nrr. 483, 489, 492].
f
 furnemblich] In B korr. aus: sonnderlich.
g–
 und ... gefarlichait] In B Hinzufügung am Rand.
h
 sonder] In B danach gestrichen: freuntlichs unnd annemigs.
1
  Kurmainz, pag. 796 [Nr. 96].
2
  Kurmainz, pag. 796 [Nr. 97].
3
 Nr. 443.
4
 = Pfalz und Mainz. Vgl. zuletzt Kurmainz, pag. 789 [Nr. 95].
a
 und] Ergänzt nach B und C danach. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
5
 Vgl. die späteren Ausfertigungen: Nrr. 481, 482.
1
  Kurmainz, pag. 797 [Nr. 98].
2
 Überlieferung der ksl./kgl. Kanzlei in der sog. Erskeinschen Aktensammlung („Stader Reichsarchiv“).
3
 Nr. 444.
4
 Vgl. Nr. 444, fol. 430 mit Anm. 4.
5
 Vgl.  Schlaich, Mehrheitsabstimmung; zum Herkommen im KR bes. 301. Mehrheitsabstimmung in Steuerfragen: Mehrheitsbeschluss als mögliche „Anspruchsgrundlage“ für Ks./Kg. gegenüber den Ständen, die der Bewilligung nicht zugestimmt hatten: 311 f. (Mehrheitsbeschluss verpflichtend auch für die Minderheit). Zur Problematik „Türkensteuern und Majoritätsprinzip“ vgl. auch Schulze, Reich, 155–178 (anhand späterer RTT).
a–
 Und ... so] In B Hinzufügung am Rand und korr. aus: Darumb.
b–
 angesehen ... ist] In B nachträgliche Hinzufügung.
c–
 inn ... sein] In B Hinzufügung am Rand.
d
 rethe] In B danach gestrichen: Kg. geht davon aus, dass diese sich sonnder zweifl bei iren herrschafften hierinn numer woll beschaidts erhollen mögen.
e
 zum furderlichisten] In B korr. aus: mit eheistem.
f
 laut ires erbiettens] In B Hinzufügung am Rand.
g–
 und ... furdern] In B Hinzufügung am Rand.
h
 unverlengten] In B nachträgliche Hinzufügung.
i–
 der ... nach] In B Hinzufügung am Rand.
6
 Bezugnahme auf den mit dem Ausschreiben vom 21. 1. 1557 (Regensburg) für 21. 3. 1557 einberufenen Landtag in Prag, auf dem Kg. Ferdinand eine Türkensteuer in Höhe von 12 Schock Groschen je 1000 erhielt. Einen Finanzbeitrag zum Abbau der Schulden des Kgs. lehnten die Stände ab. Ausschreiben: Landtagsverhandlungen II, Nr. 265 S. 783. Akten und Abschied (tschechisch): Nrr. 266271 S. 783–812. Vgl. knapp: Dillon, King, 168. In den böhmischen Ländern wurde seit 1532 keine feste Summe, sondern eine Vermögenssteuer bewilligt, die meist (wie auch 1557) 12 Tausendstel des Vermögens betrug (vgl. Rauscher, Ständen, 54 f. mit Anm. 119; Huber IV, 186, Anm. 2). Zur großen Bedeutung der Länder der böhmischen Krone für das Finanzsystem der kgl. Gesamtlande insgesamt (trugen z.B. für die Türkenhilfe 1541 ca. 66% der Gesamtsteuerlast): Rauscher, Ständen, 53; Winkelbauer, Ständefreiheit I, 496 f. Zur Haltung des Generallandtags in der Türkenabwehr allgemein: Bahlcke, Regionalismus, 85–107.
1
  Kurmainz, pag. 829 [Nrr. 104, 105] (Billigung und Übergabe).
2
 Bericht der Visitationskommission vom 21. 5. 1556 [Nr. 496].
3
 Der Bericht der Visitationskommission [Nr. 496, hier Punkt 7] besagt dies nicht, er erwartet jedoch den baldigen Rücktritt Bf. Johanns von Hoya zu Osnabrück vom Richteramt. Vorgänger des Bf. als ordentlicher Richter war von 1538 bis 1554 Gf. Wilhelm Werner von Zimmern ( ADB  XLV, 302–306). Anschließend versahen zunächst Frh. Johann Jakob von Königsegg, sodann seit Dezember 1555 Gf. Friedrich von Löwenstein das Amt als Verwalter ( Harpprecht VI, 94). Als neuer Richter wurde in Kooperation von Ks. und Kg. (vgl. Anm.10 bei Nr. 496) im April 1556 Bf. Johann von Osnabrück berufen (ebd., 99; Denaisius, Ius, 707). Er versah das Amt vom 30. 4. 1556 bis Juli 1557 ( Schröer, Kirche I, 78; zur Biografie des Bf. vgl. ebd., 74–102; Gatz, Bischöfe, 320 f.; dort irrtümlich als Präsident des RKG). Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die in der Ständeresolution konstatierte Aufgabe der Amtsgeschäfte bald nach der Visitation bereits im Sommer 1556 erfolgte, da der nachfolgende Amtsverwalter, neuerlich Gf. Friedrich von Löwenstein, in seiner Supplikation vom Januar 1557 feststellt, er versehe das Richteramt seit 7 Monaten für den abwesenden Bf. (Nr. 550; vgl. auch Harpprecht VI, 99). Als Nachfolger berief Kg. Ferdinand im Mai 1558 Bf. Michael Helding von Merseburg. Anschließend übernahm Gf. Friedrich von Löwenstein das Richteramt dauerhaft (29. 5. 1561. Vgl.  Denaisius, Ius, 707). Zur Abfolge der Richter vgl. auch Smend, Reichskammergericht, 245, Anm. 3.
4
  RKGO, 1. Teil, Tit. I, § 1; Tit. III, § 1; Tit. IV, § 1 ( Laufs, RKGO, 73, 75, 77).
5
 Bericht der Visitationskommission [Nr. 496], Punkt 9.
6
 = Frist von 6 Monaten: RKGO, 1. Teil, Tit. IV, § 3 ( Laufs, RKGO, 77 f.).
7
  RKGO, 1. Teil, Tit. IV, § 5 ( Laufs, RKGO, 78 f.).
a
 als] In B korr. zu: also. C wie Textvorlage.
8
 Dies entsprach der Empfehlung der Visitationskommission (vgl. deren Bericht [Nr. 496], Punkt 9).
9
  RKGO, 1. Teil, Tit. IV, § 4 ( Laufs, RKGO, 78).
10
 Vgl. Bericht der Visitationskommission [Nr. 496], Punkt 19.
11
 Vgl. dazu Schreiben der Reichsstände auf dem RT an das RKG (Regensburg, 16. 3. 1557): Die im Visitationsbericht 1556 erwähnte Stellungnahme des RKG zu den gegen das Gericht übergebenen Gravamina liegt bisher nicht vor. Da der RT die Erörterung der Reichsjustiz an einen Justiztag ab 30. 5. 1557 in Speyer prorogiert, wird das RKG angewiesen, die Stellungnahme dort einzureichen (HStA München, K. blau 107/2b, unfol. Kop. Im RR verlesen und gebilligt am 15. 3. 1557: Württemberg, unfol. [Nr. 212]).
12
 Vgl. Bericht der Visitationskommission [Nr. 496], Punkt 14.
b
 eintzukommen] In B, C: einkhomen.
c
 berurts] In B korr. zu: beruert. C wie Textvorlage.
13
 Zur Prorogation der Justizfrage an den außerordentlichen DT vgl. Schwartz, Jahre, 106 f.; Smend, Reichskammergericht, 184; Mencke, Visitationen, 97.
1
  Kurmainz, pag. 829 [Nr. 104].
2
  Nürnberg, fol. 401’ [Nr. 315].
3
  Kurmainz, pag. 829 [Nr. 105].
4
 Vgl. Proposition [Nr. 1], fol. 65’ f. [Verner wissen sich ... und erhalten helffen.].
5
 Bezugnahme auf die Erklärung Kg. Ferdinands I. vom 20. 9. 1555. Vgl. Anm.9 bei Nr. 102.
a
 Dieweil] In B: Unnd dieweill. C wie Textvorlage.
6
 Vgl. zum außerordentlichen DT als Reichsjustiztag: Nr. 446, zur Besetzung auch RAb [Nr. 577], § 76. Die Besetzung für den Reichsmünztag wurde im Ausschuss zur Prüfung des RAb leicht modifiziert (Ebf. von Salzburg anstelle des Bf. von Augsburg). Vgl. Kurpfalz, fol. 585’ [Nr. 351] sowie RAb [Nr. 577], § 83. Teilnehmerliste auch bei Schrötter, Reichsmünztag, 70–72.
b
 darnach] In B: hernach. C wie Textvorlage.
7
 Zur Prorogation der Münzverhandlungen durch den RT an den Reichsmünztag vgl. Neuhaus, Repräsentationsformen, 368 f.; Schrötter, Münzwesen II, 109 f. Zum Speyerer Tag 1557: Ebd., 110–115; ausführlich mit Aktenreferaten: Schrötter, Reichsmünztag. Neuere Darstellung: Christmann, Bemühen, 72 f. Hauptakten und Abschied: Leeb, RTA RV 1558/59, Nr. 552 S. 1352–1361.
8
 Bezugnahme auf das Münzmandat Kg. Ferdinands I. vom 25. 9. 1555. Vgl. Anm.10 bei Nr. 103. Vgl. das erneuerte Mandat vom 15. 3. 1557 [Nr. 499].
9
 Bezugnahme auf die Erklärung Kgn. Marias [von Ungarn], Statthalterin der Niederlande, an Ferdinand I. vom 20. 9. 1555 (Brüssel), die sie im Auftrag Karls V. als Antwort auf das Schreiben des Kgs. an den Ks. vom 4. 1. 1555 ( Gross/Lacroix II, Nr. 515 S. 89–91) abgab: Die Kgn. lehnte die verbindliche Annahme der RMO [1551] ohne Einbeziehung der niederländischen Stände ab und berief sich darauf, dass das Münzgesetz auch von vielen Reichsständen nicht befolgt werde. Vor dem Vollzug im Reich sei die Durchführung im Burgundischen Kreis nicht möglich. Generell könnten die Niederlande die RMO nur annehmen, falls dies im Hinblick auf die vielfältigen Handelsbeziehungen keine größeren Nachteile bedinge (Druck: Gross/Lacroix II, Nr. 533 S. 109–111. Regest: Druffel IV, Nr. 669 S. 720 f. Vgl. Bergerhausen, Exclusis, 192; Laubach, Ferdinand I., 118).
10
 Vgl. Proposition [Nr. 1], fol. 66’ [Als auch auf obgedachtem ... gebracht werden].
11
 Vgl. RAb [Nr. 577], §§ 69–71.
12
 Vgl. Anm.13 bei Nr. 102.
13
 = 24. 6. 1557.