Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb
Kgl. Druckprivileg. Prorogierung des Religionsvergleichs vom RT 1555 an einen neuerlichen RT nach Regensburg. Verhinderte Teilnahme des Ks. Aufschub des für 1. 3. 1556 geplanten RT-Beginns wegen des Türkenkriegs und rebellierender Untertanen in Ungarn. Verspätete Eröffnung durch Hg. Albrecht von Bayern als RT-Kommissar im Auftrag des Kgs. (§§ 1–6).
[1. HA, Religionsvergleich] Vorrangige Beratung in einem paritätischen interkurialen Ausschuss. Bekräftigung und Bestätigung der weiteren Rechtsgültigkeit des Religionsfriedens unabhängig vom Erfolg der Verhandlungen (§§ 7 f.). Ablehnung des Nationalkonzils und der Reichsversammlung als Weg zum Religionsvergleich. Derzeit nicht mögliche Veranstaltung eines Generalkonzils. Einberufung eines Religionsgesprächs ohne Beschlusskompetenz. Vorlage des Beratungsergebnisses auf einem nachfolgenden RT (§§ 9–11). Termin, Tagungsort (§ 12). Berufung des Bf. von Speyer als Präsident anstelle des Kgs. (§§ 13–15). Benennung von vier dem Präsidium zugeordneten reichsständischen Assessoren (§§ 16 f.). Benennung der jeweils sechs Kolloquenten, sechs Adjunkten, sechs Auditoren und zwei Notare durch die katholischen und die CA-Stände (§§ 18 f.). Aufgabenstellung des Präsidiums. Ablegung eines Handgelübdes der Kolloquenten und Adjunkten, Verpflichtung aller Teilnehmer zur Geheimhaltung. Rechtssicherung der Kolloquenten und Adjunkten (§§ 20–23). Verschluss der Kolloquiumsakten in einer Truhe bis zur Vorlage auf dem künftigen RT (§§ 24 f.). Geschäftsordnung beim Religionsgespräch (§§ 26–29). Aufgabe der Adjunkten (§ 30). Ersatzleute für verstorbene oder erkrankte Teilnehmer (§§ 31–33). Aufgabe und Benennung der reichsständischen Auditoren (§§ 34 f.). Aufgabe und Vereidigung der Notare (§§ 36–39). Begleichung der jeweiligen Kosten durch die Religionsparteien (§ 40).
[2. HA, Türkenhilfe] Bedrohung der kgl. Erblande durch die Türken. Erwarteter Hauptangriff im nächsten Sommer. Bitte des Kgs. um Unterstützung der Reichsstände (§§ 41–43). Bewilligung einer Reichssteuer von 16 Römermonaten als Geldhilfe (§§ 44–47). Umlegung der Steuer auf die Untertanen (§§ 48–50). Vorgehen gegen säumige Stände (§ 51). Steuerleistung eximierter Stände (§ 52). Beitrag der Hansestädte und der Reichsritterschaft (§ 53). Übernahme des Feldoberstenamtes durch den Kg. oder dessen Söhne (§ 54). Verordnung von Kriegsräten und Musterherren sowie von Pfennigmeistern (§§ 55–58). Kumulierte Erlegung der Steuer im Notfall (§ 59). Eigener Beitrag des Kgs. und seiner Erblande zum Türkenkrieg (§§ 60–62). Wahrung des inneren Friedens im Reich und Maßnahmen gegen illegale Musterungen (§§ 63–65). Beteiligung auswärtiger Potentaten an der Türkenabwehr (§ 66). Beratung einer beharrlichen Hilfe auf einem künftigen RT (§§ 67 f.).
[3. HA, Landfrieden] Bekräftigung der EO. Anmahnung der Umsetzung und des Vollzugs in den Reichskreisen (§§ 69–71). Maßnahmen und Strafen gegen herrenlos umherziehende Söldner gemäß EO. Erneuerung des Landfriedensmandats (§ 72).
[4. HA, RKG-Visitation – Reichsjustiz] Bericht und Abschied der außerordentlichen RKG-Visitation 1556. Prorogation weiterer Beratungen aufgrund Zeitmangels an einen außerordentlichen DT nach Speyer (Justiztag) mit rechtsverbindlicher Beschlusskompetenz (§§ 73–75). Besetzung des DT (§ 76). Bisher mangelnde Besetzung von Assessorenstellen am RKG. Maßgaben für die Besetzung (§§ 77–79).
[5. HA, RMO] Reformbedürftigkeit des Reichsmünzwesens. Keine Beratung auf dem RT wegen Zeitmangels. Prorogation an den außerordentlichen DT nach Speyer (Reichsmünztag) mit leicht geänderter Besetzung. Ratifizierung und Verabschiedung der Beschlüsse zur RMO durch den künftigen RT (§§ 80–83). Bis dahin Bekräftigung der bisherigen RMO (§ 84). Beachtung der RMO im Burgundischen Kreis (§ 85).
Session (§ 86). Konfirmationsklauseln (§§ 87–89). Subskription.
Konz. des RAb gebilligt am 14. und 15. 3. 15571. Verlesen am 16. 3. 15572.
Bemerkungen zur Textgestaltung: Als Textvorlage dient der Druck des RAb aus dem Jahr 1557, um die allgemein im Reich verbreitete Form wiederzugeben. Da kein Konz. aufgefunden werden konnte, dient eines der Orr. des RAb aus der AUR des HHStA Wien als erstes Kollationierungsexemplar [B]. Als zweites Kollationierungsexemplar [C] wird eine reichsständische Kop. bei Abweichungen von B gegenüber der Textvorlage berücksichtigt. Die Textwiedergabe übernimmt aus Gründen der besseren Zitierbarkeit die Paragraphenzählung der
Neuen Sammlung
III.
Im Kommentar werden Erläuterungen, die bereits in Protokollen und Verhandlungsakten angemerkt sind, nicht mehr wiederholt. Auch wird bei den Teilen des RAb, die sich auf die HAA beziehen, nicht eigens auf Verhandlungsakten und Protokolle verwiesen. In der Subskription des RAb werden Angaben zur Ankunft der reichsständischen Gesandten sowie Hinweise auf Deputierte persönlich anwesender Kff. und Ff. ergänzt, die der RAb nicht enthält.
Gedruckte RAbb: HHStA Wien, RK RTA 39, fol. 86–120’ = Textvorlage. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 47, ab fol. 596 (Druck nicht mehr foliiert). StA Augsburg, Reichsstadt Nördlingen MüB 64, Prod. 64. HStA Wiesbaden, Abt. 171 R 407, unfol. HASt Köln, K+R 129, fol. 79–113’. HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 92/1, fol. 41–74’. GLA Karlsruhe, Abt. 50 Fasz. 81, unfol. StA Marburg, Bestand 81A Rubr. 182 Nr. 5, unfol.
Orr. des RAb: HHStA Wien, AUR 1557 III 16 [I] (Or. wohl aus der Kurmainzer Überlieferung. Pergamentlibell mit 8 angehängten Siegeln an gelb-schwarzer Schnur. Eigenhd. unterzeichnet von Kg. Ferdinand I., Vizekanzler Jonas und Sekretär Kirchschlager. Aufschr.: Regenspurg anno 1557. Spätere Überschr.: Nr. 18. Reichs abschied zu Regenspurg 1557. Im oberen Teil durch Feuchtigkeit beschädigt.) = B. HHStA Wien, AUR 1557 III 16 [II] (Or. wohl aus der kgl. Überlieferung als Pergamentlibell mit 7 angehängten Siegeln, teils zerstört, an gelb-schwarzer Schnur. Eigenhd. unterzeichnet von Kg. Ferdinand I., Vizekanzler Jonas und Sekretär Kirchschlager. Aufschr.: Reichs abschiedt de anno 1557.).
Kopp. von RAbb (Auswahl): HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 345–375’ (Kop. mit Marginalien, die den Inhalt kennzeichnen. Überschr.: Abscheidt des gehaltenen reichstags zu Regenspurg anno 56 unnd 57.) = C. HHStA Wien, RK RTA 393, fol. 44–84. HStA München, KÄA 3177, fol. 303–344 (Kop. mit Wasserschaden. Aufschr.: Lectum Ratisponae, 16. Marcii 1557. Überschr.: Abschid.). HStA München, K. blau 271/12, fol. 140–175’. HStA Dresden, Loc. 10193/4, fol. 1–38 (Überschr.: Abschiedt des Heyligen Romischen Reichs, auffgericht zu Regenspurg und ergangen 16. Martii 1557. Zu Dresden den 21. Martii einkomen.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. Y Fasz. Q, fol. 1–39’. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 14, unfol. StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1111, unfol. StA Nürnberg, ARTA 36, fol. 465–503’. GLA Karlsruhe, Abt. 77 Nr. 9069, fol. 314–354’ (Vermerk des Kopisten: Synnd 39 pletter, fur jedes 3 creutzer, facit 29 batzen 1 creutzer [Schreibgebühren].).StadtA Esslingen, RTA 8, unfol. AP Stettin, AKW 37, fol. 1–34’. HASt Köln, K+R 123, fol. 68–107’. HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 92/1, fol. 14–40’. StA Stade, Rep. 5b Nr. 15, fol. 12–43. LHA Magdeburg, Rep. A 1 Nr. 495, fol. 57–98. StadtA Mühlhausen, 10/C 1–8 Nr. 9a, pag. 764–851. AVCU Strasbourg, AA 621, fol. 1–58.
Druck: Abschiedt ; Neue Sammlung III, 136–152; Lünig, Reichsarchiv, Partis generalis continuatio [1], [2. Teil], [1. Fortsetzung], 8–25. Auszüge gedr. bei Ludolff, CJC, 211 f. (§§ 73–79); Ompteda, Geschichte, 67–69 (§§ 73–76); Gross/Lacroix II, Nr. 538 S. 113 (§ 85); Moser, Staatsrecht I, 140 (§ 8), 179 f. (§§ 69–71); III, 252 (§ 9), 258 (§§ 13–15); IV, 358 (§ 86); XLVII, 483 f. (§§ 8 f.). Referiert bei Häberlin III, 161–169, 173–188; Salig III, 72–76 (Religionsfrage, übrige HAA nur knapp).
Mit Roemischer Koeniglicher Maiestat Gnad vnd Priuilegio in Sechs Jaren nit nachzů Drůcken.
Getruckt in der Chůrfürstlichen Stat Meintz durch Franciscum Behem, Anno Domini MDLVII.
FERDINANDVS. Ad Mandatum domini Regis proprium. I. Ionas. D., vicecantzler. L. Kirchschlager. R.ta.C. Vngelter von Theisenhausen–a.
[1] Darumb auch, vnd auff das solch nottwendig wergck, daran nit alleyn aller zeyttlichen wolfart, Sonder auch vnser Seelen heyl vnd Seligheyt zum hoechsten viel gelegen, In keyn vnnottwendigen verzugck gestelt würdt, Wir in namen vnd an Stadt der Roem. Keyserliche Maiestat ein andern Reichstag auff den ersten tag des Monadts Martij Des Sechs vnd Fünffzigsten Jars in vnser vnd des Heiligen Reychs Stadt Regenspurg fuergenommen, bestimbt vnd angesetzt, darauff fürnemlich von bemelter Christlicher vergleychung vnserer Heyligen Religion vnd Glaubens sachen vnnd dann auch von endtlicher richtigmachung vnd wircklicher volnziehung der newen Müntz ordnung vnd des Keiserlichen Edicts vnd was sonst mittler weil vor mer obliegen vnd sachen fürfallen würden, Dauon hoechstgedachter Ksl. Maiestat, vns vnd gemeinen Stenden des
[2] Vnd aber jr L. vnd Ksl. Maiestat Ires Leibs vngelegenheyt vnd ander mergcklichen verhinderung halben, als sich dann mittler zeyt auch jr L. vnd Ksl. b Maiestat auß dem Heyligen Reych Teutscher Nation In jhre Hispanische Koenigreych begeben, nit eygner Person erscheynen koenden, so haben vff jhr L. vnd Ksl. Maiestat freuntlichs vnd Brüderlichs gesinnen, begern vnd vfferlegen Wir auß Vaetterlichem, getrewen gemueth vnnd angeborner zůneygung zů dem Heyligen Reich Teutscher Nation, vnserm geliebten Vatterlandt, die gemein wolfart desselbigen, denc heylsamen frieden vnd sicherheyt zůerlangen vnd zůerhalten, vnß des wergcks dieses Reychßtags vnderziehen vnd annemen woellen.
[3] Wiewol wir nun hierauff vaetterlich vnd genediglich wol geneygt gewesen, vnß auff jetz bestimpte zeit zů solchem Reychßtag Personlich zůuerfügen, So seint wir doch gemeiner Christenheit Erbfeinds, des Türcken, beschwerlichen fuernemens vnd Kriegs handlungen halber Vnd dann auch von wegen vnser Koenigreych vnd Lande Nottwendigen gegenrüstungen vnnd sonst dermassen auffgehalten worden, das wir weder auff bemelten ersten tag Martij noch den ersten tag des darnach volgenden Monats Aprilis (wie wir endtlich endtschlossen gewest) erscheynen moegen.
[4] Derhalben wir ein andern tag des jüngst verschienen Monats Junij ernent, guter zůuersicht, daß wir darzwischen die nottuerfftig gegenwehr zů widerstandt bemelts Erbfeindts, des Türcken, vnd anderer vnser widerwertigen, vngehorsamen vnderthanen vnd Rebellen also anordnen, damit wir one sondern nachteyl vnnd beschwerung vnser getrewen Koenigreich vnd Landen Vff bestimpten ersten tag des Monats Junij zů Regenspurg einkomen vnd den Reichstag in namen des Allmechtigen anfahen, beywonen, auch seiner Goettlichen Allmechtigkeyt zů Lob vnnd gemeyner Christenheyt, sonderlich aber dem heyligen Reych Teutscher Nation zů wolfart, nutz vnnd guttem hetten moegen beschliessen.
[5] Dieweil sich aber die sachen mitler weil in vnserm Koenigreich Hungern durch anstifftung vnserer vngehorsamen Rebellen vnnd sonst der Türckischen befelhaber gewaltigs fuernemen dermassen beschwerlich vnnd gefaehrlich ereygt vnd zůgetragen, daß wir one hohen nachtheyl, gefahr vnd verderben vnsere getrewen Koenigreych vnd Lande, auch one gefehrlichen schaden vnnd abbruch gemeiner Christenheyt vns auff den bestimpten tag von dem wesen daniden auff diesen Reychßtag gar nit begeben moegen, Sonder vil mehr die notturfft erfordert, vns mit gedachter vnser Koenigreych vnd Landt getrewen hülff vnd darthun mit Kriegs volck zů Roß vnnd Fuß zů der gegenwehr inn bereitschafft vnnd verfassung zůschicken, Darzů auch in ansehung der vorsteenden noth vnd gefaehrlichheit vnd das wir derselbigen zeit von andern orten wenig huelff vnd beystandt gehabt, mit
[6] Damit dann die handlung des Reichßtags nit lenger eingestellt, auch neben andern der nottwendig artickul der Türcken hülff so vil desto fürderlicher bedacht werden moecht, So haben wir den hochgebornen vnsern freundtlichen, lieben Son, Vettern vnnd Fuersten, Albrechten, Pfaltzgraffen bey Rhein, Hertzogen in Obern- vnd Nidern Bairn, freuntlich vnd genediglich ersücht, daß sein L. in ansehung oberzelter notwendigen, billichen vrsachen vnbeschwerdt sein wolt, sich zů anfang solchs Reichßtags an statt vnd in namen vnser Person als vnser Commissari gebrauchen zůlassen vnnd von vnsert wegen den erscheynenden Stenden vnd der abwesenden Rheten vnd Potschafften vnser Proposition vnd fürtrag zum allerfürderlichisten zuthun vnd darauff mit den sachen, So auff disem Reichßtag gehandlet werden sollen, zů Procediren vnd zů handlen, biß wir vermittelst Goettlicher gnaden selbst eigner person ankommen vnd, was biß daselbst hin nicht verglichen oder erorttert, als dann abhandlen vnd beschliessen helffen moechten. Woelches gedachter vnser Son, Vetter vnd Fürst vns zů Eheren vnd gefallen vnd gemeynem nutz zů guttem nicht abschlagen woellen, sonder freundtlich sich solchem also guttwillig vnderfangen.
[7] Vnd als der Chůrfürsten geordnete Rhete, etlich Fürsten vnd Stendt des Hl. Reichs eygner Person vnd etlich durch jre Pottschafften mit volnkomnem gewalt damals gehorsamlich erschienen, denen gedachter vnser Son, Vetter vnd Fürst vnser Proposition zu gegenwertigem Reichßtag ahn vnser Statt vnd in vnserm namen eroeffnet vnd sie, die erscheinende Stende, Potschafften vnd gesandten, darüber in die berahtschlagung getretten vnnd sich gleich anfencklichs bedachtlich erinnert, Welchermassen der Articul vnser Christlichen Religion inn berürtem jüngstem, zů Augspurg vffgerichtem Reichs Abschiedt vff ein andern kuenfftigen Reichßtag verlegt, weß des wegen vermoeg des Passawischen vertrags5 jns werck zůstellen daselbst beschlossen vnd verabschiedt; Zů dem auch, das dieser Artickul vnuerneinlich der treffenlichst vnd Hochwichtigist vnder allen andern des Hl. Reichs obliegen, daran einem jeden Christen billich zu dem Hoechsten gelegen sein soll, auch vff vorigem Reichßtaegen als vnwidersprechlich der fürnembst jedes mals fürgezogen, wir auch den in bemelter vnser Proposition zů gegenwertigem Reichßtag allen andern fürgesetzt:
[8] So haben wir vns zů vnserer glücklichen ankunfft in vnser vnd des Hl. Reichs Stat Regenspurg mit jhnen vnnd sie hinwider sich mit vns Hierueber verglichen vnnd endtschlossen, Das der artickel der Religion in eynem sondern Außschuß, von bederseyts Religion Stenden in gleicher anzall zůbesetzen, Inhalt hievor zu Passaw vnd jüngst zů Augspurg abgeredten, verabschiedten beschlussen zůtractiren vnd zůhandlen, vnnd nicht desto weniger denn hiervor zů Augspurg in Religion- vnd Prophan sachen vffgerich-
[9] Als nun derselbig verordnet Außschuß solliche Tractation des Religion Artickels fürgenommen, mit fleiß bewogen vnnd auff erfolgte gnůgsame Relation gepflogner berathschlagung der Chůrfürsten raehte, erscheinende Fürsten, Staendt vnd der abwesenden gesandte Bottschafften sich darüber auch in gemein vnderredt vnd jr guetbeduncken vns fürbracht, Darhunter sie sich gleichwol erinnert, das inn allen vorgeenden berathschlagungen, wie zů vergleichung der spaltigen Religion fürzůgehen vnd zůkomen, jedeßmals vier Wege, Nemlich eins General- oder National Concilij, Colloquij oder gemeiner Reichßuersamblung, fürkommen, Aber jetzmals dabeneben geachtet, das auß allerhandt bewegenden vrsachen die zwen Wege eines National Concilij oder auch einer Reychsuersamblungs zůuergleichung der strittigen Religion vndienstlich, Auch derselbig Artickel in deren wege einen nit moege gezogen werden. Vnd ob gleich der weg eines General freyen, Christlichen Concilij der ordenlichstd vnd richtigist, von alters bey der Christ-
[10] Vns aber vnnd gemeinen Stenden des heyligen Reichs vnd derselbigen Vnterthanen ahn Christlicher vergleichung angezeigter Religion nicht allein die zeitlich, sondern auch die ewig wolfart vnnd der Seelen heyl vnd seligkeit gelegen sein will, vmb desto mehr diser Artickel aller moeglichen befürderung wol würdig vnnd nottuerfftig ist vnd in fernere verlengerung dem heyligen Reich Teutscher Nation zů weiterm nachtheil nicht zustellen, Vnnd dann der wege eins Colloquij, freuntlichen vertrewlichen gesprechs vor dieser zeit mehr in diesen vnnd dergleichen fellen vnd Religions spaltungen gebraucht worden:
[11] So haben vff solchs alles wir vns mit jnen vnd sie sich hinwider mit vns verglichen, vereinigt vnd ent-
[12] Vnd nachdem auß allerhand fürgefallenen vnd beweglichen vrsachen jetzmals allhie zu solchem Colloquio, auch frůchtbarer handlung fueglich nit fürgeschritten, vil weniger beschlossen werden mag, So haben wir auff der Chůrfürsten Rehte, anwesender Fürsten, Stende vnd der abwesenden gesandten Botschafften Raehtg vnd gůtbeduncken einen andern tag vnd malstatt, Nemlich vff Bartholomei, den Vier vnd zwentzigsten Monats tag Augusti, in vnser vnd des heyligen Reichs Statt Wormbs zu haltung des vorhabenden Colloquij einzukommen, fürgenommen vnd diß Colloquium dahin verschoben.
[13] Dieweil aber an solchem werck, damit das Colloquium vnd desselbigen Proceß one allerhand weitleufftigkeit vnd vnnotturfftiger disputation für- vnd abgehen, auch gewuenschte ersprießliche befürderung vnnd vermittelst Goettlicher genaden gůtte außrichtung erlangt werden moeg, vil vnd hoch gelegen, das ein ansehenlichen President demselbigen vor sey, Haben vns die Stende, Rehte, Botschafften vnd Gesandten gehorsamblich gepetten, wir wolten vns solcher Presidentz gnediglich vnd vaeterlich beladen, eygner Person diesem Colloquio beywonen vnd darin presidirn.
[14] Wiewol wir nun darauff Gott dem Allmechtigen zu lob vnd gemeiner wolfart der Teutschen Nation zu auffnemung vnd gůtem gedeyen vaetterlich vnd gnediglich geneigt, auch willig gewesen, den Stenden in diesem jhrem vnderthenigen ansuchen vnd begern zu wilnfarn vnnd vns solcher Presidentz in der
[15] Nicht desto weniger aber, vnd auff das in solchem kein mangel erscheine, Haben wir vff der Stende, Rehte, Botschafften vnd Gesandten vnderthenige, gehorsame bewilligung den Bischoffen zu Speyer, vnsern Fürsten vnd lieben Andechtigen, an vnser statt zu einem Presidenten verordnet7, der vnsere koenigliche Person in diesem fahl representiren vnd vertretten sol.
[16] Vnd haben neben solches Presidenten verordnung wir vns mit der Chůrfürsten Rehten, anwesenden Fürsten, Stenden vnd der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vnd sie sich hinwider mit vns vereinigt, verglichen vnd demselbigen Presidenten ferner Vier Assessores auß den Chůr- vnd Fürsten von wegen bederseits Religions verwandten zugeordnet: Nemlich von wegen der Chůrfürsten, Fürsten vnd Stende vnser alten Religion den Ertzbischoffen zu Trier, des heyligen Roemischen Reichs durch Gallien vnnd das Koenigreich Arelat Ertzcantzlern, vnd den Ertzbischoffen zu Saltzburg, vnsere liebe Neuen, Chůrfürst, Fürst vnd liebe Andechtigen; Vnd dann von wegen der Chůrfürsten, Fürsten vnnd Stende, der Augspurgischen Confession verwandt, den Hertzogen zů Sachsen, des heyligen Roemischen Reichs Ertzmalschalcken [!], vnd Hertzog Christoffen
[17] Wo ferr aber jren Liebden etwan auß zůfallenden verhinderungen beschwerlich vnd vngelegen fallen wolte, berurtem Colloquio biß zum end abzuwarten, darauß dan vnrichtigkeiten vnd nachteilige verlengerung vnd etwa gar ein zerrüttung dises wercks entstehn moechte: Damit nu das verhuetet werde, So haben wir vff der Stend vnd Botschafften wolgefallen vnd vergleichung in dem solche fürsehung fürgenomen, Wo jre Liebden als zů Assessorn deputirte Chůr- vnd Fürsten einer oder mehr zu anfang ernents Colloquij oder in mittel desselbigen der sachen anderer wißlicher mercklicher obliegen, ehafft vnd geschefft halber selbs nit beywonen oder biß zum end außwarten moechten, Das als dan dieselbige ein jeder, so dermassen verhindert, an sein statt ein geschickte, ansehenliche vnd vernuenfftige Person zum wenigsten auß den Prelaten, Dhomcapitteln, Graffen oder Herrn zu Assessorn substituirn vnd alßbald verordnen sollen8, damit diß mangels halb das Colloquium nit auffgezogen noch verhindert werde. Vnd soll zu vnsers verordneten Presidenten, deßgleichen der jetzbenanten Assessorn, Chůr- vnd Fürsten, auch derselben substituirten Assessorn gefallen stehen, auß jhren geheimbsten Rehten oder zugeordneten einen oder zwen mit in diß Colloquium Rahtsweiß zuziehen vnd bey jren Liebden vnd jnen zuhaben.
[18] Dieweil auch dabeneben statlich bedacht vnd er-
[19] Vnd seind hierauff beider seits die Colloquenten, Adiuncten vnd Notarien alhie benant worden, wie deßen einem jeden theil verzeichnuß zugelassen9.
[20] Wiewol wir auch vns, deßgleichen die Stende,
[21] So setzen, ordnen vnd woellen Insonderheit wir doch, das nach aller gelegenheit der President vnnd die Assessores ein solche gute fürsehung thůn vnd fürnemen sollen, damit in vil berurtem Colloquio durchauß aller vberfluß, auch hessigkeit, verunglimpffung vnd Conuitia zwischen den Personen vermitten bleiben, keiner dem anderen vnbescheidenlicher weyß inn seine Rede einfahl, ein jede Parthey jhrer notturfft auff maaß, hierunten begriffen, außgehoert vnd diese Collation, freuntlich, vertrewlich gesprech zů Christlicher gutlicher frůchtbarkeit für- vnd abgehen moege.
[22] Dabeneben auch, vff das desto mit mehrerm fleiß vnd ernst die Christlich Einigkeit gesucht vnd befur-
[23] Vnnd soll den verordneten Colloquenten vnnd Adiuncten diese Colloquution, wes sie sich darin ver-
[24] So solle auch ferner ein sondere drey schlüssige Truchen auffgericht vnd verordnet [werden], darin alle Prothocolla, Acta, geschrifft vnd handlungen nach jedes mals volnbrachten vnd geendten gesprech gelegt werden, daruon ermelter vnser verordneter President einen, die Assessores vnser alten Religion den andern vnd die Assessores von der Augspurgischen Confession den dritten, alles vnderschiedliche schlüssel, haben vnd nach geendtem Colloquio biß zur nechsten Reichs versamblung (daselbst hin diese Trüchen zůbringen vnd den Reichs Stenden nottuerfftige Relation zůthun) behalten; diese Trueche auch anders nit, dann in gemeiner Audientz vnnd wenn Colloquirt, eroeffnet werden.
[25] Da sich aber eynest oder mermals zůtragen vnd begeben wuerde vonn wegen vngleichmessigen verstandts oder aber anderer gelegenheyten halber, das von noetten sein woelle, die Prothocolla vnd Acta zůreuidiren: In solchem fall sollen sich der President vnd die Assessorn gleichmaessig erzeigen vnd die Reuision den Colloquenten (doch alles in gesambtem Rahte) nit verwaegern.
[26] Es soll auch zu disem Colloquio niemandt anderst dan obbemelte Personen weder zum Reden noch zum anhoeren zugelassen werden. Vnnd obwol obge-
[27] Vnd soll hierdurch gleichwol doch bederseidts Colloquenten nit abgestrickt noch benomen sein, Da jrer eyner nach geendter rede des auß jnen erwoelten zů mehrer erklerung vnd bestettigung der in gemeyn angezeygter Stim vnd der sachen dinstlich jchts ferner anbringen wolte, solchs mit zůlassung des Presidenten vnd der Assessorn in gemein fuerzubringen.
[28] Dabeneben dann auch der President den andern mit Colloquenten zůzusprechen vnd sie zůbefragen, Ob jemandts auß desselbigen theils Colloquenten etwas mehr fürzůbringen vnnd darzů zůreden hette.
[29] In welchem allem doch glenheiti [!] zůhalten, vnd darauff vnser President vnd die Assessores nach zůsamentragung der zwo stimmen den beschluß mit abkuertzung aller vnnottuerfftiger disputation zů befuerdern.
[30] So viel die Sechs Adiuncten vff jeder seytten betrifft, sollen dieselbige nit allein dem Colloquio beywonen, sonder auch den Colloquenten, welchen sie zůgeordnet, in vnd ausserhalb der gesprech Christlich mit Rhat steurn vnd behülfflich sein.
[31] Vnd auff den fall, da sich zůtruge, daß in werendem gesprech der Colloquenten eyner oder mehr vff eynem oder dem andern theyl doths10 verfiele oder sonst dauor oder nach oder im mittel des Colloquij durch leibs schwacheit oder andere zůfell dermassen ehehafftiglich verhindert würde, daß er oder sie diesem werck nit ob noch für sein koenten, Als dann sol auß dem selbigenj Adiuncten dessen oder deren Stadt jeder zeit nach eins jeden theyls guttbeduncken widerumb erfüllet vnd ersetzt, auch nichts weniger mit dem Colloquio fürgangen werden.
[32] Vnnd haben sich vber solchs auch die Stende, Rehte vnd Pottschafften auff vnser genedigs wolgefallen verglichen, daß bederseits Religion verwante auff obberurten fall des Abgangs oder verhinderung nit allein der Colloquenten, sonder auch der Adi-
[33] Vnnd sollen dieselbige Supernumerarij, wenn sie an statt eines oder mehr zů diesem Colloquio geordnet, mit gleichmaessiger Glubdt wie die andern Theologen vnd als obsteet, beladen werden.
[34] Anlangendt die Auditorn, deren jedes theil, wie vor gesetzt, Sechs zůgeben: Nachdem dieselben anderer gestalt nit zů diesem Colloquio dargegeben, dann das sie als der gesprech vnd aller handlung zůhoerer vnnd gezeugen bey einem jeden Colloquio sein vnnd ausserhalb dessen sich sonst in den sachen des Colloquij weitter nit einzůlassen, So haben wir vns mit den Stenden, Rehten vnd Potschafften vnd sie sich hinwider mit vns dargebung halber solcher Auditorn dahin vereinigt:
[35] Das von wegen vnser alten Religion verwanten der Ertzbischoff zů Meintz vnd der Ertzbischoff zů Coellen, des Hl. Roemischen Reichs durch Germanien vnd Italien Ertz Cantzlere, bede vnser Neuen vnd
[36] Als dann auch weitter vier Notarien in diß Colloquium, wie obgedacht, verordnet, wie dieselbige alhie namhafft gemacht, So sollen vnser President vnd die Assessores solcher Notarien halb die gute auffmerckung haben, Daß dieselbige nit allein verschwigen, zů Excipiren tauglich vnd geschickt, sonder auch der sachen, so verhandlet, selbst verstendig seien vnnd die Terminos Teologiae wol wissen; zů dem das sie auch solche gesprech, So fürgehen werden, so viel noettig vnnd der sachen dienstlich, vleissig vnnd treuwlich in einer jeden Audientz in jhre Prothocolla vermercken, Acta als baldt verfertigen, dieselbige allmaln, vor dem man auß dem Colloquio abtretten würdet, in jrer, des Presidenten vnd der Assessorn, auch der and[er]n zů dem Colloquio gehoeriger Personen aller, gegeneinander mit vleis conferirn vnd zů glenheitl [!] bringen, nach-
[37] Da auch eyner oder mehr auß denselbigen Notarien disem werck abzuwarten ehafftiglich verhindert oder sich dessen verwaegern würdt, Als dann soll zů eines oder des andern theils Religion verwandten, welchem solcher mangel zůstünde, gefallen stehen, mit tauglichen Personen auß den alhie benanten Supernumerarijs Notarijs oder sonst der gelegenheit den mangel zůerstatten oder auch mit einem Notarien vff seiner seytten benuegig zůsein.
[38] Vnnd sollen die Notarien vber obbemelt jhr thun vnd dan, das sie alle sachen verschweigen vnd in
[39] Es soll auch neben diesen Notarien keinen andern Personen in diesem Colloquio zůgelassen werden, die gesprech in Schrifften oder durch außzug zůuerfassen. Yedoch da der Colloquenten vnd Adiuncten eyner oder mehr zů seiner notturfft, den sachen desto stattlicher nachzůgedencken, die Argumenta vnd Alegata dessen, so den fürtrag zůthun geordnet, mercken woelte, In dem fall soll dem oder denselbigen eynes Memorials sich zůgebrauchen vnbenomen sein.
[40] Vnd haben sich gemeyne Stende vff vnser wolgefallen, So viel den Costen vnd vnderhaltung beyderseydts Personen bey diesem Colloquio anlangt, verglichen vnd vereinigt, das bederseydts Religions verwandte ein jedertheil die seinige auff die außtheilung, Wie vnder jnen bescheen15, mit liefferung vnderhalten soll.
[41] Nach dem wir dann ferner der Chůrfürsten Rheten, den erscheynenden Fürsten, Stenden, der abwesenden Pottschafften vnnd gesandten genediglich auch fürhalten lassen, Welcher gestallt wir vnd vnser Christliche Koenigreych vnnd Landt von gemeyner Christenheyt Erbfeindts, des Türcken, beschwerli-
[42] Vnd man sich allen einhelligen vnd glaubwirdigen kundtschafften nach, so vns von mehr orten zukomen vnnd vns taeglich zugesandt werden, ermelts Erbfeindts vnsers Christlichen namens vnnd Glaubens, des Tuercken, persoenlichen gewaltigen Anzugs zum eingehenden Sommer gewißlich zubefaren, auch sein gemuet vnd meinung endtlich dahin gerichtet ist, nicht allein vnsern noch inhabenden theil an der Kron Hungern, sonder auch andere vnsere anruerendep Christenliche Koenigreich, Landt vnd Grentz Flecken, deßgleichenq auch anderer nechstangelegner Chůrfürsten, Fürsten vnd Stende des heyligen Reichs Landt vnd Leut mit Heeres krafft zůuberziehen, anzugreiffen vnd zůbekriegen vnd also seinen fůß je lenger, je mehr in die Christenheit, fürnemlich Teutsche Nation, zusetzen vnd ein Landt neben oder nach dem andern in seinen Tyrannischen gewalt vnnd dienstbarkeit (wo jhm solches der Allmechtig verhengte) zuzwingen.
[43] Wan es aber vns, vnsern Koenigreichen vnd Landen, nach so langwirigen vnd beharlichen Kriegen, damit wir nahent von eingang vnserer Regierung wider disen beschwerlichen Feind beladen, vnd derhalben inr treffenlicher erschoepffung vnsers Camergůts vnd vnser Landt, Leut vnd Vnderthonen vermoegens
[44] Vnd wiewol die Stende, Rehte, Botschafften vnd Gesandten auff berurt vnser gnedigs anbringen, ansinnen vnd begern bey sich erwoegen, auch hinwider vermeldet, welcher massen gemeine Stende des heyligen Reichs diser zeit beschwerdt, jhre Cammergueter vnd einkommen erschoepfft vnd die Vnderthonen durch erlittene vnd vberstandene krieg, vber- vnd durchzůg, Auch sonst in andere wege beschädigt, das es beschwerlich, sich in solche hilff einzulassen.
[45] So haben sie doch zu gemuet gefuert vnd bey sich ermessen, dieweil die sachen, wie von vnsernt wegen angetragen, des Türcken halben beschwerlich gnůg geschaffen, vnd dan, so dieser vberlestig Feind seine Fueß weiter in die Christenheit (das Gott der Allmechtig miltigklich verhuete) vortsetzen solt, das auch die andern Christenliche Koenigreich vnd Lande vnd zůuorderist dise als zů nechst den ietzbetrangten anreinenden Teutscher Nation in sorglicher gefarlicheit stehen vnd eben das jenig, so zůuor anderen verlassenen begegnet, zugewarten haben muesten etc.s, Auch [int] betrachtung der ernstlichen, empsigen vnd hochfleißigen werbungen, anbringen vnd bitten vnserer Koenigreichen Hungern vnd Behem, auch Nider Osterreichischen Erblanden verordneten stattlichen Botschafften, bey den erscheinenden Stenden vnd der abwesenden Rehte vnd Gesandten angetragen.
[46] Vnd demnach zu schutz vnnd schirm, auffenthalt vnd trost der betrangten Christen, so der gefar-
[47] So haben der Chůrfürsten Rehte, erscheinende Fürsten, Stendt vnd der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vns auch bewilliget vnd sich entschlossen, das obbestimpte hilff ahn gelt, wie vermeldet, vff eines jeden Standts Anschlaege in grober vnd gangbarer gueldin oder silberin Muentz, von den hoechsten biß auff die wenigern im hl. Reich gemeinlich vnd durchauß geng vnd geb, angesehen das vns vnd den Stenden durch andere kleine Muentzen mercklichen
[48] Welches wir von gemeinen Stenden vnd der abwesenden Rehten vnnd Gesandten zu genedigem wolgefallen angenommen haben. Vnd vns mit jhnen weiter verglichen: Dieweil diese notwendige hilff den bekümmerten Christlichen Landen, so in vnd ahn der geferlicheit gesessen, zu trost, auch den Feindt von der Grentzen der Teutschen Nation abzuwenden, meniglichen, hohen vnd nidern Standts, Obrigkeiten vnd Vnderthonen, zubefridigen vnd bey jhren Landen vnd Leuten, haaben vnd guetern, Weiben vnd Kindern zuerhalten gesucht vnd notwendig bewilligt, Vnd es den Chůrfürsten, Fürsten vnd Stenden, so hieuor mercklich vnd kundtlich beschwerdt, beschwerlich, diese hilff auß jhren eignen Cammerguetern vnd gefellen zuerschwingen:
[49] So soll es derwegen eines jeden Obrigkeit, wie herkommen vnd recht ist, frey stehen vnd zugelassen sein, Auch moege vnd macht haben, jhre Vnderthonen, Geistlich vnd Weltlich, sie seyen exempt oder nit exempt, gefreit oder nit gefreit, Niemants außgenommen, derhalben mit stewer zubelegen, doch hoeher vnd weiter nicht, dan so ferr sich einer jeden Obrigkeit ge-
[50] Vnd sollen die Vnderthanen auff ersuchung der Obrigkeit jedeu sein gebuernuß abzurichten vnd zubezalen schuldig sein. Vnd insonderheit sollen die Capitula bey den hohen Stifften vnd derselbigen Vnderthanen jhren Ertzbischoffen vnd Bischoffen, dergleichen der Staett vnd jhre eingesessene Burger, so Chůrfürsten, Fürsten v–vnd andern Stenden one mittel vnderworffen seindt, denselbigen jhren Chůrfürsten, Fürsten–v, Stenden vnnd Obrigkeiten in solcher hilff auch zu stewer kommen, Vnuerhindert aller vertraeg, Obligationemw, Statuten, gebraeuchen, gewonheiten vnd herkommen, so eyniche Stifft oder Staett mit jhren Ertzbischoffen, Bischoffen, Fürsten oder Obrigkeiten in diesen fellen haben, allegiern vnd fürwenden moechten.
[51] Vnnd solle der Keyserlich Cammer Procurator Fiscall gegen den Vngehorsamen vnd Seumigen, so jhr gebuernuß zu den obgesetzten bestimpten Zielen oder Terminen nit erlegen, wie gewoenlich vnd sich gebuert, schleunig procedieren vnnd dieselbigen zubezalen anhalten vnnd gegen eim Standt wie dem anderen in seinen Processen gleicheit halten. Darueber auch Cammerrichter vnd Beysitzer erkennen vnd sprechen sollen.
[52] Damit auch diese hilff vff eines jeden Standts Anschlaege desto voelligerx geleist vnnd bezalt vnd gegen diesem vberlaestigem Feindt so viel desto stattlicher, ansehenlicher vnnd fürtreglicher ins werck gebracht werde, So sollen die Stend, so durch andere außgezogen vnnd nicht in possessione uel quasi libertatis seindt, ein jeder neben andern Stenden sein angebuerendt Anlag vermoeg des Reichs Anschlaege in dieser hilff selbst endtrichten oder aber die außziehenden Stendt für sie vnabbruechig zubezalen schuldig sein, doch den Exempteny oder außziehenden Stenden in andern faellen ahn jhrer gerechtigkeit nichts benommen.
[53] Wir woellen auch auß gleichem bedencken bey der Freyen Ritterschafft, Auch den Hain- [!] vnd Sehestaetten, so kein Chůrfürsten, Fürsten oder anderen Obrigkeiten ohne mittel vnderworffen vnd zugehoerig sein vnd in des heyligen Reichs Anschlaegen nicht beleget werden, alles genedigen fleiß handlen lassen, Sie zu diser Christlichen Expedition wider den Erbfeindt in gleiche Buerde vnd Hilff zubewegen; des genedigen versehens, Sie werden sich darin Christlich vnd wilfarig erzeigen vnd halten.
[54] Als dann ferner eines ansehenlichen Obristen ins feldt zu einem solchen hohen werck vnnd wider diesen mechtigen Feindt von noetten, Damit auch die bewilligt hilff nit vnfrůchtbarlich außgeben oder
[55] Nachdem dan hoechlich von noeten, zu fürgenomener Expedition vnd Feldtzug Kriegß Rehte vnd Musterherrn, auch Zal- oder Pfennigmeister zuordnen, welche das erlegt hilffgelt jederzeit bey den bestimpten Legstaetten erheben, das Kriegßuolck ordenlich mustern vnnd bezalen vnnd also solch hilffen nindert anderstwohin, dan zu diesem Christlichen werck vnd Expedition wider den Türcken verwenden:
[56] So seindt von wegen aller Stendt des Reichs als der Chůrfürsten drey, der Stendt des Fuersten Rahts vier vnd der frey- vnd Reichs Stet eyner zů Muster Herrn vnnd Kriegs Rehten, bede Ampter samptlich zůuertretten vnnd zůuersehen, verordnet20, Vnd dann zwen zaal- oder Pfennigmeister, So Graffen oder Herrn oder sonst ehrlich Personen, im Reich Teutscher Nation dermassen begutet gesessen, des wesens, ansehens vnd also herkommen, auff die ein gut vertrawen zůsetzen, den auch solch werck wol zůbefelhen, zůordnen. Darzu dan Dham von Siebottendorff auff Rothwerendorff vnd Wolff Haller zum Hallerstein bestellt vnd gegeben. Vnd seindt auch diesen Musterhern vnd Kriegs Reten, Auch den zaal- oder Pfennigmeistern jre Instructionen begriffen vnd verfertigt21, deren sie sich in jren aufferlegten Amptern gemeß zůerzeygen vnd zůhalten.
[57] Vnd haben wir sampt gemeinen Stenden, Rethen, Potschafften vnd gesandten einem Kriegs Rhat oder Musterhern Monatlich N. Gülden, aber einem zaal- oder Pfennigmeister N. Guelden22 zů seyner besoldung vnd stat gelt geordnet, welche jnen auß obangeregter der Stendt hülff zůendtrichten vnnd zůbezalen.
[58] Vnnd sollen obgedachte Kriegs Rethe vnnd Musterhern neben andern, von vnsert wegen zůord-
[59] Als wir vns dann verner mit gemeinen Stenden vnd der abwesenden Rethen, Pottschafften vnd gesandten gestallt vnd gelegenheit des feindts macht vnd seyner gewaltigen Kriegß handlung erinnert, haben wir vns mit jhnen auch dessen verglichen, Daß inn fürfallender noth die Acht Monatlich bewilligung in Sechs Monat eingezogen vnd also die vbrigen zwen Monat eingetheilt vnd ein desto meherer anzall Kriegßuolck angenommen vnd solche Sechs Monat lang vnderhalten werden moeg; Zů dem, das in ebenmaessiger betrachtung wir mit Rath vnd gutbedüncken der Kriegs Reth ein meherer anzall pferdt vnd vmb so viel desto weniger Fůß volck auß solcher huelff bestellen vnd halten moegen.
[60] So vil dann vns, vnsererab getrewen Koenigreich vnnd Lande, vnserer hülff leistung halben zů diesem
[61] Nicht desto weniger aber vnnd vber das alles sein wir Vaetterlich vnd Genediglich vrpuetig, zů diesem Christlichen Wergk vnd Expedition daß nottwendig geschütz Sampt seyner zůgehoerigen Arthelarey, Munition vnd Schiffprucken, Dergleichen auch die Armada vnnd Schiffung auff der Thonaw, deren wir schon gefaßt, die Mann auch bey dem feindt nicht endtperen kan, vnnd darzů das Profiandt wesen vnnd die nottwendigen Kuendtschafften, daran als nicht den wenigisten Kriegß stücken auch seher viel gelegen, zů vnderhalten vnnd in solchem allem nottwendige fürsehung zůthun, auch andere nottwendige Extra Ordinari außgaben zůuerrichten. Auff woelches alles wir dann auch ein grosse anzaal Personen haben vnnd eynen vnfüglichen grossen Costen vnd mergckliche summa Gelts auffwenden werden müssen.
[62] Woelches gemeyne Stende vnd der abwesenden Rethe, Pottschafften vnnd gesandten von [unsad] in vnderthenigkeyt angenommen. Vnnd dieweyl die-
[63] Nach dem auch die erscheynende Stende vnd der abwesenden Rethe, Pottschafften vnnd gesandten vns hiebey in vnderthaenigkeyt erinnert, daß in diesem fall, Da sie sich in huelff vnd Rettung gegen eynem eusserlichem Feyndt einlassen, die hohe notturfft erfordere, solch ernstliche vnd embsig vleissige fürsehung zůthun, Damit die Chůrfürsten, Fursten vnd Stende, Auch jhre vnderthonen, angehoerrige vnnd verwandte der jnnerlichen Krieg, dardurch ein zeyttlang die Teutsche Nation zum hoechsten vernachtheylt, Etlich hohe vnnd andere Stende in verderblichen schaden gefuert, Gentzlich abgeschafft werden vnnd vermitten blieben, Damit sich die Stende vnd vnderthonen gemeines friedens, gewisser Rhwe vnd sicherheyt zůgetroesten, auch wider vnnd one erlangt Rechtens in kein wege belaeidigt, bekoemmert, betrangt oder genoettigt werden:
[64] Ob nun gleich wol juengstlich auff dem Augspurgischen Reichßtag nit allein der gemein Landtfrieden in Prophan sachen erneuwert vnd dieselbenae [!] Execution vnd handthabung halben gute ordnung auffgericht, Sonder auch in der Religion ein bestendiger, vnbedingter, für vnd für ewigwerender friede beschlossen worden, Derwegen wir vns vermittelst Goettlicher gnaden eins bestendigen, beharlichen jnnerlichen friedens zwyschen gemeynen Stenden zůuersehen, So seindt wir doch auff solche beschehen erjnnerung vnd für vns selbs one das des Vaetterlichen, genedigen vnd begirlichen willens, mit getreuwem vnnd genedigem vleis alle moegliche vorsehung zůthun, alles fürzůnemen, zůrathen vnnd zůhandlen, was zů abwendung aller jnnerlichen Krieg vnd thatlichen handlungen jmmer dienstlich sein vnd dardurch beharliche Rhwe vnd eynigkeyt zwyschen gemeynen Stenden zů auffnemen vnd wollfart des Heyligen Reychs Teutscher Nation gepflantzt vnnd erhalten werden moege.
[65] Als wir vns dann bey diesem Artickel mit gemeynen Stenden vnd der abwesenden Rethen, Pottschafften vnd gesandten ferrer erinnert, welcher gestalt die vnderthonen hin vnd wider durch Musterplaetz ein zeitthero beschwerdt worden, sie aber auch in disem bey gemeiner sicherheit vnd frieden gehandhabt werden vnnd des jhren vor gewalt hebig sein sollen, So woellen wir auch die aller genedigist Vaetterlich
[66] Damit auch fürtter disem beschwerlichen feindt desto bestendiger vnd erschießlicher widerstandt gethon werden moege, So woellen wir bey andern Koenigen vnnd Potentaten der Christenheyt vmb erlangung willen mittleydenlicher huelff wider den Tuercken alles vleis werben vnnd ahn moeglicher handtlung nichts erwinden lassen; Der Hoffnung, sie sollen zů Redtung vnnd Schirm gemeyner Christenheyt vnnd als die solche gefaehrlichheyt gleych so woll als die jetzunde anreinenden, da diesemaf feindt von seynem vorhaben nicht abgewendt, inn kurtzen Jahren berůren moecht, Wie sie dann one das als mit Christen zů thun schuldig, in diese nottwendige hülff sich einzůlassen bewegt werden.
[67] Weitter haben wir der Chůrfürsten Rethe, der erscheynenden Fürsten vnd Stenden in diser Tractation vnd beradtschlagung gnediglich vnd notwendig erinnert, das mehr ernenter vnsers Heyligen Christlichen
[68] Wiewol nun gemeine Stende, Rehte, Bottschafften vnd Gesandten vnderthaenigklich wol geneigt gewesen, solch vnser anlangen gegenwürtiger zeit auch in berahtschlagung zuziehen, Aber sich befunden, das die Rehte, Botschafften vnd Gesandten nicht zu allen theilen mit befelchen versehen, auch beschwerlich die wege bey jetzwerendem Reichßtag zufinden, dardurch solche beharliche hilff schließlich ahnzustellen, So haben sie sich doch dahin verglichen vnd entschlossen, das zu kuenfftiger Reichßuersamlung, welche mit Raht vnd bewilligung vnser vnnd des Reichs Chůrfürsten altem herkommen nach vff eingenomenen bericht, wes wir bey andern Potentaten erlangt, ob vnd wie solcher Artickul zu tractieren vnd zu handlen, geredt vnd gerahtschlagt werden moeg.
[69] Als dan auff obgedachtem Jüngstem Augspurgischem Reichßtag zu erhaltung Friedt, Růwe vnd eynigkeit im heyligen Reich Teutscher Nation in
[70] Vnnd sich hierueber befunden, das diese Exequution ordnung mit benemungak [!] vnnd bestellung der Obristen, anderer Personen vnnd Artickul halben noch zur zeit nicht gentzlich vnnd würcklich allenthalben angestellet, Das auch wol darauff acht zugeben, wie solche heylsame, hochnotwendige ordnung in jr entlich würcklicheit zu erhaltung gemeines friedens zubringen, Damit meniglich, die Stende vnnd Vnderthonen, im heyligen Reich Teutscher Nation so viel mehr gemeiner sicherheit sich zugetroesten vnd zuerfrewen.
[71] So haben wir vns mit gemeinen Stenden vnd der abwesenden Botschafften endtschlossen: Setzen, ordnen vnd woellen hiemit ernstlich, das hinfüro von allen vnnd jeden des heyligen Reichs Stenden vnnd Vnderthonen, auch meniglichem, angeregter vnser Landtfriedt stett, vest, auffrichtig vnd vnuerpruechlich gehalten, trewlich gehandthabt vnd darwider nit gehandlet werden solle In kein wege, bey vermeidung der ernstlichen straff vnd Peen, in demselbigen vnserm Landtfrieden begriffen. Darnach sich ein jeder wiß zůrichten. Das auch die jenigen Kraiß vnd Stende, so noch zůr zeit vielgedachter Execution ordnung des Friedens nicht gepuerlich verordnung vnnd fürsehung gethon, Hiezwischen Johannis Baptiste24 nochkuenfftig in jhren Kraissen der vielberurten, zů Augspurg verabschiedten ordnung auch nachsetzen, dieselbig inn würcklich volnziehung bringen vnd, wes sie derhalben verricht, vns als dan zůschreiben vnnd zůerkennen geben, vnnd sich in dem gantzen werck ins gemein verabschiedten Beschluß gemeß erzeigen vnnd erweißen woellen vnnd sollen, auch daran kein mangel oder saumbnuß erscheinen lassen.
[72] Vnnd dieweil vns auch gemeine Stende vnd der abwesenden Rehte, Botschafften vnnd Gesandten auff gegenwertigem Reichßtag glaublich fürbracht, das sich hin vnd wider im Reich Teutscher Nation vilerhand Plackareien, verdechtliche Reuttereien, Raubereien vnd moerdt beschwerlich ereugen vnd zůtragen, Dardurch der gemein fried vnd sicherheit nit wenig betruebt vnd zerrüt, auch gemeinen Stenden vnd
[73] Nachdem auch etlich Artickel in der Cammergerichts Ordnung auff vielgemeltem Juengst gehaltenem Reichßtag zůbewegen fürbracht, In denselbigen aber außerhalb bestendigs Berichts des Cammer Richters vnd der Beysitzer damals enderungen einzůfueren nicht für Rahtsam angesehen, derwegen dieselbigen in ein Memorial zettel zůsamen gefast vnnd auff die Visitation des Kayserlichen Cammergerichts, welche in demselbigen Reichs Abschiedt zů dem statlichsten mit zůordnung der Extraordinari Visitatorn auß den Stenden fürgenommen, verwiesen, Vnnd in jetziger Reichßuersamblung der Kayserliche[n] Mt., vnsers lieben Brůders vnd Herrn, Commissarien vnd der Stende Ordinari vnd Extra Ordinari Visitatorn Relation gehaltener Visitation, ahn jr Liebd vnd Kayserliche Mt. gestelt, vnd dabey
[74] Wiewol wir nu sampt den erscheinenden Stenden, auch der abwesenden Rehte, Botschafften vnnd Gesandten nach moeglicheit wol geneig[t] gewesen, wie es dan die hohe notturfft erfordert, solche handlung allhie vff gegenwürtigem Reichßtag in berahtschlagung zůnemen vnd zůuergleichung helffen zůpringen: Dieweil aber seithero der zeit dieses wercks der Visitation, auff gegenwertigem Reichßtag Proponiert, wir vnd die erscheinende Stende vnnd der abwesenden Rehte, Botschafften vnd Gesandten mit den hohen vnd treffenlichen Artickuln der Religion sachen vnnd Tuercken hilff zum hoechsten biß daher beladen vnd mit denen vilfaeltig zůthůn gehabt, das nicht wol moeglich gewesen, seithero zů dieser oder andern wichtigen sachen berahtschlagungen zůkommen, Vnd die zeit nun mehr nit wol erleiden willal, solchen hochwichtigen Artickul der Visitation mit inhaltenden Puncten zůeroerttern vnd zůuerabschieden.
[75] Vnd aber dises werck dermassen geschaffen, wo nicht zeitlich darzu gethon vnnd wolmeynende fürsehung geschehe, das der Iustitien dadurch ein grosser
[76] Vnnd seind von wegen gemeiner Stende zů solcher verordnung deputirt vnd geordnet: die Sechs Chůrfürsten, vnnd auß den Fürsten Sechs, Nemlich von der Geystlichen wegen der Bischoff zů Speyer, Bischoff zů Straßburg vnnd Bischoff zů Augspurg, Vnd von der Weltlichen wegen Hertzog Albrecht in Bayern etc., Hertzog Wilhelm zů Gülch etc. vnd Hertzog Christoff zů Wirtenberg etc., Vnd dan von den Prelaten der Apt zů Weingartten, auch den Schwaebischen Graffen vnd Herrn Friderich, Graff zů Furstenberg etc., Vnd von deram Frey- vnd Reichßstaett wegen Speyer vnd Nuermberg.
[77] Dieweil sich auch weitter auß angeregter Visitations Relation befunden, das etlicher Beysitzer Stende vacieren vnd ledig stehen sollen vnnd etwa die jenigen, so zů Presentiren, mangel halben der Personen, wes jnen die ordnung aufflegt, In gebuerlicher zeit nit verrichten oder qualificierte Personen dargeben koennen, Vnnd dan auch, ob wol solche Presentation oder auffnemung der Personen in diesen fellen an Cammer Richter vnd Beysitzer deuoluiert, Sie aber nach der handt dieselbigen erledigten vnd an sie deuoluierte plaetz nit ersetzen, Darauß erfolget, das wenig sachen expediert oder erlediget werden, den Rechthengigen Partheien nit zu geringem nachtheil vnd schaedlichem auffzug jrer sachen.
[78] Diesen maenglen zůbegegnen, haben wir vns mit der Chůrfürsten Rehten, den erscheinenden Fürsten, Stenden vnnd der abwesenden Bottschafften vnnd Gesandten vnd sie hinwider sich mit vns auch endtschlossen: Setzen, ordnen vnd woellen demnach, das von Dato dieses Reichßtags Abschiedt die jenige Stende oder Kraiß, deren stell jetzund nicht besetzt, in zeit der ordnung von newem zůgelassen werden vnd macht haben sollen, als ob ahn Cammer Richter vnnd Beysitzer die Deuolution noch nicht geschehen, zů presentiren.
[79] Vnd da abermals etliche Stende oder Kraiß wie vor seumig sein würden, So sollen widerumb
[80] Letzlich haben wir mit der Chůrfürsten Rehten, erscheinenden Fürsten vnd Stenden, auch der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vns bedechtlich erinnert, was mercklicher, verderblicher nachtheil vnd schaden dem heyligen Reich vnd allen Stenden vnd Vnderthonen desselben der geringe, schaedlichen vnd vngleichen Wercksan [!] der Muentz halben, auch verfuerung Gold vnnd Silber auß dem heyligen Reich Teutscher Nation vnd anderer vnordenlichen sachen biß daher vielfeltiglich zugefuegt worden, vnd, wo dem nit stattlich vnd würcklich begegnet, kuenfftiglich noch mehr zustehen moecht, Was auch auff vorgehenden Reichß- vnd Muentz taegen derhalben fürgangen, auß was verursachung solcher Artickel vff gegenwertigen
[81] Dieweyl aber solches dißmals nit bescheen moegen vnd der gegenwürtig Reichßtag nit lenger auffzůhalten, vnd dann diese Muentz sachen noch wol ferner vber vorig gestellt Muentz Edict zeittigs Rahts beduerfftig, sich auch albereit in dem jenigen, wes hieuor hierüber berathschlagt, ettlich mengel ereugen, derhalb woll gutte, vorbetraechtliche fürsehung zůthun.
[82] Damit aber solche nottwendige ordnung in der Müntz auch nit gentzlich verbliebe oder in die lengde eingestellt werde, vnnd dann one das von wegen der jüngst gewesenen Keyserlichen Cammergerichts Visitation auß gemeinen Stenden ein verordnung gehn Speyer auff Sontag Exaudi, den dreyssigisten tag Mayij, schirist künfftig einzůkommen, fuergenommen, So haben wir vns mit gemeynen Stenden vnnd der abwesenden Pottschafften verglichen, daß dieser Ar-
[83] Derwegen so sollen obgemelte geordnete auß den Stenden neben vnsern Commissarien ausserhalb des Cardinals vnd Bischoffe zů Augspurgs, an dessen statt der Ertzbischoff zů Saltzburg etc. zů diser handlung geordnet29, die
[84] Nach dem aber, jhe lenger, je mehr, nachtheiliges schadens in der Muentzen vnd Muentz wergck sich ereugen, So woellen wir, noch mehr schaden zůuerhütten, die vorige Müntz Mandat widerumb Renouiren, ernewern vnd abermals jns Reich offentlich außkünden lassen31.
[85] Vnd dieweil jederzeit in den gehaltenen Müntz-
[86] Es solle auch die Session vnd Stim, auch die Subscription, zů ende dises Abschiedts bescheen, eynem jeden an seinem herbrachten gebrauch vnd gerechtigkeit gantz vnnachteilig, vnschedlich vnd vnuergrifflich sein.
[87] Solches alles vnd jedes, so obgeschrieben stet vnd die Ksl. Maiestat, vnsern lieben Bruder vnd Herrn, vnnd vns anrueret, gereden vnnd versprechen wir, an statt vnd in namen der Ksl. Maiestat vnd für vns selbst steet, vest, vnuerprüchlich vnd vffrichtig zůhalten vnd zůuolnziehen, dem stracks vnnd vngeweigert nachzůkomen vnd zůgeleben, sonder alle geferde.
[88] Des zů vrkundt haben wir vnser Koeniglich Insiegel an diesen Abschiedt thun hencken.
[89] Vnd wir, die verordneten Chůrfürstliche Rethe, erscheynende Fürsten, Prelaten, Graffen vnd Herrn,
Vnnd seindt diese hernach geschrieben, wir, der Chůrfürsten Rethe, Fürsten, Prelaten, Graffen, Herrn vnd der abwesenden Stende, auch des Heyligen Reichs Frey- vnd Reichs Stett Pottschafften vnnd gewalthaber32.
Der Chůrfuersten Rethe vnd Potschafften.
Von wegen Danieln, Erwoelten vnd bestettigten zů Ertzbischoffen zů Meintz, des Hl. Roem. Reichs durch Germanien Ertz Cantzlern vnd Chůrfürsten33: Philips von
Johansen, Erwoelten vnd bestettigten zů Ertzbischoffen zů Trier, des Hl. Roem. Reichs durch Gallien vnnd daß Koenigreich Arelaten Ertz Cantzlern vnnd Chůrfürsten34: Philips von Reyffenberg, Amptman zů Cochme [!], vnd Niclas von Enschringen, Licentiat.
Anthonien, Erwoelten zů Ertzbischoffen zů Coellen, des Hl. Roem. Reichs durch Italien Ertz Cantzlern vnd Chůrfuersten, Hertzogen zů Westphalen vnd Engern35: Frantz Burchardt, Doctor, vnnd Michael Glaser, Licentiat.
Otto Heynrichen, Pfaltzgraffen bey Reyn, Hertzogen in Nidern- vnd Obern Beyrn, des Hl. Roem. Reichs Ertz Truchsassen vnnd Chůrfürsten36: Hanß Heinrich, Graff zů Leyningen vnd Daßspurg, HErr zů Appermont, Johan von Dhaun, Graff zů Falckenstein, Herr zů Oberstein vnd Bruch, Eberhardt von vnd zů der Than, Groß Hoffmeister, Philips von Gemmigen, Hoffrichter, Johan von Dhienheim, Amptman zů Creutzenach,
Augusten, Hertzogen zů Sachsen, des Hl. Roem. Reichs Ertz Marschalcken vnd Chůrfürsten, Landtgraffen in Dhoeringen vnd Marggraffen zů Meychsen37: Eraßmus von Konritz auff Lobschitz, Frantz Cram vnd Laurentius Lindenman, bede Doctores.
Joachimen, Marggraffen zů Brandenburg, des Hl. Roem. Reichs Ertz Camerern vnd Chůrfürsten, zů Stettin, Pomern, der Cassuben, Wenden vnd Schlesien, zů Crossen Herzogen, Burggraffen zů Nurmberg vnd Fürsten zů Rugen38: Wilhelm, Graff zů Hanstein vnd Herr zů Viraden, Christoff von der Strassen, Ordinarius zů Franckfurt an der Oder, Caspar Widerstat, Andreas Zoch vnd Thimetheus Jung, der Rechten Doctores.
Des Hauß Osterreychs39: Wilhelm der Junger, des Hl. Roem. Reichs Erb Trucksaß vnd freyher zů Waldtpurg, Georg Ylsung von Tratzberg, Landtuogt in Obern- vnd Nidern Schwaben, vnnd Johan Vlrich Zasius, Doctor, alle drey der Roem. Ksl. [!] Mt. Raethe.
MIchael, Ertzbischoffe zů Saltzburg40, Legat des Stůls zů Rom.
WOLffgang, Administrator des Hochmeister Ampts in Preussen, Meister in Teutschen vnnd Welschen Landen41.
GEorg, Erwoelter vnd bestetigter zů Bischoffen zů Bamberg42.
MELchior, Bischoff zů Würtzburg43.
EBerhardt, Bischoff zů Eichstett44.
OTto, der Hl. Roem. Kirchen tituli Sanctae Sabinae Priester, Cardinall vnnd Bischoff zů Augspurg45, vor sich vnd mit befelch Christoffen, Cardinals vnnd Bischoffen zů Trient vnd Administratorn zů Brixen etc.46
GEorg, Bischoff zů Regenspurg47.
MIchael, Bischoff zů Moersenburg48.
Geistlicher Fuersten Pottschafften.
Von wegen
DIEtherichen, Bischoffen zů Wormbs: Wendel Artzt, Doctor, Speyrischer Fürstlicher Rath.
RVdolffen, Bischoffen zů Speyr50: Wendel Artzt, Doctor.
ERASmußen, Bischoffen zů Straspurg vnd Landtgraffen in Elsas51: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.
CHRistoffen, Bischoffen zů Costnitz vnnd Herrn der Reychenaw52: Henirich Mechel vnd Justinianus Moeser, bede Doctores.
LEO, Bischoffen zů Freysingen53: Marcus Tatius, Doctor, Cantzler.
WOLFgangen, Bischoffen zů Passaw54: Lorentz Hohenwart, Doctor, Dhomherr, Karl von Fraunberg zů Boxaw vnd Erlbach, des Hl. Roem. Reichs Erb Ritter, Hoffmeister, vnd Poley Probst.
JOHansen, Postulirten vnnd bestettigten des Stiffts Osnabrug55: Johan von der Ley vnnd Seruatius Eick, der Rechten Licentiat.
Georgen, Bischoffen zu Luettich, Hertzogen zu Bullion, Graffen zu Lohen, Marggraffen zu Franchimont etc.: Christoff Mathias, Lic., Meintzischer Cantzler, Christoff Welsinger, Doctorap, vnnd Symon Baghen, Meintzischer
Julij, Bischoffen zu Naumburg57: Johan Topffer, Moersenburgischer Secretarij.
Johan, Bischoffen zu Meissen58: Johan Topffer.
Melchiors, Bischoffen zu Basel59: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.
Wolffgangen, Apts zu Fulda60: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler, vnd Mag. Conradus Greulich.
aq–Michaels, Apts zu Hirschßfeldt61: Mag. Bertholdus Murhardus–aq.
Johan Rudolffs, Apts zu Murbach vnnd Lüder: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.
Heinrichen von Galen, Meistern in Liefflandt63: Georg Sieburg zu Wischßlingen, Hauß Kompthur zu Riga, Teutschs Ordens, vnd Michael Bruckner, Secretarjar.
Otto, Cardinals vnnd Bischoffen zu Augspurg, Als Propsten vnd Herrn zu Elwangen: Ludwig Freiher zu Graueneck, Dhombherr zu Augspurg, Chorherr zu Elwangen, vnd Hieronymus Moeser, Doctor, Fürstlicher Augspurgischer Raht vnd Cantzler zu Elwangen.
Weltliche Fürsten Personlich. Von Gottes Gnaden
Albrecht, Pfaltzgraff bey Rhein, Hertzog in Obern- vnd Nidern Beyern64 etc.
Wolffgang, Pfaltzgraff bey Rhein65, Hertzog in Beyrn vnd Graff zu Veldentz.
Erich, Hertzog zu Braunschweig vnnd Lunenburg66.
Philibert, Marggraffe zu Baden68 vnnd Graff zu Spanheym.
Ludwig Heinrich, Landtgraff zum Leuchtenberg69 vnd Graff zu Halß.
Heinrich der Elter, des heyligen Roemischen Reichs Burggraff zu Meissen, Graff zům Harttenstein, Herr zu Plawen vnd Geraw70, für sich vnd seinen Brůder, Heinrichen den Jungern.
Weltlicher Fürsten Potschafften.
Von wegen Ottheinrichs, Paltzgraffen [!] bey Rhein, Hertzogen in Bayrn, Chůrfürsten etc., von wegen des Fürstenthumbs Newburg71: Hanß Crafft von Vestenburg zum Fronberg etc., Landtrichter vnnd Pfleger zu Burgklenfeldt, vnd Georg Froelich von der Lemnitz.
Johansen, Pfaltzgraffen bey Rhein, Hertzogen in Beyrn vnnd Graffen zu Spanheym72: Sebastian Meyr, Licentiat, Schultheiß zu Creutzenach.
Johansen, Marggraffen zu Brandenburg etc.74: Bartholdt von Mandeßloe.
Georg Friderichs, Marggraffen zu Brandenburg etc.75: Heinrich von Mußloe, Amptman zu Schwabach.
Heinrichen des Jungern, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lunenburg76: Veit Krummer, Propst zum alten Closter.
Wilhelmen, Hertzogen zu Gülch, Cleue vnd Berge, Graffen zu der Marck vnnd Rauensperg, Herrn zu Rauenstein77: Wilhelm von Newhoffen, genant Ley, Hoffmeister etc., Vnd Heinrich von der Reck.
Philipsen, Landtgraffen zu Hessen, Graffen zu Catzenelnbogen, zu Dietz, Ziegenheim vnnd Nida78: Burchart von Tramat, Amptman zu Lippoldeßberg, Friderich von der Than vnnd Jacob Lerßner.
Barnimbs, zu Stettin, Pomern, der Cassu-
Philipsen, zu Stettin, Pomern, der Cassuben vnnd Wenden Hertzogen, Fürsten zu Rugen vnnd Graffen zu Guetzkaw80: Heinrich von Welde vnd Valentin von Eickstetten.
Johans Albrechten, Hertzogen zu Mechelnburg, Fürsten zu Wenden, Graffen zu Schwerin, der Lande Rostock vnd Stergardt Herrn81: Karl Drachstetter, Dr.
Carln, Marggraffen zu Baden vnnd Hochberg82: Christoff Landtschadt von Steynachau.
Wolffgangen, Fürsten zu Anhalt, Graffen zu Astanienav [!] vnnd Herrn zu Bernburg: Henning von Welde, Fürstlicher Pomerischer Rhat.
aw–Joachim, Carl, Joachim Ernst vnd Bernhardt, Geuetter vnnd Brueder, Fürsten zu Anhalt, Graffen zu Astanien [!] vnd Herrn zu Bernburg: Bartholdt von Mandeßloe–aw.
Wilhelmen vnd Georg Ernsten, Vatter vnd Sons, Graffen vnnd Herrn zu Hennenberg83: Niclas Kistner, Doctor, Christian Brueckhen, Doctor, Cantzlerax, vnnd Lucas Tangel, bede Fürstliche Sachsische Rehte.
Wolffgang, Propst vnnd Ertzpriester zu Berchterßgaden.
Erasmus, Apt zu Sanct Heymeran inay Regenspurgaz.
Sigmondt von Hornstein84, Landt Comenthuer der Baley Elsaß vnd Burgundj.
Georg [!], Apt zu Roggenburg85.
Prelaten Potschafften.
Von wegen Johansen zu Salmanßweiler, Gerwigks zu Weingarten vnnd Ochsenhausen, Sebastian zu Elchingen, Sebastian zu Yrsin, Dominicus zu Roth, Thome zu Vrsperg, Andreas in der Minderaw, Benedict zu Schussenredt vnd Christoff zu Marchtall, alle Apte berurter Gottßhaeuser86: Erasmus, Apt zu Sanct Heymeran inba Regenspurg, vnnd Christoff von Hausen, Doctor.
Der Stifft vnd Gottßheuser Seltz vnd Waldtsachsen: vorgenante Pfaltzische Chůrfürstliche Rehte.
Johansen, Apts des Gottßhauß Kayserßheim: Conradt Braun, Doctor, Augspurgischer Cantzler.
Abbatissin Befelchhaber.
Von wegen
Barbara, Abbatissin zum Nidermuenster zu Regenspurg: Johan Lorichius, Doctor, Regenspurgischer Cantzler.
Graffen vnd Herrn Personlich.
Ludwig der Elter, Graff zu Ottingen.
Friderich, Graff zu Ottingen.
Ludwig, Graff zu Stolberg, Koenigstein vnd Rutschenfort87, Herr zu Epstein vnd Mintzenberg.
Georg, Graff zu Helffenstein88, Freiherr zu Gundelfingen.
Joachim, Graff zu Ortenburgbb.
Wilhelm der Junger, des Hl. Roem. Reichs Erb Trucksaß vnd Freiherr zu Waldtburg89.
Conradt, Graff zu Castell.
Wolff von Meichßlrein, Freiherr zu Waldeck90.
Von wegen Der Wedderawischen Graffen, Als Wilhelmen, Graffen zu Nassaw, Catzenelnbogen, Vianden vnd Dietz; Philipsen, Graffen zu Nassaw, Herrn zu Wißbaden vnnd Itzstein; Philipsen, Graffen zu Nassaw vnnd zu Sarbruecken; Johan, Graffen zu Nassaw, Herrn zu Beilstein; Reinhardten, Philipsen vnnd Friderich Magnussen, geuettern, Graffen zu Solms vnd Herrn zu Mintzenberg; Anthonien vnnd Reinhardten von Eisenburg, Graffen zu Budingen; Philipsen, Graffen zu Hanaw, Herrn zu Lichtenberg; Johan, Graffen zu Wiedt, Herrn zu Runckel vnnd Eisenburg, vnnd Philipsen, Graffen zu Hanaw vnd Herrn zu Mintzenberg91: Johan Lieberich von Crofftelbach, Solmsischer, vnd Mag. Johan Bawterbc, Eisenburgische Rehte vnd Secretarien.
Der Schwaebischen Graffen vnd Herrn, Nemlich Friderichen, Graffen zu Furstenberg, Werdenberg vnnd Heyligenberg, Landtgraffen in Bare; Haugen, Graffen zu Monfort vnd Rottenfels, Herrn zu Tettnang vnnd Argen; Niclas, Graff zu hohen Zollern, des heyligen Roemischen Reichs Erb Cammerern; Vlrichen, Graffen zu Helffenstein, Freiherrn zu Gundelfingen; Joachim vnd Eittel Fritz, Geuettern, Graffen zu Lupffen vnd Landtgraffen zu Stulingen; Wilhelmen, Graffen zu Sueltz vnnd Landt-
Hansen Georgen vnd Hanß Albrechten, gebrueder, Graffen vnd Herrn zů Manßfeldt, Edle Herrn zu Heldrungen: Michelbd Nickell, Doctor, Cantzler.
Philipsen, Reinhardten vnnd Georgen, gebrueder, Graffen zů Leyningen, Herrn zu Westerburg vnd Schaumberg94: Johan Lieberich von Crofftelbach.
Conraden, Graffen zu Teckelnburch, Herren zu Rede etc.95: Johan Lieberich von Crofftelbach vnd Johan Birckman von Rede.
Ernsten, Graffen vnd HERrn zu Reinsteyn vnd Blanckenburg: Melchior Nickell, Dr. be
Wolffgangen, Graffen vnd Herrn zu Barbi vnd Mulingen: Marcus Zimmerman, Doctor.
Der Frey- vnd Reychs Stedt gesandten. Reynischs Banck.
Coeln96: Leurentius Weber von Hagen, Secretari.
Ach97: Gerlach Redermacher, Doctor, Syndicus.
Straspurg98: Hanß Hammerrer, alter Ammeyster, Ludwig Gremp, Doctor, vnd Mag. Jacob Herman, Syndicus.
Wormbs99: Johan Melchior Seütter, Stadtschreiber vnd Syndicus.
Speyr100: Adam Süeß, des Raths.
Hagenaw, mit befelch anderer Staett der Landtvogtey, Als Schlettstatt, Weissenburg am Rhein, Landaw, Ober Ehenheim, Kaisserßberg, Muenster in Sanct Gregorien thal, Roßheym vnnd Tuerckheym: Veit Moll103, Statschreiber zu Hagenaw, Vnd dan von wegen Offenburg, Gengenbach vnnd Zell am Hamerßbach.
Colmar: Beatus Henßlin104, Gerichtsschreiber105.
Schwaebisch Banck.
Regenspurg106: Caspar Portner, Statt Cammerer, Hanß Stewrer, Dionisi von Preggendorff, bede des jnnern Rahts, vnnd Mag. Nicolaus Dintzel, Syndicus.
Augspurg107, mit befelch der Statt Donawwerdt108: Marx Pfister, geheimbder Rahts freundt, Johan Baptista Heintzel, des Rahts, Sebastian Christoff Relinger vnnd Marx Zimmerman, bede Doctores.
Nuermberg109, mit befelch Windßheim vnnd Weissenburg am Norg-
gaw110: Sebaldt Haller vom
Vlm111, mit befelch der Staett Eßlingen112, Rauenspurg, Bibrach, Giengen, Alen, Hailbrun, Weill, Buchorn, Reitlingen113, Pfullendorff vnnd Buchaw am Federsee114: Hans Ehinger von Paltzen, Alter Burgermeister, vnd Jost Weyckman, des Rahts.
Nordling115, mit befelch Schwaebischen Hall vnd Bopfingen116: Hans Rottinger der Elter, Burgermeister, vnnd Kilian Reichart, des Rahts.
Rotenburg117: Hans Jagßheimer, Alter Burgermeister, Zacharias Weringer, des Rahts, vnnd Gunter Bock, Doctor, Syndicus.
Rottweil118: Martinus Gulden, des Keyserlichen Hoffgerichts Vrtheilsprecher daselbst.
Schwaebisch Gemundt119: Paulus Goltsteiner, Stettmeister.
Memmingen120, mit befelch Leutkirch: Wilhelm Vogt, Doctor.
Dinckelspueel121: Joseph Berlin, des Rahts, vnd Bernhardt Kreß, Licentiat, Syndicus.
Schweinfurt123: Conradt Zeitloser vnnd Kilian Gobel, des Rahts.
Kempten124: Rudolff Bonrieder, des Rahts, vnnd Peter Colman, Stattschreiber.
Ysny125: Hans Braunmeyer, Burgermeister.
Wimpfen126: Conradt Bender, des Rahts.
DES zů vrkundt haben wir, Philips von Koppenstein, Dhomherr zů Meintz, Eberhardt von vnd zů der Than, Großhoffmeister, Als Meintzisch vnd Pfaltzgraefische Chůrfürstliche geordnete vnd Rehte zů diesem Reichßtag, ahn statt vnserer Genedigisten Herrn vnd der andern Chůrfürsten, Michael, Ertzbischoff zů Saltzburg, Legat des Stuls zů Rom, Vnd Albrecht127, Pfaltzgraff bey Rheyn, Hertzog in Obern- vnnd Nidern Bayrn, von vnser vnnd der Geystlichen vnd Weltlichen Fürsten wegen, Erasmus, Apt zů Sanct Heymeran zů Regenspurg, von wegen der Prelaten, Johan Lieberich von Crofftelbach, der Wedderawischen Graffen Gesandter, von wegen der Graffen vnnd Herrn, vnnd wir, Burgermeister vnnd Raht zu Regenspurg, von vnser vnnd der Frey- vnnd Reichßstaett wegen vnsere Insigell ahn diesen Abschiedt thůn hencken.
Geben in
FERDINANDVS. Ia. Ionas, Dr., vice Cancellariusbf.
bg–Zů Meyntz bey Frantz Behem vnd Theobaldt Spengeln, Im Jar MDLVII.–bg