Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Kgl. Druckprivileg. Prorogierung des Religionsvergleichs vom RT 1555 an einen neuerlichen RT nach Regensburg. Verhinderte Teilnahme des Ks. Aufschub des für 1. 3. 1556 geplanten RT-Beginns wegen des Türkenkriegs und rebellierender Untertanen in Ungarn. Verspätete Eröffnung durch Hg. Albrecht von Bayern als RT-Kommissar im Auftrag des Kgs. (§§ 1–6).
[1. HA, Religionsvergleich] Vorrangige Beratung in einem paritätischen interkurialen Ausschuss. Bekräftigung und Bestätigung der weiteren Rechtsgültigkeit des Religionsfriedens unabhängig vom Erfolg der Verhandlungen (§§ 7 f.). Ablehnung des Nationalkonzils und der Reichsversammlung als Weg zum Religionsvergleich. Derzeit nicht mögliche Veranstaltung eines Generalkonzils. Einberufung eines Religionsgesprächs ohne Beschlusskompetenz. Vorlage des Beratungsergebnisses auf einem nachfolgenden RT (§§ 9–11). Termin, Tagungsort (§ 12). Berufung des Bf. von Speyer als Präsident anstelle des Kgs. (§§ 13–15). Benennung von vier dem Präsidium zugeordneten reichsständischen Assessoren (§§ 16 f.). Benennung der jeweils sechs Kolloquenten, sechs Adjunkten, sechs Auditoren und zwei Notare durch die katholischen und die CA-Stände (§§ 18 f.). Aufgabenstellung des Präsidiums. Ablegung eines Handgelübdes der Kolloquenten und Adjunkten, Verpflichtung aller Teilnehmer zur Geheimhaltung. Rechtssicherung der Kolloquenten und Adjunkten (§§ 20–23). Verschluss der Kolloquiumsakten in einer Truhe bis zur Vorlage auf dem künftigen RT (§§ 24 f.). Geschäftsordnung beim Religionsgespräch (§§ 26–29). Aufgabe der Adjunkten (§ 30). Ersatzleute für verstorbene oder erkrankte Teilnehmer (§§ 31–33). Aufgabe und Benennung der reichsständischen Auditoren (§§ 34 f.). Aufgabe und Vereidigung der Notare (§§ 36–39). Begleichung der jeweiligen Kosten durch die Religionsparteien (§ 40).
[2. HA, Türkenhilfe] Bedrohung der kgl. Erblande durch die Türken. Erwarteter Hauptangriff im nächsten Sommer. Bitte des Kgs. um Unterstützung der Reichsstände (§§ 41–43). Bewilligung einer Reichssteuer von 16 Römermonaten als Geldhilfe (§§ 44–47). Umlegung der Steuer auf die Untertanen (§§ 48–50). Vorgehen gegen säumige Stände (§ 51). Steuerleistung eximierter Stände (§ 52). Beitrag der Hansestädte und der Reichsritterschaft (§ 53). Übernahme des Feldoberstenamtes durch den Kg. oder dessen Söhne (§ 54). Verordnung von Kriegsräten und Musterherren sowie von Pfennigmeistern (§§ 55–58). Kumulierte Erlegung der Steuer im Notfall (§ 59). Eigener Beitrag des Kgs. und seiner Erblande zum Türkenkrieg (§§ 60–62). Wahrung des inneren Friedens im Reich und Maßnahmen gegen illegale Musterungen (§§ 63–65). Beteiligung auswärtiger Potentaten an der Türkenabwehr (§ 66). Beratung einer beharrlichen Hilfe auf einem künftigen RT (§§ 67 f.).
[3. HA, Landfrieden] Bekräftigung der EO. Anmahnung der Umsetzung und des Vollzugs in den Reichskreisen (§§ 69–71). Maßnahmen und Strafen gegen herrenlos umherziehende Söldner gemäß EO. Erneuerung des Landfriedensmandats (§ 72).
[4. HA, RKG-Visitation – Reichsjustiz] Bericht und Abschied der außerordentlichen RKG-Visitation 1556. Prorogation weiterer Beratungen aufgrund Zeitmangels an einen außerordentlichen DT nach Speyer (Justiztag) mit rechtsverbindlicher Beschlusskompetenz (§§ 73–75). Besetzung des DT (§ 76). Bisher mangelnde Besetzung von Assessorenstellen am RKG. Maßgaben für die Besetzung (§§ 77–79).
[5. HA, RMO] Reformbedürftigkeit des Reichsmünzwesens. Keine Beratung auf dem RT wegen Zeitmangels. Prorogation an den außerordentlichen DT nach Speyer (Reichsmünztag) mit leicht geänderter Besetzung. Ratifizierung und Verabschiedung der Beschlüsse zur RMO durch den künftigen RT (§§ 80–83). Bis dahin Bekräftigung der bisherigen RMO (§ 84). Beachtung der RMO im Burgundischen Kreis (§ 85).
Session (§ 86). Konfirmationsklauseln (§§ 87–89). Subskription.

Konz. des RAb gebilligt am 14. und 15. 3. 15571. Verlesen am 16. 3. 15572.

Bemerkungen zur Textgestaltung: Als Textvorlage dient der Druck des RAb aus dem Jahr 1557, um die allgemein im Reich verbreitete Form wiederzugeben. Da kein Konz. aufgefunden werden konnte, dient eines der Orr. des RAb aus der AUR des HHStA Wien als erstes Kollationierungsexemplar [B]. Als zweites Kollationierungsexemplar [C] wird eine reichsständische Kop. bei Abweichungen von B gegenüber der Textvorlage berücksichtigt. Die Textwiedergabe übernimmt aus Gründen der besseren Zitierbarkeit die Paragraphenzählung der Neuen Sammlung  III.
Im Kommentar werden Erläuterungen, die bereits in Protokollen und Verhandlungsakten angemerkt sind, nicht mehr wiederholt. Auch wird bei den Teilen des RAb, die sich auf die HAA beziehen, nicht eigens auf Verhandlungsakten und Protokolle verwiesen. In der Subskription des RAb werden Angaben zur Ankunft der reichsständischen Gesandten sowie Hinweise auf Deputierte persönlich anwesender Kff. und Ff. ergänzt, die der RAb nicht enthält.

Gedruckte RAbb: HHStA Wien, RK RTA 39, fol. 86–120’ = Textvorlage. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 47, ab fol. 596 (Druck nicht mehr foliiert). StA Augsburg, Reichsstadt Nördlingen MüB 64, Prod. 64. HStA Wiesbaden, Abt. 171 R 407, unfol. HASt Köln, K+R 129, fol. 79–113’. HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 92/1, fol. 41–74’. GLA Karlsruhe, Abt. 50 Fasz. 81, unfol. StA Marburg, Bestand 81A Rubr. 182 Nr. 5, unfol.

Orr. des RAb: HHStA Wien, AUR 1557 III 16 [I] (Or. wohl aus der Kurmainzer Überlieferung. Pergamentlibell mit 8 angehängten Siegeln an gelb-schwarzer Schnur. Eigenhd. unterzeichnet von Kg. Ferdinand I., Vizekanzler Jonas und Sekretär Kirchschlager. Aufschr.: Regenspurg anno 1557. Spätere Überschr.: Nr. 18. Reichs abschied zu Regenspurg 1557. Im oberen Teil durch Feuchtigkeit beschädigt.) = B. HHStA Wien, AUR 1557 III 16 [II] (Or. wohl aus der kgl. Überlieferung als Pergamentlibell mit 7 angehängten Siegeln, teils zerstört, an gelb-schwarzer Schnur. Eigenhd. unterzeichnet von Kg. Ferdinand I., Vizekanzler Jonas und Sekretär Kirchschlager. Aufschr.: Reichs abschiedt de anno 1557.).

Kopp. von RAbb (Auswahl): HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 345–375’ (Kop. mit Marginalien, die den Inhalt kennzeichnen. Überschr.: Abscheidt des gehaltenen reichstags zu Regenspurg anno 56 unnd 57.) = C. HHStA Wien, RK RTA 393, fol. 44–84. HStA München, KÄA 3177, fol. 303–344 (Kop. mit Wasserschaden. Aufschr.: Lectum Ratisponae, 16. Marcii 1557. Überschr.: Abschid.). HStA München, K. blau 271/12, fol. 140–175’. HStA Dresden, Loc. 10193/4, fol. 1–38 (Überschr.: Abschiedt des Heyligen Romischen Reichs, auffgericht zu Regenspurg und ergangen 16. Martii 1557. Zu Dresden den 21. Martii einkomen.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. Y Fasz. Q, fol. 1–39’. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 14, unfol. StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1111, unfol. StA Nürnberg, ARTA 36, fol. 465–503’. GLA Karlsruhe, Abt. 77 Nr. 9069, fol. 314–354’ (Vermerk des Kopisten: Synnd 39 pletter, fur jedes 3 creutzer, facit 29 batzen 1 creutzer [Schreibgebühren].).StadtA Esslingen, RTA 8, unfol. AP Stettin, AKW 37, fol. 1–34’. HASt Köln, K+R 123, fol. 68–107’. HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 92/1, fol. 14–40’. StA Stade, Rep. 5b Nr. 15, fol. 12–43. LHA Magdeburg, Rep. A 1 Nr. 495, fol. 57–98. StadtA Mühlhausen, 10/C 1–8 Nr. 9a, pag. 764–851. AVCU Strasbourg, AA 621, fol. 1–58.

Druck: Abschiedt ; Neue Sammlung  III, 136–152; Lünig, Reichsarchiv, Partis generalis continuatio [1], [2. Teil], [1. Fortsetzung], 8–25. Auszüge gedr. bei Ludolff, CJC, 211 f. (§§ 73–79); Ompteda, Geschichte, 67–69 (§§ 73–76); Gross/Lacroix  II, Nr. 538 S. 113 (§ 85); Moser, Staatsrecht I, 140 (§ 8), 179 f. (§§ 69–71); III, 252 (§ 9), 258 (§§ 13–15); IV, 358 (§ 86); XLVII, 483 f. (§§ 8 f.). Referiert bei Häberlin  III, 161–169, 173–188; Salig  III, 72–76 (Religionsfrage, übrige HAA nur knapp).

/86/ a–Abschiedt Der Roemischen Koeniglichen Maiestat vnd gemeyner Stendt, auff dem Reychßtag zů Regenspurg ANNO MDLVII Auffgericht.

Mit Roemischer Koeniglicher Maiestat Gnad vnd Priuilegio in Sechs Jaren nit nachzů Drůcken.

Getruckt in der Chůrfürstlichen Stat Meintz durch Franciscum Behem, Anno Domini MDLVII.

/86’/ WIr Ferdinandt, von Gottes gnaden Roemischer Koenig, zů allen zeyten Mehrer des Reychs, in Germanien, zů Hungern, Behaim, Dalmatien, Croatien vnd Sclauonien etc. Koenig, Infannt in Hyspanien, Ertzhertzog zů Osterreych, Hertzog zů Burgundi, Steyer, Khaernten, Crain vnd Würtenberg, Graffe zů Tyrol etc. Bekennen vnd thun kund allermenniglich vnd sonderlich allen vnd jeden Bůchtruckern, wo vnd welcher orten die im Heyligen Reych gesessen sein, Das vnsere vnd des Reychs liebe getrewen, Frantz Behem vnd Theobald Spengel, Bůrger zů Meyntz, vns zů vnderthenigster gehorsamb sich vndernommen haben, den Abschied diß jetzgehaltnen Reychßtags in Trůck zůbringen. Damit sie dann solcher jrer muehe vnd arbeyt halben in keynen nachtheyl vnnd Schaden gefürt werden, So gebitten wir demnach euch allen vnd jeden insonderheit Hiemit bey Peen vnd Straff zehen Marcks loettigs Goldts, vns halb inn vnser vnnd des Reychs Kammer vnnd den andern halben theyl gedachtem Frantz Behem vnnd Theobalden Spengeln vnablaeßlich zůbezalen. Vnnd woellen, das jhr oder einicher auß euch durch sich selbst oder sonst jemands von Ewrentwegen den beruerten Abschied gemelten Frantz Behem vnd Theobalden Spengeln in Sechs Jaren, den negsten nacheinander volgendt, nit nachdrucket oder zů faillen kauff habet oder auffleget, bey verlierung Obgemelter Peen vnd desselben ewers Trucks, den auch genandte Frantz Behem vnd Theobald Spengel durch sie selbst oder jre beuelchhabern von jrrentwegen, Wo sie die bey ewer jeden finden wuerden, auß eignem gewalt One verhinderung meniglichs zů sich nemen vnd damit nach jrem gefallen handlen vnd thun, Daran sie auch nit gefroefelt haben sollen, Sonder alle geferde. Mit vrkundt diß Brieffs besiglet mit vnserm Koeniglichen vffgedruckten insigel, Der geben ist in vnser vnd des Reichs Stad Regenspurg, den Sechzehenden tag des Monadts Marcij, Anno etc. im Siben vnd fünfftzigsten, vnserer Reych des Roemischen im Siben vnd zwentzigsten vnd der andern im ain vnddreyssigisten etc.

FERDINANDVS. Ad Mandatum domini Regis proprium. I. Ionas. D., vicecantzler. L. Kirchschlager. R.ta.C. Vngelter von Theisenhausen–a.

/87/ WIR FErdinandt, von Gottes Genaden Roemischer Koenig, zů allen zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zů Hungern, Beheim, Dalmatien, Croatien vnnd Schlauonien etc. Koenig, Infant in Hispanien, Ertzhertzog zů Osterreych, Hertzog zů Burgundi, zů Brabant, zů Steyr, zů Kernten, zů Krain, zů Lutzenburg vnd zů Würtenberg, Ober- vnnd Nider Schlesien, Fürst zů Schwaben, Marggraff des Hl. Roem. Reichs zů Burgaw, zů Merhern, Ober- vnd Nider Laußnitz, gefürster Graff zů Habspurg, zů Tyrol, zů Phirt, zů Kyburg vnd zů Goertz etc., Landtgraff in Elsas, Herr auff der Windischen Marck, zů Portenaw vnnd zů Salins etc. Bekennen offentlich vnd thun kundt allermenigklich: Als auff jüngst zů Auspurg [!] gehaltenem Reychstag gerathschlagt vnnd verordnet werden sollen, durch was zimlich vnd gepürlich wege die nottwendig vnd heylsam vergleichung vnd einigkeit in der strittigen Religion vnd glaubens sachen zůsuchen vnd vermittelst Goettlicher gnaden zůtreffen vnd zůerlangen, Welches aber vieler vnd zum theyl in dem Abschiedt, daselbst vffgericht, vermelten vrsachen halben nit gescheen moegen, Derwegen wir vns damals mit der Chůrfürsten Rethen, den erscheynenden Fürsten, Stenden vnd der Abwessenden Pottschafften vnd gesandten vnnd sie hinwider sich mit vns vereinigt vnd endtschlossen, dises artickels erledigung /87’/ auff ein andere notturfftige Reichs versamlung zůverschieben: Also vnnd mit solcher bescheydenheyt, daß von wegen hinlegung der schedlichen spaltung vnd trennung in vnserer Heyligen Christlichen Religion vnd Glaubens sachen die Roem. Kaeyserlicher [!] Maiestat, vnser lieber Brůder vnd Herr, Oder wo jr Liebde vnnd Keyserliche Maiestat daran verhindert würde, von jrer L. vnnd Keyserliche Maiestat wegen wir eygner person solchen Reychstag besuchen vnd dem beywonen, Dergleichen Chůrfürsten vnnd Fürsten auch in eygnen Personen erscheynen vnd ausserhalb kündtlicher Leibs schwacheit vnd vnmoeglichheit, auch andern ehafften vrsachen nicht außbleyben sollen4.

[1] Darumb auch, vnd auff das solch nottwendig wergck, daran nit alleyn aller zeyttlichen wolfart, Sonder auch vnser Seelen heyl vnd Seligheyt zum hoechsten viel gelegen, In keyn vnnottwendigen verzugck gestelt würdt, Wir in namen vnd an Stadt der Roem. Keyserliche Maiestat ein andern Reichstag auff den ersten tag des Monadts Martij Des Sechs vnd Fünffzigsten Jars in vnser vnd des Heiligen Reychs Stadt Regenspurg fuergenommen, bestimbt vnd angesetzt, darauff fürnemlich von bemelter Christlicher vergleychung vnserer Heyligen Religion vnd Glaubens sachen vnnd dann auch von endtlicher richtigmachung vnd wircklicher volnziehung der newen Müntz ordnung vnd des Keiserlichen Edicts vnd was sonst mittler weil vor mer obliegen vnd sachen fürfallen würden, Dauon hoechstgedachter Ksl. Maiestat, vns vnd gemeinen Stenden des /88/ Heyligen Reichs daselbst zůhandlen vnd erledigung zůthun, nutz vnd noth sein würdt, schleunige berathschlagung, vergleichung vnnd erledigung bescheen solt.

[2] Vnd aber jr L. vnd Ksl. Maiestat Ires Leibs vngelegenheyt vnd ander mergcklichen verhinderung halben, als sich dann mittler zeyt auch jr L. vnd Ksl. b Maiestat auß dem Heyligen Reych Teutscher Nation In jhre Hispanische Koenigreych begeben, nit eygner Person erscheynen koenden, so haben vff jhr L. vnd Ksl. Maiestat freuntlichs vnd Brüderlichs gesinnen, begern vnd vfferlegen Wir auß Vaetterlichem, getrewen gemueth vnnd angeborner zůneygung zů dem Heyligen Reich Teutscher Nation, vnserm geliebten Vatterlandt, die gemein wolfart desselbigen, denc heylsamen frieden vnd sicherheyt zůerlangen vnd zůerhalten, vnß des wergcks dieses Reychßtags vnderziehen vnd annemen woellen.

[3] Wiewol wir nun hierauff vaetterlich vnd genediglich wol geneygt gewesen, vnß auff jetz bestimpte zeit zů solchem Reychßtag Personlich zůuerfügen, So seint wir doch gemeiner Christenheit Erbfeinds, des Türcken, beschwerlichen fuernemens vnd Kriegs handlungen halber Vnd dann auch von wegen vnser Koenigreych vnd Lande Nottwendigen gegenrüstungen vnnd sonst dermassen auffgehalten worden, das wir weder auff bemelten ersten tag Martij noch den ersten tag des darnach volgenden Monats Aprilis (wie wir endtlich endtschlossen gewest) erscheynen moegen. /88’/

[4] Derhalben wir ein andern tag des jüngst verschienen Monats Junij ernent, guter zůuersicht, daß wir darzwischen die nottuerfftig gegenwehr zů widerstandt bemelts Erbfeindts, des Türcken, vnd anderer vnser widerwertigen, vngehorsamen vnderthanen vnd Rebellen also anordnen, damit wir one sondern nachteyl vnnd beschwerung vnser getrewen Koenigreich vnd Landen Vff bestimpten ersten tag des Monats Junij zů Regenspurg einkomen vnd den Reichstag in namen des Allmechtigen anfahen, beywonen, auch seiner Goettlichen Allmechtigkeyt zů Lob vnnd gemeyner Christenheyt, sonderlich aber dem heyligen Reych Teutscher Nation zů wolfart, nutz vnnd guttem hetten moegen beschliessen.

[5] Dieweil sich aber die sachen mitler weil in vnserm Koenigreich Hungern durch anstifftung vnserer vngehorsamen Rebellen vnnd sonst der Türckischen befelhaber gewaltigs fuernemen dermassen beschwerlich vnnd gefaehrlich ereygt vnd zůgetragen, daß wir one hohen nachtheyl, gefahr vnd verderben vnsere getrewen Koenigreych vnd Lande, auch one gefehrlichen schaden vnnd abbruch gemeiner Christenheyt vns auff den bestimpten tag von dem wesen daniden auff diesen Reychßtag gar nit begeben moegen, Sonder vil mehr die notturfft erfordert, vns mit gedachter vnser Koenigreych vnd Landt getrewen hülff vnd darthun mit Kriegs volck zů Roß vnnd Fuß zů der gegenwehr inn bereitschafft vnnd verfassung zůschicken, Darzů auch in ansehung der vorsteenden noth vnd gefaehrlichheit vnd das wir derselbigen zeit von andern orten wenig huelff vnd beystandt gehabt, mit /89/ dem auffpott in vnsern Landen vnd in ander notwendige wege anordnung vnnd fürsehung thun muessen, vnser Christenliche Koenigreich, Landt vnd Leuht, so viel menschlich vnd moeglich, zů schützen vnd zůretten.

[6] Damit dann die handlung des Reichßtags nit lenger eingestellt, auch neben andern der nottwendig artickul der Türcken hülff so vil desto fürderlicher bedacht werden moecht, So haben wir den hochgebornen vnsern freundtlichen, lieben Son, Vettern vnnd Fuersten, Albrechten, Pfaltzgraffen bey Rhein, Hertzogen in Obern- vnd Nidern Bairn, freuntlich vnd genediglich ersücht, daß sein L. in ansehung oberzelter notwendigen, billichen vrsachen vnbeschwerdt sein wolt, sich zů anfang solchs Reichßtags an statt vnd in namen vnser Person als vnser Commissari gebrauchen zůlassen vnnd von vnsert wegen den erscheynenden Stenden vnd der abwesenden Rheten vnd Potschafften vnser Proposition vnd fürtrag zum allerfürderlichisten zuthun vnd darauff mit den sachen, So auff disem Reichßtag gehandlet werden sollen, zů Procediren vnd zů handlen, biß wir vermittelst Goettlicher gnaden selbst eigner person ankommen vnd, was biß daselbst hin nicht verglichen oder erorttert, als dann abhandlen vnd beschliessen helffen moechten. Woelches gedachter vnser Son, Vetter vnd Fürst vns zů Eheren vnd gefallen vnd gemeynem nutz zů guttem nicht abschlagen woellen, sonder freundtlich sich solchem also guttwillig vnderfangen. /89’/

[7] Vnd als der Chůrfürsten geordnete Rhete, etlich Fürsten vnd Stendt des Hl. Reichs eygner Person vnd etlich durch jre Pottschafften mit volnkomnem gewalt damals gehorsamlich erschienen, denen gedachter vnser Son, Vetter vnd Fürst vnser Proposition zu gegenwertigem Reichßtag ahn vnser Statt vnd in vnserm namen eroeffnet vnd sie, die erscheinende Stende, Potschafften vnd gesandten, darüber in die berahtschlagung getretten vnnd sich gleich anfencklichs bedachtlich erinnert, Welchermassen der Articul vnser Christlichen Religion inn berürtem jüngstem, zů Augspurg vffgerichtem Reichs Abschiedt vff ein andern kuenfftigen Reichßtag verlegt, weß des wegen vermoeg des Passawischen vertrags5 jns werck zůstellen daselbst beschlossen vnd verabschiedt; Zů dem auch, das dieser Artickul vnuerneinlich der treffenlichst vnd Hochwichtigist vnder allen andern des Hl. Reichs obliegen, daran einem jeden Christen billich zu dem Hoechsten gelegen sein soll, auch vff vorigem Reichßtaegen als vnwidersprechlich der fürnembst jedes mals fürgezogen, wir auch den in bemelter vnser Proposition zů gegenwertigem Reichßtag allen andern fürgesetzt:

[8] So haben wir vns zů vnserer glücklichen ankunfft in vnser vnd des Hl. Reichs Stat Regenspurg mit jhnen vnnd sie hinwider sich mit vns Hierueber verglichen vnnd endtschlossen, Das der artickel der Religion in eynem sondern Außschuß, von bederseyts Religion Stenden in gleicher anzall zůbesetzen, Inhalt hievor zu Passaw vnd jüngst zů Augspurg abgeredten, verabschiedten beschlussen zůtractiren vnd zůhandlen, vnnd nicht desto weniger denn hiervor zů Augspurg in Religion- vnd Prophan sachen vffgerich- /90/ ten vnnd betheidigten Frieden, dem Augspurgischen Abschied beschlußlich einuerleibt6, widerumb verneuert repetiert: Setzen, ordnen vnnd woellen, das im fahl, die vergleichung der strittigen Religion sich etwas verweilen oder entlich nicht getroffen wuerde, derselbig Friedt in Religion- vnnd Prophan sachen alles seines jnhalts bestendig inn seinen krefften bleiben vnd jmmerwerendt gehalten vnd durch dise fürgenommene Tractation der Religion demselbigen nichts derogirt, endtzogen oder abgebrochen werden soll; Alles bey den verspruchnussen, inn obberurtem Augspurgischen Abschiedt weiter verleibt.

[9] Als nun derselbig verordnet Außschuß solliche Tractation des Religion Artickels fürgenommen, mit fleiß bewogen vnnd auff erfolgte gnůgsame Relation gepflogner berathschlagung der Chůrfürsten raehte, erscheinende Fürsten, Staendt vnd der abwesenden gesandte Bottschafften sich darüber auch in gemein vnderredt vnd jr guetbeduncken vns fürbracht, Darhunter sie sich gleichwol erinnert, das inn allen vorgeenden berathschlagungen, wie zů vergleichung der spaltigen Religion fürzůgehen vnd zůkomen, jedeßmals vier Wege, Nemlich eins General- oder National Concilij, Colloquij oder gemeiner Reichßuersamblung, fürkommen, Aber jetzmals dabeneben geachtet, das auß allerhandt bewegenden vrsachen die zwen Wege eines National Concilij oder auch einer Reychsuersamblungs zůuergleichung der strittigen Religion vndienstlich, Auch derselbig Artickel in deren wege einen nit moege gezogen werden. Vnd ob gleich der weg eines General freyen, Christlichen Concilij der ordenlichstd vnd richtigist, von alters bey der Christ- /90’/ lichen kirchen biß auff gegenwertige zeit herkommen, so in gleichen fellen vnnd spaltungen gebraucht vnnd dardurch den sachen erschießlich abgeholffen worden, dieser auch vnuerneinlich der best, nutzlichist vnnd fürtreglichist vnnd darumb zů gelegener zeyt mit allem ernst nachzutrachten, wie ein sollich Christenlich Concilium zuerlangen, Das dannocht nach gelegenheit gegenwürtiger zeyt vnnd leufft vieler hand einfallenden vnrichtigkeiten, auch der kriegsempoerungen, so sich zwischen den Koenigen vnnd Potentaten gemeiner Christenheit ereugen vnnd enthalten, ein General Christlich Concilium schwerlich anzustellen, vil weniger moeglich, zů gewünschtem ende zůbringen.

[10] Vns aber vnnd gemeinen Stenden des heyligen Reichs vnd derselbigen Vnterthanen ahn Christlicher vergleichung angezeigter Religion nicht allein die zeitlich, sondern auch die ewig wolfart vnnd der Seelen heyl vnd seligkeit gelegen sein will, vmb desto mehr diser Artickel aller moeglichen befürderung wol würdig vnnd nottuerfftig ist vnd in fernere verlengerung dem heyligen Reich Teutscher Nation zů weiterm nachtheil nicht zustellen, Vnnd dann der wege eins Colloquij, freuntlichen vertrewlichen gesprechs vor dieser zeit mehr in diesen vnnd dergleichen fellen vnd Religions spaltungen gebraucht worden:

[11] So haben vff solchs alles wir vns mit jnen vnd sie sich hinwider mit vns verglichen, vereinigt vnd ent- /91/ schlossen, das dißmals obberurts Artickels halb der gezweitten Religion in namen des Allmechtigen ein Colloquium ordenlicher, gepuerlicher weiß angestellet werden solle, auff maß vnd form einer Christlichene Consultation, vnderrede vnnd berahtschlagung der sachen, darinn alle handlungen, so fürgenommen, vnuerbündtlich vnd vnuergrifflich seyen vnnd also sollich Colloquium kein erkantnuß, Decision, Determination oder Definition auff jm trage, sonder das bemelte handlung alle, auch der Colloquenten freundtlich, vertrewlich gesprech, vnderrede vnnd Collation sampt ihrem rahtsamen bedencken nachmals der Roemische Keyserliche Mt., vnserm lieben Brůder vnd Herrn, oder vns, auch Chůrfürsten, Fürsten vnnd Stenden des Reichs fürbracht vnd ein jeder Stand der gebuer vnnd seiner notturfft nach, auch frey vnnd vnuergriffenlich vber alle Artickel vnnd Puncten, so in sollichem freundtlichen gesprech fürkommen vnd berahtschlagt, gehoert werde: Gůter zůuersicht, wo die Colloquenten in sollichem Colloquio die sachen freundtlich, vertrewlich vnnd mit Christlicher wolmeinung, wie billich beschehen soll, erwegen vnnd berahtschlagen werden vnnd als dann hernachmal jhr Rahtsam bedencken mit außfuerung der vrsachen, warin sie einig vnnd warin sie nachmaln strittig, gemeinen Stenden anbringen, werdenf sich gemeine Stende sampt oder sondern vmb so viel desto besser vnd freundtlicher jrer notturfft nach zurichten vnd das jenig der Ksl. Mt., vnserm geliebten Brůder vnd Herrn, oder vns anzubringen vnnd zubefürdern wissen, weß zů auffhebung der strittigkeit vnnd erlangung gůter Christlichen vergleichung vnnd einigkeit in vnserer heyligen Christlichen Religion dienstlich vnd fürderlich sein mag. /91’/

[12] Vnd nachdem auß allerhand fürgefallenen vnd beweglichen vrsachen jetzmals allhie zu solchem Colloquio, auch frůchtbarer handlung fueglich nit fürgeschritten, vil weniger beschlossen werden mag, So haben wir auff der Chůrfürsten Rehte, anwesender Fürsten, Stende vnd der abwesenden gesandten Botschafften Raehtg vnd gůtbeduncken einen andern tag vnd malstatt, Nemlich vff Bartholomei, den Vier vnd zwentzigsten Monats tag Augusti, in vnser vnd des heyligen Reichs Statt Wormbs zu haltung des vorhabenden Colloquij einzukommen, fürgenommen vnd diß Colloquium dahin verschoben.

[13] Dieweil aber an solchem werck, damit das Colloquium vnd desselbigen Proceß one allerhand weitleufftigkeit vnd vnnotturfftiger disputation für- vnd abgehen, auch gewuenschte ersprießliche befürderung vnnd vermittelst Goettlicher genaden gůtte außrichtung erlangt werden moeg, vil vnd hoch gelegen, das ein ansehenlichen President demselbigen vor sey, Haben vns die Stende, Rehte, Botschafften vnd Gesandten gehorsamblich gepetten, wir wolten vns solcher Presidentz gnediglich vnd vaeterlich beladen, eygner Person diesem Colloquio beywonen vnd darin presidirn.

[14] Wiewol wir nun darauff Gott dem Allmechtigen zu lob vnd gemeiner wolfart der Teutschen Nation zu auffnemung vnd gůtem gedeyen vaetterlich vnd gnediglich geneigt, auch willig gewesen, den Stenden in diesem jhrem vnderthenigen ansuchen vnd begern zu wilnfarn vnnd vns solcher Presidentz in der /92/ Person zu vnderfahen, So werden wir doch von wegen vilfaltigen, ehafften vnd mercklichen obliegen, so wir den Stenden zů gůtem benuegen gnediglich vnd freuntlich vermelden lassen, daran sonderlich vmb solche zeit, da diß Colloquium sein anfang erlangen soll, vber vnsern gnedigen willen verhindert.

[15] Nicht desto weniger aber, vnd auff das in solchem kein mangel erscheine, Haben wir vff der Stende, Rehte, Botschafften vnd Gesandten vnderthenige, gehorsame bewilligung den Bischoffen zu Speyer, vnsern Fürsten vnd lieben Andechtigen, an vnser statt zu einem Presidenten verordnet7, der vnsere koenigliche Person in diesem fahl representiren vnd vertretten sol.

[16] Vnd haben neben solches Presidenten verordnung wir vns mit der Chůrfürsten Rehten, anwesenden Fürsten, Stenden vnd der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vnd sie sich hinwider mit vns vereinigt, verglichen vnd demselbigen Presidenten ferner Vier Assessores auß den Chůr- vnd Fürsten von wegen bederseits Religions verwandten zugeordnet: Nemlich von wegen der Chůrfürsten, Fürsten vnd Stende vnser alten Religion den Ertzbischoffen zu Trier, des heyligen Roemischen Reichs durch Gallien vnnd das Koenigreich Arelat Ertzcantzlern, vnd den Ertzbischoffen zu Saltzburg, vnsere liebe Neuen, Chůrfürst, Fürst vnd liebe Andechtigen; Vnd dann von wegen der Chůrfürsten, Fürsten vnnd Stende, der Augspurgischen Confession verwandt, den Hertzogen zů Sachsen, des heyligen Roemischen Reichs Ertzmalschalcken [!], vnd Hertzog Christoffen /92’/ zů Wirtenberg vnd Tegk, Graffen zů Mompelgart, vnsere liebe Oheim, Chůrfürsten vnd Fürsten, selbst in der Person diesem Colloquio zů bestimpter zeit vnd malstatt beyzuwonen.

[17] Wo ferr aber jren Liebden etwan auß zůfallenden verhinderungen beschwerlich vnd vngelegen fallen wolte, berurtem Colloquio biß zum end abzuwarten, darauß dan vnrichtigkeiten vnd nachteilige verlengerung vnd etwa gar ein zerrüttung dises wercks entstehn moechte: Damit nu das verhuetet werde, So haben wir vff der Stend vnd Botschafften wolgefallen vnd vergleichung in dem solche fürsehung fürgenomen, Wo jre Liebden als zů Assessorn deputirte Chůr- vnd Fürsten einer oder mehr zu anfang ernents Colloquij oder in mittel desselbigen der sachen anderer wißlicher mercklicher obliegen, ehafft vnd geschefft halber selbs nit beywonen oder biß zum end außwarten moechten, Das als dan dieselbige ein jeder, so dermassen verhindert, an sein statt ein geschickte, ansehenliche vnd vernuenfftige Person zum wenigsten auß den Prelaten, Dhomcapitteln, Graffen oder Herrn zu Assessorn substituirn vnd alßbald verordnen sollen8, damit diß mangels halb das Colloquium nit auffgezogen noch verhindert werde. Vnd soll zu vnsers verordneten Presidenten, deßgleichen der jetzbenanten Assessorn, Chůr- vnd Fürsten, auch derselben substituirten Assessorn gefallen stehen, auß jhren geheimbsten Rehten oder zugeordneten einen oder zwen mit in diß Colloquium Rahtsweiß zuziehen vnd bey jren Liebden vnd jnen zuhaben.

[18] Dieweil auch dabeneben statlich bedacht vnd er- /93/ woegen, das zu disem vorhabenden Colloquio Gotsfoerchtige, gelehrte, schiedliche vnd friedliebende Personen zů Colloquutorn, Adiuncten, Auditorn vnnd Notarien, beder seits in gleicher Anzal, zůuermogen vnd zusamen zubringen von noeten sein woelle, So haben der Chůrfürsten Rehte, erscheinende Stende, Auch der abwesenden Bottschafften vnd Gesandten nach bedachtlicher erinnerung aller in andern vorgehenden Colloquien gepflogner handlung, wie es auch [die] wichtigkeit dieses handels wol erfordert, sich vereinigt, verglichen vnnd entschlossen, Welches wir vns auch genedigklich wol gefallen lassen, das von wegen vnser alten Religion verwandten Stende Sechs Colloquenten, Sechs Adiuncten, Sechs Auditorn, Zwen Notarien Vnd entgegen von wegen der Augspurgischen Confession gleicher gestalt Sechs Colloquenten, Sechs Adiuncten, Sechs Auditorn vnd Zwen Notarien zů bestimpter zeit vnnd Malstatt abgefertigt werden sollen; Mit befelch, dieser sachen halb allen moeglichen fleiß vnnd ernst fürzuwenden vnnd nicht zůuerfeyren, in dem, was zů Christlicher vergleichung der strittigen Religion, zu befürderung der ehr Gottes, zu ergründung der Warheit seines heyligen Worts vnd Gottseliger gemeiner Aynigkeit in der Christlichen Kirchen anzurichten vnd zuerhalten jmmer dienstlich vnd ersprießlich sein mag.

[19] Vnd seind hierauff beider seits die Colloquenten, Adiuncten vnd Notarien alhie benant worden, wie deßen einem jeden theil verzeichnuß zugelassen9.

[20] Wiewol wir auch vns, deßgleichen die Stende, /93’/ Rehte vnd Botschafften jnen keinen zweiffel machen, Es werde der President vnd vnser Fürst, so wir ahn vnser statt zůuerordnen endtschlossen, gleicher gestalt auch die obbemelte vnsere liebe Neuen, Oheimen, Chůr- vnd Fürsten Als Assessorn oder aber jre nachgeordnete Substituirten in dieser treffenlichen sachen jhres thůns vnnd lassens, Proponierens zů dirigierung des Proceß, inn gemein vmbfragens, auch weß sonst zu dieses wercks richtigkeyt vnnd außfuerung am besten vnd nuetzlichisten sein mag, sich zuentschliessen, zůuerrichten, auch die ernstliche fürsehung zuthůn wissen, Damit ein jede Person, zu diesem Colloquio gehörig, jhrem berůff vnnd befolhenem Ampt (als dann ferner hieunden vermeldet) trewlich vnnd empsiglich abwarte, dieselbige Personen auch, als vil jmmer moeglich vnnd es die Theologen zuerschwingen, zeitlich zůsamen kommen:

[21] So setzen, ordnen vnd woellen Insonderheit wir doch, das nach aller gelegenheit der President vnnd die Assessores ein solche gute fürsehung thůn vnd fürnemen sollen, damit in vil berurtem Colloquio durchauß aller vberfluß, auch hessigkeit, verunglimpffung vnd Conuitia zwischen den Personen vermitten bleiben, keiner dem anderen vnbescheidenlicher weyß inn seine Rede einfahl, ein jede Parthey jhrer notturfft auff maaß, hierunten begriffen, außgehoert vnd diese Collation, freuntlich, vertrewlich gesprech zů Christlicher gutlicher frůchtbarkeit für- vnd abgehen moege.

[22] Dabeneben auch, vff das desto mit mehrerm fleiß vnd ernst die Christlich Einigkeit gesucht vnd befur- /94/ dert werde, daß vnser geordneter President Sampt den ernenten Assessorn oder jren nachgeordneten von obgedachten Colloquenten vnd Adiuncten Handtgelübt an Aidts stat nemen Vnd jnen mit sonderm ernst einbinden sollen, daß sie, die Colloquenten, so von der alten Religion, desselbigen gleichen die andere, so von der Augspurgischen Confession verwanten abgefertigt, vnd derselbigen Adiuncten von den articlen vnsers Christlichen glaubens Lehr vnd Religion freuntlich, Christlich vnd vertrewlich auff die form, maß vnd Ordnung, wie sie sich deren zůuergleichen, vnderreden vnd in sollichem Christlichem gesprech zůuorderist die Glory vnd Eher des Allmechtigen, die Christenliche warheyt, die Liebe des nechsten vnd Allgemeyne eynigkeyt, Wie oben gemellt, suchen. Sich auch daran gar nichts, so dem allem zů wider sein moechte, verhindern lassen, wie sie solches vor Gottes angesicht am juengsten Gericht gesteen vnd verandtwortten woellen. Das sie auch, deßgleichen alle andere Personen, so zů diesem Colloquio gehoerig vnd gezogen (So mit gleicher geluebt hierunter zůbeladen), in keynerley weyß, weder heymblich noch offentlich, schrifftlich noch Mündtlich, Jemandts, wer, auch was Standts oder wesens derselbig sein moechte, weder klein noch groß, auß diesem gesprech oder der gantzen handlung entdecken, Sonder die jeder zeyt vnd sonderlich biß auff dieh zeyt obangeregter gemeynen Relation Rahts weyß in guter still vnd geheim behalten woellen.

[23] Vnnd soll den verordneten Colloquenten vnnd Adiuncten diese Colloquution, wes sie sich darin ver- /94’/ gleichen werden, an jren Ehren, würden, Leib vnnd guettern vnuerletzlich vnd vnnachteilig sein.

[24] So solle auch ferner ein sondere drey schlüssige Truchen auffgericht vnd verordnet [werden], darin alle Prothocolla, Acta, geschrifft vnd handlungen nach jedes mals volnbrachten vnd geendten gesprech gelegt werden, daruon ermelter vnser verordneter President einen, die Assessores vnser alten Religion den andern vnd die Assessores von der Augspurgischen Confession den dritten, alles vnderschiedliche schlüssel, haben vnd nach geendtem Colloquio biß zur nechsten Reichs versamblung (daselbst hin diese Trüchen zůbringen vnd den Reichs Stenden nottuerfftige Relation zůthun) behalten; diese Trueche auch anders nit, dann in gemeiner Audientz vnnd wenn Colloquirt, eroeffnet werden.

[25] Da sich aber eynest oder mermals zůtragen vnd begeben wuerde vonn wegen vngleichmessigen verstandts oder aber anderer gelegenheyten halber, das von noetten sein woelle, die Prothocolla vnd Acta zůreuidiren: In solchem fall sollen sich der President vnd die Assessorn gleichmaessig erzeigen vnd die Reuision den Colloquenten (doch alles in gesambtem Rahte) nit verwaegern.

[26] Es soll auch zu disem Colloquio niemandt anderst dan obbemelte Personen weder zum Reden noch zum anhoeren zugelassen werden. Vnnd obwol obge- /95/ setzt, daß der Collocutorn vff jeder seiten Sechs, alle Gottsfoerchtige, gelerte, verstendige, der heyligen geschrifft erfarn, friedtliebendt, schiedliche Personen zů diesem werck vermogt vnnd abgefertigt werden sollen, So haben wir vns doch von mehr Richtigkeyt wegen mit den Stenden vnd Pottschafften vnnd sie sich hinwider mit vns verglichen vnnd woellen, das von wegen vnser alten Religion allein durch eine, deßgleichen von wegen der Augspurgischen Confession auch durch eine Person auß den Colloquenten oder aber auch auß den Adiuncten bederseydts, welche jedes mals eim oder dem andern theil nach gelegenheyt der Artickul vnd Materi, so fürkommen, gefellig sein würdet, die fuertraege vnnd bedencken vber dieselbig artickel freundtlich vnd friedlich in gemein eroeffnet, darauff Rahts weyß Conferirt vnnd dardurch mit allem vleis vnnd ernst die vergleichung gefuerdert werden.

[27] Vnd soll hierdurch gleichwol doch bederseidts Colloquenten nit abgestrickt noch benomen sein, Da jrer eyner nach geendter rede des auß jnen erwoelten zů mehrer erklerung vnd bestettigung der in gemeyn angezeygter Stim vnd der sachen dinstlich jchts ferner anbringen wolte, solchs mit zůlassung des Presidenten vnd der Assessorn in gemein fuerzubringen.

[28] Dabeneben dann auch der President den andern mit Colloquenten zůzusprechen vnd sie zůbefragen, Ob jemandts auß desselbigen theils Colloquenten etwas mehr fürzůbringen vnnd darzů zůreden hette. /95’/

[29] In welchem allem doch glenheiti [!] zůhalten, vnd darauff vnser President vnd die Assessores nach zůsamentragung der zwo stimmen den beschluß mit abkuertzung aller vnnottuerfftiger disputation zů befuerdern.

[30] So viel die Sechs Adiuncten vff jeder seytten betrifft, sollen dieselbige nit allein dem Colloquio beywonen, sonder auch den Colloquenten, welchen sie zůgeordnet, in vnd ausserhalb der gesprech Christlich mit Rhat steurn vnd behülfflich sein.

[31] Vnd auff den fall, da sich zůtruge, daß in werendem gesprech der Colloquenten eyner oder mehr vff eynem oder dem andern theyl doths10 verfiele oder sonst dauor oder nach oder im mittel des Colloquij durch leibs schwacheit oder andere zůfell dermassen ehehafftiglich verhindert würde, daß er oder sie diesem werck nit ob noch für sein koenten, Als dann sol auß dem selbigenj Adiuncten dessen oder deren Stadt jeder zeit nach eins jeden theyls guttbeduncken widerumb erfüllet vnd ersetzt, auch nichts weniger mit dem Colloquio fürgangen werden.

[32] Vnnd haben sich vber solchs auch die Stende, Rehte vnd Pottschafften auff vnser genedigs wolgefallen verglichen, daß bederseits Religion verwante auff obberurten fall des Abgangs oder verhinderung nit allein der Colloquenten, sonder auch der Adi- /96/ uncten vber die bestimpte anzall sich jrer gelegenheyt mit noch etlichen qualificirten Theologen gefast machen vnd dern, wo von noetten, gewiß sein woellen, vff das die anzall der Adiuncten jedes mals one verlengerung darauß ergentzt werden vnd dißfals dem gantzen werck auch kein verhinderung endtsteenk.

[33] Vnnd sollen dieselbige Supernumerarij, wenn sie an statt eines oder mehr zů diesem Colloquio geordnet, mit gleichmaessiger Glubdt wie die andern Theologen vnd als obsteet, beladen werden.

[34] Anlangendt die Auditorn, deren jedes theil, wie vor gesetzt, Sechs zůgeben: Nachdem dieselben anderer gestalt nit zů diesem Colloquio dargegeben, dann das sie als der gesprech vnd aller handlung zůhoerer vnnd gezeugen bey einem jeden Colloquio sein vnnd ausserhalb dessen sich sonst in den sachen des Colloquij weitter nit einzůlassen, So haben wir vns mit den Stenden, Rehten vnd Potschafften vnd sie sich hinwider mit vns dargebung halber solcher Auditorn dahin vereinigt:

[35] Das von wegen vnser alten Religion verwanten der Ertzbischoff zů Meintz vnd der Ertzbischoff zů Coellen, des Hl. Roemischen Reichs durch Germanien vnd Italien Ertz Cantzlere, bede vnser Neuen vnd /96’/ Chůrfürsten, der Bischoff vnd Cardinal zů Augspurg, der Bischoff zů Passaw, Hertzog Albrecht in Beyrn etc. Vnd Hertzog Wilhelm zů Gülch, Cleve vnd Berge, vnsere freundt, Oheim, Vaettern, Soene vnd Fuersten, ein jeder ein, Deßgleichen auch von wegen der Augspurgischen Confession daß Chůr- vnd Fürstlich hauß Pfaltz eine, Daß Chůr- vnd Fürstlich Hauß Sachsen eine, Daß Chůr- vnd Fürstlich Hauß Brandenburg eine, bede Hertzogen zů Pomern eine, Landtgraff Philips zů Hessen etc. eine vnd dann alle Graffen vnd Herrn11, so der Augspurgischen Confession verwandt seindt, auch eine, doch alle dieser ding verstendige, auffrichtige, Redtliche Personen, Geystlichs oder Weltlichs Standts, zů bestimpter zeit zů diesem Colloquio abfertigen woellen vnd sollen12.

[36] Als dann auch weitter vier Notarien in diß Colloquium, wie obgedacht, verordnet, wie dieselbige alhie namhafft gemacht, So sollen vnser President vnd die Assessores solcher Notarien halb die gute auffmerckung haben, Daß dieselbige nit allein verschwigen, zů Excipiren tauglich vnd geschickt, sonder auch der sachen, so verhandlet, selbst verstendig seien vnnd die Terminos Teologiae wol wissen; zů dem das sie auch solche gesprech, So fürgehen werden, so viel noettig vnnd der sachen dienstlich, vleissig vnnd treuwlich in einer jeden Audientz in jhre Prothocolla vermercken, Acta als baldt verfertigen, dieselbige allmaln, vor dem man auß dem Colloquio abtretten würdet, in jrer, des Presidenten vnd der Assessorn, auch der and[er]n zů dem Colloquio gehoeriger Personen aller, gegeneinander mit vleis conferirn vnd zů glenheitl [!] bringen, nach- /97/ mals auch vnd also baldt in die verordnete schlüssige Trug13 einlegen vnd dauon nichts in jrem gewalt behalten. Vnd dann, das sie die Prothocolla auch mundirn, die Acta vnd handelungm des Colloquij vierfaechtig (doch alles an geheymen ortten, dahin sie von Presidenten vnd den Assessorn bescheiden) in groesserimn [!] vnd verfertigen, Also verfertigt mit jren handen authentitireno vnd in die verordnet Trügen erlegen, damit zů erst künfftiger Reichs versamlung gemeinen Reichs Stenden darauß Relation gethan14, auch der verfertigten Actorum ein Exemplar der Roem. Ksl. Mt., vnserm lieben Bruder vnd Herrn, oder vns, dergleichen ein Exemplar vnser alten Religion, daß dritte der Augspurgischen Confession verwandten Stenden mitgetheilt vnd das viert bey des Heyligen Reychs Actis vnd der Meintzischen Cantzley behalten werden moege.

[37] Da auch eyner oder mehr auß denselbigen Notarien disem werck abzuwarten ehafftiglich verhindert oder sich dessen verwaegern würdt, Als dann soll zů eines oder des andern theils Religion verwandten, welchem solcher mangel zůstünde, gefallen stehen, mit tauglichen Personen auß den alhie benanten Supernumerarijs Notarijs oder sonst der gelegenheit den mangel zůerstatten oder auch mit einem Notarien vff seiner seytten benuegig zůsein.

[38] Vnnd sollen die Notarien vber obbemelt jhr thun vnd dan, das sie alle sachen verschweigen vnd in /97’/ guter geheimbd halten woellen, von vnserm Presidenten vnnd den Assessoren leiblich beaidigt werden.

[39] Es soll auch neben diesen Notarien keinen andern Personen in diesem Colloquio zůgelassen werden, die gesprech in Schrifften oder durch außzug zůuerfassen. Yedoch da der Colloquenten vnd Adiuncten eyner oder mehr zů seiner notturfft, den sachen desto stattlicher nachzůgedencken, die Argumenta vnd Alegata dessen, so den fürtrag zůthun geordnet, mercken woelte, In dem fall soll dem oder denselbigen eynes Memorials sich zůgebrauchen vnbenomen sein.

[40] Vnd haben sich gemeyne Stende vff vnser wolgefallen, So viel den Costen vnd vnderhaltung beyderseydts Personen bey diesem Colloquio anlangt, verglichen vnd vereinigt, das bederseydts Religions verwandte ein jedertheil die seinige auff die außtheilung, Wie vnder jnen bescheen15, mit liefferung vnderhalten soll.

[41] Nach dem wir dann ferner der Chůrfürsten Rheten, den erscheynenden Fürsten, Stenden, der abwesenden Pottschafften vnnd gesandten genediglich auch fürhalten lassen, Welcher gestallt wir vnd vnser Christliche Koenigreych vnnd Landt von gemeyner Christenheyt Erbfeindts, des Türcken, beschwerli- /98/ chen fürnemen vnd seinem gewaltigen Kriegs volck zum hoechsten betrangt, angefochten vnnd beschediget werden.

[42] Vnd man sich allen einhelligen vnd glaubwirdigen kundtschafften nach, so vns von mehr orten zukomen vnnd vns taeglich zugesandt werden, ermelts Erbfeindts vnsers Christlichen namens vnnd Glaubens, des Tuercken, persoenlichen gewaltigen Anzugs zum eingehenden Sommer gewißlich zubefaren, auch sein gemuet vnd meinung endtlich dahin gerichtet ist, nicht allein vnsern noch inhabenden theil an der Kron Hungern, sonder auch andere vnsere anruerendep Christenliche Koenigreich, Landt vnd Grentz Flecken, deßgleichenq auch anderer nechstangelegner Chůrfürsten, Fürsten vnd Stende des heyligen Reichs Landt vnd Leut mit Heeres krafft zůuberziehen, anzugreiffen vnd zůbekriegen vnd also seinen fůß je lenger, je mehr in die Christenheit, fürnemlich Teutsche Nation, zusetzen vnd ein Landt neben oder nach dem andern in seinen Tyrannischen gewalt vnnd dienstbarkeit (wo jhm solches der Allmechtig verhengte) zuzwingen.

[43] Wan es aber vns, vnsern Koenigreichen vnd Landen, nach so langwirigen vnd beharlichen Kriegen, damit wir nahent von eingang vnserer Regierung wider disen beschwerlichen Feind beladen, vnd derhalben inr treffenlicher erschoepffung vnsers Camergůts vnd vnser Landt, Leut vnd Vnderthonen vermoegens /98’/ solchem mechtigen, vberlegnen Feindt stattlichen vnd erschießlichen widerstandt ohne stattliche hilff des heyligen Reichs zuthůn noch jne zu vnfridlichen zeitten in seinem beharlichen fürnemen auffzuhalten vnd die weitschweiffigen Grentzen vnd Ort Flecken zuerretten, je nicht moeglich ist, vnnd dan die Stende vnd der abwesenden Rehte vnnd Bottschafften auß beywonendem hoechstem verstandt selbst vernuenfftiglich zuerwoegen hetten, was nicht allein vns vnnd den Christenlichen Koenigreichen vnd Landen, sonder auch dem heyligen Reich Teutscher Nation ahn erhaltung vnsers noch jnhabenden theils der Cron Hungern vnnd andern Ort Flecken vnd Grenitz haeuser gelegen vnd was dagegen auff verlust derselben für vnwiderbringlicher schaden, nachtheil vnnd verderben stehet vnd zugewarten sein würdt. Mit angehefftem freuntlichem vnnd gnedigem gesinnen vnd begern, Sie woelten solches alles stattlich zu gemuet fueren vnnd sonderlich vnser betrangten Koenigreich vnd Landt vorstehender gefaerlicheit, Darzu auch die schaeden, nachtheil vnd verderben, so gemeinen des heyligen Reichs Stenden erfolgen wuerden, wo dem Tuercken sein ferner fürbrechen zugesehen vnd so lang gestattet würdt, biß er vnsern noch vbrigen theil ahn der Cron Hungern in seinen gewalt brecht, nottuerfftigklich bedencken vnd demnach einer stattlichen vnd fürtreglichen hilff sich entschliessen Vnnd wo es je ein mehrers dißmals nicht sein koent, doch zum wenigsten ein dopleten Rhombzug volnkoemblich vnd ohne abgang Acht Monat lang zubewilligen vnnd den in gelt vmb mehrer richtigkeit willen zuleisten vnbeschwerdt sein. /99/

[44] Vnd wiewol die Stende, Rehte, Botschafften vnd Gesandten auff berurt vnser gnedigs anbringen, ansinnen vnd begern bey sich erwoegen, auch hinwider vermeldet, welcher massen gemeine Stende des heyligen Reichs diser zeit beschwerdt, jhre Cammergueter vnd einkommen erschoepfft vnd die Vnderthonen durch erlittene vnd vberstandene krieg, vber- vnd durchzůg, Auch sonst in andere wege beschädigt, das es beschwerlich, sich in solche hilff einzulassen.

[45] So haben sie doch zu gemuet gefuert vnd bey sich ermessen, dieweil die sachen, wie von vnsernt wegen angetragen, des Türcken halben beschwerlich gnůg geschaffen, vnd dan, so dieser vberlestig Feind seine Fueß weiter in die Christenheit (das Gott der Allmechtig miltigklich verhuete) vortsetzen solt, das auch die andern Christenliche Koenigreich vnd Lande vnd zůuorderist dise als zů nechst den ietzbetrangten anreinenden Teutscher Nation in sorglicher gefarlicheit stehen vnd eben das jenig, so zůuor anderen verlassenen begegnet, zugewarten haben muesten etc.s, Auch [int] betrachtung der ernstlichen, empsigen vnd hochfleißigen werbungen, anbringen vnd bitten vnserer Koenigreichen Hungern vnd Behem, auch Nider Osterreichischen Erblanden verordneten stattlichen Botschafften, bey den erscheinenden Stenden vnd der abwesenden Rehte vnd Gesandten angetragen.

[46] Vnd demnach zu schutz vnnd schirm, auffenthalt vnd trost der betrangten Christen, so der gefar- /99’/ licheit gesessen, mit denen billich ein Christliches mitleyden zuhaben, auch die vorstehende gefaerlicheit mit verleihung Goettlicher genaden von dieser loeblichen Nation abzuhalten, sich verglichen, endtschlossen vnd bewilliget, Das die Chůrfürsten, Fürsten vnd Stende des heyligen Reichs Teutscher Nation vns, vnseren Koenigreichen vnd Landen jhr hilff Acht Monat lang gedoplet nach eines jeden Anschlaegen leisten vnd reichen woellen vnd sollen16. Vnd damit dise hilff so viel mehr frůchtbarlicher vnd richtiger ins werck zubringen vnd nutzlicher angeleget werden moege, auch die vngleicheiten, so hieuor in gleichen fellen sich zugetragen, da ein jeder Standt sein Anzal volcks geschickt, vermitten bleiben vnd in der nehe ein gůts, geuepts, erfarnes vnd tauglichs Kriegßuolck zu Roß vnnd fůß angenommen vnd in gleiche bezalung gebracht, nuetzlich gebraucht vnd dagegen die vnordnungen, so durch vngleichen Ahn- vnd Abzug, auch in Musterungen vnd bezalungen hieuor, da die hilffen an volck geleist, endtstanden, abgeschnitten oder fürkommen werden:

[47] So haben der Chůrfürsten Rehte, erscheinende Fürsten, Stendt vnd der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vns auch bewilliget vnd sich entschlossen, das obbestimpte hilff ahn gelt, wie vermeldet, vff eines jeden Standts Anschlaege in grober vnd gangbarer gueldin oder silberin Muentz, von den hoechsten biß auff die wenigern im hl. Reich gemeinlich vnd durchauß geng vnd geb, angesehen das vns vnd den Stenden durch andere kleine Muentzen mercklichen /100/ schaden vnd abgang entstehet, zum halben theil auff Ostern schiristkuenfftig vnd des andern halben theils auff folgenden Johannis Baptiste17, vngeferlich Acht oder Vierzehen tag vor oder nach, in den Staetten Franckfurt18, Nuermberg19, Regenspurg vnd Leiptzig bezalt vnd erlegt werden sollen.

[48] Welches wir von gemeinen Stenden vnd der abwesenden Rehten vnnd Gesandten zu genedigem wolgefallen angenommen haben. Vnd vns mit jhnen weiter verglichen: Dieweil diese notwendige hilff den bekümmerten Christlichen Landen, so in vnd ahn der geferlicheit gesessen, zu trost, auch den Feindt von der Grentzen der Teutschen Nation abzuwenden, meniglichen, hohen vnd nidern Standts, Obrigkeiten vnd Vnderthonen, zubefridigen vnd bey jhren Landen vnd Leuten, haaben vnd guetern, Weiben vnd Kindern zuerhalten gesucht vnd notwendig bewilligt, Vnd es den Chůrfürsten, Fürsten vnd Stenden, so hieuor mercklich vnd kundtlich beschwerdt, beschwerlich, diese hilff auß jhren eignen Cammerguetern vnd gefellen zuerschwingen:

[49] So soll es derwegen eines jeden Obrigkeit, wie herkommen vnd recht ist, frey stehen vnd zugelassen sein, Auch moege vnd macht haben, jhre Vnderthonen, Geistlich vnd Weltlich, sie seyen exempt oder nit exempt, gefreit oder nit gefreit, Niemants außgenommen, derhalben mit stewer zubelegen, doch hoeher vnd weiter nicht, dan so ferr sich einer jeden Obrigkeit ge- /100’/ buerende Anlag erstrecken würdt; vnd das den Vnderthanen zůuorderst eigentlich vnd außtruecklich dise hilff kundtbar vnd namhafft gemacht werde.

[50] Vnd sollen die Vnderthanen auff ersuchung der Obrigkeit jedeu sein gebuernuß abzurichten vnd zubezalen schuldig sein. Vnd insonderheit sollen die Capitula bey den hohen Stifften vnd derselbigen Vnderthanen jhren Ertzbischoffen vnd Bischoffen, dergleichen der Staett vnd jhre eingesessene Burger, so Chůrfürsten, Fürsten v–vnd andern Stenden one mittel vnderworffen seindt, denselbigen jhren Chůrfürsten, Fürsten–v, Stenden vnnd Obrigkeiten in solcher hilff auch zu stewer kommen, Vnuerhindert aller vertraeg, Obligationemw, Statuten, gebraeuchen, gewonheiten vnd herkommen, so eyniche Stifft oder Staett mit jhren Ertzbischoffen, Bischoffen, Fürsten oder Obrigkeiten in diesen fellen haben, allegiern vnd fürwenden moechten.

[51] Vnnd solle der Keyserlich Cammer Procurator Fiscall gegen den Vngehorsamen vnd Seumigen, so jhr gebuernuß zu den obgesetzten bestimpten Zielen oder Terminen nit erlegen, wie gewoenlich vnd sich gebuert, schleunig procedieren vnnd dieselbigen zubezalen anhalten vnnd gegen eim Standt wie dem anderen in seinen Processen gleicheit halten. Darueber auch Cammerrichter vnd Beysitzer erkennen vnd sprechen sollen. /101/

[52] Damit auch diese hilff vff eines jeden Standts Anschlaege desto voelligerx geleist vnnd bezalt vnd gegen diesem vberlaestigem Feindt so viel desto stattlicher, ansehenlicher vnnd fürtreglicher ins werck gebracht werde, So sollen die Stend, so durch andere außgezogen vnnd nicht in possessione uel quasi libertatis seindt, ein jeder neben andern Stenden sein angebuerendt Anlag vermoeg des Reichs Anschlaege in dieser hilff selbst endtrichten oder aber die außziehenden Stendt für sie vnabbruechig zubezalen schuldig sein, doch den Exempteny oder außziehenden Stenden in andern faellen ahn jhrer gerechtigkeit nichts benommen.

[53] Wir woellen auch auß gleichem bedencken bey der Freyen Ritterschafft, Auch den Hain- [!] vnd Sehestaetten, so kein Chůrfürsten, Fürsten oder anderen Obrigkeiten ohne mittel vnderworffen vnd zugehoerig sein vnd in des heyligen Reichs Anschlaegen nicht beleget werden, alles genedigen fleiß handlen lassen, Sie zu diser Christlichen Expedition wider den Erbfeindt in gleiche Buerde vnd Hilff zubewegen; des genedigen versehens, Sie werden sich darin Christlich vnd wilfarig erzeigen vnd halten.

[54] Als dann ferner eines ansehenlichen Obristen ins feldt zu einem solchen hohen werck vnnd wider diesen mechtigen Feindt von noetten, Damit auch die bewilligt hilff nit vnfrůchtbarlich außgeben oder /101’/ angewendt werde, Vnd wirz ein lange zeitaa etlich viel jar gegen dem Tuercken vnd den seinen in kriegs vbungen vnd handlungen gestanden vnd dieses Feindts vorhabens, Anschlaege vnd Ruestung wol erfarn vnd kuendig, So haben wir auff der Chůrfürsten Rehte, erscheinender Fürsten, Stende vnd der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vnderthaenigs ahnlangen vns dahin erklert, bewilligt vnnd mit jhnen verglichen, das wir vns mit eygner Koeniglicher Person in das feldt wider diesen allgemeinen Feindt der Christenheit begeben vnd das kriegßwesen selbst fueren, Auch einen oder zwen vnserer geliebten Soen zu vns ziehen woellen. Oder auff den fall, da wir je etwan auß leibs schwacheit oder andern mercklichen ehehafften verhinderungen selbst Persoenlich nicht ziehen moechten, Als dan woellen wir vnsern geliebten Son, Koenig Maximilian zu Beheim, vnnd im fall da sein L. leibs schwacheit halben daran verhindert wuerde, zum wenigsten vnsern geliebten Son, Ertzhertzog Ferdinanden, ins feld schicken vnnd beruert kriegßwesen befelhen.

[55] Nachdem dan hoechlich von noeten, zu fürgenomener Expedition vnd Feldtzug Kriegß Rehte vnd Musterherrn, auch Zal- oder Pfennigmeister zuordnen, welche das erlegt hilffgelt jederzeit bey den bestimpten Legstaetten erheben, das Kriegßuolck ordenlich mustern vnnd bezalen vnnd also solch hilffen nindert anderstwohin, dan zu diesem Christlichen werck vnd Expedition wider den Türcken verwenden: /102/

[56] So seindt von wegen aller Stendt des Reichs als der Chůrfürsten drey, der Stendt des Fuersten Rahts vier vnd der frey- vnd Reichs Stet eyner zů Muster Herrn vnnd Kriegs Rehten, bede Ampter samptlich zůuertretten vnnd zůuersehen, verordnet20, Vnd dann zwen zaal- oder Pfennigmeister, So Graffen oder Herrn oder sonst ehrlich Personen, im Reich Teutscher Nation dermassen begutet gesessen, des wesens, ansehens vnd also herkommen, auff die ein gut vertrawen zůsetzen, den auch solch werck wol zůbefelhen, zůordnen. Darzu dan Dham von Siebottendorff auff Rothwerendorff vnd Wolff Haller zum Hallerstein bestellt vnd gegeben. Vnd seindt auch diesen Musterhern vnd Kriegs Reten, Auch den zaal- oder Pfennigmeistern jre Instructionen begriffen vnd verfertigt21, deren sie sich in jren aufferlegten Amptern gemeß zůerzeygen vnd zůhalten.

[57] Vnd haben wir sampt gemeinen Stenden, Rethen, Potschafften vnd gesandten einem Kriegs Rhat oder Musterhern Monatlich N. Gülden, aber einem zaal- oder Pfennigmeister N. Guelden22 zů seyner besoldung vnd stat gelt geordnet, welche jnen auß obangeregter der Stendt hülff zůendtrichten vnnd zůbezalen.

[58] Vnnd sollen obgedachte Kriegs Rethe vnnd Musterhern neben andern, von vnsert wegen zůord- /102’/ nen, solche fürsichtige anstellung thun, damit das Kriegßuolk, so anzunemen, vmb zimblichen Kauff nottwendige Profiandt bekomen vnd haben moege, vnd dabeneben die nachteilige vnrichtigkeit vnd vnordnungen, so sich zwischen den Obristen vnd Kriegß leuten ereugen, abgeschafft werden. In dem dann gute ordnungen mit jrer, der Kriegß Rethe vnd Musterhern, vorwissen, Rath vnnd zůthun fuergenommen vnd auffgericht werden sollen.

[59] Als wir vns dann verner mit gemeinen Stenden vnd der abwesenden Rethen, Pottschafften vnd gesandten gestallt vnd gelegenheit des feindts macht vnd seyner gewaltigen Kriegß handlung erinnert, haben wir vns mit jhnen auch dessen verglichen, Daß inn fürfallender noth die Acht Monatlich bewilligung in Sechs Monat eingezogen vnd also die vbrigen zwen Monat eingetheilt vnd ein desto meherer anzall Kriegßuolck angenommen vnd solche Sechs Monat lang vnderhalten werden moeg; Zů dem, das in ebenmaessiger betrachtung wir mit Rath vnd gutbedüncken der Kriegs Reth ein meherer anzall pferdt vnd vmb so viel desto weniger Fůß volck auß solcher huelff bestellen vnd halten moegen.

[60] So vil dann vns, vnsererab getrewen Koenigreich vnnd Lande, vnserer hülff leistung halben zů diesem /103/ gemeynen Christlichen wergck antriefft: Wiewol wir nahendt seither eyngang vnserer Regierung biß in die Dreyssig Jhar hero mit beschwerlichen Kriegen vnd vnerschwengcklichen treffenlichen außgaben vnd vnkosten, wie gemeynen Stenden vnnd sonst menigcklich offenbar ist, beladen gewessen, damit vnser Kron Hungern Als ein vormauwer gemeyner Christenheyt vnnd beuorab des Heyligen Reychs Teutscher Nation von dem Türcken erretet vnd bey gemeiner Christenheit erhalten werden moecht, darumb dan wir an vnsern Cammerguettern vnd auch vnsere getrewe Koenigreych vnd Lande an jrem vermoegen zum hoechsten erseygert vnd erschoepfft, vnd zů dem allem wir ahn den Confinen, welche eynes seher grossen bezircktac, auch allenthalben in den besatzungen vnd Ortflecken gegen dem Tuercken ein statliche anzall Kriegs volcks zů bewarung derselben Confinen vnd Ortheuser one frembde hülff etlich jar hero vnderhalten muessen vnd noch jerlich mit bemelter vnser Koenigreich vnd Lande getrewem eusseristem darthun vnd hülffen erhalten, Darauff vns ein mergcklicher grosser vnkosten jaerlich aufflauffen thut. Dergleichen, das auch vnsere getrewe Landt Leuth vnd vnderthonen von Graffen, Herrn vnd Ritterschafft in vnsern Koenigreichen vnd Erblanden sich im fall, da wir oder vnser geliebte Soene eyner oder mehr Personlich sich in das veldt begibt, auch jrem eusseristen vermoegen nach zů Roß vnd Fůß gefast vnd geruest machen vnd in eygnen Personen mit ziehen, vnd sonderlich auch die Hungerischen Landtleuth, so noch in vnserm gehorsam sein, mit so viel geringen Pferden, Als jhnen jmmer moeglich sein würdt, auch Personlich sich /103’/ ins feldt begeben vnnd zů vns vnd vnsern geliebten Soenen als jren HErren vnd Landts Fürsten trewlich zusetzen.

[61] Nicht desto weniger aber vnnd vber das alles sein wir Vaetterlich vnd Genediglich vrpuetig, zů diesem Christlichen Wergk vnd Expedition daß nottwendig geschütz Sampt seyner zůgehoerigen Arthelarey, Munition vnd Schiffprucken, Dergleichen auch die Armada vnnd Schiffung auff der Thonaw, deren wir schon gefaßt, die Mann auch bey dem feindt nicht endtperen kan, vnnd darzů das Profiandt wesen vnnd die nottwendigen Kuendtschafften, daran als nicht den wenigisten Kriegß stücken auch seher viel gelegen, zů vnderhalten vnnd in solchem allem nottwendige fürsehung zůthun, auch andere nottwendige Extra Ordinari außgaben zůuerrichten. Auff woelches alles wir dann auch ein grosse anzaal Personen haben vnnd eynen vnfüglichen grossen Costen vnd mergckliche summa Gelts auffwenden werden müssen.

[62] Woelches gemeyne Stende vnd der abwesenden Rethe, Pottschafften vnnd gesandten von [unsad] in vnderthenigkeyt angenommen. Vnnd dieweyl die- /104/ sem feindt viel mehr abbruchs durch Reysigs volck dann Kriegß Leuth zů Fůß geschehen mag, So sein wir des Genedigen willens, mit vnsern Koenigreichen vnd Landen auff ein Statliche anzal leichter pferdt auff vnsern Costen vns gefasst zůmachen, gegen diesem Feindt jns Feldt zubringen Vnd in solchem ahn vnserm eusseristen vermoegen nichts erwinden zůlassen.

[63] Nach dem auch die erscheynende Stende vnd der abwesenden Rethe, Pottschafften vnnd gesandten vns hiebey in vnderthaenigkeyt erinnert, daß in diesem fall, Da sie sich in huelff vnd Rettung gegen eynem eusserlichem Feyndt einlassen, die hohe notturfft erfordere, solch ernstliche vnd embsig vleissige fürsehung zůthun, Damit die Chůrfürsten, Fursten vnd Stende, Auch jhre vnderthonen, angehoerrige vnnd verwandte der jnnerlichen Krieg, dardurch ein zeyttlang die Teutsche Nation zum hoechsten vernachtheylt, Etlich hohe vnnd andere Stende in verderblichen schaden gefuert, Gentzlich abgeschafft werden vnnd vermitten blieben, Damit sich die Stende vnd vnderthonen gemeines friedens, gewisser Rhwe vnd sicherheyt zůgetroesten, auch wider vnnd one erlangt Rechtens in kein wege belaeidigt, bekoemmert, betrangt oder genoettigt werden: /104’/

[64] Ob nun gleich wol juengstlich auff dem Augspurgischen Reichßtag nit allein der gemein Landtfrieden in Prophan sachen erneuwert vnd dieselbenae [!] Execution vnd handthabung halben gute ordnung auffgericht, Sonder auch in der Religion ein bestendiger, vnbedingter, für vnd für ewigwerender friede beschlossen worden, Derwegen wir vns vermittelst Goettlicher gnaden eins bestendigen, beharlichen jnnerlichen friedens zwyschen gemeynen Stenden zůuersehen, So seindt wir doch auff solche beschehen erjnnerung vnd für vns selbs one das des Vaetterlichen, genedigen vnd begirlichen willens, mit getreuwem vnnd genedigem vleis alle moegliche vorsehung zůthun, alles fürzůnemen, zůrathen vnnd zůhandlen, was zů abwendung aller jnnerlichen Krieg vnd thatlichen handlungen jmmer dienstlich sein vnd dardurch beharliche Rhwe vnd eynigkeyt zwyschen gemeynen Stenden zů auffnemen vnd wollfart des Heyligen Reychs Teutscher Nation gepflantzt vnnd erhalten werden moege.

[65] Als wir vns dann bey diesem Artickel mit gemeynen Stenden vnd der abwesenden Rethen, Pottschafften vnd gesandten ferrer erinnert, welcher gestalt die vnderthonen hin vnd wider durch Musterplaetz ein zeitthero beschwerdt worden, sie aber auch in disem bey gemeiner sicherheit vnd frieden gehandhabt werden vnnd des jhren vor gewalt hebig sein sollen, So woellen wir auch die aller genedigist Vaetterlich /105/ fürsehung thun, damit die vnderthonen neben den jnnerlichen Kriegen, durch- vnnd vberzugen auch der Musterplatz halben vber vnnd wider des Heyligen Reychs Constitutionen, Abschiedt vnnd satzungen, hieuor auffgericht, vnbeschwerdt gelassen werden.

[66] Damit auch fürtter disem beschwerlichen feindt desto bestendiger vnd erschießlicher widerstandt gethon werden moege, So woellen wir bey andern Koenigen vnnd Potentaten der Christenheyt vmb erlangung willen mittleydenlicher huelff wider den Tuercken alles vleis werben vnnd ahn moeglicher handtlung nichts erwinden lassen; Der Hoffnung, sie sollen zů Redtung vnnd Schirm gemeyner Christenheyt vnnd als die solche gefaehrlichheyt gleych so woll als die jetzunde anreinenden, da diesemaf feindt von seynem vorhaben nicht abgewendt, inn kurtzen Jahren berůren moecht, Wie sie dann one das als mit Christen zů thun schuldig, in diese nottwendige hülff sich einzůlassen bewegt werden.

[67] Weitter haben wir der Chůrfürsten Rethe, der erscheynenden Fürsten vnd Stenden in diser Tractation vnd beradtschlagung gnediglich vnd notwendig erinnert, das mehr ernenter vnsers Heyligen Christlichen /105’/ glaubens vnnd namens Erbfeindt, der Türck, durch einnemung vnd eroberung der fürnembsten Stet vnd Flecken dem Hl. Reych Teutscher Nation vnd sonderlich vnsern betrangten Koenigreichen vnd Landen dermassen nahendt ahn die seytten kommen,ag–auch sein macht mit einwürtzung in die Cron Hungern also erweittert–ag, daß seines fürbrechens gegen gemeiner Christenheit je lenger, je mehr zůbefaren. Derwegen die hochtringendt vnd grosse notturfft erfordert, nit allein jm fall seynes Personlichen anziehens auff dieselb vnser Cron Hungern, Sonder auch sonst gegen seim Kriegsuolck, so er jederzeyt an den Graenitzen in jren besatzungen liegen hat vnd in eil zůsammen bringen magk, auch ein stattlich Christlich Kriegsuolck zů Roß vnd Fuß Sommer vnd Wintter haerlich zůvnderhalten, damit den Türcken nit allein jre Straff zugah [!], deren sie sich mit Mordt, Raabai [!], Prandt vnnd verhoerung der Christlichen Landt, auch hinwegk fürrung eines theils des Christlichen volcks vnauffhoerlich vndersteen, gewheret, Sonder sie auch von andern jren thatlichen feindtlichen fürnemen vnd handlungen gegen vns vnd vnsern getreuwen vnderthonen, Ortflecken vnd Graenitzheüssern desto mehr vnd dapfferer abgetrieben vnnd dieselben Flecken vnnd Schloesser gemeiner Christenheit zů guttem erretett werden moechten. Dieweil nun aber in vnser vnnd merberuerter vnser erschoepfften Koenigreich vnd Lande vermoegen auch nit were, ein solch stetigs Kriegßuolck beharlich zůerhalten, daß dem Tuerckische krigsuolck jederzeit starck gnug sein vnd jme im Feldt abbruch thun oder doch die noch vberpliebne Orttpaeß vnd Graenitzen vor jme erretten moecht, vnd wir derwegen genediglich gesunnen vnd begert, Sie, der Chůrfürsten Rhete, erscheynende Fürsten vnnd Stende /106/ vnd der abwesenden Gesandten, woelten sich einer beharrigen hilff gegen jhm auff ettliche Jar lang endtschliessen vnd so ein ansehenliche, Christliche, mitleydenliche hilff zu erhaltung aj–jhrer Maiestat vnnd derselben–aj betrangten Christenlichen Koenigreichen vnd Landen vnd zu des heyligen Reichs langwiriger sicherheit vnd befriedung bewilligen vnnd leisten, das vermittelst Goettlicher gnaden nit allein das, so noch vberig, erhalten, sondern auch das abgetrungen recuperiert vnd wider erlangt werden moecht.

[68] Wiewol nun gemeine Stende, Rehte, Bottschafften vnd Gesandten vnderthaenigklich wol geneigt gewesen, solch vnser anlangen gegenwürtiger zeit auch in berahtschlagung zuziehen, Aber sich befunden, das die Rehte, Botschafften vnd Gesandten nicht zu allen theilen mit befelchen versehen, auch beschwerlich die wege bey jetzwerendem Reichßtag zufinden, dardurch solche beharliche hilff schließlich ahnzustellen, So haben sie sich doch dahin verglichen vnd entschlossen, das zu kuenfftiger Reichßuersamlung, welche mit Raht vnd bewilligung vnser vnnd des Reichs Chůrfürsten altem herkommen nach vff eingenomenen bericht, wes wir bey andern Potentaten erlangt, ob vnd wie solcher Artickul zu tractieren vnd zu handlen, geredt vnd gerahtschlagt werden moeg.

[69] Als dan auff obgedachtem Jüngstem Augspurgischem Reichßtag zu erhaltung Friedt, Růwe vnd eynigkeit im heyligen Reich Teutscher Nation in /106’/ Religion- vnnd Prophan sachen ein gemeiner frieden auffgericht, Darzů auch von desselben statlichen Exequution vnnd handthabung wegen etzliche sonderbare nutz vnnd notwendige ordnungen fürgenommen vnnd beschlossen worden, was derhalben in den Kraißen des heiligen Reichs hin vnd wider gehandlet werden solle23, Vnd aber ahn würcklicher volnziehung vnd richtigmachung solcher Kraiß sachen gemeinem nutz vnnd allem friedlichen wesen nicht wenig gelegen, vnd wir derwegen freundtlich vnd Gnediglich gesunnen, gemeine Stende vnd der abwesenden Rehte vnnd Bottschafften woelten sich erinnern vnnd berichten, Ob vnnd wie berurten ordnungen durch die Kraiß allenthalben volnziehung beschehen, vnd wo bey einem oder dem andern einicher mangel befunden, solche mittel vnd wege berahtschlagen vnd schliessen, Dardurch dieselben abgestellet vnnd zůerhaltung gemeines Friedens, Ruwe vnnd Eynigkeit die bestimpten ordnungen in gůte Richtigkeit vnd volnziehung gepracht würden.

[70] Vnnd sich hierueber befunden, das diese Exequution ordnung mit benemungak [!] vnnd bestellung der Obristen, anderer Personen vnnd Artickul halben noch zur zeit nicht gentzlich vnnd würcklich allenthalben angestellet, Das auch wol darauff acht zugeben, wie solche heylsame, hochnotwendige ordnung in jr entlich würcklicheit zu erhaltung gemeines friedens zubringen, Damit meniglich, die Stende vnnd Vnderthonen, im heyligen Reich Teutscher Nation so viel mehr gemeiner sicherheit sich zugetroesten vnd zuerfrewen. /107/

[71] So haben wir vns mit gemeinen Stenden vnd der abwesenden Botschafften endtschlossen: Setzen, ordnen vnd woellen hiemit ernstlich, das hinfüro von allen vnnd jeden des heyligen Reichs Stenden vnnd Vnderthonen, auch meniglichem, angeregter vnser Landtfriedt stett, vest, auffrichtig vnd vnuerpruechlich gehalten, trewlich gehandthabt vnd darwider nit gehandlet werden solle In kein wege, bey vermeidung der ernstlichen straff vnd Peen, in demselbigen vnserm Landtfrieden begriffen. Darnach sich ein jeder wiß zůrichten. Das auch die jenigen Kraiß vnd Stende, so noch zůr zeit vielgedachter Execution ordnung des Friedens nicht gepuerlich verordnung vnnd fürsehung gethon, Hiezwischen Johannis Baptiste24 nochkuenfftig in jhren Kraissen der vielberurten, zů Augspurg verabschiedten ordnung auch nachsetzen, dieselbig inn würcklich volnziehung bringen vnd, wes sie derhalben verricht, vns als dan zůschreiben vnnd zůerkennen geben, vnnd sich in dem gantzen werck ins gemein verabschiedten Beschluß gemeß erzeigen vnnd erweißen woellen vnnd sollen, auch daran kein mangel oder saumbnuß erscheinen lassen.

[72] Vnnd dieweil vns auch gemeine Stende vnd der abwesenden Rehte, Botschafften vnnd Gesandten auff gegenwertigem Reichßtag glaublich fürbracht, das sich hin vnd wider im Reich Teutscher Nation vilerhand Plackareien, verdechtliche Reuttereien, Raubereien vnd moerdt beschwerlich ereugen vnd zůtragen, Dardurch der gemein fried vnd sicherheit nit wenig betruebt vnd zerrüt, auch gemeinen Stenden vnd /107’/ Vnderthonen im heyligen Reich Teutscher Nation nicht geringer nachtheil vnd schaden darauß erfolgt, So woellen wir vnnd gepietten hiemit ernstlich, das vnser vnd des heyligen Reichs Chůrfürsten, Fürsten vnd Stende ein jeder in seinen gepietten vnd Obrigkeiten auff solche Plackareien, verdechtige Reuttereien vnnd Raubereien ein fleissigs, ernstlichs auffsehens haben vnnd sich in alle wege beruertter Execution Ordnung in dem gemeß erzeigen vnnd verhalten sollen. Darauff vns auch für notwendig vnd gůt angesehen, vnsere vorige, hierueber außgangene Mandata zůernewern25, die wir auch vnuerlengt in das heylig Reich außkunden zůlassen genedigklich gemeint sein.

[73] Nachdem auch etlich Artickel in der Cammergerichts Ordnung auff vielgemeltem Juengst gehaltenem Reichßtag zůbewegen fürbracht, In denselbigen aber außerhalb bestendigs Berichts des Cammer Richters vnd der Beysitzer damals enderungen einzůfueren nicht für Rahtsam angesehen, derwegen dieselbigen in ein Memorial zettel zůsamen gefast vnnd auff die Visitation des Kayserlichen Cammergerichts, welche in demselbigen Reichs Abschiedt zů dem statlichsten mit zůordnung der Extraordinari Visitatorn auß den Stenden fürgenommen, verwiesen, Vnnd in jetziger Reichßuersamblung der Kayserliche[n] Mt., vnsers lieben Brůders vnd Herrn, Commissarien vnd der Stende Ordinari vnd Extra Ordinari Visitatorn Relation gehaltener Visitation, ahn jr Liebd vnd Kayserliche Mt. gestelt, vnd dabey /108/ der Abschiedt durch sie, die Commissarien vnd Visitatorn, begriffen, zů sampt etlichen mehr beygelegten Artickeln gemeinen Stenden vnnd der abwesenden Rehten, Bottschafften vnnd Gesandten fürbracht, welche wir vnd sie jres jnhalts ersehen.

[74] Wiewol wir nu sampt den erscheinenden Stenden, auch der abwesenden Rehte, Botschafften vnnd Gesandten nach moeglicheit wol geneig[t] gewesen, wie es dan die hohe notturfft erfordert, solche handlung allhie vff gegenwürtigem Reichßtag in berahtschlagung zůnemen vnd zůuergleichung helffen zůpringen: Dieweil aber seithero der zeit dieses wercks der Visitation, auff gegenwertigem Reichßtag Proponiert, wir vnd die erscheinende Stende vnnd der abwesenden Rehte, Botschafften vnd Gesandten mit den hohen vnd treffenlichen Artickuln der Religion sachen vnnd Tuercken hilff zum hoechsten biß daher beladen vnd mit denen vilfaeltig zůthůn gehabt, das nicht wol moeglich gewesen, seithero zů dieser oder andern wichtigen sachen berahtschlagungen zůkommen, Vnd die zeit nun mehr nit wol erleiden willal, solchen hochwichtigen Artickul der Visitation mit inhaltenden Puncten zůeroerttern vnd zůuerabschieden.

[75] Vnd aber dises werck dermassen geschaffen, wo nicht zeitlich darzu gethon vnnd wolmeynende fürsehung geschehe, das der Iustitien dadurch ein grosser /108’/ abbruch begegnen moecht. Derwegen sich die ding in die lengdt nit einstellen lassen woellen. So haben wir vns mit den erscheinenden Stenden vnd der abwesenden Rehten, Botschafften vnd Gesandten verglichen vnd entschlossen, das auß den gemeinen Stenden des Reichs ein verordnung fürzunemen, Darzů auch wir ahn statt der Ksl. Mt., vnsers lieben Brůders vnd Herrn, vnd für vns vnsere Commissarien geben woellen, Die auff Sontag Exaudi, den Dreissigsten tag Maij, schirist zů Speyer einkommen vnnd volgendts berurt, auch kuenfftige Visitations handlung zůberahtschlagen fürnemen, auch sich darin von wegen vnser vnd gemeiner Stende vber diesen Artickul der Visitation vergleichen. Vnnd was durch sie also verglichen, endtschlossen vnnd verabschiedt, das solle im Reich gehalten, ins werck gericht vnd volnzogen werden26.

[76] Vnnd seind von wegen gemeiner Stende zů solcher verordnung deputirt vnd geordnet: die Sechs Chůrfürsten, vnnd auß den Fürsten Sechs, Nemlich von der Geystlichen wegen der Bischoff zů Speyer, Bischoff zů Straßburg vnnd Bischoff zů Augspurg, Vnd von der Weltlichen wegen Hertzog Albrecht in Bayern etc., Hertzog Wilhelm zů Gülch etc. vnd Hertzog Christoff zů Wirtenberg etc., Vnd dan von den Prelaten der Apt zů Weingartten, auch den Schwaebischen Graffen vnd Herrn Friderich, Graff zů Furstenberg etc., Vnd von deram Frey- vnd Reichßstaett wegen Speyer vnd Nuermberg. /109/

[77] Dieweil sich auch weitter auß angeregter Visitations Relation befunden, das etlicher Beysitzer Stende vacieren vnd ledig stehen sollen vnnd etwa die jenigen, so zů Presentiren, mangel halben der Personen, wes jnen die ordnung aufflegt, In gebuerlicher zeit nit verrichten oder qualificierte Personen dargeben koennen, Vnnd dan auch, ob wol solche Presentation oder auffnemung der Personen in diesen fellen an Cammer Richter vnd Beysitzer deuoluiert, Sie aber nach der handt dieselbigen erledigten vnd an sie deuoluierte plaetz nit ersetzen, Darauß erfolget, das wenig sachen expediert oder erlediget werden, den Rechthengigen Partheien nit zu geringem nachtheil vnd schaedlichem auffzug jrer sachen.

[78] Diesen maenglen zůbegegnen, haben wir vns mit der Chůrfürsten Rehten, den erscheinenden Fürsten, Stenden vnnd der abwesenden Bottschafften vnnd Gesandten vnd sie hinwider sich mit vns auch endtschlossen: Setzen, ordnen vnd woellen demnach, das von Dato dieses Reichßtags Abschiedt die jenige Stende oder Kraiß, deren stell jetzund nicht besetzt, in zeit der ordnung von newem zůgelassen werden vnd macht haben sollen, als ob ahn Cammer Richter vnnd Beysitzer die Deuolution noch nicht geschehen, zů presentiren.

[79] Vnd da abermals etliche Stende oder Kraiß wie vor seumig sein würden, So sollen widerumb /109’/ Inhalts der ordnung Cammer Richter vnd Beysitzer die erledigte vnnd auff sie deuoluierte Stael besetzen. Im fall dann solchs auch nit beschehe vnnd abermals Cammer Richter vnd Beysitzer sich seumig erzeigten vnd derwegen zu zeit der ordenlichen Visitation also erledigte vnnd deuoluierte Beysitzer Stende befunden werden, So sollen vnsere Commissarien vnd der Stende Visitatores macht haben, zu solcher Beysitzer Stende andere zu presentieren. In welcher annemung Cammer Richter vnd die Beysitzer der Ordnung, auff juengst gehaltenem Reichßtag des Fuenff vnnd Fuenfftzigsten Jars reuidiert27, sich gemeß vnnd wie herkommen zůuerhalten, damit so viel mehr ursach gegeben, die erledigten Beysitzer Staell mit tauglichen, qualificierten Personen jedeßmals zuersetzen.

[80] Letzlich haben wir mit der Chůrfürsten Rehten, erscheinenden Fürsten vnd Stenden, auch der abwesenden Botschafften vnd Gesandten vns bedechtlich erinnert, was mercklicher, verderblicher nachtheil vnd schaden dem heyligen Reich vnd allen Stenden vnd Vnderthonen desselben der geringe, schaedlichen vnd vngleichen Wercksan [!] der Muentz halben, auch verfuerung Gold vnnd Silber auß dem heyligen Reich Teutscher Nation vnd anderer vnordenlichen sachen biß daher vielfeltiglich zugefuegt worden, vnd, wo dem nit stattlich vnd würcklich begegnet, kuenfftiglich noch mehr zustehen moecht, Was auch auff vorgehenden Reichß- vnd Muentz taegen derhalben fürgangen, auß was verursachung solcher Artickel vff gegenwertigen /110/ Reychßtag verlegt. Derhalben wir nichts liebers wolten, dann das diesem Artickel alhie in gegenwuertiger Reychs versamblung hett moegen endtlich abgeholffen werden, darzů dann auch der Chůrfürsten Rhete, erscheynende Fürsten, Stende, auch der abwesenden Rehte, Pottschafften vnd gesandten auff vnser genedige erklerung der Güldin vnnd Silberin bezalung halben, so auff jüngstem Reichßtag gescheen28, jres theils auch wol geneygt gewesen.

[81] Dieweyl aber solches dißmals nit bescheen moegen vnd der gegenwürtig Reichßtag nit lenger auffzůhalten, vnd dann diese Muentz sachen noch wol ferner vber vorig gestellt Muentz Edict zeittigs Rahts beduerfftig, sich auch albereit in dem jenigen, wes hieuor hierüber berathschlagt, ettlich mengel ereugen, derhalb woll gutte, vorbetraechtliche fürsehung zůthun.

[82] Damit aber solche nottwendige ordnung in der Müntz auch nit gentzlich verbliebe oder in die lengde eingestellt werde, vnnd dann one das von wegen der jüngst gewesenen Keyserlichen Cammergerichts Visitation auß gemeinen Stenden ein verordnung gehn Speyer auff Sontag Exaudi, den dreyssigisten tag Mayij, schirist künfftig einzůkommen, fuergenommen, So haben wir vns mit gemeynen Stenden vnnd der abwesenden Pottschafften verglichen, daß dieser Ar- /110’/ tickul daselbst zu jetztbestimbter zeyt auch zůtractiren vnd zůhandlen.

[83] Derwegen so sollen obgemelte geordnete auß den Stenden neben vnsern Commissarien ausserhalb des Cardinals vnd Bischoffe zů Augspurgs, an dessen statt der Ertzbischoff zů Saltzburg etc. zů diser handlung geordnet29, die Muentz sachen vnd was darin hieuor verabschiedet, vff nechst darnach volgenden Trinitatis, den Dreitzehenden Junij, Widerumb zůersehen fürnemen. Vnnd wo jemandts auß den gemeynen Stenden gegen dem vorigen außgangnen Muentz Edict Grauamina oder ettwas in demselbigen bedencklichs oder beschwerlichs fürbringen würde, sollichs sollen sie, die geordnete, annemen, moegliches vleis berathschlagen vnd, wes sie sich darueber mit vnsern Comissarien vergleichen vnd verabschieden, den Stenden vff nechst volgender gemeiner Reichs versamblung Proponiren vnd fürbringen, dieses werck auch weitter haben zůerwegen vnd endtlich darüber zůschliessen30.

[84] Nach dem aber, jhe lenger, je mehr, nachtheiliges schadens in der Muentzen vnd Muentz wergck sich ereugen, So woellen wir, noch mehr schaden zůuerhütten, die vorige Müntz Mandat widerumb Renouiren, ernewern vnd abermals jns Reich offentlich außkünden lassen31.

[85] Vnd dieweil jederzeit in den gehaltenen Müntz- /111/ taegen vnd solicher berathschlagung zů mehrer bestendigkeit notwendig bedacht, daß die nider Burgundische Erblandt auch in diese ordnung mit eingezogen werden, So woellen wir nachmals vber vorige, der nider Erblender bescheene bewilligung den Koenig zů Hispanien vnd Engellandt etc., vnsern freuntlichen, geliebten Vaettern, dahin vermanenao, daß jhr L. von gedachter nider Erblandt wegen sich auch, was im Hl. Reich hierin Constituirt vnd gesetzt, gemeß erzeygen vnd halten woelle.

[86] Es solle auch die Session vnd Stim, auch die Subscription, zů ende dises Abschiedts bescheen, eynem jeden an seinem herbrachten gebrauch vnd gerechtigkeit gantz vnnachteilig, vnschedlich vnd vnuergrifflich sein.

[87] Solches alles vnd jedes, so obgeschrieben stet vnd die Ksl. Maiestat, vnsern lieben Bruder vnd Herrn, vnnd vns anrueret, gereden vnnd versprechen wir, an statt vnd in namen der Ksl. Maiestat vnd für vns selbst steet, vest, vnuerprüchlich vnd vffrichtig zůhalten vnd zůuolnziehen, dem stracks vnnd vngeweigert nachzůkomen vnd zůgeleben, sonder alle geferde.

[88] Des zů vrkundt haben wir vnser Koeniglich Insiegel an diesen Abschiedt thun hencken.

[89] Vnd wir, die verordneten Chůrfürstliche Rethe, erscheynende Fürsten, Prelaten, Graffen vnd Herrn, /111’/ auch der abwesenden Fuersten, Prelaten, Graffen vnd Herrn vnnd des Heyligen Reychs Frey- vnd Reychs Stedt Gesandten, Pottschafften vnd gewalthaber, hernach benent, Bekennen auch offentlich mit diesem Abschiedt, das alle vnd jede obgeschriebene Puncten vnnd Artickul, als wie obstett, mit vnserm gutten willen, wissen vnd Rath fürgenomen vnd beschlossen seindt, willigen auch dieselbigen alle sampt vnd sonderlich hiemit vnd in Crafft diß brieffs. Gereden vnd versprechen auch in guten, wharen trewen, die, so viel einen jeden, sein Herrschafft oder freunde, von denen er geschickt oder gewalthabennt ist, betrifft oder betreffen mag, wahr, stett, vest, auffrichtig vnd vnuerbrochen zůhalten, zůuolnziehen vnnd dem nach allen vnsern vermoegen nachzůkomen vnd zůgeleben, sonder geferde.

Vnnd seindt diese hernach geschrieben, wir, der Chůrfürsten Rethe, Fürsten, Prelaten, Graffen, Herrn vnd der abwesenden Stende, auch des Heyligen Reichs Frey- vnd Reichs Stett Pottschafften vnnd gewalthaber32.

Der Chůrfuersten Rethe vnd Potschafften.

Von wegen Danieln, Erwoelten vnd bestettigten zů Ertzbischoffen zů Meintz, des Hl. Roem. Reichs durch Germanien Ertz Cantzlern vnd Chůrfürsten33: Philips von /112/ Koppenstein, Dhomherr zů Meintz, Christoff Matthias, der rechten Licentiat, Cantzler, Peter Echter zů Mespelbrun, Amptman zů Prottselden, Hanß Leonhardt Kotwitz von Aulnbach, Amptman zů Klingenberg, vnd Georg Bohemus, Theologie Licentiatus.

Johansen, Erwoelten vnd bestettigten zů Ertzbischoffen zů Trier, des Hl. Roem. Reichs durch Gallien vnnd daß Koenigreich Arelaten Ertz Cantzlern vnnd Chůrfürsten34: Philips von Reyffenberg, Amptman zů Cochme [!], vnd Niclas von Enschringen, Licentiat.

Anthonien, Erwoelten zů Ertzbischoffen zů Coellen, des Hl. Roem. Reichs durch Italien Ertz Cantzlern vnd Chůrfuersten, Hertzogen zů Westphalen vnd Engern35: Frantz Burchardt, Doctor, vnnd Michael Glaser, Licentiat.

Otto Heynrichen, Pfaltzgraffen bey Reyn, Hertzogen in Nidern- vnd Obern Beyrn, des Hl. Roem. Reichs Ertz Truchsassen vnnd Chůrfürsten36: Hanß Heinrich, Graff zů Leyningen vnd Daßspurg, HErr zů Appermont, Johan von Dhaun, Graff zů Falckenstein, Herr zů Oberstein vnd Bruch, Eberhardt von vnd zů der Than, Groß Hoffmeister, Philips von Gemmigen, Hoffrichter, Johan von Dhienheim, Amptman zů Creutzenach, /112’/ Eberhardt von Graerodt, Amptman zů Oppenheim, Eraßmus von Venningen, Philips Heyloß, Doctor, Johan Ludwig Castner, Licentiat, vnd Hector hegner [!].

Augusten, Hertzogen zů Sachsen, des Hl. Roem. Reichs Ertz Marschalcken vnd Chůrfürsten, Landtgraffen in Dhoeringen vnd Marggraffen zů Meychsen37: Eraßmus von Konritz auff Lobschitz, Frantz Cram vnd Laurentius Lindenman, bede Doctores.

Joachimen, Marggraffen zů Brandenburg, des Hl. Roem. Reichs Ertz Camerern vnd Chůrfürsten, zů Stettin, Pomern, der Cassuben, Wenden vnd Schlesien, zů Crossen Herzogen, Burggraffen zů Nurmberg vnd Fürsten zů Rugen38: Wilhelm, Graff zů Hanstein vnd Herr zů Viraden, Christoff von der Strassen, Ordinarius zů Franckfurt an der Oder, Caspar Widerstat, Andreas Zoch vnd Thimetheus Jung, der Rechten Doctores.

Des Hauß Osterreychs39: Wilhelm der Junger, des Hl. Roem. Reichs Erb Trucksaß vnd freyher zů Waldtpurg, Georg Ylsung von Tratzberg, Landtuogt in Obern- vnd Nidern Schwaben, vnnd Johan Vlrich Zasius, Doctor, alle drey der Roem. Ksl. [!] Mt. Raethe.

/113/ Geystliche Fuersten Persoenlich. Von Gottes gnaden

MIchael, Ertzbischoffe zů Saltzburg40, Legat des Stůls zů Rom.
WOLffgang, Administrator des Hochmeister Ampts in Preussen, Meister in Teutschen vnnd Welschen Landen41.
GEorg, Erwoelter vnd bestetigter zů Bischoffen zů Bamberg42.
MELchior, Bischoff zů Würtzburg43.

EBerhardt, Bischoff zů Eichstett44.

OTto, der Hl. Roem. Kirchen tituli Sanctae Sabinae Priester, Cardinall vnnd Bischoff zů Augspurg45, vor sich vnd mit befelch Christoffen, Cardinals vnnd Bischoffen zů Trient vnd Administratorn zů Brixen etc.46

GEorg, Bischoff zů Regenspurg47.

MIchael, Bischoff zů Moersenburg48.

Geistlicher Fuersten Pottschafften.

Von wegen /113’/ CHRistoffen, Ertzbischoffen zů Bremen vnd Administratorn zů Werden, Hertzogen zů Braunschweig49: Johan von Halle, Doctor.

DIEtherichen, Bischoffen zů Wormbs: Wendel Artzt, Doctor, Speyrischer Fürstlicher Rath.

RVdolffen, Bischoffen zů Speyr50: Wendel Artzt, Doctor.

ERASmußen, Bischoffen zů Straspurg vnd Landtgraffen in Elsas51: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.

CHRistoffen, Bischoffen zů Costnitz vnnd Herrn der Reychenaw52: Henirich Mechel vnd Justinianus Moeser, bede Doctores.

LEO, Bischoffen zů Freysingen53: Marcus Tatius, Doctor, Cantzler.

WOLFgangen, Bischoffen zů Passaw54: Lorentz Hohenwart, Doctor, Dhomherr, Karl von Fraunberg zů Boxaw vnd Erlbach, des Hl. Roem. Reichs Erb Ritter, Hoffmeister, vnd Poley Probst.

JOHansen, Postulirten vnnd bestettigten des Stiffts Osnabrug55: Johan von der Ley vnnd Seruatius Eick, der Rechten Licentiat.

/114/ Georgen, Confirmierten des Stiffts Minden, Dhombprobsten zu Coellen vnd Bremen, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lunenburg etc.: Veit Krummer56, Propst zum alten Closter.

Georgen, Bischoffen zu Luettich, Hertzogen zu Bullion, Graffen zu Lohen, Marggraffen zu Franchimont etc.: Christoff Mathias, Lic., Meintzischer Cantzler, Christoff Welsinger, Doctorap, vnnd Symon Baghen, Meintzischer Secretarij.

Julij, Bischoffen zu Naumburg57: Johan Topffer, Moersenburgischer Secretarij.

Johan, Bischoffen zu Meissen58: Johan Topffer.

Melchiors, Bischoffen zu Basel59: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.

Wolffgangen, Apts zu Fulda60: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler, vnd Mag. Conradus Greulich.

aq–Michaels, Apts zu Hirschßfeldt61: Mag. Bertholdus Murhardus–aq.

Johan Rudolffs, Apts zu Murbach vnnd Lüder: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.

/114’/ Georgen von Hohenheym, genant Bambast, Meister Sanct Johans Ordens in Teutschen Landen62: Christoff Welsinger, Doctor, Cantzler.

Heinrichen von Galen, Meistern in Liefflandt63: Georg Sieburg zu Wischßlingen, Hauß Kompthur zu Riga, Teutschs Ordens, vnd Michael Bruckner, Secretarjar.

Otto, Cardinals vnnd Bischoffen zu Augspurg, Als Propsten vnd Herrn zu Elwangen: Ludwig Freiher zu Graueneck, Dhombherr zu Augspurg, Chorherr zu Elwangen, vnd Hieronymus Moeser, Doctor, Fürstlicher Augspurgischer Raht vnd Cantzler zu Elwangen.

Weltliche Fürsten Personlich. Von Gottes Gnaden

Albrecht, Pfaltzgraff bey Rhein, Hertzog in Obern- vnd Nidern Beyern64 etc.

Wolffgang, Pfaltzgraff bey Rhein65, Hertzog in Beyrn vnd Graff zu Veldentz.

Erich, Hertzog zu Braunschweig vnnd Lunenburg66.

/115/ Christoff, Hertzog zu Wirtenberg vnnd Tegk67, Graffe zu Mumpelgart etc.

Philibert, Marggraffe zu Baden68 vnnd Graff zu Spanheym.

Ludwig Heinrich, Landtgraff zum Leuchtenberg69 vnd Graff zu Halß.

Heinrich der Elter, des heyligen Roemischen Reichs Burggraff zu Meissen, Graff zům Harttenstein, Herr zu Plawen vnd Geraw70, für sich vnd seinen Brůder, Heinrichen den Jungern.

Weltlicher Fürsten Potschafften.

Von wegen Ottheinrichs, Paltzgraffen [!] bey Rhein, Hertzogen in Bayrn, Chůrfürsten etc., von wegen des Fürstenthumbs Newburg71: Hanß Crafft von Vestenburg zum Fronberg etc., Landtrichter vnnd Pfleger zu Burgklenfeldt, vnd Georg Froelich von der Lemnitz.

Johansen, Pfaltzgraffen bey Rhein, Hertzogen in Beyrn vnnd Graffen zu Spanheym72: Sebastian Meyr, Licentiat, Schultheiß zu Creutzenach.

/115’/ Johans Friderichen des Mitlern, Johans Wilhelmen vnnd Johans Friderichen des Jungern, Gebruedern, Hertzogen zu Sachsen etc.73: Heinrich Schneidenwein, Doctor, Christian Bruck, Doctor vnd Cantzler, vnd Lucas Tangell, Doctoras.

Johansen, Marggraffen zu Brandenburg etc.74: Bartholdt von Mandeßloe.

Georg Friderichs, Marggraffen zu Brandenburg etc.75: Heinrich von Mußloe, Amptman zu Schwabach.

Heinrichen des Jungern, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lunenburg76: Veit Krummer, Propst zum alten Closter.

Wilhelmen, Hertzogen zu Gülch, Cleue vnd Berge, Graffen zu der Marck vnnd Rauensperg, Herrn zu Rauenstein77: Wilhelm von Newhoffen, genant Ley, Hoffmeister etc., Vnd Heinrich von der Reck.

Philipsen, Landtgraffen zu Hessen, Graffen zu Catzenelnbogen, zu Dietz, Ziegenheim vnnd Nida78: Burchart von Tramat, Amptman zu Lippoldeßberg, Friderich von der Than vnnd Jacob Lerßner.

Barnimbs, zu Stettin, Pomern, der Cassu- /116/ ben vnd Wenden Hertzogen, Fürsten zu Rugen vnd Graffen zu Guetzkaw79: Laurentius Otto, Doctor.

Philipsen, zu Stettin, Pomern, der Cassuben vnnd Wenden Hertzogen, Fürsten zu Rugen vnnd Graffen zu Guetzkaw80: Heinrich von Welde vnd Valentin von Eickstetten.

Johans Albrechten, Hertzogen zu Mechelnburg, Fürsten zu Wenden, Graffen zu Schwerin, der Lande Rostock vnd Stergardt Herrn81: Karl Drachstetter, Dr.

Carln, Marggraffen zu Baden vnnd Hochberg82: Christoff Landtschadt von Steynachau.

Wolffgangen, Fürsten zu Anhalt, Graffen zu Astanienav [!] vnnd Herrn zu Bernburg: Henning von Welde, Fürstlicher Pomerischer Rhat.

aw–Joachim, Carl, Joachim Ernst vnd Bernhardt, Geuetter vnnd Brueder, Fürsten zu Anhalt, Graffen zu Astanien [!] vnd Herrn zu Bernburg: Bartholdt von Mandeßloe–aw.

Wilhelmen vnd Georg Ernsten, Vatter vnd Sons, Graffen vnnd Herrn zu Hennenberg83: Niclas Kistner, Doctor, Christian Brueckhen, Doctor, Cantzlerax, vnnd Lucas Tangel, bede Fürstliche Sachsische Rehte.

/116’/ Prelaten Personlich.

Wolffgang, Propst vnnd Ertzpriester zu Berchterßgaden.

Erasmus, Apt zu Sanct Heymeran inay Regenspurgaz.

Sigmondt von Hornstein84, Landt Comenthuer der Baley Elsaß vnd Burgundj.

Georg [!], Apt zu Roggenburg85.

Prelaten Potschafften.

Von wegen Johansen zu Salmanßweiler, Gerwigks zu Weingarten vnnd Ochsenhausen, Sebastian zu Elchingen, Sebastian zu Yrsin, Dominicus zu Roth, Thome zu Vrsperg, Andreas in der Minderaw, Benedict zu Schussenredt vnd Christoff zu Marchtall, alle Apte berurter Gottßhaeuser86: Erasmus, Apt zu Sanct Heymeran inba Regenspurg, vnnd Christoff von Hausen, Doctor.

Der Stifft vnd Gottßheuser Seltz vnd Waldtsachsen: vorgenante Pfaltzische Chůrfürstliche Rehte.

Johansen, Apts des Gottßhauß Kayserßheim: Conradt Braun, Doctor, Augspurgischer Cantzler.

Abbatissin Befelchhaber.

Von wegen /117/ Barbara, Abbatissin zum Obermuenster zu Regenspurg: Steffen Gottßberger, Secretarj.

Barbara, Abbatissin zum Nidermuenster zu Regenspurg: Johan Lorichius, Doctor, Regenspurgischer Cantzler.

Graffen vnd Herrn Personlich.

Ludwig der Elter, Graff zu Ottingen.

Friderich, Graff zu Ottingen.

Ludwig, Graff zu Stolberg, Koenigstein vnd Rutschenfort87, Herr zu Epstein vnd Mintzenberg.

Georg, Graff zu Helffenstein88, Freiherr zu Gundelfingen.

Joachim, Graff zu Ortenburgbb.

Wilhelm der Junger, des Hl. Roem. Reichs Erb Trucksaß vnd Freiherr zu Waldtburg89.

Conradt, Graff zu Castell.

Wolff von Meichßlrein, Freiherr zu Waldeck90.

/117’/ Graffen vnd Herrn Botschafften.

Von wegen Der Wedderawischen Graffen, Als Wilhelmen, Graffen zu Nassaw, Catzenelnbogen, Vianden vnd Dietz; Philipsen, Graffen zu Nassaw, Herrn zu Wißbaden vnnd Itzstein; Philipsen, Graffen zu Nassaw vnnd zu Sarbruecken; Johan, Graffen zu Nassaw, Herrn zu Beilstein; Reinhardten, Philipsen vnnd Friderich Magnussen, geuettern, Graffen zu Solms vnd Herrn zu Mintzenberg; Anthonien vnnd Reinhardten von Eisenburg, Graffen zu Budingen; Philipsen, Graffen zu Hanaw, Herrn zu Lichtenberg; Johan, Graffen zu Wiedt, Herrn zu Runckel vnnd Eisenburg, vnnd Philipsen, Graffen zu Hanaw vnd Herrn zu Mintzenberg91: Johan Lieberich von Crofftelbach, Solmsischer, vnd Mag. Johan Bawterbc, Eisenburgische Rehte vnd Secretarien.

Der Schwaebischen Graffen vnd Herrn, Nemlich Friderichen, Graffen zu Furstenberg, Werdenberg vnnd Heyligenberg, Landtgraffen in Bare; Haugen, Graffen zu Monfort vnd Rottenfels, Herrn zu Tettnang vnnd Argen; Niclas, Graff zu hohen Zollern, des heyligen Roemischen Reichs Erb Cammerern; Vlrichen, Graffen zu Helffenstein, Freiherrn zu Gundelfingen; Joachim vnd Eittel Fritz, Geuettern, Graffen zu Lupffen vnd Landtgraffen zu Stulingen; Wilhelmen, Graffen zu Sueltz vnnd Landt- /118/ graffen im Kleckaw; Frobin Christoff, Graffen vnd Herren zů Zimmern; Maria Jacoba, Abtissin zů Buchaw vnnd Freyen zu Schwartzenberg; Wilhelm der Ellter, des Hl. Roem. Reichs Erb Truchsas, Freyherr zu Waldtbruch; Quirin Gangolff, Herrn zu Hohen Geroltzeck; Georgen, Freyherrn zů Fronsperg vnd Mundelheim; Ludwig, Freyher zu Graffeneck; Dauidt vnnd Georg, gebrüder, von Baumgartten, Freyherrn zu Hohen Schwangaw vnd Erbach92: Johan Rudolff Ehinger, Doctor, Fuerstenbergischer Rhat, vnnd Conradt Kauffman, Landtschreiber der Herrschafft Tettnang, mit befelch der Graffen vnd Herrn in Francken93.

Hansen Georgen vnd Hanß Albrechten, gebrueder, Graffen vnd Herrn zů Manßfeldt, Edle Herrn zu Heldrungen: Michelbd Nickell, Doctor, Cantzler.

Philipsen, Reinhardten vnnd Georgen, gebrueder, Graffen zů Leyningen, Herrn zu Westerburg vnd Schaumberg94: Johan Lieberich von Crofftelbach.

Conraden, Graffen zu Teckelnburch, Herren zu Rede etc.95: Johan Lieberich von Crofftelbach vnd Johan Birckman von Rede.

Ernsten, Graffen vnd HERrn zu Reinsteyn vnd Blanckenburg: Melchior Nickell, Dr. be

/118’/ Ladißlaen, Graffen zum Hag etc.: Niclas Bawer, Leuchtenbergischer Cantzler.

Wolffgangen, Graffen vnd Herrn zu Barbi vnd Mulingen: Marcus Zimmerman, Doctor.

Der Frey- vnd Reychs Stedt gesandten. Reynischs Banck.

Coeln96: Leurentius Weber von Hagen, Secretari.

Ach97: Gerlach Redermacher, Doctor, Syndicus.

Straspurg98: Hanß Hammerrer, alter Ammeyster, Ludwig Gremp, Doctor, vnd Mag. Jacob Herman, Syndicus.

Wormbs99: Johan Melchior Seütter, Stadtschreiber vnd Syndicus.

Speyr100: Adam Süeß, des Raths.

/119/ Franckfurt101, mit befelch der Staett Wetzflar vnd Northausen102: Anthoni zum Jungen, Rahts Verwandter.

Hagenaw, mit befelch anderer Staett der Landtvogtey, Als Schlettstatt, Weissenburg am Rhein, Landaw, Ober Ehenheim, Kaisserßberg, Muenster in Sanct Gregorien thal, Roßheym vnnd Tuerckheym: Veit Moll103, Statschreiber zu Hagenaw, Vnd dan von wegen Offenburg, Gengenbach vnnd Zell am Hamerßbach.

Colmar: Beatus Henßlin104, Gerichtsschreiber105.

Schwaebisch Banck.
Regenspurg106: Caspar Portner, Statt Cammerer, Hanß Stewrer, Dionisi von Preggendorff, bede des jnnern Rahts, vnnd Mag. Nicolaus Dintzel, Syndicus.
Augspurg107, mit befelch der Statt Donawwerdt108: Marx Pfister, geheimbder Rahts freundt, Johan Baptista Heintzel, des Rahts, Sebastian Christoff Relinger vnnd Marx Zimmerman, bede Doctores.
Nuermberg109, mit befelch Windßheim vnnd Weissenburg am Norg-
gaw110: Sebaldt Haller vom /119’/ Hallerstein, des Rahts, Christoff Gugel, Doctor, Joachim Haller vom Hallerstein, Rahts verwandter, vnd Christoff Fabius Gugel, Doctor.

Vlm111, mit befelch der Staett Eßlingen112, Rauenspurg, Bibrach, Giengen, Alen, Hailbrun, Weill, Buchorn, Reitlingen113, Pfullendorff vnnd Buchaw am Federsee114: Hans Ehinger von Paltzen, Alter Burgermeister, vnd Jost Weyckman, des Rahts.

Nordling115, mit befelch Schwaebischen Hall vnd Bopfingen116: Hans Rottinger der Elter, Burgermeister, vnnd Kilian Reichart, des Rahts.

Rotenburg117: Hans Jagßheimer, Alter Burgermeister, Zacharias Weringer, des Rahts, vnnd Gunter Bock, Doctor, Syndicus.

Rottweil118: Martinus Gulden, des Keyserlichen Hoffgerichts Vrtheilsprecher daselbst.

Schwaebisch Gemundt119: Paulus Goltsteiner, Stettmeister.

Memmingen120, mit befelch Leutkirch: Wilhelm Vogt, Doctor.

Dinckelspueel121: Joseph Berlin, des Rahts, vnd Bernhardt Kreß, Licentiat, Syndicus.

/120/ Lindaw122, mit befelch Wangen: Symon Stocker, des Rahts.

Schweinfurt123: Conradt Zeitloser vnnd Kilian Gobel, des Rahts.

Kempten124: Rudolff Bonrieder, des Rahts, vnnd Peter Colman, Stattschreiber.

Ysny125: Hans Braunmeyer, Burgermeister.

Wimpfen126: Conradt Bender, des Rahts.

DES zů vrkundt haben wir, Philips von Koppenstein, Dhomherr zů Meintz, Eberhardt von vnd zů der Than, Großhoffmeister, Als Meintzisch vnd Pfaltzgraefische Chůrfürstliche geordnete vnd Rehte zů diesem Reichßtag, ahn statt vnserer Genedigisten Herrn vnd der andern Chůrfürsten, Michael, Ertzbischoff zů Saltzburg, Legat des Stuls zů Rom, Vnd Albrecht127, Pfaltzgraff bey Rheyn, Hertzog in Obern- vnnd Nidern Bayrn, von vnser vnnd der Geystlichen vnd Weltlichen Fürsten wegen, Erasmus, Apt zů Sanct Heymeran zů Regenspurg, von wegen der Prelaten, Johan Lieberich von Crofftelbach, der Wedderawischen Graffen Gesandter, von wegen der Graffen vnnd Herrn, vnnd wir, Burgermeister vnnd Raht zu Regenspurg, von vnser vnnd der Frey- vnnd Reichßstaett wegen vnsere Insigell ahn diesen Abschiedt thůn hencken.

Geben in /120’/ vnser, Koenig Ferdinandj, vnnd des heyligen Reichß Statt Regenspurg, den Sechßzehenden tag des Monats Martij, nach Christi, vnsers lieben Herrn, Geburt im Fuenffzehenhundert vnnd Sieben vnnd Fuenffzigsten Jar, vnserer Reich des Roemischen im Sieben vnd Zweintzigsten vnnd der andern im Ein vnd Dreissigsten.

FERDINANDVS. Ia. Ionas, Dr., vice Cancellariusbf.

bg–Zů Meyntz bey Frantz Behem vnd Theobaldt Spengeln, Im Jar MDLVII.–bg

Anmerkungen

1
  Kurmainz B, pag. 853–864 [Nr. 350]; Kurpfalz, fol. 583 f., 585’ f., 588–591’ [Nr. 351].
2
  Kurmainz B, pag. 865 f. [Nr. 352].
3
 Vgl. daneben in HHStA Wien, RK Religionsakten 27, fol. 14–21’, einen Auszug nur der Religionspunkte (§§ 7–40) in lat. Übersetzung (Kop.); dieser Auszug (lat.) auch in StA Stade, Rep. 32 Nr. 5, fol. 54–62’ (Konz.).
a–
 Abschiedt ... Theisenhausen] Fehlt in B und C.
4
  RAb 1555, §§ 139–141 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 390 S. 3148 f.).
b
 L. vnd Ksl. ] Fehlt in B und C. [In Neue Sammlung III, 137, enthalten.]
c
 den] In B korr. aus: und.
5
 Passauer Vertrag, §§ 6 f. ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 3 S. 126 f.).
6
 Religionsfrieden im RAb 1555, §§ 14–32 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 390 S. 3108–3114).
d
 ordenlichst] In B, C: ordenlich.
e
 Christlichen] In B, C danach zusätzlich: freuntlichen. [ Neue Sammlung III, 139, wie Textvorlage.]
f
 werden] In B, C: es werden.
g
 Raeht] In B, C: rath.
7
  Bf. Rudolf von Speyer ließ sich zunächst in der Zeit zwischen RT und Kolloquium nur aufgrund des wiederholten Anhaltens Kg. Ferdinands widerstrebend zur Übernahme des Präsidentenamtes bewegen. Letztlich musste er doch ersetzt werden, da er im Juli 1557 kurz vor dem Beginn des Kolloquiums unheilbar erkrankte. Das Präsidentenamt wurde dem beim Religionsgespräch eigentlich als Kolloquent vorgesehenen Bf. Julius Pflug von Naumburg übertragen ( Bundschuh, Religionsgespräch, 257 f., 266–270).
8
 Alle Assessoren des Präsidiums – der Trierer Kf. Johann VI. von der Leyen, der Salzburg Ebf. Michael von Kuenburg, Kf. August von Sachsen und Hg. Christoph von Württemberg – ließen sich beim Kolloquium von Delegierten vertreten. Vgl. deren Nennung mit den substituierten Räten bei Bundschuh, Religionsgespräch, 379–382, 400–404.
9
 Vgl. die Teilnehmerlisten beider Seiten in Nr. 346 (fol. 214’ f.; protestantische Kandidaten), Nr. 417 (katholische Kandidaten), Nr. 433 (fol. 45–46’; Benennung beider Seiten), Nr. 454 (Status am Ende des RT), Nr. 463 (katholische Kandidaten). Zu den faktischen Teilnehmern am Kolloquium vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 377–417; Slenczka, Schisma, 511 f. Zur Festlegung der Teilnehmer und den Vorgaben für das Religionsgespräch 1557 insgesamt als Auswertung des RAb: Ebd., 48–55.
h
 die] Fehlt in B und C. [ Neue Sammlung III, 140, wie Textvorlage.]
i
 glenheit] In B, C: gleichhait.
10
 = Todes.
j
 dem selbigen] In B, C: denselbigen.
k
 endtsteen] In B, C danach zusätzlich: möge. [Ebenso in Neue Sammlung III, 141.]
11
 Den gfl. Auditor stellten die Wetterauer Gff. Vgl. Abschied des Grafentags in Friedberg vom 21./23. 4. 1557: Gemäß dem RT-Abschlussbericht des Gesandten J. Lieberich (HStA Wiesbaden, Abt. 171 R 421, ab fol. 463, dann unfol. Kop.) haben die Wetterauer Gff. beim künftigen Kolloquium einen Auditor zu stellen. Beschluss: Die Gff. sollen sich beim nächsten Grafentag über dessen Benennung verständigen (ebd., Abt. 171 G 374, fol. 31–39’, hier 33’ f. Kop. mit Datum 21. 4.; StA Darmstadt, E 1 G 3 Nr. 2, fol. 194–201’. Kop. mit Datum 23. 4.).
12
 Auflistung der am Kolloquium wirkenden Auditoren und Notare (§ 36) obiger Stände:  Bundschuh, Religionsgespräch, 393–398, 413–417 (seitens der CA-Stände verordneten neben den Hgg. von Pommern, dem Lgf. von Hessen und den Wetterauer Gff. für die genannten Häuser die Kurpfalz, die Hgg. von Sachsen-Weimar und Brandenburg-Ansbach die Auditoren).
l
 glenheit] In B, C: gleichhaitt.
13
 = Truhe (Aktentruhe).
m
 handelung] In B, C: handlungen.
n
 in groesserim] In B, C: ingrossirn.
o
 authentitiren] In B, C: authentiern. [In Neue Sammlung III, 142: authenticiren.]
14
 Zur Vorlage und Verlesung der Wormser Kolloquiumsakten beim RT 1559 vgl. Leeb, RTA RV 1558/59, bes. Nrr. 95–100 S. 563–569.
15
 Beratung der CA-Stände am 18. 2. 1557 (Kurpfalz C, fol. 196’–199 [Nr. 381]) und Festlegung im Nebenabschied [Nr. 470, Punkt 7]. Beratung der katholischen Stände am 11. 3. 1557 (Kurmainz A, fol. 219’–221’ [Nr. 419]) und Festlegung im Nebenabschied [Nr. 465].
p
 anruerende] So auch in B. Dagegen in C [und in Neue Sammlung III, 142]: anrainende.
q
 deßgleichen] In B, C: dergleichen.
r
 in] In B, C: in so.
s
 etc.] Fehlt in B und C.
t
 in] Hier eingefügt nach B (und C). Fehlt in der Textvorlage.
16
 Mehrheitliche Bewilligung von 16 Römermonaten durch FR und eine Minderheit des KR in der Quadruplik der Reichsstände zum 2. HA [Nr. 438], Anschluss der Mehrheit des KR erst in der Oktoplik [Nr. 442] gegen den Widerspruch von Kurpfalz und Kurmainz.
17
 = 18. 4. und 24. 6. 1557.
18
 Akten und Korrespondenzen zur Einnahme, Abrechnung und Herausgabe der Steuerzahlungen in ISG Frankfurt, RS II 1135, unfol. (Aktentitel: Acht duppel monat turckenhilff, anno 1557 zu Regenspurg bewilligt.) sowie ebd., Kaiserschreiben 1770, 1171, 1172, 1173. Einzahlungen bis Mai 1557 auch verzeichnet in HKA Wien, RA 10b, fol. 618–619.
19
 In Nürnberg wurden bis 1. 4. 1559 für die Steuer 151 316 fl. 28 kr. erlegt. Die Stadt reichte diese Summe abzüglich der Gratifikation für die Einnehmer an Pfennigmeister Wolf Haller weiter (Erklärung der Losungsschreiber Jakob Tucher und Hieronymus Spalter: HKA Wien, RA 24a, fol. 8. Or.). Vgl. auch zahlreiche Schreiben Kg. Ferdinands an die Legstätten wegen der Auszahlung der Steuer: HKA Wien, Hoffinanzprotokolle 228 passim.
u
 jede] In B, C: jeder.
v–
 vnd ... Fürsten] In B Einfügung am Rand. In C enthalten.
w
 Obligationem] In B: obligation. In C: obligationenn.
x
 voelliger] In B: williger. C [und Neue Sammlung III, 144] wie Textvorlage.
y
 Exempten] So auch in B. Dagegen in C [und in Neue Sammlung III, 144]: eximenten.
z
 Vnd wir] In B, C: wir auch.
aa
 zeit] In B, C danach zusätzlich: und.
20
 Die konkrete Benennung der Kriegsräte war bis zum Ende des RT nicht abgeschlossen. Vgl. die Festlegungen im RR am 16. 3. 1557: Kurmainz, pag, 844–848 [Nr. 107].
21
 Vgl. Nrr. 481, 482.
22
 Besoldung der Kriegsräte: 300 fl. monatlich [Nr. 481, fol. 296’]; Besoldung der Pfennigmeister: 100 fl. monatlich [Nr. 482, fol. 302]. Auch das Or. des RAb (Nachweis B) nennt die konkrete Besoldung nicht.
ab
 vnserer] In B: unsere. C wie Textvorlage.
ac
 bezirckt] In B, C: bezirckhs.
ad
 uns] Hier eingefügt nach B (und C). Fehlt in der Textvorlage.
ae
 dieselben] In B, C: desselben.
af
 diesem] In B, C: diser.
ag–
 auch ... erweittert] In B Einfügung am Rand. Fehlt in C. [In Neue Sammlung III, 146, enthalten.]
ah
 Straff zug] In B, C: streifftzugk.
ai
 Raab] In B, C: raub.
aj–
 jhrer ... derselben] So auch in B und C [Dagegen in Neue Sammlung III, 146: Unser und unserer.]
23
  EO im RAb 1555, §§ 33–103 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 390 S. 3114–3136).
ak
 benemung] In B, C: benennung.
24
 = 24. 6. 1557.
25
 Vgl. das Landfriedensmandat vom 15. 3. 1557 [Nr. 495].
al
 wol erleiden will] In B: woll erleiden. C wie Textvorlage.
26
 Zum Beratungsergebnis des außerordentlichen DT zur Reichsjustiz vgl. den Abschied vom 16. 8. 1557: Neue Sammlung III, 153–163; Ludolff, CJC, 224–233. Auszüge: Mencke, Visitationen, 98; zusammenfassend: Lanzinner, Reichsversammlungen, 24.
am
 der] In B danach unterstrichen (= gestrichen): erbarn. In C enthalten. [ Neue Sammlung III, 148, wie Textvorlage.]
27
  RKGO, 1. Teil, Tit. IV, § 4 ( Laufs, RKGO, 78).
an
 Wercks] In B, C: werdts. [Dagegen in Neue Sammlung III, 148: Wercks.]
28
 Erklärung Kg. Ferdinands I. vom 20. 9. 1555. Vgl. Anm.9 bei Nr. 102.
29
 Vgl. Anm.4 bei Nr. 351.
30
 Vgl. Hauptakten und Abschied des Münztags 1557 als Grundlage der Münzverhandlungen des RT 1559: Leeb, RTA RV 1558/59, Nr. 552 S. 1352–1361.
31
 Vgl. das Münzmandat vom 15. 3. 1557 [Nr. 499].
ao
 vermanen] In B korr. aus: bewegen. In C: bewegen. [ Neue Sammlung III, 149, wie Textvorlage.]
32
 Vgl. zur Vertretung der Reichsstände auf dem RT mehrere überlieferte Präsenzlisten, die gegenüber der Subskription des RAb jedoch weniger umfassend sind, da sie weit überwiegend einen vorzeitigen Anwesenheitsstatus wiedergeben. Nur ein Verzeichnis bezieht sich auf die zweite Phase des RT im Jahr 1557. Abweichungen oder Ergänzungen aus den Listen werden im Folgenden jeweils angemerkt. Verzeichnisse mit Datierung: HStA Weimar, Reg. E Nr. 181, fol. 204–205’ (Anmeldungen in der Mainzer Kanzlei bis 10. 6. 1556, mit nachträglichen Ergänzungen) [Liste Sachsen-Weimar I]. Ein separates Verzeichnis enthält die Teilnehmer am Vergleichstag im Markgrafenkrieg (ebd., fol. 186–187) [Liste Sachsen-Weimar II]. StA Meiningen, GHA II Nr. 51, fol. 35–36’ (ebenfalls Anmeldungen bis 10. 6. 1556 mit getrennter Auflistung der Teilnehmer am Vergleichstag und am RT) [Liste Henneberg]. StA Marburg, Best. 3 Nr. 1245, fol. 5–6’ (Anmeldungen bis 10. 6. 1556) [Liste Hessen II]. HStA Düsseldorf, Kurköln VI Nr. 129, fol. 198–199’ (Vertretungsstand am 16. 6. 1556; diese Liste auch in GLA Karlsruhe, Abt. 78 Nr. 1405, fol. 47 f.). HStA Stuttgart, A 262 Bü 51, fol. 100–103 (Vertretungsstand am 18. 8. 1556) [Liste Württemberg II]. Ähnlich, aber nicht identisch eine vom kursächsischen Gesandten Kram dem Bericht vom 30. 8. 1556 an Kg. Christian von Dänemark beigelegte Aufstellung: RA Kopenhagen, TKUA RD B, GR 123, unfol. [Liste Kram]. HStA Stuttgart, A 262 Bü 51, fol. 194 f. (Ankünfte bis 1. 10. 1556 als Ergänzung zur Liste vom 18. 8. [Württemberg III]. Undatierte Verzeichnisse: GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. X Fasz. D, fol. 1–4 [Liste Kurbrandenburg]. Gleichlautend inLHA Schwerin, RTA I SchwR 50 Fasz. 4, fol. 96–99’. StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1111, unfol. [Liste Augsburg]. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 48, unfol. [Liste Württemberg I]. StA Marburg, Best. 3 Nr. 1249, fol. 2–6’ [Liste Hessen I]. StA Würzburg, WRTA 36, fol. 21–26’ [Liste Würzburg: Umfangreiches Verzeichnis mit Ergänzungen, aber auch Abweichungen gegenüber anderen Listen; gemäß Dorsv. Vertretungsstand im Jahr 1557]. Vgl. auch Einleitung, Kap. 4.2.2.
33
 Neben den oben Genannten war Sekretär Simon Bagen beim RT anwesend. Als erste Gesandte kamen am 1. 3. 1556 Mattias und Bagen zum mgfl. Vergleichstag (Bericht an Kf. Daniel vom 2. 3.: HHStA Wien, MEA RTA 44a/I, fol. 8–9. Konz. Hd. Bagen). Nach der RT-Eröffnung forderten sie wiederholt die Abordnung weiterer Gesandter, um Mainz in allen RT-Gremien vertreten zu können (Schreiben an Kf. Daniel vom 13. 7., 16. 7., 6. 9. 1556: Ebd., fol. 101–102’, hier 102; fol. 103 f.; fol. 134–135’, hier 134’. Konzz. Hd. Bagen). Aufgrund der wiederholten Verhandlungsaufschübe konnte der Kf. die Zuordnung bis Ende September verzögern. Erst am 30. 9. erschienen Koppenstein und Echter (Bericht Matthias und Bagen an den Kf. vom 30. 9. 1556: Ebd., fol. 156–158, hier 157’ f. Konz. Hd. Bagen). Kottwitz von Aulenbach kam am 16. 12. als Ersatz für den abreisenden Peter Echter zum RT (Bericht der Gesandten an den Kf. vom 16. 12. 1556: Ebd., MEA RTA 43/II, fol. 81–82’, hier 81. Or. Hd. Bagen). Zur Debatte um die von den Gesandten seit 26. 9. geforderte Zuordnung eines Theologen – Lic. Böhm erschien erst am 20. 1. 1557 – vgl. Anm.11 bei Nr. 319 und Anm.11 bei Nr. 329. Die Mainzer Deputierten verließen Regensburg am 20. 3. 1557; der dort zurückgelassene, seit einigen Wochen erkrankte von Koppenstein verstarb in der Nacht auf 21. 3. (Bericht Zasius an Ferdinand I. vom 21. 3. 1557: HHStA Wien, RK BaR 5a, fol. 232–236’, hier fol. 235 f. Or.).
34
 Reifenberg kam am 10. 3. 1556 zum mgfl. Vergleichstag (Mainzer Protokoll: HHStA Wien, MEA RTA 26 Fasz. 1, unfol.). Von Enschringen war gemäß den Gesandtenlisten (Anm. 32) bis 1. 10. nicht anwesend. Er ist erstmals am 9. 12. 1556 im Religionsausschuss [Nr. 319] nachweisbar.
35
 Die RT-Vollmacht Kf. Adolfs von Köln (Brühl, 20. 2. 1556: HStA Düsseldorf, Kurköln VI Nr. 129, fol. 9–10. Konz.) lautet neben Burkhard und Glaser auf Wilhelm von Breitbach zu Bürresheim, der aber nicht zum RT kam. Burkhard war bereits am 1. 3. 1556 als Verordneter beim mgfl. Vergleichstag anwesend (Bericht Burkhard an Kf. Adolf vom 9. 3. 1556: Ebd., fol. 58–62’, hier 58 f. Konz.). Glaser kam bis spätestens 15. 5. (Bericht der beiden Gesandten an Kf. Adolf vom 15. 5. 1556: Ebd., fol. 171–173’, hier 172 f. Or.). Mit diesem Bericht mahnten sie die Abordnung weiterer Deputierter an, um die diversen RT-Gremien und den mgfl. Vergleichstag beschicken zu können. Ebenso baten sie am 11. 6., 9. 7., 15. 7. und 16. 8. 1556 um die Zuordnung von Sachverständigen für die Religions- und Münzverhandlungen (ebd., fol. 178–179’, hier 178 f. Or.; fol. 219–220’, hier 219 f. Or.; fol. 237–239’, hier 238’ f. Or.; präs. Kaiserswerth, 28. 7.; fol. 262–263’, hier 262. Or.; präs. Brühl, 25. 8.). Dies unterblieb wohl, da keine Deputierten neben Burkhard und Glaser nachweisbar sind.
36
 Ankunft Heyles am 14. 4. 1556 beim mgfl. Vergleichstag (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Er und der später für den Vergleichstag nachkommende Dr. Hans Leonhard Pocksteiner, der nur bis 12. 6. 1556 in Regensburg nachweisbar ist, hatten für den RT keine Vollmacht. Heyles wurde am 15. 8. Eberhard von Groenrodt zugeordnet (Kf. Ottheinrich an Heyles und an Statthalter Pfgf. Wolfgang in Heidelberg mit der Weisung, Groenrodt abzuordnen; jeweils Neuburg, 15. 8. 1556: HStA München, K. blau 106/3, fol. 31, 31’. Or.; präs. 16. 8.; K. blau 107/3b, fol. 88–89, hier 88. Konz.). Die RT-Vollmacht des Kf. (Heidelberg, 25. 7. 1556: Ebd., K. blau 107/2b, unfol. Kop.) lautet auf die im RAb genannten 10 Gesandten. Heyles übergab die Vollmacht am 1. 9. der Mainzer Kanzlei (Kurpfalzfol. 221). Im September war neben Heyles und wohl Groenrodt auch H. Hegner anwesend (Bericht der Württemberger Gesandten an Hg. Christoph vom 14. 9. 1556: Ernst IV, Nr. 144 S. 161 f.). Anfang Oktober hielten sich H. H. von Leiningen und E. von Venningen kurz in Regensburg auf; sie reisten am 9. 10. nach Wien ab, um dort mit anderen kfl. Räten die Regalien für Ottheinrich zu empfangen (Bericht F. Kram an Kf. August von Sachsen vom 10. 10. 1556: HStA Dresden, Loc. 10192/5, fol. 54–56’, hier 55’. Or.). E. von der Tann erschien gegen die Aufforderung des Kf. vom 23. 8. (Grünau), sich unverzüglich in Regensburg einzufinden (HStA München, K. blau 107/3b, fol. 104. Konz.), erst am 2. 11. (Bericht von der Tann an die Hgg. von Sachsen vom 9. 11. 1556: HStA Weimar, Reg. E Nr. 180, fol. 203–204a’, hier 203. Or.). Ende 1556 wurde der Oberpfälzer Kanzler J. L. Kastner nach Regensburg beordert (Ottheinrich an die RT-Gesandten; Heidelberg, 30. 12. 1556: HStA München, K. blau 106/3, fol. 220–223, hier 220 f., 223. Or.; präs. 12. 1. 1557). Zur Anwesenheit des Theologen Faber vgl. Einleitung, Kap. 4.2.2.
37
 Die RT-Vollmacht des Kf. lautet auf obige Gesandte (o. O., 31. 7. 1556: HHStA Wien, AUR 1556 o. D., Or.; in Regensburg übergeben am 13. 8.; HStA Dresden, Loc. 10192/4, fol. 21–22’. Konz. Weitere Vollmacht vom 30. 7., gerichtet an Hg. Albrecht von Bayern als kgl. RT-Kommissar: Ebd., fol. 50 f. Konz.). Mit ihnen war Sekretär Lorenz Ulmann anwesend. Am 29. 7. forderte der Kf. die Gesandten auf, sich bis spätestens 12. 8. in Regensburg einzufinden (o. O.: Ebd., fol. 48. Konz.). Könneritz kam am 12. 8. beim RT an, Lindemann am 16. 8., Kram wenig später (Bericht der Gesandten an den Kf. vom 18. 8. 1556: Ebd., fol. 81–89’, hier 81. Or.; präs. o. O., 20. 8. Vgl. Wolf, Geschichte, 21). Aufgrund der Verhandlungsverzögerungen reisten die Deputierten zeitweilig zurück nach Sachsen, Anfang Dezember 1556 waren sie wieder vollzählig beim RT (vgl. Einleitung, Kap. 4.2.2). Könneritz verließ Regensburg vorzeitig am 22. 1. 1557 (Bericht Lindemann und Kram an den Kf. vom 24. 1.: HStA Dresden, Loc. 10192/6, fol. 136–145’, hier 145. Or.; präs. Dresden, 29. 1.), die übrigen Gesandten blieben bis zum Ende des RT. Seit 9. 2. 1557 war daneben Dr. Ulrich Mordeisen als kfl. Sondergesandter anwesend (vgl. Einleitung, Kap. 4.1.2). Die in der Lit. konstatierte Mitwirkung von Joachim Camerarius am RT ( BBKL  I, 891 f.; Bruning, Camerarius, 87) bestätigt die Gesandtenkorrespondenz nicht. Camerarius hielt sich wohl nur kurz in Regensburg auf, ohne auf die Verhandlungen einzuwirken (vgl. sein Schreiben aus Regensburg an Melanchthon vom 28. 10. 1556: Ankunft hier nach achttägiger Reise. Jetzt Weiterreise [nach Nürnberg]:  Scheible/Thüringer VII, Nr. 8008 S. 505).
38
 Ankunft Honstein und Zoch am 24. 6. 1556 (Bericht an Kf. Joachim vom 3. 7. 1556: GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. Y Fasz. G, fol. 1–7’, hier 2. Or.). Honstein verließ den RT mit kfl. Bewilligung bereits am 18. 8. (Bericht Zoch an Kf. Joachim vom 18. 8. 1556: Ebd., fol. 11–13’, hier 11. Or.). Auf die Bitte Zochs um die Zuordnung weiterer Deputierter hin (Berichte vom 28. 9. und 23. 10. 1556: Ebd., fol. 14–19’, hier 18 f.; fol. 20–23’, hier 22. Orr.) bevollmächtigte der Kf. von der Strass und Witterstadt (Cölln/Spree, o. D.: Ebd., Nr. Y Fasz. H, fol. 47–48’. Konz. Hd. Schlieben). Beide kamen am 1. 12. beim RT an und blieben bis zu dessen Abschluss, während Zoch Regensburg bald nach ihrer Ankunft verließ (Bericht Strass und Witterstadt an den Kf. vom 25. 12. 1556: Ebd., Nr. Y Fasz. G, fol. 24–30’, hier 24. Or.). Am 13. 2. 1557 ordnete der Kf. zusätzlich T. Jung ab, um Parallelberatungen in KR, Religionsausschuss und Supplikationsrat abdecken zu können (Schreiben an Strass und Witterstadt; Cölln/Spree, 13. 2. 1557: Ebd., Nr. Y Fasz. H, fol. 16–23’, hier 22’. Or.). Daneben erschienen am 9. 2. 1557 Dr. Paul Briesmann (auch Rat Kg. Ferdinands; vgl. Rauscher, Kaiser, 54, Anm. 43;  Pflüger, Kommissare, 91) und Dr. Adrian Albin als Sonderverordnete des Kf. und Mgf. Johanns von Küstrin für die Verhandlungen um die Übernahme der Mgft. Kulmbach [Nr. 522] (Bericht Strass und Witterstadt an den Kf. vom 10. 2. 1557: GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. Y Fasz. G, fol. 116–119’, hier 116. Or.; präs. o. O., 20. 2.).
39
 Neben drei obigen Deputierten war als erster kgl. Vertreter Gf. Georg von Helfenstein seit 28. 2. 1556 zunächst als Kommissar beim mgfl. Vergleichstag anwesend (Bericht an den Kg. vom 1. 3. 1556: HHStA Wien, RK RA i. g. 33b, fol. 10–11’. Or.). Ankunft G. Illsungs ebenfalls als dortiger Kommissar am 7. 3. (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Der als 3. Kommissar zum Vergleichstag abgeordnete Wilhelm von Waldburg kam am 24. 6. (HHStA Wien, RK RA i. g. 33b, fol. 260–260’, 273–275’, hier 273. Or.). Bestallung von Helfenstein, Illsung, Waldburg und zusätzlich Zasius nunmehr für den RT als kgl. Kommissare und Repräsentanten Österreichs am 30. 6. 1556 (vgl. Einleitung, Kap. 4.2.3). Da Illsung Anfang Juli 1556 nicht anwesend und Zasius noch nicht angereist war, wies der Kg. sie an, unverzüglich nach Regensburg zu kommen (Bericht Helfenstein und Waldburg an den Kg. vom 8. 7. 1556: Ebd., fol. 345–348’, hier 346, 347. Or. Ferdinand an Zasius; Wien, 14. 7. 1556: TLA Innsbruck, Ksl. Kanzlei Wien, Auslauf Kart. 35 [1556], unfol. Konz.). Zasius erschien am 13. 7. kurz vor der Eröffnung des RT (Bericht der Kommissare an den Kg. vom 15. 7.: HHStA Wien, RK RTA 36, fol. 373–378’, 383’, hier 373. Or.). Er und die anderen kgl. Vertreter verließen nach der Anmahnung am 17. 7. [Nr. 5] aufgrund des Verhandlungsstillstands zeitweilig den RT, um bis zur nächsten Anmahnung am 18. 8. [Nr. 6] wieder zurückzukommen. Anschließend war von Waldburg wegen einer Erkrankung seines Vaters vom 5. 9.–9. 10. abwesend (Kommissare an den Kg.; Regensburg, 5. 9. 1556: Ebd., RK RTA 37, fol. 34–36’, 42 f., hier 36 f. Or. Waldburg an den Kg.; Regensburg, 16. 10. 1556: Ebd., fol. 264 f. Or.). Illsung war zwischenzeitlich für andere Aufgaben vom RT abgezogen worden. Helfenstein, Waldburg und Zasius forderten seine Rückkehr zuletzt am 26. 11. im Hinblick auf die Einrichtung des Religionsausschusses nochmals an (an den Kg.: Ebd., RK RTA 38, fol. 112–119’, hier 113 f. Or.).
40
  Ebf. Michael von Kuenburg zog am 6. 12. 1556 mit 82 Pferden in Regensburg ein (Würzburg, fol. 96). Zuvor war als erster Gesandter Dr. Johann Chrysostomus Höchstetter seit 13. 3. 1556 beim mgfl. Vergleichstag anwesend (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Für den RT akkreditierte er sich zwischen 19. 7. und 25. 7. (Bericht Wilhelm von Waldburg an den Kg. vom 25. 7. 1556: HHStA Wien, RK RTA 36, fol. 433–436’, hier 435. Or.). Ankunft der nachgeordneten Gesandten am 22. 8. (Bericht der kgl. Kommissare an Ferdinand I. vom 25. 8. 1556: Ebd., fol. 491–499’, hier 491. Or.). Anhand der Protokolle und der diversen Gesandtenlisten (Anm. 32) sind neben Höchstetter am RT nachweisbar: Dr. Simon Bauer, Ritter Wilhelm von Moosham, Domherr Wilhelm von Trauttmansdorff (Liste Hessen I; Trauttmansdorff nachträglich hinzugefügt); Dr. Hans Colnbach (nur in Liste Würzburg). Kanzler Sebastian Höflinger ist in keinem Verzeichnis enthalten, wird aber in Kurmainz A (fol. 63’) [Nr. 319] als Beisitzer im Religionsausschuss genannt.
41
 Deutschmeister Wolfgang Schutzbar kam am 9. 1. 1557 nach Regensburg (protokollarische Aufzeichnung: DOZA Wien, Liv 7, fol. 18–25’, hier 18). Zuvor waren als Gesandte anwesend: Heinrich von Bobenhausen, Komtur zu Frankfurt (kam wohl als erster Vertreter an, da die vorzeitigen Listen Hessen I und Württemberg I [Anm. 32] nur ihn nennen), Gf. Balthasar von Nassau, Komtur zu Kapfenburg, und Dr. Thomas Mayerhofer (beide nur enthalten in Liste Würzburg) sowie die Sekretäre Job Winecker und Joachim Frey.
42
  Bf. Georg kam zusammen mit dem Bf. von Würzburg am 30. 12. 1556 nach Regensburg. Er verließ den RT nach dem Erhalt der Regalien am 2. 1. 1557 ( Looshorn V, 8 f.; Weiss, Bistum, 144 f.) am 8. 2. (Würzburg, fol. 157, fol. 215). Als Gesandte waren noch unter Bf. Weigand seit 1. 3. 1556 Dr. Andreas Kebitz und Friedrich von Redwitz auf Seiten der Fränkischen Einung beim mgfl. Vergleichstag anwesend; beide waren auch für den RT vorgesehen (Bamberg, fol. 2). Nach dem Tod Bf. Weigands am 20. 5. 1556 bevollmächtigte Bf. Georg zusätzlich Dr. Marquard von Berg, Domherr zu Augsburg, und Balthasar von Seckendorff für den RT (Bamberg, 3. 6. 1556: HHStA Wien, AUR 1556 o. D., Or. auf Pergament; präs. [Regensburg], 10. 6.). Die 4 Deputierten sind bereits in den am 10. 6. erstellten Gesandtenlisten (Anm. 32) enthalten, sie reisten wegen der Verzögerung des RT mit Ausnahme von Bergs wieder ab. Noch am 21. 9. 1556 (Bamberg) bat der Bf. von Berg, sich wegen der Zuordnung eines Gesandten zu gedulden (StA Bamberg, BRK 5, unfol. Or.; präs. 24. 9.). Kebitz kam zusammen mit dem nicht bevollmächtigten Domherrn Johann Fuchs von Bimbach am 16. 12. 1556 nach Regensburg zurück (Würzburg, fol. 128’), während Friedrich von Redwitz und Balthasar von Seckendorff nicht mehr am RT teilnahmen (Liste Würzburg [1557] nennt neben dem Bf. nur M. von Berg und Kebitz).
43
  Bf. Melchior kam am 30. 12. 1556 nach Regensburg (Würzburg, fol. 157; zur Teilnahme am RT vgl. Wendehorst, Bistum, 114). Er blieb dort zumindest bis Ende Februar 1557 (vgl. Schreiben Bf. Georgs von Bamberg an Bf. Melchior vom 18. 2. mit Präs.-Vermerk Regensburg, 21. 2.: StA Würzburg, WRTA 39, fol. 449–450’. Or.). Als Gesandte waren zunächst beim mgfl. Vergleichstag auf Seiten der Fränkischen Einung anwesend: Ab 1. 3. 1556 Heinrich Moß, bis Ende April zusätzlich Hans Zobel von Giebelstadt, Georg Ludwig von Seinsheim und Domkapitular Wolf Dietrich von Hutten ( Bauer, Zobel, 498, Anm. 1448). Letzterer blieb nur bis Ende April (Bericht der Würzburger Gesandten an den Bf. vom 28. 4. 1556: StA Würzburg, WRTA 39, fol. 99–101’, hier 100. Or.; präs. o. O., 2. 5.). Im Kredenzbrief vom 27. 5. 1556 bevollmächtigte Bf. Melchior mit Seinsheim, Zobel und Moß die Teilnehmer am Vergleichstag auch für den RT (ebd., WRTA 38, fol. 10. Or. mit aufgedr. Siegel). Übergabe an die Mainzer Kanzlei am 22. 6. (Würzburg, fol. 9). Am 17. 6. verließ Hans Zobel den RT (ebd., fol. 9), wenig später reisten auch Seinsheim und Sekretär Hieronymus Hagen ab. Sie kamen am 30. 11. 1556 zum RT zurück (ebd., fol. 81). Der seit 1. 3. 1556 ohne Unterbrechung anwesende Moß verstarb am 28. 1. 1557 in Regensburg (vgl. Anm. 12 bei der Vorbemerkung zum FR-Protokoll). Zobel verließ den RT am 8. 2. 1557 (Würzburg, fol. 215). Wohl zusammen mit dem Bf. reisten Domherr Michael von Lichtenstein und der Theologe Lic. Johannes Armbruster (in den Gesandtenlisten nicht genannt) an. Beide blieben bis 16. 2. 1557 (ebd., fol. 221’).
44
  Bf. Eberhard zog am 15. 12. 1556 mit etwas mehr als 30 Pferden in Regensburg ein (Würzburg, fol. 127’). Als erster Gesandter war Dr. Andreas Büttelmeier (Pittelmayer) zwischen 19. 7. und 25. 7. angekommen (Bericht Wilhelm von Waldburg an den Kg. vom 25. 7. 1556: Wie Anm. 40, hier fol. 435). Hingegen lautet die RT-Vollmacht des Bf. (Eichstätt, 5. 10. 1556) auf Dr. Matthäus Luchs, Kanzler, und Dr. Nikolaus Seld (HHStA Wien, MEA RTA 26 Fasz. 1, unfol. Or.; präs. [Regensburg], 6. 10.). Seld nahm am 7. 10. 1556 erstmals am FR teil (Sachsen, fol. 177). Zunächst Büttelmeier und später Seld verließen den RT wohl vorzeitig, da Liste Würzburg [1557] (Anm. 32) neben dem Bf. nur Luchs und als neuen Gesandten Dr. Erasmus Lützelkirchner nennt.
45
 Kardinal Otto kam am 28. 11. 1556 an (Bericht der Württemberger Gesandten an Hg. Christoph vom 28. 11.: Ernst IV, Nr. 184 S. 217–219, hier 217; vgl. Goetz, NB I/17, Nr. 146 S. 307, Anm. 2; falsche Angabe bei Siebert, Kaiser, 162). Als erster Gesandter war zuvor Dr. Marquard von Berg zwischen 19. 7. und 25. 7. erschienen (Bericht Wilhelm von Waldburg an den Kg. vom 25. 7. 1556: Wie Anm. 40, hier fol. 435). Erst später, aber wohl noch vor dem Bf. kam Kanzler Dr. K. Braun. M. von Berg wirkte als Bamberger Gesandter (vgl. Anm. 42). Eine noch vom Fernbleiben des Bf. ausgehende RT-Vollmacht (Dillingen, o. D. [August] 1556) sah als fakultative Gesandte neben Braun und von Berg vor: Dr. Jakob Heinrichmann, Frh. Ludwig von Grafeneck, Dr. Lukas Landstraß, Lic. Wendelin Preger (StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1111, unfol.; vorbereitetes, nicht übergebenes Or. Vgl. Rössner, Braun, 290 mit Anm. 111). Vgl. zur RT-Beschickung und -Teilnahme: Zoepfl, Bistum, 266 f.
46
 Kardinal Christoph Madruzzo bat Kardinal Otto am 26. 10. 1556 (Mailand) um die RT-Vertretung und schickte gleichzeitig die Vollmacht (StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1111, unfol. Or.; präs. o. O., 4. 11.).
47
 Von den Gesandtenverzeichnissen nennt einzig Liste Würzburg (Anm. 32) neben dem Bf. seinen Kanzler Dr. Johannes Lorichius als RT-Teilnehmer.
48
  Bf. Michael Helding kam am 21. 12. 1556 mit ca. 30 Pferden an (Würzburg, fol. 144; Bundschuh, Religionsgespräch, 167). Zuvor war seit Mitte September Johann Töpfer, Merseburger Sekretär, als gemeinsamer Gesandter der Hstt. Merseburg, Naumburg und Meißen anwesend (Bericht der kgl. Kommissare an Ferdinand I. vom 15. 9. 1556: HHStA Wien, RK RTA 37, fol. 66–72’, hier 72. Konz. Hd. Zasius Vgl.  Pollet, Pflug, 332 f.; nicht korrekt bei Bundschuh, Religionsgespräch, 147, Anm. 86). Planung der gemeinsamen Vertretung aus Kostengründen im Schreiben Bf. Michaels an Bf. Julius von Naumburg mit der Bitte, dieser möge die Instruktion formulieren (Merseburg, 13. 8. 1556:  Pollet, Correspondance IV, Nr. 707 S. 240 f.).
49
  Dr. Johann von Hall (Halle) wird in keiner Gesandtenliste genannt, auch ist anhand der Protokolle keine Teilnahme am FR nachzuweisen. Die Abordnung zum RT erfolgte in Bremer Privatbelangen (vgl. Anm. 2 bei der Vorbemerkung zu den Supplikationen). Das Bremer Domkapitel und der Rat der Stadt befürworteten am 6. 1. 1557 als Antwort auf die Werbung des Ebf. vom 5. 1. die RT-Beschickung, falls der Ebf. die Kosten übernehmen würde (StA Stade, Rep. 5b Nr. 15, fol. 5–11’. Or. der Werbung, Konz. der Antwort).
50
 Arzt verließ Bruchsal am 27. 5. und erreichte Regensburg am 1. 6. 1556 (Speyer, fol. 1). Nach Vorberatungen zwischen Domkapitel, bfl. Hofrat und Bf. Rudolf hatte das Domkapitel am 15. 5. 1556 befürwortet, dass der Bf. auf den persönlichen RT-Besuch verzichten und Arzt abordnen sollte (GLA Karlsruhe, Abt. 61 Bd. 10939, pag. 177, 178, 182, 186 f.; Bd. 11492, fol. 30 f.). Am 5. 9. 1556 (Udenheim) beauftragte der Bf. Arzt mit der Vertretung auch des Bf. von Worms (ebd., Abt. 78 Nr. 2222, fol. 54 f. Konz.). Dessen Vollmacht lag Arzt am 26. 9. vor (Bericht an Bf. Rudolf vom 26. 9. 1556: Ebd., fol. 112–114’, hier 112. Or.; präs. Udenheim, 1. 10.).
51
 Welsinger kam am 6. 6. 1556 an, verließ den RT wegen des Verhandlungsverzugs wieder und kehrte am 13. 9. zurück (Berichte Welsingers an Johannitermeister Georg von Hohenheim, verbunden mit dem Angebot von dessen RT-Vertretung; Zabern, 17. 6. 1556, und Regensburg, 19. 9. 1556: GLA Karlsruhe, Abt. 90 Nr. 17, unfol. Orr.). Bei der Rückkehr am 13. 9. verfügte er über Vollmacht auch für Basel, Murbach und den Johannitermeister (Bericht der kgl. Kommissare vom 15. 9. 1556: Wie Anm. 48, hier fol. 72).
52
 Mächel vertrat Konstanz ab 4. 4. 1556 beim mgfl. Vergleichstag (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34), hatte sich bis spätestens 10. 6. aber auch als RT-Gesandter akkreditiert (doppelter Eintrag in Liste Henneberg [Anm. 32]). Ankunft Mosers bis spätestens 18. 8. (enthalten in Liste Württemberg II).
53
  RT-Vollmacht Bf. Leos (o. O., 4. 10. 1556) für Tatius: HStA München, Hst. Freising K. blau 200/11, unfol. Konz. Tatius wird in den Gesandtenlisten nicht genannt. Er nahm am 16. 10. 1556 erstmals am FR teil (vgl. Nr. 131 mit Anm. 9).
54
 Als erster Gesandter war Probst anwesend (erstmals genannt in Liste Württemberg II, 18. 8. 1556 [Anm. 32]). Hochwart und Fraunberg kamen kurz vor 14. 12. (Weisung Bf. Wolfgangs an Probst vom 12. 12. 1556, ausgehend von deren erfolgter oder kurz bevorstehender Ankunft, sowie Bericht Hochwart und Fraunberg vom 20. 12. an den Bf.: HStA München, Passauer Blechkastenarchiv 4 Nr. 43 [neu 20], unfol. Konz. der Weisung; Or. des Berichts; präs. o. O., 22. 12.).
55
 Die Deputierten werden in den Gesandtenlisten nicht genannt. Anhand der Protokolle ist die Teilnahme an den Versammlungen der katholischen Stände ab 27. 2. 1557 (bis 17. 3.) nachzuweisen (vgl. Nrr. 415, 423).
56
 Vgl. die Angaben in Anm. 76.
ap
 Doctor] In B danach zusätzlich: cantzler. C wie Textvorlage.
57
 Julius Pflug musste die geplante persönliche Anreise krankheitsbedingt absagen ( Bundschuh, Religionsgespräch, 167 f. mit Anm. 159; Pollet, Pflug, 333). Zur Vertretung vgl. Anm. 48.
58
 Zur Vertretung durch Töpfer vgl. Anm. 48.
59
 Vgl. die RT-Vollmacht Bf. Melchiors für Welsinger (Schloss Pruntrut, 25. 8. 1556): HHStA Wien, AUR 1556 o. D., Or.; präs. o. O. [Regensburg], 7. 11.
60
 Zu Welsinger vgl. Anm. 51. Greulich war als einer der ersten RT-Gesandten spätestens am 1. 6. 1556 anwesend (Speyer, fol. 1).
aq–
 Michaels ... Murhardus] Fehlt in B und C an dieser Stelle. Vgl. Anm. ar.
61
 Murhardt war als einer der ersten RT-Gesandten spätestens am 1. 6. 1556 anwesend (Speyer, fol. 1).
62
 Welsinger bot dem Johannitermeister die Vertretung erstmals am 18. 5. 1556 an (Straßburg: GLA Karlsruhe, Abt. 90 Nr. 17, unfol. Or.; präs. o. O., 30. 5.). Weitere Angebote vgl. Anm. 51. Bombast schickte Welsinger am 5. 9. 1556 (Heitersheim) Vollmacht und Instruktion für die Vertretung (ebd., unfol. Konz.).
63
 Das erste überlieferte Schreiben Siebergs aus Regensburg datiert vom 4. 9. 1556 (an den Deutschmeister: DOZA Wien, Liv 6/1, fol. 364–365’. Or.; präs. Mergentheim 7. 9.; vgl. Wieser I, Nr. 1827 S. 216). Daneben sind Sieberg und Bruckner enthalten in Liste Württemberg III (1. 10. [Anm. 32]). Zur Vertretung des livländischen Ordens auf dem RT vgl.  Demel, Rekuperationsbemühungen, 203.
ar
 Secretarj] In B, C danach: Michael, abbts zu Hirßfelden: Mag. Berchtoldus Murhardus.
64
 Ankunft Hg. Albrechts zusammen mit Mgf. Philibert von Baden (als dessen ehemaliger Vormund; vgl. Reinking, Vormundschaften, 112–118) am 11. 7. 1556 (Würzburg, fol. 22), von Ingolstadt her auf der Donau kommend; dazu auf dem Landweg ca. 70 Reiter (Bericht M. Zimmermann an den Augsburger Rat vom 14. 7. 1556: StadtA Augsburg, Lit. 1556–57, unfol. Or.; präs. 15. 7.). Der Hg. verließ den RT am 15. 7., nachdem er ihn am 13. 7. als kgl. Kommissar eröffnet hatte (Würzburg, fol. 26’). Wiederankunft erneut mit Mgf. Philibert zum Empfang des Kgs. am 28. 11. (Bericht der Württemberger Gesandten an Hg. Christoph vom 28. 11.:  Ernst IV, Nr. 184 S. 217–219, hier 217) und (durchgehender?) Aufenthalt bis zumindest 6. 2. 1557 (vgl. Kurmainz A, fol. 147 [Nr. 411]). Sodann Rückreise nach München und neuerliche Anreise zum RT wegen der Regelung bayerischer Belange mit dem Kg. (Bericht Hundt an den Hg. vom 26. 2. 1557: HStA München, KÄA 3180, fol. 17–21’, 24 f., hier 19’ f. Or.) im März 1557 (Ankunft nach 5. 3.: Datum des letzten Berichts Hundts: Ebd., fol. 27. Konz.). Der Hg. war bei der Verlesung des RAb am 16. 3. 1557 anwesend (vgl. Nr. 352). Gesandte: Beim mgf. Vergleichstag waren seit 1. 3. 1556 Landhofmeister Hans von Trenbach und Heinrich von Haslang anwesend (Bericht der Mainzer Gesandten vom 2. 3. 1556: Wie Anm. 33, hier fol. 8’). Später kam Benedikt Pieringer hinzu, der ohne Vollmacht auch für den RT benannt war (Liste Henneberg [Anm. 32]), aber wohl bald abgezogen wurde. Nach seiner Abreise am 15. 7. hinterließ der Hg. 4 Gesandte: von Trenbach und von Haslang als Mitglieder des kgl. RT-Kommissariats, Ottheinrich von Schwarzenberg und W. Hundt als Deputierte für den FR (Bericht der kgl. Kommissare vom 15. 7. 1556: Wie Anm. 39, hier fol. 376). Trenbach und Hundt verließen den RT wegen des Verhandlungsaufschubs am 22. 7. (Bericht M. Zimmermann an den Augsburger Rat vom 23. 7. 1556: StadtA Augsburg, STTA 16, fol. 589–590’, hier 590. Konz.). Von Trenbach kam, nunmehr zusammen mit Onofrius Perbinger, am 20. 8. zurück (Bericht der beiden Gesandten vom 21. 8.: HStA München, KÄA 3177, fol. 455–457, hier 455 f. Or.; präs. o. O.,24. 8.). Für Oktober bis November 1556 sind daneben von Schwarzenberg und von Haslang nachweisbar (Berichte und Auswertung der Protokolle), während Hundt wohl erst mit dem Hg. zum Einzug des Kgs. zurückkam und bis zum Ende des RT blieb, wobei nicht sicher ist, ob die genannten Gesandten durchgehend anwesend waren. Daneben hielten sich zeitweilig Hofmarschall Pankratz von Freyberg (belegt für 13. 7. 1556: Nr. 4, Anm.10) und Hans Zenger, Viztum in Landshut, in Regensburg auf (belegt für 12./13. 10. 1556: Nr. 23, Anm. b; Nr. 24).
65
  Pfgf. Wolfgang von Zweibrücken kam erst im März 1557 zum RT, um vom Kg. eine Anwartschaft auf ein Reichslehen zu erbitten (Werbung des Pfgf., o. D. [März] 1557: HHStA Wien, Palatina 1, fol. 329–332’. Or. mit eigenhd. Unterzeichnung. Antwort des Kgs., Regensburg, 14. 3. 1557: Ebd., fol. 333 f. Konz. Hd. Kirchschlager). Gesandte: Werner von Zeiskam und Augustin Eck kamen am 12. 6. 1556. Wegen des Verhandlungsverzugs reisten sie bereits am 14./15. 6. wieder ab (Bericht H. Schneidewein an die Hgg. von Sachsen vom 15. 6. 1556: HStA Weimar, Reg. E Nr. 180, fol. 43–48’, hier 43, 44 f. Or.). Erstmalige Teilnahme Ecks am FR am 1. 12. 1556 (vgl. Nr. 142). Von den Gesandtenlisten (Anm. 32) nennen Württemberg I und Kurbrandenburg nur Eck und Zeiskam, während in der Liste Augsburg (o. D.) zusätzlich Hofmeister Christoph Landschad von Steinach und Kanzler Dr. Ulrich Sitzinger enthalten sind.
66
  Hg. Erich hielt sich zuvor in München auf und kam zusammen mit Hg. Albrecht von Bayern am 28. 11. 1556 nach Regensburg (Schreiben Erichs an Hg. Heinrich II. von Braunschweig; München, 17. 11. 1556: HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 162, fol. 18 f. Or.; präs. o. O., 27. 11.), wohl in der Hoffnung, beim RT als Generaloberst gegen die Türken benannt zu werden (so die Württemberger Gesandten im Bericht vom 28. 11. an Hg. Christoph: Ernst IV, Nr. 184 S. 217–219, hier 217). Er verließ den RT am 12. 12. 1556 (Würzburg, fol. 116’). Zuvor war als Gesandter Dr. Theodor Ludeck anwesend (enthalten in den Gesandtenlisten [Anm. 32] vom 10. 6.), dessen Abordnung Erich dem Kg. am 27. 5. angekündigt hatte (HStA Hannover, Cal. Br. 11 Nr. 90, fol. 8. Konz.). Ludeck verließ Regensburg bereits am 10. 7. (Schreiben an Hg. Erich; Minden, 23. 7. 1556: Ebd., Cal. Br. 11 Nr. 91, fol. 1–3. Or.). Später kam er wohl zusammen mit dem Hg. und Marschall Johann Rau Ende November nach Regensburg zurück (vgl. Teilnahme im FR am 9. 12.: Nr. 148, Anm. b).
67
 Ankunft am 14. 1. 1557. Anreise primär wegen der Teilnahme an der Hochzeit Mgf. Philiberts von Baden mit Mechthild von Bayern (vgl. Anm.1 bei Nr. 71). Zur Anreise vgl. Kap. 4.2.2. Abreise am 25. 1. Gesandte: Ankunft Severin von Massenbach, Lic. Balthasar Eislinger und Dr. Johann Kraus am 11. 6. 1556 (Württemberg, unfol.). Kraus reiste kurz danach ab (Bericht H. Schneidewein an die Hgg. von Sachsen vom 15. 6. 1556: Wie Anm. 65, hier fol. 44’), Eislinger und Massenbach blieben trotz mehrfacher Erwägungen, den RT vorübergehend zu verlassen, durchgehend in Regensburg (vgl. die Korrespondenz mit dem Hg.:  Ernst IV, Nr. 84 S. 95, Anm. 5; Nr. 90 S. 99–101, hier 99 und 100 f., Anm. 3; Nr. 101 S. 110–112, hier 110). Am 5. 9. kam zusätzlich Dr. Kaspar Beer (Bericht Massenbach und Eislinger vom 5./6. 9.: Ebd., Nr. 138 S. 154 f., hier 155), vom Hg. vorrangig für die Verhandlungen der CA-Stände beauftragt (Weisung vom 24. 8.: Ebd., Nr. 121a S. 131, Anm. 4). Beer reiste am 27. 9. wieder ab (Bericht Beers an den Hg. vom 26. 9.: Ebd., Nr. 149 S. 174 f.). Massenbach und Eislinger blieben bis zum Ende des RT; Abreise am 19. 3. 1557 (Bericht vom 19. 3.: Ebd., Nr. 233 S. 283 f., hier 284). Abweichende Aufenthaltsdauer bei Bernhardt, Zentralbehörden, 252, 487.
68
 Zweimalige Anreise nach Regensburg mit Hg. Albrecht von Bayern (vgl. Anm. 64). Vom 17.–19. 1. 1557 Hochzeitsfeier mit Mechthild von Bayern (Anm. 1 bei Nr. 71). Abreise am 26. 1. 1557 (Würzburg, fol. 187’).
69
 Die Listen Augsburg und Würzburg (Anm. 32) nennen als Deputierte: Dr. Nikolaus Bauer (Paur), Kanzler, und Hans Frey, Lehenpropst. Zudem gehörte Bauer beim mgfl. Vergleichstag in Vertretung des Lgf. den Beiständen von Mgf. Albrecht Alkibiades an (Listen Henneberg und Sachsen-Weimar II).
70
 Als Gesandter der Bgff. kam am 13. 6. 1556 Georg Edler von der Planitz an (Bericht H. Schneidewein an die Hgg. von Sachsen vom 15. 6. 1556: Wie Anm. 65, hier fol. 47). Er verließ den RT binnen Wochenfrist, nachdem er Kg. Maximilian von Böhmen kontaktiert hatte (Zusatz zur Liste Sachsen-Weimar I, fol. 205. Vollmacht der Bgff. Heinrich d. Ä. und d. J. für eine Werbung bei Kg. Maximilian vom 2. 6. 1556: HHStA Wien, RK RA i. g. 33a, fol. 413–414’. Or.). Auch Bgf. Heinrich d. Ä. nahm später wohl wegen des Sessionsstreits mit Henneberg nicht am FR teil (so der sächsische Gesandte L. Tangel im Schreiben an die Gff. Wilhelm und Georg Ernst von Henneberg; Coburg, 26. 3. 1557: StA Meiningen, GHA II Nr. 52, fol. 16–17’. Or.).
71
 Ankunft der beiden Gesandten am 14. 10. 1556; am 15. 10. bedingte Akkreditierung in der Mainzer Kanzlei für das Fst. Neuburg unter Protest wegen des Sessionsstreits mit Bayern. Geplante Abreise sofort nach Übergabe der diesbezüglichen Supplikation [Nr. 563]; keine Teilnahme am FR (Bericht der Gesandten an Kf. Ottheinrich vom 17. 10. 1556: HStA München, K. blau 334/3, unfol. Or.; präs. Heidelberg, 27. 10.). Rückkehr nach Regensburg am 5. 12. 1556, um die Supplikation an den Kg. einzureichen (Bericht der Gesandten an Kf. Ottheinrich vom 5. 12.: Ebd., unfol. Or.; präs. Heidelberg, 12. 12.). Fortan blieb zunächst Kraft, sodann ab 24. 2. 1557 Fröhlich am RT. Sie nahmen wegen des Sessionsstreits weiterhin nicht am FR teil, sondern agierten nur zu beiden Supplikationen [Nrr. 562, 563] (Korrespondenz des Kf. zunächst mit Kraft, dann mit Fröhlich vom 2. 2.–3. 3. 1557: HStA München, K. blau 271/12, fol. 124–134’). Beschluss der RT-Beschickung für Neuburg, um den Sessionsanspruch im FR auch nach dem Regierungsantritt als Kf. zu dokumentieren, in der Besprechung Ottheinrichs mit seinen Räten am 11. 9. 1556 in Amberg (Protokoll: HStA München, K. blau 107/3b, fol. 116).
72
  Konz. einer in dieser Form wohl nicht übergebenen RT-Vollmacht Pfgf. Johanns für Lic. Mayer (Meier) vom 1. 9. 1556 (Simmern): HStA München, K. blau 106/7, fol. 191–192’. Dagegen beauftragte Pfgf. Johann am 28. 9. (Simmern) seinen als Beistand für Mgf. Albrecht Alkibiades beim mgfl. Vergleichstag in Regensburg weilenden Sohn, Pfgf. Friedrich (daneben in gleicher Funktion auch Pfgf. Georg anwesend: Listen Henneberg und Sachsen-Weimar II [Anm. 32]), mit der Vertretung im FR, da die Abordnung Mayers aus Kostengründen nicht möglich war und eine Übertragung des Votums an Pfalz-Zweibrücken die Stimmenmehrheit der geistlichen Stände vergrößert hätte (ebd., fol. 193–194, hier 193. Konz.). Eine Teilnahme Pfgf. Friedrichs am FR ist in den Protokollen nicht dokumentiert. Als Kf. Ottheinrich Pfgf. Johann am 1. 12. 1556 im Auftrag der CA-Stände zur RT-Beschickung aufforderte, stellte dieser nunmehr die Bevollmächtigung Pfgf. Wolfgangs in Aussicht (vgl. Anm.4 bei Nr. 361). Hingegen erschien gegen Ende des RT doch S. Mayer beim RT und nahm am 8. 3. 1557 am FR teil (Nr. 207 mit Anm. 1).
73
 Die RT-Vollmacht vom 22. 2. 1556 (Weimar) ist ausgestellt für Schneidewein und Tangel (HStA Weimar, Reg. E Nr. 180, fol. 20 f. Konz.). Ankunft Schneidewein zusammen mit dem Theologen Erhard Schnepf am 7. 6. 1556 (Bericht Schneidewein an die Hgg. vom 9. 6.: Ebd., fol. 21–22a’. Or.). Schneidewein bat nach wiederholten Erwägungen auch der Hgg., den RT wegen der Verhandlungsverzögerung zu verlassen (vgl. ebd., Reg. E Nr. 179, fol. 330–331’. Or.), am 24. 8. 1556 um seine Abberufung (Bericht an die Hgg.: Ebd., Reg. E Nr. 180, fol. 110–115’. Or.). Nachdem die Hgg. am 28. 9. die Ankunft E. von der Tanns angekündigt hatten (an Schneidewein; Coburg: Ebd., Reg. E Nr. 179, fol. 328–329’. Or.), reisten Schneidewein und Schnepf am 15. 10. 1556 ab (Sachsen, fol. 189). Von der Tann kam am 2. 11. nach Regensburg, forderte die Hgg. aber gleichzeitig zur Abordnung anderer Deputierter auf, da er aufgrund seines Dienstwechsels für Kurpfalz am RT teilnehmen werde (Bericht vom 9. 11. 1556: HStA Weimar, Reg. E Nr. 180, fol. 203–204a’. Or.). Da sich die Debatte mit den Hgg. um die Dienstbestallung bis Dezember 1556 hinzog (vgl. Anm.4 bei Nr. 362), blieb die sächsische Session im FR zunächst unbesetzt. Als neue Gesandte kamen Brück und Tangel am 17. 1. 1557 nach Regensburg (Bericht an die Hgg. vom 18. 1. 1557: Ebd., fol. 237–240a’, hier 237. Or.). Sie nahmen am 22. 1. erstmals an der Sitzung der CA-Stände teil, während die Session im FR wegen des Streits mit Pfalz-Zweibrücken weiterhin ruhte und erst ab Mitte Februar wahrgenommen wurde (vgl. Nr. 371 mit Anm. 3; Nr. 189 mit Anm. 12; Nr. 572). Brück verließ den RT zwischen 8. 2. (letzter Bericht zusammen mit Tangel: Ebd., fol. 250–258’. Or.) und ca. 15. 2. 1557 (Bericht Tangel vom 17. 2., in dem er von der erfolgten Rückkehr Brücks ausging: Ebd., fol. 266–268a’, hier 266. Or.). Tangel blieb bis zum Ende des RT.
as
 Doctor] Fehlt in B. C wie Textvorlage.
74
 Mandesloe kam in der zweiten Junihälfte an (Bericht der Württemberger Gesandten an Hg. Christoph vom 2. 7. 1556 mit Ankünften seit 14. 6.: Ernst IV, Nr. 96 S. 107 f., hier 107). Er fungierte als RT-Gesandter sowie als Beistand beim mgfl. Vergleichstag (Liste Henneberg [Anm. 32]) und blieb wohl bis zum Ende des RT (letzter Nachweis für 3. 3. 1557: Nr. 385).
75
 Neben Heinrich von Mussloe war Dr. Werner Eisen beim RT wie auch als Beistand beim mgfl. Vergleichstag anwesend. Ankunft am 20. 4. 1556 (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34), Abreise vom RT nach 6. 3. 1557 (letzter Bericht vom 6. 3.: StA Nürnberg, AKTA 5a, unfol. Or.).
76
 Ankunft Krummers (Verordneter auch für das Hst. Minden) erst am 12. 1. 1557 (Bericht an Hg. Heinrich II. vom 22. 1.: StA Wolfenbüttel, 1 Alt 1A Fb. 1 Nr. 20/I, fol. 185–187’, hier 185. Or.; präs. Wolfenbüttel, 2. 2.). Er blieb bis zum Ende des RT (letzter Bericht vom 6. 3.: Ebd., Nr. 20/II, fol. 182–184’. Or.).
77
  RT-Vollmacht Hg. Wilhelms für die Gesandten (Düsseldorf, 15. 2. 1556): HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 1 f., 6’. Kop. Beide wirkten auch als Vermittler beim mgfl. Vergleichstag. Dafür erschien zunächst von der Reck am 10. 3. 1556 (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Neuhofen war bis spätestens 10. 6. 1556 anwesend (enthalten u. a. in Liste Henneberg [Anm. 32] für RT und Vergleichstag).
78
 Die RT-Vollmacht Lgf. Philipps (Kassel, 20. 5. 1556) lautet nur auf Kram und Lersner (StA Marburg, Best. 3 Nr. 1249, fol. 11; beglaubigte Kop.). Beide kamen am 5. 6. 1556 an und übergaben am 8. 6. ihre Vollmacht der Mainzer Kanzlei (Hessen, fol. 2). Kram bat den Lgf. am 7. 9. um seine Abberufung (StA Marburg, Best. 3 Nr. 1245, fol. 76–77’. Or.) und reiste am 1. 10. ab (Bericht Lersner an den Lgf. vom 2. 10. 1556: Ebd., fol. 93–95’, hier 93. Or.; präs. Kassel, 10. 10.). Als Ersatz für Kram kam wenig später F. von der Tann (erster Bericht zusammen mit Lersner am 14. 10. 1556: Ebd., fol. 110–111’. Or.; präs. Spangenberg, 25. 10.). Lersner und von der Tann blieben bis zum Ende des RT (letzter Bericht vom 12. 3. 1557: Ebd., fol. 273–274’. Or.; präs. Ziegenhain, 21. 3.).
at
 Tram] In B zunächst: Cram; dann korr. zu: Tram. In C: Chram. [ Neue Sammlung III, 151: Tram.]
79
  RT-Vollmacht Hg. Barnims für L. Otto (Stettin, 13. 6. 1556): AP Stettin, AKS I/163, pag. 153–154. Konzeptkop. Otto brach am 24. 6. 1556 in Frankfurt/Oder auf und hielt sich seit 27. 6. in Dresden auf, wo er wegen der RT-Verzögerung die Anreise zusammen mit Wolde unterbrach (Schreiben Otto an Bartholomäus Suave, Hofrat Hg. Barnims; Dresden, 30. 6. 1556: Ebd., pag. 259–276, hier 259–260, 268 f. Or.). Beide verließen Dresden am 29. 7. und kamen am 6. 8. in Regensburg an (Bericht Wolde an Hg. Philipp vom 7. 8. 1556: Ebd., AKW 36, fol. 20–29’, hier 20, 25 f. Or.; präs. o. O., 31. 8.). Otto verließ den RT krankheitsbedingt vorzeitig Mitte Januar 1557 (Bericht Wolde an Hg. Philipp vom 17./18. 1. 1557: Ebd., fol. 53–63’, hier 53. Or.).
80
  RT-Vollmacht Hg. Philipps für H. von Wolde und V. von Eickstedt (Wolgast, 15. 6. 1556): AP Stettin, AKW 104, fol. 2. Kop. Zur Ankunft Woldes am 6. 8. vgl. Anm. 79. Während der vorübergehenden Abwesenheit Woldes vom 18. 8.–30. 10. 1556 vertrat Otto beide Hgg. (Berichte Otto an die Hgg. Barnim und Philipp vom 10. 9. 1556: Ebd., AKS I/163, pag. 391–412, hier 393. Eigenhd. Or. an Barnim; AKW 36, fol. 30–39’. hier 31. Eigenhd. Or. an Philipp). Von Eickstedt wird weder in den RT-Protokollen noch in der pommerischen RT-Korrespondenz erwähnt. Seine Nennung in zwei Gesandtenlisten (Württemberg II, Liste Kram [Anm. 32]) könnte auf der Übernahme aus der RT-Vollmacht beruhen. Auch die Bitte Woldes, Otto nach dessen Abreise im Januar 1557 zurückzubeordern oder einen anderen Gesandten zu benennen, da er allein Pommern in den Ausschüssen und Kurien nicht vertreten könne (Bericht vom 17./18. 1.: Wie Anm. 79), spricht dafür, dass Eickstedt nicht in Regensburg war.
81
 Für Mecklenburg liegen zwei RT-Vollmachten gleichen Datums (Schwerin, 25. 5. 1556) vor: a) für Andreas Buggenhagen, Hauptmann zu Fürstenberg, und Sekretär Andreas Höe; b) für Buggenhagen und Dr. Karl Drachstedt. Nachweis a:LHA Schwerin, RTA I SchwR 50 Fasz. 1, fol. 26 (Or. mit aufgedr. Siegel); Nachweis b: Ebd., fol. 27 (Or. mit aufgedr. Siegel). Buggenhagen ist beim RT nicht nachweisbar. Drachstedt kam auf der Anreise am 17. 9. 1556 nach Leipzig (Bericht von dort an Hg. Johann Albrecht: Ebd., Fasz. 1, fol. 36–37’. Or.), war spätestens am 26. 9. in Regensburg, hielt sich anschließend beim Kg. in Wien auf (Werbung wegen des Konflikts in Livland und der fiskalischen Prozesse gegen Mecklenburg) und kehrte von dort am 30. 10. nach Regensburg zurück (Bericht an Johann Albrecht vom 30. 10.: Ebd., Fasz. 3, fol. 54–58’. Or.). Sein letzter Bericht datiert vom 12. 1. 1557 (ebd., Fasz. 3, fol. 74–77’. Or.).
82
 Die RT-Vollmacht des Mgf. für Landschad datiert vom 26. 11. 1556 (Pforzheim): GLA Karlsruhe, Abt. 50 Fasz. 90a, Prod. 7. Konz. In die RT-Instruktion (ebd., Prod. 5. Konz.) ist nachträglich Dr. Johann Hirschmann als weiterer Verordneter eingefügt. Erste dokumentierte Teilnahme eines Gesandten: Versammlung der CA-Stände am 27. 12. 1556 (vgl. Nr. 369). Im Frühjahr 1556 war Walter Senft als Beistand beim mgfl. Vergleichstag anwesend (Berichte an den Mgf.: GLA Karlsruhe, Abt. 50 Fasz. 89, unfol.; beim RT nicht nachweisbar).
au
 Steynach] In B und C danach zusätzlich [vgl. oben nach F. Wolfgang von Anhalt, jedoch nicht übereinstimmend]: Wolffen und Joachims, gevettern, fursten zu Anhalt, graven zu Ascanien, herrn zu Zerbst und Bernburg: Marcus Zimmerman, doctor.
av
 Astanien] In B, C: Ascanien.
aw–
 Joachim ... Mandeßloe] Fehlt in B und C. [Vgl. abweichend in Anm. au.]
83
  RT-Vollmacht beider Gff. für Kistner (Schleusingen, 27. 5. 1556): StA Meiningen, GHA II Nr. 51, fol. 5 f. Konzeptkop. Ankunft Kistners am 1. 6. (Bericht vom 2. 6. 1556 an Gf. Georg Ernst: Ebd., fol. 11–12’. Or.). Er wurde am 4. 9. aus Kostengründen abberufen, nachdem die Vertretung der Session durch Sachsen-Weimar geklärt war (Weisungen der Gff. an Kistner; Schleusingen, 1. 7./4. 9. 1556: Ebd., fol. 23 f.; fol. 68 f. Kopp.). Aufgrund der Abreise des sächsischen Deputierten Schneidewein (15. 10. 1556) bevollmächtigten die Gff. am 12. 1. 1557 die neuen sächsischen Verordneten Brück und Tangel mit ihrer Vertretung (ebd., fol. 102 f. Kop.). Abschließend schickte Tangel am 26. 3. 1557 RTA und RAb an die Gff. (Coburg: Ebd., Nr. 52, fol. 16–17’. Or.).
ax
 Doctor, Cantzler] In B, C: doctor und cantzler.
ay
 in] In B, C: zu.
az
 Regenspurg] In B danach zusätzlich: fur sich und mit bevelch der prelaten im landt zu Schwaben. C wie Textvorlage.
84
 Ankunft am 8. 12. 1556 (Schreiben von Hornstein an Abt Gerwig Blarer; Regensburg, 9. 12. 1556: Günter, Blarer, Nr. 1435 S. 424).
85
 Abt Georg II. (Nennung im RAb irrtümlich; auch in B und C enthalten) war bereits 1554 verstorben. Sein Nachfolger, Abt Johann IV., plante die Anreise erst Anfang Dezember. Er erwartete keine lange Dauer des RT, da es lediglich um die Türkenhilfe zu tun sei (an Abt Gerwig Blarer; o. O., 2. 12. 1556: Ebd., Nr. 1432 S. 423).
86
 Für die schwäbischen Prälaten nahm Abt Erasmus von St. Emmeram, vertreten von seinem Sekretär, seit 7. 3. 1556 am mgfl. Vergleichstag teil (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Die RT-Vollmacht der Prälaten (o. O., 20. 7. 1556) lautet neben Abt Erasmus und von Hausen auch auf Abt Gerwig von Weingarten und Ochsenhausen sowie auf Abt Johann von Roggenburg (HHStA Wien, AUR 1556 o. D., Or.). Abt Gerwig schickte sie am 25. 7. (Ochsenhausen) mit der Erläuterung an Abt Erasmus, dass trotz der umfassenderen Bevollmächtigung nur von Hausen anreisen werde, während er und der Abt von Roggenburg nur im Notfall kämen (HStA Stuttgart, B 515 Bd. 85, fol. 108 f. Kop.). Ankunft von Hausens beim RT am 8. 12. (Bericht des Gesandten vom 9. 12. 1556 an die Prälaten: Ebd., fol. 149. Or.).
ba
 in] In B, C: zu.
87
 Ankunft Gf. Ludwigs von Stolberg-Königstein am 11. 1. 1557 (Bericht J. Lieberich an die Wetterauer Gff. vom 14. 1. 1557: HStA Wiesbaden, Abt. 171 R 421, fol. 346–353’, hier 346 f. Kop.).
88
 Zu Ankunft und Anwesenheit vgl. Anm. 39.
bb
 Ortenburg] In C [nicht jedoch in B] danach zusätzlich: Heinrich d. Ä., Heinrich d. M., Heinrich d. J., Gebrüder, Reuß von Plauen, Hh. zu Greiz, Kranichfeld und Gera.
89
 Zu Ankunft und Anwesenheit vgl. Anm. 39.
90
 Neben dem Frh. hielt sich zeitweilig als dessen Deputierter Georg Kugler, Richter in der Hft. Waldeck, am RT auf (enthalten in Liste Württemberg I [Nr. 32]). RT-Vollmacht des Frh. für Kugler (o. O., 30. 9. 1556): HStA München, K. schwarz 14188, unfol. Konz.
91
 Die RT-Vollmacht der Wetterauer Gff. lautet auf Lieberich und Beuter (o. O., 29. 2. 1556: HStA Wiesbaden, Abt. 171 C 1727, unfol. Konz.). Ankunft Beuters zunächst zum mgfl. Vergleichstag am 24. 3. (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Beuter bat wiederholt um seine Abberufung und um die vereinbarte Abordnung Lieberichs (Berichte vom 26. 4., 22. 6., 17. 7. 1556: HStA Wiesbaden, Abt. 171 R 421, fol. 178–185’, fol. 188–192’, Orr.; Abt. 171 C 1727, unfol. Or.; präs. Beilstein, 25. 7.), er konnte den RT aber erst verlassen, als Lieberich am 25. 7. nach Regensburg kam. Dieser blieb nur bis 28. 7., hinterließ aber seinen Sohn Philipp als Schreiber am RT und kam selbst am 18. 10. zurück (Abschlussbericht Lieberichs beim Grafentag im April 1557: Ebd., Abt. 171 R 421, ab fol. 463, dann unfol. Kop. Abschlussrechnung: Ebd., Abt. 171 Z 1714, hier fol. 18’–19’. Or.). Lieberich bat seinerseits seit Ende November 1556 wegen der Berufung der Gff. in den Religionsausschuss um die Zuordnung eines Gesandten sowie um seine baldige Abberufung (Bericht an die Gff. vom 28. 11. 1556: Ebd., Abt. 171 R 421, fol. 327–334’, hier 331’–332’. Or.; präs. Dillenburg, 24. 12.). Der Beschluss vom 21. 1. 1557, neuerlich Beuter zu schicken (Grafentag Friedberg: Ebd., Abt. 171 G 374, fol. 21–23’. Kop.), wurde am 28. 2. 1557 revidiert: Lieberich sollte nur ersetzt werden, falls der RT noch länger dauern würde (Grafentag Wetzlar: Ebd., fol. 25–30’, hier 26’. Kop.). Er blieb bis zur Verlesung des RAb in Regensburg.
bc
 Bawter] In B, C: Beutter.
92
 Da der Grafentag in Pfullendorf am 4. 2. 1556 keine Einigung über die RT-Gesandten erreichte, wurden die Gff. Friedrich von Fürstenberg und Haug von Montfort beauftragt, sich um Deputierte zu bemühen und für den RT zu bevollmächtigen (Kollegialrezess: HStA Stuttgart, B 571 Bü. 31, unfol. nach fol. 6. Spätere Kop.). Der Grafentag in Wangen am 28. 5. 1556 bestätigte, dass beide Gff. die Gesandten auswählen, bevollmächtigen und instruieren (ebd., fol. 7–9’. Spätere Kop.). Ankunft Ehingers und Kaufmanns beim RT zwischen 28. 7. und 8. 8. (Bericht Wilhelm von Waldburg an den Kg. vom 8. 8. 1556 mit Neuankünften seit 28. 7.: HHStA Wien, RK RTA 36, fol. 447–450’, hier 449. Or.).
93
 Für die fränkischen Gff. war als eigener Gesandter Lic. Jakob Plattenhardt anwesend. Ankunft bis spätestens 10. 6. 1556 (Listen in Anm. 32), Abreise Ende Januar 1557. Zur Vertretung der Session durch die schwäbischen Gff. vgl. Anm. 2 bei Nr. 6. Festlegung Plattenhardts als Gesandter im Abschied des Grafentags in Stadtprozelten vom 5. 1. 1556 ( Böhme, Reichsgrafenkollegium, 137 f., 179. Regest:  Hartung, Geschichte, Nr. 111 S. 420 f.). Die RT-Vollmacht für Plattenhardt ist ausgestellt von: Gf. Philipp von Rieneck, Gff. Ludwig Kasimir und Eberhard von Hohenlohe, Gf. Konrad von Castell, Gff. Georg, Valentin und Eberhard von Erbach, Reichserbschenken Karl, Christoph, Heinrich und Friedrich von Limpurg, Frh. Friedrich von Schwarzenberg-Hohenlandsberg (o. O., 24. 5. 1556: StA Ludwigsburg, B 113 I Bü. 83, unfol. Kop.).
bd
 Michel] So auch in B. Korrekt in C: Melchior. [Mansfelder Kanzler Melchior Nickel.]
94
 Lieberich akkreditierte sich zwischen 28. 7. und 8. 8. 1556 in der Mainzer Kanzlei als Gesandter für Gf. Philipp von Leiningen-Westerburg (so im Bericht Wilhelms von Waldburg an den Kg. vom 8. 8. 1556: Wie Anm. 92, hier fol. 449).
95
 Ankunft des Gesandten Johann Brüggemann von Rhede zwischen 19. 7. und 25. 7. (Bericht Wilhelm von Waldburg an den Kg. vom 25. 7. 1556: Wie Anm. 40, hier fol. 435).
be
 Dr. ] Fehlt in B und C.
96
 Benennung Webers als Gesandter zum Städtetag [!] am 11. 12. 1556 (HASt Köln, Rpr. 19, fol. 69). Vollmacht, ebenfalls ausgestellt für den Städtetag (17. 12. 1556: HASt Köln, Brb. 76, fol. 183’–184’. Kop.). Ankunft Webers am 6. 1. 1557 (Bericht an Bürgermeister und Rat vom 17. 1. 1557: HASt Köln, K+R 124, fol. 2–6’, hier 2. Or.; präs. 8. 2.; Köln, fol. 2). Anwesend wohl bis Ende des RT (letzter Nachweis im SR am 10. 3. 1557 [Nr. 311]).
97
 Ankunft in Regensburg zusammen mit den Gesandten der Städte Köln, Speyer und Frankfurt am 6. 1. (Bericht des Speyerer Gesandten Süß an Bürgermeister und Rat vom 21. 1. 1557: StadtA Speyer, 1 A 167/I, fol. 79–82’, hier 79. Or.; präs. 30. 1. Bericht L. Weber vom 17. 1.: Wie Anm. 96).
98
 Für Straßburg wirkte zunächst Bernhard Botzheim als Verordneter beim mgfl. Vergleichstag (Ankunft am 12. 3. 1556 gemäß Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Der als Nachfolger Botzheims abgeordnete Adolf von Mittelhausen kam am 30. 5. an (Bericht vom 4. 6. 1556 an Meister und Rat: AVCU Strasbourg, AA 622, fol. 11–15’. Or.; präs. 13. 6.). Er war nur für den Vergleichstag bevollmächtigt, berichtete sporadisch aber auch zum RT (Bericht vom 14. 7. 1556: Ebd., AA 617, fol. 85, 86’. Or.). Am 18. 7. 1556 beschloss der Rat die Abordnung von J. Hermann und Hans von Bersch (Bers) zum RT (ebd., 1 R 19, fol. 311–312’). Beide kamen am 9. 8. 1556 an (Bericht M. Zimmermann an den Augsburger Rat vom 16. 8. 1556: StadtA Augsburg, Lit. 1556–57, unfol. Or.; präs. 20. 8.). Nachdem der Rat das Urlaubsgesuch von Bersch am 26. 9. bewilligt hatte (AVCU Strasbourg, 1 R 19, fol. 450’ f.), verließ dieser am 5. 10. den RT (Bericht J. Hermann vom 8. 10.: Ebd., AA 622, fol. 65–66’. Or.; präs. 17. 10.). Hermann blieb bis Anfang Dezember als alleiniger Gesandter in Regensburg, ehe am 7. 12. H. Hammerer ankam (Bericht J. Hermann vom 11. 12. 1556: Ebd., fol. 97–99’, hier 97. Or.). Als 3. Gesandter erschien am 19. 1. 1557 L. Gremp (Bericht Gremp an den Rat vom 20. 1.: Ebd., AA 620, fol. 41–41’. Or.; präs. 31. 1.). Zur RT-Beschickung vgl. auch Weyrauch, Krise, 189.
99
 Ankunft in Regensburg am 22./23. 1. 1557 (Bericht der Nördlinger Gesandten an Bürgermeister und Rat vom 24. 1. 1557: StA Augsburg, Reichsstadt Nördlingen MüB 64, Prod. 1. Or.). Erste Teilnahme am Städtetag am 23. 1. (Nürnberger Städtetagsprotokoll: StA Nürnberg, NRTA 26, unfol.).
100
 Ankunft in Regensburg am 6. 1. (Bericht Süß vom 21. 1. 1557: Wie Anm. 97).
101
 Da der am 24. 11. 1556 festgelegte Dr. Konrad Humbracht am 3. 12. um die Benennung eines anderen Gesandten bat, verordnete der Frankfurter Rat am 10. 12. Anton zum Jungen für RT und Städtetag (ISG Frankfurt, Rpr. 1556, fol. 86’, 89’, 90’; Bürgermeisterbücher 1556, fol. 138). Zum Jungen kam am 6. 1. 1557 beim RT an (Bericht Süß vom 21. 1.: Wie Anm. 97). Er blieb wohl bis zum Ende des RT (letzter Bericht vom 7. 3. 1557: ISG Frankfurt, RTA 70, fol. 320–321’. Or.).
102
Vollmacht der Stadt Wetzlar für Frankfurt zur Vertretung beim Städtetag [!] (26. 11. 1556): ISG Frankfurt, RS II 1128, fol. 36 f. Or.; Begleitschreiben (26. 11.): Ebd., fol. 35 f., 38’. Or. Bitte Nordhausens an Frankfurt um Vertretung beim Städtetag (30. 11. 1556): Ebd., fol. 39. Or.; präs. 9. 12. Billigung der Vertretung bei Städtetag und RT [!] im Frankfurter Rat am 10. 12. 1556: Ebd., Rpr. 1556, fol. 90’.
103
 Erste dokumentierte Teilnahme am SR am 8. 1. 1557 (vgl. Nr. 271).
104
 Erste dokumentierte Teilnahme am SR am 8. 1. 1557 (vgl. Nr. 271).
105
 Die Stadt Mühlhausen/Thüringen zog ihren Gesandten Joachim Heise, der am 8. 9. 1556 angekommen war, nach der Übergabe der Supplikation [Nr. 556] mit Weisung vom 30. 10. wieder vom RT ab (Bericht des Gesandten vom 30. 9.: StadtA Mühlhausen, 10/C 1–8 Nr. 9a, pag. 694–701. Or.; präs. 17. 10. Weisung: Ebd., 10/W 1–7 Nr. 22, fol. 202’. Kop.). Anschließend lehnte Regensburg das Vertretungsgesuch Mühlhausens (30. 10. 1556: Ebd., fol. 203. Kop.) ab, da insbesondere wegen der Städtebelange die Abordnung eigener Gesandter erforderlich sei (Antwort vom 12. 11. 1556: Ebd., 10/C 1–8 Nr. 9a, pag. 728, 729. Or.). Am 22. 4. 1557 übersandte Regensburg den RAb nach Mühlhausen (ebd., pag. 735, 736. Or.; präs. 30. 4.).
106
 Portner vertrat Regensburg seit spätestens 13. 3. 1556 beim mgfl. Vergleichstag (Bericht der Gesandten der Fränkischen Einung an die Einungsstände vom 13. 3.: StA Würzburg, WRTA 39, fol. 80 f. Kop.). Anmeldung Portners als RT-Verordneter zwischen 19. 7. und 25. 7. (Bericht Wilhelm von Waldburg an den Kg. vom 25. 7. 1556: Wie Anm. 40, hier fol. 435).
107
 Eine erste, für M. Zimmermann ausgestellte RT-Vollmacht war gültig bis zur Abordnung weiterer Gesandter (Augsburg, 9. 7. 1556: HHStA Wien, AUR 1556 o. D., Or. auf Pergament). Am 9. 7. wurde daneben J. B. Hainzel als Deputierter benannt (StadtA Augsburg, RB 29 [1556], fol. 59’), der aber nicht anreiste. Zimmermann kam am 11. 7. in Regensburg an (Bericht an den Rat vom 14. 7. 1556: Ebd., Lit. 1556–57, unfol. Or.; präs. 15. 7.) und blieb dort bis 10. 11. aufgrund der RT-Verzögerung als alleiniger Vertreter (vgl. Weisungen an Zimmermann vom 28. 9., 9. 10., 30. 10. 1556: Ebd., STTA 16, fol. 634 f. Or.; präs. 1. 10.; fol. 636, 637’. Or.; präs. 14. 10.; fol. 642–644’, hier 644’. Or.; präs. 1. 11.). Am 11. 11. kamen als neue Verordnete Hainzel und Rehlinger nach Regensburg, Zimmermann verließ den RT am 14. 11. (Augsburgfol. 15). Hainzel reiste Ende Januar 1557 ab (Genehmigung in der Weisung des Rates vom 19. 1.: StadtA Augsburg, Lit. 1556–57, unfol. Or.; präs. 22. 1.; letzter Bericht Hainzels vom 24. 1.: Ebd., unfol. Or.). Für ihn kam der im RAb nicht erwähnte Marx Pfister bis spätestens 5. 2. zum RT (Bericht Pfister und Rehlinger vom 5. 2.: Ebd., unfol. Or.; präs. Augsburg, 9. 2.). Wenige Tage später wurde auch Rehlinger erneut durch M. Zimmermann ersetzt (am 8. 2. berichteten Pfister, Rehlinger und Zimmermann, am 11. 2. nur noch Pfister und Zimmermann (ebd., unfol. Orr.). Beide verließen Regensburg am 19. 3. (Augsburg, fol. 146’).
108
 Donauwörth bat den Augsburger Rat am 14. 8. 1556 um die Vertretung beim RT (StadtA Augsburg, RTA 14, unfol. Or.) und am 22. 12. um die Vertretung beim Städtetag (ebd., STTA 6, fol. 28, 29’. Or.; präs. 24. 12.).
109
 Am 21. 2. 1556 benannte der Nürnberger Rat für vorbereitende Verhandlungen der Fränkischen Einung, den mgfl. Vergleichstag und den RT: C. und C. F. Gugel, S. und J. Haller sowie den im RAb fehlenden Jobst Tetzel (StA Nürnberg, RB 29, fol. 168). Als erster Gesandter erschien J. Haller am 2. 3. beim Vergleichstag (Mainzer Protokoll: Wie Anm. 34). Ende April kamen S. Haller sowie C. und C. F. Gugel dazu (gemeinsamer Bericht vom 27. 4.: StA Nürnberg, NRTA 23, unfol. Konz.). J. Haller wurde mit Weisung vom 19. 6. abgezogen (ebd., BBdR 158, fol. 250 f.). Wegen der RT-Verzögerung wurden mit Weisung vom 28. 6. S. Haller und C. Gugel abberufen (ebd., BBdR 158, fol. 275–276’. Kop.), sie reisten aber erst am 15. 7. ab (Würzburg, fol. 26’). C. F. Gugel blieb am RT. Ihm wurde Anfang Juli Sebastian Groß d. Ä. zugeordnet (Weisung vom 2. 7.: StA Nürnberg, BBdR 158, fol. 275–276’. Kop.). Groß reiste sodann wiederholt nach Wien, war dazwischen aber sporadisch auch in Regensburg. Für ihn kam Jobst Tetzel zum RT, womit Nürnberg ab etwa 23. 8. (Weisung an Tetzel und Gugel: Ebd., BBdR 159, fol. 51–52’. Kop.) bis 6. 12. hauptsächlich mit C. F. Gugel und Tetzel vertreten war. Groß fungierte nach der Rückkehr aus Wien am 6. 12. als dauerhafter RT-Deputierter (Bericht der Gesandten vom 7. 12.: Ebd., NRTA 23, unfol. Konz.), während Tetzel bis etwa 20. 12. abberufen wurde. Als neue Gesandte kamen bis spätestens 23. 12. S. und J. Haller (Weisung vom 23. 12.: Ebd., BBdR 160, fol. 13–14. Kop.). Der Delegation gehörten damit künftig S. und J. Haller, S. Groß und C. F. Gugel an. Dazu kam Mitte Januar 1557 noch C. Gugel (Weisung an diesen vom 15. 1.: Ebd., BBdR 160, fol. 54’ f.).
110
 Der Nürnberger Rat sagte am 11. 5. 1556 die RT-Vertretung Windsheims zu und bat dafür um schriftliche Vollmacht (StA Nürnberg, BBdR 158, fol. 148’ f. Kop.). Am 14. 6. wies er die Gesandten an, sich in der Mainzer Kanzlei für Nürnberg und Windsheim zu akkreditieren (ebd., fol. 238. Kop.). Die Gesandten berichteten am 17. 6., der Mainzer Kanzler habe zur schriftlichen Vollmacht bemerkt, es sei biß anhero nitt gebreuchlich gewesen, einichen schein derhalben aufzelegen; begeret auch solchs von uns gar nitt (ebd., NRTA 23, unfol. Konz.). Für Weißenburg nahm ab 4. 1. 1557 ein eigener Gesandter am SR teil (vgl. Nr. 269 mit Anm. 3; Nr. 270 mit Anm. 1). Er akkreditierte sich wohl nicht, da Weißenburg in der Subskription des RAb fehlt.
111
 Der Ulmer Rat beschloss am 21. 8. 1556, zunächst Dr. Wolfgang Stamler d. J. als Vorabgesandten abzuordnen. Nach der Ankunft des Kgs. sollten Ehinger und Weickmann die Stadt vertreten (StadtA Ulm, A 3530, Bd. 24, fol. 353’). Beschluss am 16. 9., Stamler nunmehr zum RT zu schicken (ebd., fol. 374’). Ankunft am 24. 9. (Bericht an den Rat vom 27. 9. 1556: Ebd., A [9002], Prod. 1. Or.). Am 18. 11. 1556 kam der Rat überein, dass zunächst Weickmann zusammen mit dem Advokaten Dr. Thomas Schober und wenig später Ehinger nach Regensburg reisen sollten (ebd., A 3530, Bd. 24, fol. 428). Hingegen wurden Ehinger und Weickmann am 3. 12. 1556 gemeinsam abgeordnet (Ratsbeschluss am 2. 12.: Ebd., fol. 439’). Stamler kehrte nach deren Ankunft nach Ulm zurück.
112
 Esslingen bat den Ulmer Rat am 22. 12. 1556 um die Vertretung bei RT und Städtetag (StadtA Esslingen, MB 34, fol. 327–328. Konz.). Ulm schickte dem Esslinger Rat am 14. 7. 1557 den RT-Abschlussbericht seiner Gesandten und den RAb (ebd., RTA 8, unfol. Or.; präs. 12. 4.). Während des RT wurde Esslingen von J. Plattenhardt, dem Gesandten der fränkischen Gff., über das dortige Geschehen informiert.
113
 Ratsbeschlüsse zur Vertretung Ravensburgs vom 6. 8., Biberachs vom 19. 8., Aalens vom 21. 8., Heilbronns und Reutlingens vom 25. 9. 1556: StadtA Ulm, A 3530, Bd. 24, fol. 343’, 351, 352, 382, 382’. Weisung des Ulmer Rates an den Gesandten Stamler (8. 10. 1556) zur Vertretung u. a. Buchhorns (StadtA Ulm, A [9002], Prod. 2. Kop.). Die von Reutlingen zunächst gewünschte Vertretung durch Esslingen (Schreiben vom 16. 9. 1556: StadtA Esslingen, RTA 8, unfol. Or.) wurde dort abgelehnt, da der eigene RT-Besuch noch nicht feststand (Antwort vom 17. 9.: Ebd., MB 34, fol. 277. Konz.).
114
 Im RAb nicht erwähnt wird die Vertretung Überlingens durch Ulm (Ratsbeschlüsse vom 26. 8./ 26. 10. 1556: StadtA Ulm, A 3530, Bd. 24, fol. 357’, fol. 408). Ulm gab die Vertretung am 3. 1. 1557 im SR bekannt (Nr. 269). Vgl. dagegen die Angaben bei Enderle, Konfessionsbildung, 191 f.
115
 Ankunft der Gesandten Ende Dezember 1556: Erste dokumentierte Teilnahme am SR am 31. 12. (vgl. Nr. 268), erster Bericht am 2. 1. 1557 (StA Augsburg, Reichsstadt Nördlingen MüB 64, Prod. 13. Or.; präs. 7. 1.).
116
 Bitte Schwäbisch Halls an den Nördlinger Rat um Vertretung beim Städtetag [!] (24. 12. 1556): StA Augsburg, Reichsstadt Nördlingen MüB 778, Prod. 1. Or. Vollmacht Bopfingens für Nördlingen zur Vertretung beim Städtetag [!] (12. 12. 1556): Ebd., Prod. 5. Or.
117
 Ankunft der Gesandten kurz vor oder am 23. 10. 1556 (erste Teilnahme am SR. Vgl. Nr. 228).
118
 Rottweil wurde zunächst vom Colmarer Deputierten vertreten, da der vorgesehene Gesandte auf der Anreise nach Regensburg erkrankt war (vgl. SR am 8. 1. 1557: Nr. 271).
119
 Ankunft des Gesandten am 12. 12. 1556 (Nürnberg, fol. 130 [Nr. 254]).
120
 Ankunft des Gesandten Anfang Januar 1557 (Bericht der Nürnberger Gesandten an den Rat vom 9. 1. 1557: StA Nürnberg, NRTA 23, unfol. Konz.). Zuvor ließ sich Memmingen von Ulm vertreten: Billigung im Ulmer Rat am 19. 9. 1556 (StadtA Ulm, A 3530, Bd. 24, fol. 378).
121
 Ankunft der Gesandten kurz vor oder am 3. 1. 1557 (vgl. SR am 3. 1.: Nr. 269). Zuvor ließ Dinkelsbühl sich von Ulm vertreten (so enthalten in der Gesandtenliste Württemberg III [Anm. 32], Stand 1. 10. 1556).
122
 Erste dokumentierte Teilnahme des Gesandten am SR am 8. 1. 1557 (vgl. Nr. 271).
123
  RT-Vollmacht für die beiden Gesandten (o. D.): StA Würzburg, SRTA 3, unfol. Konzeptkop. Die Vollmacht für den Städtetag datiert vom 23. 12. 1556 (ebd., SSTTA 2, unfol. Or.). Ankunft der Gesandten am 3. 1. 1557 (Bericht vom 6. 1.: Ebd., SRTA 3, unfol. Or.). Göbel war bis 20. 2. wieder in Schweinfurt, Zeitlos kehrte am 13. 3. dorthin zurück. Für ihn wurde der Vogt Hermann Hartlaub nach Regensburg abgeordnet, um weiter die Schweinfurter Privatbelange zu vertreten (Weisungen des Rates an Zeitlos vom 20. 2. und an Hartlaub vom 17. 3. 1557: Ebd., unfol. Kop. und Konz.).
124
 Bei den Angaben für Kempten handelt es sich offensichtlich um einen Fehler im Or. des RAb, der in die weiteren Kopp. (vgl. Textnachweis C), in den Druck (Textvorlage) und ebenso in die Neue Sammlung III, 152, übernommen wurde. Der Städtetagsabschied 1557 (vgl. bei Nr. 520) nennt für Kempten den Stadtammann Leonhard Honold als Gesandten. Hingegen firmieren R. Bonrieder und P. Colmann als Verordnete der Stadt Kaufbeuren. Auch Liste Würzburg (Anm. 32) nennt für Kempten Honold und getrennt für Kaufbeuren P. Colmann als Deputierte. Kaufbeuren war beim RT vertreten und wirkte wiederholt im SR mit (erste Erwähnung Kaufbeurens und Kemptens am 3. 1. 1557. Vgl. Nr. 269). Auch der RAb 1559 führt den historisch eindeutig Kaufbeuren zuzuordnen Bonrieder als Gesandten dieser Stadt ( Leeb, RTA RV 1558/59, Nr. 806 S. 2046).
125
 Ankunft des Gesandten kurz vor oder am 3. 1. 1557 (vgl. Nr. 269). Zuvor ließ sich Isny von Ulm vertreten (Weisung des Ulmer Rates an den Gesandten Stamler vom 8. 10. 1556: StadtA Ulm, A [9002], Prod. 2. Kop.).
126
 Der Gesandte nahm erstmals am 21. 12. 1556 am SR teil (vgl. Nr. 261). Zuvor ließ sich Wimpfen von Ulm vertreten: Bitte um Vertretung im Schreiben an den Ulmer Rat bereits vom 22. 2. 1556 (StA Darmstadt, E 1 N Nr. 1, unfol. Konz.). Ulmer Zusage und Forderung einer schriftlichen Vollmacht in der Antwort vom 29. 2. (ebd., unfol. Or.; präs. 3. 3.). Bestätigung der Vertretung im Ulmer Schreiben vom 13. 10. 1556 (ebd., E 1 A 23 Nr. 2, unfol. Or.; präs. 18. 10.).
127
 Die Angabe bei  Mayer, Hundt, 63, Anm. 2, zur Besiegelung des RAb für Bayern ist nicht korrekt (zu beziehen auf den Abschied des DT 1557).
bf
 Cancellarius] In B danach zusätzlich: L. Kirchschlager. Fehlt in C [Unterzeichnungen insgesamt].
bg–
 Zů ... MDLVII.] Fehlt in B und C.