Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Mehrere Protokolle evangelischer Reichsstädte geben Aufschluss über den Ablauf des Reichstags, die Verhandlungen der Reichsstädte und der Schmalkaldischen Bundesstände sowie der schwäbischen Kreisstände. Der Frankfurter Gesandte Dr. Hieronymus zum Lamb erwies sich als der eifrigste Protokollant. Gemeinsam mit Ogier von Melem vertrat er von Beginn des Reichstags bis zu dessen Ende die Reichsstadt Frankfurt auf dem Reichstag und war Mitglied mehrerer städtischer Ausschüsse. Er berichtete nicht nur ausführlich über die parallel zum Reichstag stattfindenden Versammlungen der Schmalkaldener (Nr. 86c), sondern auch über die Sitzungen des Reichsrates (Nr. 85a) und des Städterates (Nr. 85b). Seine Schlussrelation (Nr. 401) schildert die Verhandlungen vom 18. bis zum 28. April und gibt einen Überblick über die Themen des Reichstags in sämtlichen Gremien (Reichsrat, Städterat, Schmalkaldische Bundesversammlung). Die Gesandten der evangelischen Reichstagsstadt Nürnberg, welche dem Schmalkaldischen Bund nicht angehörte, fertigten ein ausführliches Städteratsprotokoll an (Nr. 89a). Die Aufzeichnungen der Nürnberger Ratsbücher (Nr. 89b) geben Aufschluss über die Haltung von Bgm. und Rat von Nürnberg zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen des Reichstags. Die Protokolle von Esslingen (Nr. 85), Goslar (Nr. 87) und Heilbronn (Nr. 88), berichten nicht nur über die Verhandlungen der Reichs- und Kreisstände sowie der Reichsstädte, sondern auch über die Partikularanliegen der jeweiligen Stadt. Da es bei den Protokollaufzeichnungen der einzelnen Städte zu Überschneidungen kommt, ermöglichen Querverweise in den Anmerkungen den Vergleich zwischen den verschiedenen Berichten.

Nr. 85 Esslingen Berichtsprotokoll des Esslinger Gesandten Lic. Johann Machtolf über die Verhandlungen der Reichsstände, der Reichsstädte, der Schmalkaldischen Bundesstände und der schwäbischen Kreisstände – Nürnberg, 1543 Jan. 21 bis April 13

Nr. 86 Frankfurt

Nr. 86a Berichtsprotokoll des Frankfurter Gesandten Dr. Hieronymus zum Lamb über die Verhandlungen der Reichsstände – Nürnberg, 1543 Jan. 31 bis April 23

Nr. 86b Berichtsprotokoll des Frankfurter Gesandten Dr. Hieronymus zum Lamb über die Beratungen im Städterat – Nürnberg, 1543 Febr. 10 bis April 26

Nr. 86c Berichtsprotokoll des Frankfurter Gesandten Dr. Hieronymus zum Lamb über die Beratungen der Schmalkaldener und der evangelischen Reichsstände – Nürnberg, 1543 Jan. 6 bis April 28

Nr. 87 Goslar Berichtsprotokoll des Goslarer Gesandten Johann Koch über die Verhandlungen der Reichsstände und der Schmalkaldischen Bundesstände – Nürnberg, 1543 März 19 bis April 23

Nr. 88 Heilbronn Berichtsprotokoll des Heilbronner Gesandten Dr. Jakob Ehinger von den Verhandlungen der Reichsstände, der Reichsstädte, der Schmalkaldener und der schwäbischen Kreisstände – Nürnberg, 1543 Febr. 5 bis April 14

Nr. 89 Nürnberg

Nr. 89a Berichtspotokoll der Nürnberger Gesandten über die Verhandlungen im Städterat – Nürnberg, 1543 Febr. 10 bis April 26

Nr. 89b Aufzeichnungen der Nürnberger Ratsbücher über die Beschlüsse des Rates von Nürnberg zu den Verhandlungen und zur Organisation des Reichstags – Nürnberg, 1543 Jan. 30 bis Mai 17

Nr. 90 Städteregistratur zu den Verhandlungen der Reichsstände und der Reichsstädte – 1543 Jan. bis April

Anmerkungen

1
Zum Verlauf des Konflikts zwischen Hg. Ulrich von Württemberg und der Reichsstadt Esslingen 1542/1543 und der von den Bundeshauptleuten erfolglos versuchten Vermittlung siehe: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 218–220; G. Schmidt, Reichsstadt und Territorialstaat, S. 71–104, hier S. 86–88.
2
Die schriftliche und mündliche Werbung Machtolfs vom 18. Febr. 1543 vor den Schmalkaldenern beruhte auf seiner Instruktion vom 2. Jan. 1543 (Nr. 72a). Sein Vortrag im Städterat erfolgte am 24. Febr. und basierte auf seiner zweiten Instruktion (Nr. 72b), die ebenso vom 2. Jan. datiert. Siehe den reichsstädtischen Bericht über den Auftritt Machtolfs im Städterat am 24. Febr. 1543, in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 63r–66v (Konz.); DV fol. 66v: Verzaichnus, waß uff Sambstag 24. Februarij bey den erbern stetten von wegen der statt Eßlingen gehandelt worden 1543. Eßlingen contra Wirtemberg. Siehe dazu auch das Nürnberger Städteratsprotokoll zum 24. Febr. 1543: (Nr. 89a, fol. 16v, Anm. 9). Auch beim kgl. Vizekanzler Dr. Gienger und bei den ksl. Kommissaren Bf. Christoph von Augsburg und Johann von Naves sprach der Esslinger Gesandte in seiner Angelegenheit vor: siehe unten die Einträge zum 14. März und zum 11. April.
3
Zendel = leichter Seidenstoff für eine Fahne.
4
Konflikt mit dem Hg. von Württemberg.
5
Der Esslinger Gesandte hatte sich am 8. Febr. 1543 mit Klagen über das Vorgehen des RKG an die Schmalkaldener gewandt und um deren Unterstützung gegen das rekusierte Gericht gebeten. Die Stadt hatte zwei Causen beim RKG anhängig (säumige Unterhaltszahlungen an das RKG, Prozess Esslingens gegen Wilhelm Rauschers Witwe): siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr. 1543 (Nr. 86c, fol. 221r). Ein Gutachten der Schmalkaldener auf das Esslinger Ansuchen ist nicht auffindbar. Der Schmalkaldische Bundesabschied gibt jedoch Aufschluss über die Antwort der Schmalkaldener: Nr. 418, Art. 30.
6
Gutachten des Städteausschusses zur Supplikation des Esslinger Gesandten Lic. Machtolf vom 24. Febr. 1543 im Städterat, o.D. (1543 April 6), in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 74r–76v (Konz. mit zahlreichen Korr. und Erg.); DV fol. 76v: Bedencken der stetgesandten außschuss auf der stat Eßlingen fürprachte beschwerden contra Wirtemberg. Auf Basis dieses Gutachtens wurde die Antwort der Reichsstädte an den Esslinger Gesandten abgefasst, actum Nürnberg, 1543 April 6, in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 71r–72v (Konz.); DV fol. 72v: Antwurt der erbarn frey- und reichstet gesandten, den gesandten von Eßlingen auf ir werbung und anprachte beschwerden contra Wirtenberg gegeben in schriften, 6. Aprilen 1543.
7
Zusammenfassung der Verhandlungen Esslingens mit den Gesandten der Reichsstädte von 24. Febr. bis 9. April 1543, actum Nürnberg, 1543 April 9, in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 67r–68v (Konz.); DV fol. 68v: Sumarische verzeichnus, was bey der erbarn frey- und reichstett gesanten potschaften von der erbarn stat Eßlingen wegen auf dem reichstag zu Nürmperg 1543 furpracht und wider zu antwort darauf gefallen. Nota: Ist den 4 außschreibenden stetten also zugestellt, den andern neben außschreibung des kunftigen stettags zu überschicken.
8
Replik des Esslinger Gesandten auf die Antwort der Reichsstädte vom 6. April 1543 (siehe oben Anm. 6) und Duplik des Städtecorpus, actum Nürnberg, 1543 April 9, in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 69r–70v (Konz.); DV fol. 70v: Deß eßlingischen gesandten ferner anpringen auf di jungst ime schriftlich gegeben antwurt. Item, was ime von den stettgsandten zu weiterer antwort schriftlich zugestellt worden. Nota: Dermassen ists dem gsanten von Eßlingen schriftlich zugestellt worden.
9
Protokoll der Gesandten der Stadt Esslingen, Regensburg, 1541 März 13 bis Aug. 2, in: RTA JR Bd. XI, Nr. 71, S. 668–680.
10
Vor seiner Reise nach Italien und Deutschland im Mai 1543 setzte Karl V. seinen 16-jährigen Sohn Philipp im März 1543 als seinen Stellvertreter in Spanien ein. Prinz Philipp wurde mit der Tochter Kg. Johanns III. von Portugal, Prinzessin Maria Manuela, am 12. Mai 1543 „per procuratorem“ verheiratet, die Hochzeitsfeierlichkeiten in Anwesenheit beider Eheleute fanden in Salamanca am 15. Nov. 1543 statt. Siehe dazu: F. Edelmayer, Philipp II., S. 50–57.
11
Hg. Ulrich von Württemberg.
12
Siehe ergänzend dazu das RT-Protokoll Lambs zum 9. April: Nr. 86a, fol. 284v.
13
Siehe oben Anm. 5.
14
Siehe oben Anm. 2.
15
Siehe oben Anm. 9.
16
Im Sinne von: wie Hg. Ulrich geartet ist.
17
Die Gesandten der Schmalkaldischen Bundesstände forderten Kursachsen und Hessen auf, Hg. Ulrich zu veranlassen, die Causa Esslingen gegen Württemberg der gütlichen oder rechtlichen Entscheidung der Bundeshauptleute zu übertragen. Im Falle einer Ablehnung Hg. Ulrichs, sollte man beraten, ob die von Esslingen erbetene Unterstützung zu leisten sei. Siehe dazu das Schreiben der Schmalkaldener an Kf. Johann Friedrich und Lgf. Philipp, Nürnberg, 1543 April 15, in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 401–403, Nr. 150, unfol. (Ausf.).
1
Die Transkription der äußerst schwer lesbaren Protokolle von Dr. Hieronymus zum Lamb verdanke ich den Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer zu diesem RTA-Band.
2
Ein weiteres Protokoll Lambs, das die Verhandlungen der oberrheinischen Kreisstände von 20. Jan. bis 21. Febr. 1543 zusammenfasst, ist in Kap. IV.E unter Nr. 116abgedruckt.
1
D.h. das Geleit der burgundischen Gesandten zum Rathaus soll unterbleiben.
2
Die Bildung eines allgemeinen Ausschusses zur Anhörung der Abrechnungen der Kreiseinnehmer scheiterte, weil das jeder Kreis für sich durchführen wollte, wie die sächsischen Räte am 27. Febr. 1543 an Hg. Moritz berichteten: siehe Nr. 371.
3
Mos Gallicanus (= stilus Gallicus): Jahresanfang ist nicht der 1. Jan., sondern der 25. März. Es handelt sich daher um den 9. Jan. 1543.
4
Kg. Ferdinand ließ Kopien der hier aufgezählten Aktenstücke, bei denen es sich um die Beilagen 1-7 zu Nr. 199handelt, zusammenstellen. Sie sollten die Entgegnung der ksl. Kommissare auf das Schreiben des franz. Königs mit Argumenten untermauern, die Anschuldigungen gegen das Haus Habsburg widerlegen und den Reichsständen die Kriegsabsichten Kg. Franz’ I. vor Augen führen.
5
Am 6. und 7. März wurden die Kundschafterberichte über das Vorrücken der Türken in Ungarn im Reichsrat verlesen: Nr. 135.
6
Die Forderungen des Musterherrn Andreas Pflug an die Reichsstände gehen auf die Türkenhilfe 1541 zurück und sind aus der in Speyer 1542 übergebenen Abrechnung Wolfgang Schutzbars ersichtlich; in: RTA JR Bd. XII, Nr. 68, hier S. 539. Siehe auch die Aufforderung Hg. Moritz’ von Sachsen an die Reichsstände, dem Musterherrn Andreas Pflug die ausstehende Besoldung zu bezahlen: Nr. 124.
7
Die mit Ergänzungen und Korrekturen versehene Abrechnung über die Vergütung der hohen Ämter (Nr. 133) enthielt eine Forderung von 6456 fl. 3 b. Dazu kam noch die Besoldung der Hauptleute Pfirt und Bemmelberg, insgesamt ungefähr 6500 fl.
8
Dr. Hieronymus zum Lamb und Ogier von Melem an Bgm. und Rat von Frankfurt, Nürnberg, 1543 April 1, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 962, unfol. (Ausf. v.d.Hd. Lambs).
9
Gemeint sind die Leutnants Pfirt, Bemmelberg und Hilchen.
10
D.h. eine Verzinsung von 5%.
11
Ogier von Melem und Dr. Hieronymus zum Lamb an Bgm. und Rat von Frankfurt, Nürnberg, 1543 April 16, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 962, unfol. (Ausf. v.d.Hd. Lambs).
12
Am 16. April protestierten die sächsischen Gesandten im Fürstenrat öffentlich gegen die Session der Gesandten Pfgf. Johanns II. von Simmern und der Gff. von Mansfeld. Siehe dazu den Bericht der sächsischen Gesandten Christoph von Carlowitz und Dr. Johann Stramburger an Hg. Moritz von Sachsen, Nürnberg, 1543 (April 17/18): Nr. 372.
13
Es sind keine schriftlichen Protestationen der Kff. von Pfalz und Trier erhalten.
1
Die Vorbemerkung zu äußerer Form und Entstehung des CA-Protokolls von Lamb stammt von Friedrich Edelmayer und gilt mutatis mutandis auch für die anderen Protokolle v.d.Hd. Lambs.
2
Das Protokollheft bricht mitten in den Aufzeichnungen zum 25. April auf fol. 258r ab. Die Fortsetzung des Protokolls bis zum 28. April ist nur auf Folioblättern (fol. 295r–296v) erhalten.
3
Das ist an den Aufzeichnungen zum 25. April nachweisbar, die sowohl im Protokollheft, welches frühzeitig abbricht, als auch auf Folioblättern (fol. 295r) erhalten sind und sich größtenteils entsprechen.
4
Es handelt sich um Matern Wurtzelmann, den Stadtschreiber von Schwäbisch Hall. Biographische Notizen zu Wurtzelmann bei G. Schmidt, Der Städtetag, S. 123, Anm. 52.
5
Aufzählung mehrerer Akten betr. Interna des Schmalkaldischen Bundes.
6
Gemeint sind in Zusammenhang mit den Sitzungen der Schmalkaldener stets die kursächsischen Gesandten; die sächsischen Gesandten nahmen an den Beratungen des Schmalkaldischen Bundes nicht teil.
a
–aMarg.
7
Alle erwähnten Aktenstücke entstanden in Folge der Rekusation des RKG und sollten bewirken, dass sich jeder betroffene Reichsstand explizit der Rekusation „anhängig“ machte. Manche Städte, wie das hier angesprochene Hannover im Auftrag Einbecks, hatten allerdings Bedenken, sich mit der Rekusation des RKG den Rechtsweg zu versperren.
8
Es handelt sich um den von Jakob Sturm verfassten ersten Entwurf der Supplikation der Protestanten (siehe die Vorbemerkung von Nr. 152).
9
Lic. Johann Helfmann an Kf. Johann Friedrich von Sachsen wegen des von Hg. Heinrich von Braunschweig angestrengten Achtprozesses am RKG, Torgau, 1543 Jan. 21, in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 67r–68v (Ausf.).
10
Einem Bericht der hessischen Räte an Lgf. Philipp vom 25. Jan. 1543 ist zu entnehmen, dass bei der Audienz auch die ksl. Kommissare Pfgf. Friedrich und Dr. Naves anwesend waren. In: Marburg StA, PA 650, fol. 68r–69v (Ausf.)
b
–bMarg.
11
Die kursächsischen Gesandten berichteten über die Anwerbung von Knechten durch Landenberg an Kf. Johann Friedrich, Nürnberg, 1543 Jan. 8: [...]. Wir wollen auch eur kfl. Gn nicht bergen, das wir glaublich hievor, auch itzt durch Cristoffenn von Fennigen [= Venningen] und H. Jacoben Sturm bericht, daß Cristoff von Lanndennberg sich im Oberlannd umb knecht bewirbt und vernemen lest, daß er zweintzig fenlein der Kgn. Marien zubringen soll. Und ist Weirat von Gemmingen sein leutinant. Nun ist gewiß, daß gemelter Lanndenberger beierischer bestelter dienner ist, das er auch in wenig tagen zu Lanndshut bei Hg. Ludwigen von Beirn und dem vertriebenen Hg. Heinrichen von Braunschweig gewesen und von dannen gantz eilent zu Kgn. Maria in Prabannt postirt. Derhalben so woll gute achtung auf diese ding und werbung zu geben sein, damit sie indeß, dieweil wir hie in der taglaistung und handlung weren, uff die pain [= Beine] nicht kommen mochten. Und sonderlich haben auch eur kfl. Gn. zu vermercken, daß sie so gar ane furhaben nicht sein werden, weil das chammergericht so geschwind wider eur kfl. Gn. und die andern stende dißteils uber die bescheenen recusation zu procedirn sich understeet. So hat man auch in Niderlannd ausgeruffen, das die ksl. Mt. widerumb knecht und krigsvolck annehmen lassen wollen. [...]. In: Weimar HStA, EGA, Reg. E 150, fol. 98r–105v, hier fol. 102rv (Ausf.). Betr. die von Christoph von Landenberg durchgeführten Werbungen wandten sich. Kf. Johann Friedrich und Lgf. Philipp in einem Schreiben vom 15. Jan. 1543 an den König mit der Frage, ob die Werbungen im kgl. oder ksl. Auftrag stattfänden oder ob etwa Hg. Heinrich von Braunschweig einen Angriff auf die Schmalkaldener plane. In: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 34r–35v (Kop.). Kg. Ferdinand antwortete, dass es sich nicht um einen ksl. oder kgl. Auftrag handle und dass die Werbungen keinesfalls gegen Kursachsen oder Hessen gerichtet seien, Nürnberg, 1543 Jan. 24. In: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 79r–80v (Ausf.). Hg. Wilhelm von Bayern bestritt in einem Schreiben an Dr. Leonhard von Eck vehement, Christoph von Landenberg einen Auftrag für militärische Aktionen gegen die Schmalkaldener erteilt zu haben. Er bezeichnete die Habsburger als verantwortlich für die Werbungen, Wasserburg, 1543 Febr. 11: Fuegen dir darauf gnediger meynung zu vernemen, das nit one, das Stoffl von Lanndenberg etliche mal zu Munichen und Lanndshut, wie du zum tail selbs auch wissen magst, gewest, das wir aber mit ime von wegen ainicher werbung in uebung und handlung steen noch das derselb unser diener sein soll, wie dein schreiben und der sächssischen und hessischen anzuge vermag, das ist nichts. Wer auch solchs von uns außgibt, der zaigt das widerspil und gar kainen grundt an, dann wir haben mit gemeltem von Lanndenberg[weder] der noch anderer sachen halben, wie die sechssischen und hessischen furgeben, nichts ze thun. Wissen auch nit, was seine handlungen seien. Das haben wir aber auß landleuffigem geruch [= Gerücht] als sollte er, der von Lanndenberg, röm. ksl. und kgl. Mtt., dessgleichen der Kgn. Maria etc. verpflichter und bestellter diener, auch vor wenig tagen durch die kgl. Mt. und den Granvelle geen Nurmberg beschriben sein. Darumb wöllest disen verdacht, der uns gantz unbillicher weyß beygelegt werden wollte, bey den sächssischen und hessischen, wie du ze thun waist und die notturft ervordert, mit guetem grundt ablaynen und uns damit statlich entschuldigen, inen auch lautter entdegkhen, das wir unsers tails von kainem gewerb wissen noch vil weniger in ainichem steen. [...]. In: München HStA, KBÄA 2094, fol. 145r–146v (Ausf.).
12
Die Werbung der pommerischen Gesandten bei den Schmalkaldenern orientierte sich an der Instruktion, die diese von den Hgg. Barnim und Philipp in Schmalkaldischen Bundesangelegenheiten erhalten hatten (Nr. 63d).
13
Bei der Hamburger Zusammenkunft im Aug. 1542 nicht zustande gekommener Vertrag zwischen dem Kg. von Dänemark und den Hgg. von Pommern betr. Rechte und Gefälle des Bistums Roeskilde auf Rügen.
14
Nicht nur Lgf. Philipp, sondern auch Kf. Johann Friedrich erwog, nach den Berichten über Werbungen Landenbergs Gegenrüstungen der Schmalkaldener in Angriff zu nehmen; die Bündner sollten in Nürnberg über diese Frage beraten, wie der Kurfürst aus Altenburg am 19. Jan. 1543 an seine Räte schrieb: [...] Nachdeme aber auch dem reichstage nit wol zu vortrauen sein wil, so wollet neben des landtgraven rethen und den stenden der einung erwegen und bedencken, sunderlich dieweil ir gelegenheit der hendel, auch was an des Landebergers bestellung und wider wehne sie gemeynt sei, iderzeit erfaren muget, ob nit nutz und gut solt sein, das ein cleiner unkost nit angesehen, sundern etzliche reuter und knecht, der einung zum besten zu warten, zimlichen underhalten wurden. Dann wiewol wier wissen, das die stende nit gneigt, vielen vorgeblichen chosten, wie zu etzlichen malhen beschehen, aufzuwenden, wier auch ungerne ane noth dartzu rathen wolten, so wollet doch neben des landtgraffen rethen solchs, wie vorstehet, mit den stenden reden und ir bedencken darinnen vornehmen, uff das, so derhalben etwas furfiele und das man darauf nichts het wenden wollen, alsdan dem landtgraven und uns als den hauptleuten die schult nit dorft zugemessen werden. [...]. In: Weimar HStA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 49r–66v, hier fol. 56v–57r (2. PS) (Ausf. mit mehreren PS und Zetteln). Obwohl die Berichte über Werbungen Hg. Heinrichs von Braunschweig, der Hgg. von Bayern, Kgn. Marias etc. während des gesamten RT nicht aufhörten, war der überwiegende Teil der Bündner nicht bereit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das ergibt sich aus einem Schreiben der Räte an Lgf. Philipp kurz vor Ende des RT, 1543 April 13: [...] Und dieweil wir den ausschuß und die stende nit allein der obgemelten besorgung, sonder auch der bewerbungen, die nuhmehr an viel orten, sonderlich im stift Bremen etc., item durch die Hgg. von Bayern und an andern mehr enden [...] und in was practicken man sein soll, das stift Bremen an das hauß Burgundi zu pringen etc., bestes vleis erinnert, und das auß demselben volgen und noth sein wolt, das man so ungefast nit stunde, sonder die sachen auf des churfursten und euer fstl. Gn. bedencken der reuter und knecht halben richtet. So haben wir doch bey dem ausschuß und further auch bey den stenden sovil befunden, das sie solche furschleg, nemblich reuter und knecht an der hand zu behalten, dißer zeit fur unnotig und fur einen ubermessigen costen achten und halten, auß diesen ursachen und furnemblich, das der ausschuß und die stende nach jetziger gelegenhait der leuff, sonderlich des keysers, konnigß und auch der Hgg. von Bayern von wegen der beschwernuß, so des Thurcken und deß Frantzosen halben vor augen, nit bedencken mögen, das Hg. Heinrichs halben ein gewaltiger zug geschehen möge. [...]. In: Marburg StA, PA 650, fol. 417r–423v, hier fol. 417r (Ausf. mit mehreren PS).
15
Aufnahmegesuch der evangelischen Bürger von Metz in den Schmalkaldischen Bund, o.D., in: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 24, unfol. (Kop.); AS: Copei der schrift und werbung, so etlich vom adel und burger der statt Metz durch ire gesandten der cristlichen verain geschickten rethen umb einnemung willen in berurte verstendtnus zu Nurnberg zustellen und werben haben lassen 1543.
16
Siehe die Liste der Beilagen A bis F zu Nr. 152.
17
Die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Dr. Lukas Ulstett berichteten am 8. Febr. 1543 an Bgmm. Hans Welser und Mang Seitz, Baumeister und geheime Räte von Augsburg etwas ausführlicher über den Vortrag der württembergischen Räte vor den Schmalkaldenern: [...] Zum andern, das die sone Hg. Heinrichs sollten in unser verein kommen und ingenommen werden. Diewil und aber die gesanten unser verwantnus solliche mittel fur unachtsam und unerheblich gehalten, haben sy den wirtenbergischen gesanten diser zeit geantwurt, sy wolten uff die furgeschlagne mittel sich bedencken und was daruff verrers zu handlen wer, zu gelegner zeit inen nit verhalten. Wes dann euer Ft. gemuet daruff anzuzeigen sey, das mogen sy uns auch berichten lassen. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.).
18
Hgn. Elisabeth von Braunschweig-Calenberg, Witwe Hg. Erichs I. von Braunschweig-Calenberg.
19
Die Schmalkaldener reagierten auf das Aufnahmegesuch der Metzer evangelischen Bürger mit einem ablehnenden Gutachten, in: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 24, unfol. (Kop.), AS: Diser stend bedencken und antwort auf di schriften, so etlich vom adel und burgere der statt Metz durch ire gesandten alhier zu Nurmberg ubergeben haben lassen. Actum den 9. Februarij 43. Zu den Gründen, die gegen eine Aufnahme der evangelischen Einwohner von Metz in den Bund sprachen, siehe: E. Wolgast, Die Wittenberger Theologie, S. 269–272.
20
Da das Aufnahmegesuch der evangelischen Bürger von Metz von den Schmalkaldenern abgelehnt wurde, machte der protestantische Schöffenmeister Gaspard/Kaspar von Heu den obigen Vorschlag, als Einzelperson in die Einung aufgenommen zu werden, was die dem Schmalkaldischen Bund angehörenden Kommunen aus mehreren Gründen ebenfalls ablehnten. Siehe dazu das Schreiben der Frankfurter Gesandten Ogier von Melem und Dr. Hieronymus zum Lamb an Bgm. und Rat von Frankfurt, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 965, fol. 86r–96v, hier fol. 90v (Ausf. v.d.Hd. Melems). Siehe auch: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 519–521.
c
In der Vorlage doppelt.
21
Siehe oben Anm. 19.
22
Dr. Jakob Philipp Ösler, der Gesandte Hg. Barnims von Pommern.
23
Friedrich von Twiste zu Peckelsheim, geb. um 1480, gest. vor 1547. Er bekleidete im Laufe seiner Karriere als Ministerialer zahlreiche Ämter. Bis 1545 war er fürstbischöflicher Rat und Hofmeister des Bf. Franz von Münster, Osnabrück und Minden.
24
Als Beilage zur Werbung der burgundischen Gesandten vom 31. Jan. 1543 (Nr. 202) wurden abgefangene Briefe des franz. Gesandten am klevischen Hof, gen. Serrant, an Kg. Franz I. bzw. an den franz. Admiral de Brion (dat. 1542 Mai 25 und Mai 26) verlesen. Diese deckten die Kooperation des Hg. von Jülich mit dem franz. König auf und kompromittierten auch den Bf. von Münster.
d
Danach gestr.: zum theil.
25
Der Gesandte Hg. Ernsts von Braunschweig stellte das Ansuchen um Rechtsentscheid des Bundes wegen der Obrigkeitsrechte des Herzogs im Fürstentum Braunschweig-Lüneburg nach der Eroberung Wolfenbüttels sowie um das Anrecht auf Gefälle der Klöster Riddagshausen und Mariental. Die Entscheidung sollte auf dem nächsten Bundestag getroffen werden.
26
Einbeck wandte sich wegen Brandschäden an den Schmalkaldischen Bund um eine Anleihe. Siehe die Supplikation des Gesandten von Einbeck in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 965, fol. 98r–100v (Kop.).
27
Erstes Gutachten des Ausschusses der Schmalkaldener zum Aufnahmegesuch des Bf. von Münster in den Schmalkaldischen Bund, in: Weimar HStA, EGA, Reg. H 421/154-3, fol. 132r–137v (Kop.), DV fol. 137v: Copei des berichts und ursachen, derhalben dem Bf. von Münster die suchung von wegen einnehmung in die verstentnus nicht abgeschlagen werden sollt. 1543 Freitag nach Invocavit, den 16. Februarij.
e
Korr. aus: Lunae, 19. Februarij.
28
Sohn Hg. Heinrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er und sein jüngerer Bruder Julius verblieben nach der Eroberung des Herzogtums durch die Schmalkaldener noch eine Weile in Gandersheim, während Hg. Heinrich mit seinem Sohn Philipp Magnus das Herzogtum vor den herannahenden Truppen verließ.
29
Dr. Ludwig Falkenberg.
30
Siehe die Eintragung zum 27. Jan.
31
Gemeint ist die Duplik Kg. Ferdinands vom 4. März: Nr. 158.
32
Dr. Simon Engelhardt, Prokurator am RKG.
f
–fMarg.
33
Zweites Gutachten des Ausschusses der Schmalkaldener zur Aufnahme des Bf. von Münster in den Schmalkaldischen Bund, in: Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 28r–29v (Kop.); ÜS: Des ußschuss bedenken uff deß Bf. zu Munster ansuchen eynemung halber in die christliche verstentnuß. Der Text des Gutachtens wurde wörtlich in den Schmalkaldischen Bundesabschied übernommen: Siehe Nr. 418, Art. 13.
34
Über die Absichten der altgläubigen Stände, ohne Mitwirkung der Protestanten die Türkenhilfe zu beschließen, berichtete Kanzler Dr. Ossa am 25. März 1543 an Kf. Johann Friedrich: [...] Aber auf morgen [1543 März 26], wi ich mein kundtschaft habe, werden die allergeschwindsten practiken vorgenommen, als die auf deme tage gehoret, in meynung, die stende der confession widder ausm radt zue schiben, dan die turckenhulf zue schlissen und die gullische sach dohinden zue lassen und sich mit drauen zue understehen, was ir wenig beschlissen, die sich die gehorsamen nennen, alsdan von den andern zue erzwingen. Dan der konig, wi sich [= sie] horen, kann ehr nicht an einer stangen gehen, so muesse ehr an einem stecken gehen; konne im nicht[s] thuen. So soll sich auch Pfgf. Friderichs vertrauter eyner haben vornemen lassen, wi die hessischen sagen, kgl. Mt. hette im radte befunden, die fede widder Jülich zu treiben und darmit vortzufaren. Es konnen auch die stende nach kein antwort vom konig aber [= oder] Granvel der julischen sach halben bekommen, wirdt dormit vortzogen. Aber auf die turckenhulf wirden alle stende gedrungen. Wen[n] die erhalden, auch von wenig stenden, die sie die gehorsamen heissen und zue schlissen haben sollen, so wurde sich der konig dorvon machen und die andern sachen stehen lassen, wi sie stehen. Si sehen nicht gerne mit dissen stenden ein gemeinen radt, was fride und recht belangt, dan sie seindt in deme uberstimpt, so ofte si umbfragen. Heute haben wir die gesanten Trier, Phaltz und Brandenburg angesprochen; theten woll gerne vor sich, was sie sollten, aber es mangelt in ane bevelch der declaracion [RTA JR Bd. XI, Nr. 949] halben, dorvon ire hern zuem teyl nichts wissen sollen, wi sie sagen. Besorge, die stende werden morgen hart ineynander wachsen. Granvell hat sein sonderliche underrede mit den hessischen; hat in[en], wi ich bericht, neue mitel frides und rechtens halben vorgeschlagen, die wollen sie irem hern zueschreiben [...]. In. Weimar HStA, EGA, Reg. E 149, fol. 283r–290v, hier fol. 283r–284r (Ausf. v.d.Hd. Ossas).
35
Wahrscheinlich Dr. Melchior von Ossa und nicht Mag. Franz Burkhard, der Kanzler des eroberten Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel war.
36
Siehe Nr. 85, Anm. 6.
37
Siehe Nr. 84b zum 11. und 14. April, Anm. 13 und 15.
g
Die Foliierung springt hier irrtümlich um 10 Folioblätter, deshalb fol. 255r statt fol. 245r.
38
Zu den Verhandlungen vom 20. bis zum 23. April über Friede und Recht siehe die Schilderung der Frankfurter Gesandten in der Schlussrelation (Nr. 401).
h
Ab dieser Stelle ist für den 25. April eine fast gleichlautende Beschreibung der Ereignisse auf fol. 295r erhalten: siehe oben Anm. 2 und 3. Die ÜS des ersten Folioblattes lautet: 25. Aprilis: Schickung an die ksl. Mt., werbungen, schreiben deß churfursten und landtgrafen verlesen worden.
i
Fehlt auf dem Folioblatt.
j
Ergänzt aus dem Folioblatt.
k
Hier bricht das Protokollheft ab. Der folgende Text über die Ereignisse von 25. bis 28. April ist den auf Folioblättern befindlichen Entwürfen zu entnehmen (fol. 295r–296v), bzw. der Schlussrelation der Gesandten (Nr. 401).
39
Zur Unterredung der evangelischen Stände mit Naves siehe die Schlussrelation (Nr. 401, fol. 181rv).
40
Diesem Ansuchen Augsburgs wurde stattgegeben. Siehe dazu den Nebenabschied am Ende des Schmalkaldischen Bundesabschieds (Nr. 418).
41
Es ist unklar, um wen es sich handelt.
42
Der Straßburger Rechtsgelehrte Dr. Heinrich Kopp wurde im Juni 1543 nach Italien zum Kaiser entsandt und erhielt am 26. Juni in Cremona Audienz bei Karl V. Siehe dazu: G. Mentz, Johann Friedrich der Grossmütige, Teil 2, S. 372–374; C. G. Neudecker, Merkwürdige Aktenstücke, Abt. 2, Nr. 76, S. 371, Anm. 29.
1
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 5. Febr.: Nr. 86c, fol. 219r.
2
Es handelt sich um das am 1. Febr. in der Sitzung der Schmalkaldener vorgebrachte Ansuchen der Stadt Metz um Aufnahme in den Schmalkaldischen Bund. Siehe dazu: E. Wolgast, Die Wittenberger Theologie, S. 269–272, und das CA-Protokoll Lambs Nr. 86c, Anm. 15, 19 und 20.
3
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 219v.
4
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 219v–220r.
5
Zur Behandlung des Konfliktes Pommern-Dänemark im Rahmen der Beratungen der Schmalkaldener während des RT 1542 in Speyer siehe den Schmalkaldischen Abschied, Speyer, 1542 April 14, in: RTA XII, Nr. 298, S. 1239f., Art. 2.
6
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 220v.
7
Siehe das CA-Protokoll Lambs zum 8. Febr.: Nr. 86c, fol. 221r. Dort wird von einem Prozess gegen Wilhelm Rauschers Witwe berichtet.
8
Speyer und Rothenburg waren altgläubige Städte. Die Reformation wurde in Rothenburg erst 1544 eingeführt.
a
Sinngemäß ergänzt.
9
Hofmeister Friedrich von Twiste.
10
Der Ausschuss wurde von den Gesandten der Städte Straßburg, Regensburg, Frankfurt, Speyer, Augsburg, Esslingen und Nürnberg gebildet. Siehe dazu das Nürnberger Protokoll Nr. 89a, fol. 16r
11
Supplikation des Gesandten der Stadt Einbeck, Franz von Ainem, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 965, fol- 98r–100v (Kop.).
12
Erstes Gutachten der Schmalkaldener zum Aufnahmegesuch des Bf. Franz von Münster in den Schmalkaldischen Bund, Nürnberg, 1543 Febr. 16, in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 132r–137v (Kop.); DV fol. 137v: Copei des berichts und ursachen, derhalben dem Bf. von Munster die suchung von wegen einnehmung in die verstentnus nicht abgeschlagen werden sollt. 1543 Freitag nach Invocavit, den 16. Februarij.
13
Es handelt sich um das im Aug. 1542 bei der Eroberung Wolfenbüttels von den Schmalkaldenern vorgefundene Archiv Hg. Heinrichs.
14
Zum Dienstverhältnis Gf. Wilhelms von Fürstenberg bei Kg. Franz I. von Frankreich siehe ausführlich J. V. Wagner, Graf Wilhelm von Fürstenberg, S. 72–109.
b
–bDoppelte Verneinung als sprachliche Besonderheit der Vorlage. Der Kf. von Brandenburg war auf dem RT nicht anwesend.
15
Die Verhandlungen zwischen den bayerischen Räten und dem Ausschuss der evangelischen Stände über das weitere Vorgehen im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel begannen bereits am 21. Febr. 1543. Siehe dazu das Verhandlungsprotokoll (Nr. 244).
c
Danach folgt irrtümlich: man.
16
Kosten des braunschweigischen Feldzuges gegen Hg. Heinrich im Aug. 1542.
17
Dr. Nikolaus Holstein, der Gesandte Hg. Ernsts von Braunschweig-Lüneburg.
18
Württemberg und Pommern lehnten eine Beteiligung an den Kosten des braunschweigischen Feldzuges ab, da sie daran nicht teilgenommen hatten.
19
Dr. Ludwig Falkenberg.
20
Siehe oben zum 15. Febr., Anm. 11. Die Stadt Einbeck wurde 1540 durch einen Brand fast vollständig zerstört.
21
Siehe oben zum 8. Febr.
22
Siehe oben zum 12. und 16. Febr. Der Ausschuss der Schmalkaldener beriet am 15. März erneut über die Aufnahme des Bf. von Münster in den Bund und arbeitete ein Gutachten aus, in: Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 28r–29v (Kop.); AS: Des auschus bedencken des Bf. von Munster einnemung halben in die cristliche verstendtnuss.
23
Näheres im Protokoll der Nürnberger Gesandten zum 17. März (Nr. 89a, fol. 21r–22r).
24
Auf dem Schmalkaldischen Bundestag zu Schweinfurt im Nov. 1542 brachte der jülichsche Gesandte die Beschwerden Hg. Wilhelms vor und erhielt Antwort von den Bundesständen. Siehe dazu den letzten Punkt des Schmalkaldischen Bundesabschieds, Schweinfurt, 1542 Nov. 15, in: Weimar HStA, EGA, Urkunde Nr. 1627.
25
Kriegsrat des schwäbischen Reichskreises im Türkenzug 1542.
26
Wolf Müllner bzw. sein Sohn Michel Müllner, gen. Zebinger. Siehe dazu das Nürnberger Städteratsprotokoll (Nr. 89a) zu folgenden Tagen: 10. Febr. (fol. 14r), 1. März (fol. 18r), 8. März (fol. 20v) und 20. März (fol. 22v).
27
Siehe das Nürnberger Städteratsprotokoll zum 22. März 1543: Nr. 89a, fol. 24rv.
28
Es handelt sich um die auf dem Nürnberger RT 1542 getätigte Aufforderung der Städtegesandten an Bgm. und Rat von Überlingen, der Ulmer Bürgerin Apollonia Stamler ihre Leibrente nicht länger vorzuenthalten, Nürnberg, 1542 Aug. 28, in: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17, fol. 168r–170r (Kop.). Siehe dazu RTA JR Bd. XIII, S. 930f., Anm. 3-4.
29
Abrechnung über den braunschweigischen Feldzug.
30
Wie auf früheren Reichstagen (Regensburg 1541, Speyer 1542) klagte Valentin von Tetleben in seiner Supplikation (Nr. 248) über die Folgen der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523), in welcher das Hochstift Hildesheim im Konflikt mit den Hgg. von Braunschweig-Wolfenbüttel seines Territoriums weitgehend verlustig gegangen war.
31
5%ige Verzinsung.
32
In den Versammlungen der Schmalkaldener vom 16. Febr. und vom 15. März war bereits über das Aufnahmegesuch des Bf. von Münster in den Bund beraten worden: siehe die Einträgungen unter diesen Daten.
d
Danach folgt irrtümlich: nit.
33
Gemeint ist Gorze, eine Ortschaft und Abtei in der Nähe von Metz. Siehe dazu Nr. 84b, Anm. 14.
34
Zur zweiten Supplikation der evangelischen Bürger von Metz und zum schmalkaldischen Ausschussgutachten siehe das württembergische Protokoll zum 11. und 14. April: Nr. 84b, Anm. 13 und 15.
e
Hier bricht der Text des Protokolls ab.
1
Hieronymus Baumgartner, Hieronymus Holzschuher und Sebald Haller.
2
Die im Protokoll vorkommenden Verweise auf interne Aktensignaturen der Nürnberger Überlieferung wurden ohne weitere Kennzeichnung eliminiert.
3
Die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Dr. Lukas Ulstett berichteten am 13. Febr. an Bgmm. Hans Welser und Mang Seitz und an die Baumeister und geheimen Räte von Augsburg über die erfolglosen Bemühungen der Altgläubigen, die katholischen Städte Speyer und Rothenburg ob der Tauber zur Teilnahme an den Reichsratssitzungen zu bewegen: [...] Den neunten dits haben die bapstischen reichsrathe nach den gesanten der stett Speyr und Rotennburg an der Thauber (dann sonst kheiner frey- oder reichsstett gesante usserthalb der stett unser verstentnus und der augspurgischen confession und der stat Regennspurg noch hie ankommen) geschickt und sy in iren rhat fordern lassen und an sy begert, sich neben inen uff alle reichsfurtrag in rhaten inzulassen und helfen zu beschliessen. Das der egemelten stett gesanten sich gewidert und angezeigt, sy weren von iren herren und obern abgefertigt, bey den andern der stett gesanten zu bleiben und sich von denselbigen in des Reichs rhatschlegen nit zu sondern, und daruff aus dem rhat abgeschaiden. Und wie wir von egemelter zwayer stett gesanten vernommen, so sein die bapstischen reichsrhate entschlossen, der kgl. Mt. und den ksl. comissarien oder uns auf unser gethan suplicieren und begern khein antwurt zu geben, so lang biß mer reichsstendt von churfursten und fursten (und sonderlich, so Cöln und Trier nit hie sein) hie ankommen. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.).
4
Mag. Rudolf Schellhorn.
5
Hans Hornburg.
6
D.h. die Gesandten der altgläubigen Städte Rothenburg und Speyer.
7
Die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Dr. Lukas Ulstett berichteten daüber am 17. Febr. 1543 an die Bgmm Hans Welser und Mang Seitz und an die Baumeister und geheimen Räte von Augsburg: [...] Der stet Speyr und Rottennburg gesanten sein jetzundt zum drytten mal durch die bapstischen rhate erfordert und an sie, sich mit inen zu rathen inzulassen, begert worden, aber sollichs durch sy stracks abgeschlagen und uff irem vorigen, von iren herrn und obern empfangnen bevelchs, sich von unß, den stetten, nit abzusondern beharlich bliben. Des wir uff ir anzeigen von inen zu danckbarlichem gefallen uffgenommen haben, mit erpiettung, inen in disem rhatlich und bystendig zu sein. [...]. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.).
a
Marg.: Nota: Di handlung hat sich hernach dermassen zugetragen, das dise bede stetgsanten diser antwurt zu ubergeben nit notturftig geweßt.
8
Nürnberger Jurist Dr. Johann Gemel.
b
Marg.: Dr. Peutinger hat di 2 augspurgischen ratschleg zu sich genomen und verheissen, davon wider copias ad acta ze legen, ist aber noch nit gschehen.
c
Marg.: Nota: Als Dr. Gemel gleich bald hernach und eben als er im werck geweßt, solchen außzug ze machen, mit heftiger leibschwacheit beladen, also das er der sachen nit außwarten könd, und Dr. Ludwig Grempp eben ankomen (der ondas sunst keiner ander dan diser gemeiner stetthandlung halben hieher gefertigt worden), ist bey den stetgsanten aus sorgfeltigkeit, das Dr. Gemel so bald nit wider zu gesundheit komen möcht, fürs pest bedacht, demselben Dr. Grempen Dr. Iheronimus zum Lamb zuzeordnen, wie dan auch beschehen.
9
In: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 63r–66v (Kop.); DV fol. 66v: Verzaichnus, waß uff Sambstag 24. Februarij bey den erbern stetten von wegen der statt Eßlingen gehandelt worden 1543. Eßlingen contra Wirtemberg. Machtolf bat in seinem Vortrag im Städterat die versammelten Städteboten, einzeln anzugeben, ob und wie sie Esslingen angesichts des bevorstehenden Angriffs des Hg. von Württemberg helfen wollten. Siehe dazu: G. Schmidt, Reichsstadt und Territorialstaat, S. 87.
10
Da Machtolf als Vertreter Esslingens selbst Partei war, konnte er wegen Befangenheit nicht in den großen Städteausschuss entsandt werden.
d
Marg.: Nota: Die stett haben ein bedacht genomen und erhalten.
11
Mag. Rudolf Schellhorn.
12
Am selben Tag (2. März) stellten Kg. Ferdinand und die ksl. Kommissare die Duplik an die CA-Verwandten (Nr. 158) fertig und der König wandte sich am Folgetag an die Nürnberger Losunger um Unterstützung. Darüber berichteten die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Sebastian Seitz am 6. März 1543 an Bgmm. und Rat von Augsburg: [...] Darzu seindt Hg. Moritz’ gesanten, auch der stat Nurmberg verordnete, so doch vor allweg in diser sachen bey uns gestanden, zu disem malen außbliben. So hat sampstags [1543 März 3] abents die kgl. Mt. die zwen losunger alhie, H. Cristoff Detzel und H. Liennhart Duecher, beschickt und mit denselben vil von disen sachen eigner person geredt, was daran gelegen, und furnemblich den stetten. Das auch die ksl. Mt. und ir kgl. Mt. die stett hierinn allweg furnemblich und gnedigst bedacht, dann es sonsten etwan anderst zugangen. Were es noch gesinndt, soverr das man sich mit ainer sollichen pillichkeit befleissen wolt, die sachen also anschicken, das sollich ir Mt. gnaden und gnedig bedencken stathaben mochten. Und das sie sich zu verderbung teutscher nation lenger nit setzen noch auf irem begern, das an ime selber unpillich und nit zu ir Mt. macht stundt, verharren wollten. Anzeigt, was die antwurt sein wird, mit gnediger beger, davon Straspurg, Augspurg und Ulm auch bericht zu thuen. Das ist bescheen, und haben die gesandten der stat Straspurg und Ulm, auch wir uns bedanckt, und wann es nun darzu kommen wurd, das wir diß ingedenck sein wollen und vermog unserer habenden bevelch aller gepur und unverwißlich halten wollen. Nun will uns dennocht beduncken, das auch an diser sachen mercklich groß und viel gelegen sein will, dann wie euer Ft. auß obgemelter antwurt [Nr. 158] zu befinden, so refferiert sich ir Mt. auf die vorgepflegen handlung zu Speyr [1542] und alhie [RT Nürnberg 1542], darinn der friden mit vorwissen aller ständt abgeredt. Dieselben zeit [des Friedstands] seien noch nit allain nit verschinen, sonder auch noch vil jar darzu. Am andern, so seien hievor auf beiden tagen der reformation halber und gar von kheiner abschaffung [des RKG] geredt. Und seye ir Mt. nochmaln urbuttig, das daß cammergericht auf die vorigen abschid und handlungen die reformation furzunemen. Und damit alles verzugs verdachts wir entlich entledigt, so woll ir kgl. Mt. alle prophansachen an beruertem cammergericht biß zu endung der angeregten reformation suspendiern, mit vorbehalt etc. So nun under dem wort „handlung“ auch die decleration[ RTA JR Bd. XI, Nr. 949] darein gebracht, so mochte dennocht davon geredt werden, dann es ir Mt. zu mermaln selbs redet und erholet, auf dise handlungen weren sie von der ksl. Mt. abgefertigt und khondten weyter mangel bevelchs halben nit schreitten. Nun hat dennocht die decleration ir maß, deren sich die stendt hievor settigen lassen. So nun demselben nochmaln nachgesetzt oder ob es auch dahin gebracht wurdt, das doch die churfursten und krayß die iren zu ir gelegenheit abfordern und andere presentiern mochten und dieselben allain auf den regenspurgischen abschid [1541] und die decleration beaidigen, sollten dennocht dardurch etwan vil personen an das cammergericht, die diser stendt religion nit zuwider und die andern desto minder nachteyl zufuegen mochten, gebracht[werden]. Dann ob man ungehandelt aller sachen hie sollten abscheiden oder ir Mt. mit den andern standen in der handlung furschreitten, so mochte dennocht die beschwardt darauß erfolgen, das in gemein reichssachen nichts beschlossen und diser vorsteenden nott des Turcken halben sovil minder versehung bescheen, das disen landen, so nach Osterreich die nachsten, hoch verderblich. Wir erkennen uns furwar vil zu gering, das wir diser sachen notturftigklich und auf all weg khunden nachgedencken, ob so mit grossem unstatten auf dem ersten vorhaben zu verharren oder von der reformation auf die vorgepflegen handlungen und maß der decleration zu reden sein wolt, weyl es je nit anderst gesein mag. Sobald wir auch versteen, was die sachssischen und hessischen hierinn gesinndt, das schreiben wir euer Ft. mit erstem zu. [...]. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.).
13
Zu den Hintergründen über die Auseinandersetzungen um die Besteuerungshoheit zwischen dem Kf. von der Pfalz und den Bürgern der Reichsstadt Speyer siehe ausführlich: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 204–209.
14
Siehe dazu den Abschied des Speyerer Städtetages, 1542 April 14, in: RTA JR Bd. XII, Nr. 299, S. 1246.
15
Die Gesandten der Reichsstädte an Kf. Ludwig von der Pfalz: Auf Ersuchen des nach Nürnberg abgefertigten Speyerer Gesandten bitten die Städtevertreter Kf. Ludwig um möglichst rasche Antwort in der Angelegenheit der Besteuerung der Speyerer Bürger. In: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 89r–90v (Kop.); DV fol. 90v: Der erbern stetgesandten schreiben an Pfgf. Ludwigen etc. der burger zu Speir gütere, so in seiner kfl. Gn. land gelegen und durch sie mit der landsteur belegt worden, belangen. Montags nach Palmarum, 19. Martij 1543, außgangen.
16
Sixtus Sommer.
17
Ausschuss mit Beteiligung der Reichsstädte, um die Friedensinitiative bei König, ksl. Kommissaren und dem Generalorator Granvelle vorzubringen.
e
Die Namen der in den Ausschuss zu entsendenden Städtegesandten fehlen in der Vorlage. Der Gesandte Memmingens, Christoph Zwicker, berichtete dazu am 23. März 1543 an Bgm. und Rat von Memmingen: [...] Und ist Straßburg und Nyrmberg zu dem andern der reychstend außschutz verordnet worden, zu der kgl. Mt. und ksl. commissarien und orator zu gehen. [...] In: Memmingen StadtA, A Bd. 320, S. 541–546, hier S. 544 (Ausf. v.d.Hd. Zwickers).
18
Zu Vorgeschichte und Verlauf des Konflikts zwischen Ulm und Überlingen siehe: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 73f.
19
Schreiben der Städtegesandten an Überlingen, Nürnberg, 1542 Aug. 28; siehe dazu den Städtetagsabschied von 1542 Aug. 28: RTA JR Bd. XIII, Nr. 209, hier S. 930f., Anm. 3 und 4.
20
Antwort Kf. Ludwigs von der Pfalz auf das Schreiben der Reichsstädte von 1543 März 19 (siehe oben Anm. 15): Nach Ende des RT soll eine Gesandtschaft von Bgm. und Rat der Stadt Speyer beim Kf. von der Pfalz um Antwort wegen der durch ihn von den Speyerer Bürgern eingehobenen Landsteuer ansuchen, datum Heidelberg, 1543 mitwochs nach ostern (März 28)/praes. Nürnberg, 1543 April 5. In: Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 17a, fol. 91rv (Ausf.).
21
Siehe das Esslinger Protokoll: Nr. 85, Anm. 2.
22
Siehe das Esslinger Protokoll Nr. 85, Anm. 6
23
Georg Maurer; er vertrat neben Memmingen auch Leutkirch und Lindau.
24
Es handelt sich wahrscheinlich um den beim Datum des 15. Febr. (siehe oben fol. 16r) erwähnten Ausschuss, dem von der rheinischen Bank Straßburg, Speyer und Frankfurt und von der schwäbischen Bank Augsburg, Regensburg, Nürnberg und Esslingen angehörten.
25
Dr. Ludwig Gremp und Dr. Hieronymus zum Lamb fassten mehrere umfangreiche Gutachten verschiedener Reichsstädte zu Session und Stimme zu einem Endgutachten zusammen.
26
Das gedruckte Endgutachten zu Session und Stimme der Reichsstädte in: Frankfurt ISG, Reichssachen II, Nr. 960a.
27
Die vier Städte (Straßburg, Nürnberg, Frankfurt und Ulm) zeichneten für die Ausschreibung der Städtetage verantwortlich.
f
Unklar, vielleicht im Sinne von „aus der Gemeindekasse belohnt“.
g
Danach folgt überflüssiger Weise: solt.
28
Das erste Vorbringen Ulms im Städterat in dieser Angelegenheit war am 22. März erfolgt (siehe oben fol. 24rv).
29
Die schriftliche Antwort Überlingens an die Städtegesandten in Nürnberg datiert vom 16. April 1543, und es ist anzunehmen, dass sie nach Ende der städtischen Versammlung in Nürnberg ankam. Bgm. und Rat von Überlingen erklärten darin, sich auf Grund der ksl. Mandate gegen die Ketzer zur Sperre der Leibrente für die Ulmer Bürgerin genötigt zu sehen. In:. Speyer StadtA, 1 A 171 II, unfol., (Kop.).
30
Ausschreiben des Städtetages nach Frankfurt für den 17. Juni 1543, dat. Frankfurt, 1543 Mai 15; nach Pfingsten erfolgte die Prorogation auf 8. Juli 1543, dat. Frankfurt, 1543 Mai 25. Beide Aktenstücke in: Goslar StadtA, B unverzeichneter Bestand, Paket 872, Reichssachen 709n, S. 82–87 und Reichssachen 709k, S. 79–80.
1
Das Datum der Verlesung der Proposition vor den Reichsständen war der 31. Jan. 1543. Am 30. Jan. wurde die Proposition beratschlagt und schriftlich festgehalten.
2
Schmalkaldische Bundesverwandte.
3
Datum des Ratsbeschlusses; auch im Folgenden beziehen sich die angegebenen Daten immer auf die Ratsbeschlüsse.
4
Zum Konflikt um das Judengeleit zwischen Reichserbmarschall Wolfgang von Pappenheim und der Stadt Nürnberg siehe Nr. 35ab.
5
Zu den Verhandlungen Georgs von Pappenheim mit dem Rat von Nürnberg auf dem RT 1542 über das Geleitrecht für die Juden siehe die protokollartigen Notizen aus den Nürnberger Ratsbüchern in RTA JR Bd. XIII, Nr. 13, S. 146f. sowie den Revers von Bgm. und Rat von Nürnberg für Georg von Pappenheim, 1542 Aug. 2, in RTA JR Bd. XIII, Nr. 15, S. 153f.
6
Werd und Gostenhof sind Nürnberger Vorstädte.
7
Es scheint sich um die Zusammenfassung eines mündlichen Vortrags des CA-Ausschusses vor den evangelischen Reichsständen zu handeln.
8
D.h. zwischen den Mitgliedern des Schmalkaldischen Bundes, zu denen Nürnberg nicht zählte.
9
Neunjähriger ksl. Bund (1535–1544), dem neben Kaiser und König weltliche und geistliche Fürsten sowie die Reichsstädte Nürnberg, Windsheim und Weißenburg in Bayern angehörten.
1
Auf dem Augsburger RT 1551 beschlossen die Reichsstädte im Städtetagsabschied von 17./18. Febr. 1551 (RTA JR Bd. XIX, Nr. 309, S. 1630f.), alle auf den vergangenen Reichstagen angefallenen Unterlagen zur Reichsstandschaft in einem zentralen Städtearchiv zu sammeln. Diese Aktenabschriften, Aktenauszüge und Aktenreferate bilden die sogenannte Städteregistratur und wurden in zwei Truhen – eine in Augsburg, die andere in Speyer – verwahrt. In vielen städtischen Archiven befinden sich Kopien der Städteregistratur. Siehe dazu: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 104f, S. 252f. Obwohl die nach Beendigung des RT zusammengestellten Akten der Städteregistratur kein Protokoll im engeren Sinn darstellen, werden die Aufzeichnungen zum Nürnberger RT bei den Protokollen abgedruckt, da sie einen Überblick über die aus städtischer Sicht wichtigsten Verhandlungsthemen enthalten und die Rolle der Städte im Rahmen des RT bzw. auf der gleichzeitig stattfindenden Städteversammlung verdeutlichen. Die in eckigen Klammern angegebenen Nummern verweisen auf die im Band abgedruckten Aktenstücke, auf welche die Städteregistratur Bezug nimmt. Der Wortlaut der Aktenstücke selbst wird in der Registratur nicht wiedergegeben.
2
Die meisten Akten der Alten Abteilung des Historischen Archivs der Stadt Köln waren bereits vor dem Einsturz des Archivgebäudes im März 2009 in Form von Sicherheitsfilmen dokumentiert, die in letzter Zeit nach und nach digitalisiert wurden. Im digitalen Historischen Archiv Köln (DHAK) werden die Digitalisate der Sicherungsverfilumngen online präsentiert. Darunter befinden sich auch Akten aus dem Bestand 50 (Köln und das Reich). Was die Überlieferung der Reichsstadt Köln zum RT 1543 betrifft – es handelt sich dabei um Bestand 50 (Köln und das Reich), A 92 – so ist Aktenverlust anzuzeigen, denn der betr. Faszikel war schon vor dem Einsturz des Archivgebäudes 2009 nicht auffindbar.
3
Die Städteregistratur ist in drei Themen mit je eigener Foliierung gegliedert: 1. Reichstag, 2. Akten zu Stand, Stimme und Session, 3. Städtetag.
4
Digitale Fassung online im Internet.
5
Der erste Teil der Städtregistratur mit der ASReichstag zu Nurnberg anno etc. 1543“ basiert auf der Textgrundlage A, da diese ausführlicher und aussagekräftiger als B und C ist.
6
Es handelt sich um die Rede des Mainzer Kanzlers vom 26. März 1543 im Reichsrat: Nr. 166.
7
Gemeint sind die altgläubigen Reichsstädte Worms, Speyer, Rottweil, Ravensburg und Hagenau samt den Städten der Landvogtei.
8
Die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Dr. Lukas Ulstett berichteten an Hans Welser und Mang Seitz, Bgmm. von Augsburg, am 13. Febr. 1543 über die Weigerung der Reichsstädte, sich in Verhandlungen über die Werbung der burgundischen Gesandten oder über die Rede Granvelles einzulassen: [...] Es ist auch uff obgenannten tag in aller frey- und reichsstett rhat einhelligklich beratschlagt und beschlossen worden, das sich kein gesanter derselbigen in einiche reichshandlung uff kgl. Mt. und der ksl. comissarien, auch des H. Granvela und der Kgn. Maria bescheene furtrag und begern inlassen soll, es sey uns dann zuvor uff unser gethan suplicieren des fridens und gleichen rechtens halb von kgl. Mt. und den ksl. comissarien ain antwurt gevallen. [...]. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.). Hans Welser und Mang Seitz, Bgmm. von Augsburg, antworteten darauf am 14. Febr. 1543: [...] Zum funften ist wol zu erachten, uß waß bewegnus die bäbstischen stende die stett Speyr und Rotenburg zu sich ziehen und zu irem beschluß bewegen wöllen. Und wa die erbern stett diese ding nach irer gelegenhait erwegen, wurden sie dest baß zusamenhalten und kaine parteyen unter ine einwurzlen lassen. Sollichs wollend auch gebuerlich bei den stetten anregen und zur ainikait helfen ursach geben. Und ob sich die erbern stett gegen den von Speyr und Rottenburg der erzaigten bestendigkeit halb freuntlich und erbietlich erzaigen, das konnt unsers erachtens anders nit dann gut sein. [...] In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Konz.).
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Ermordung des französischen Gesandten Antoine de Rincon und seines Begleiters Cesare Fregoso am 3. Juli 1541 auf der Reise nach Konstantinopel. Siehe dazu: A. Kohler, Karl V., S. 256–258.
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Der zweite und dritte Teil der Städteregistratur mit der AS „Standt, stymm und session“ sowie „Stettäge“ folgt der Textvorlage in B und C; A om.
a
–aB om. Im übertragenen Sinn ist die lateinische Passage des Satzes wie folgt zu verstehen: Nämlich, wenn über das zum Geben Gehörige (= Türkenhilfe) verhandelt wird, lassen die Städte zu, dass jenen (= den oberen Ständen) die Beschlussfassng überlassen wird und sie (= die Städte) deren Entscheidung folgen werden (wörtlich: in deren Fußstapfen treten werden).
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Dr. Ludwig Gremp aus Straßburg, Dr. Hieronymus zum Lamb aus Augsburg.
12
Auszug aus den verschiedenen Gutachten einzelner Reichsstädte zu Session und Stimme, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II, Nr. 960a (Druck). Siehe dazu auch den Abschied der Reichsstädte Nr. 417, Anm. 3.