Am selben Tag (2. März) stellten Kg. Ferdinand und die ksl. Kommissare die Duplik an die CA-Verwandten (Nr. 158) fertig und der König wandte sich am Folgetag an die Nürnberger Losunger um Unterstützung. Darüber berichteten die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Sebastian Seitz am 6. März 1543 an Bgmm. und Rat von Augsburg: [...] Darzu seindt
Hg. Moritz’ gesanten, auch der stat Nurmberg verordnete, so doch vor allweg in diser sachen bey uns gestanden, zu disem malen außbliben. So hat sampstags
[1543 März 3] abents die
kgl. Mt. die zwen losunger alhie, H. Cristoff Detzel und
H. Liennhart Duecher, beschickt und mit denselben vil von disen sachen eigner person geredt, was daran gelegen, und furnemblich den stetten. Das auch die
ksl. Mt. und ir
kgl. Mt. die stett hierinn allweg furnemblich und gnedigst bedacht, dann es sonsten etwan anderst zugangen. Were es noch gesinndt, soverr das man sich mit ainer sollichen pillichkeit befleissen wolt, die sachen also anschicken, das sollich ir
Mt. gnaden und gnedig bedencken stathaben mochten. Und das sie sich zu verderbung teutscher nation lenger nit setzen noch auf irem begern, das an ime selber unpillich und nit zu ir
Mt. macht stundt, verharren wollten. Anzeigt, was die antwurt sein wird, mit gnediger beger, davon Straspurg, Augspurg und Ulm auch bericht zu thuen. Das ist bescheen, und haben die gesandten der stat Straspurg und Ulm, auch wir uns bedanckt, und wann es nun darzu kommen wurd, das wir diß ingedenck sein wollen und vermog unserer habenden bevelch aller gepur und unverwißlich halten wollen. Nun will uns dennocht beduncken, das auch an diser sachen mercklich groß und viel gelegen sein will, dann wie euer
Ft. auß obgemelter antwurt
[Nr. 158] zu befinden, so refferiert sich ir
Mt. auf die vorgepflegen handlung zu Speyr
[1542] und alhie
[RT Nürnberg 1542], darinn der friden mit vorwissen aller ständt abgeredt. Dieselben zeit
[des Friedstands] seien noch nit allain nit verschinen, sonder auch noch vil jar darzu. Am andern, so seien hievor auf beiden tagen der reformation halber und gar von kheiner abschaffung
[des RKG] geredt. Und seye ir
Mt. nochmaln urbuttig, das daß cammergericht auf die vorigen abschid und handlungen die reformation furzunemen. Und damit alles verzugs verdachts wir entlich entledigt, so woll ir
kgl. Mt. alle prophansachen an beruertem cammergericht biß zu endung der angeregten reformation suspendiern, mit vorbehalt etc. So nun under dem wort „handlung“ auch die decleration
[ RTA JR Bd. XI, Nr. 949] darein gebracht, so mochte dennocht davon geredt werden, dann es ir
Mt. zu mermaln selbs redet und erholet, auf dise handlungen weren sie von der
ksl. Mt. abgefertigt und khondten weyter mangel bevelchs halben nit schreitten. Nun hat dennocht die decleration ir maß, deren sich die stendt hievor settigen lassen. So nun demselben nochmaln nachgesetzt oder ob es auch dahin gebracht wurdt, das doch die churfursten und krayß die iren zu ir gelegenheit abfordern und andere presentiern mochten und dieselben allain auf den regenspurgischen abschid
[1541] und die decleration beaidigen, sollten dennocht dardurch etwan vil personen an das cammergericht, die diser stendt religion nit zuwider und die andern desto minder nachteyl zufuegen mochten, gebracht
[werden]. Dann ob man ungehandelt aller sachen hie sollten abscheiden oder ir
Mt. mit den andern standen in der handlung furschreitten, so mochte dennocht die beschwardt darauß erfolgen, das in gemein reichssachen nichts beschlossen und diser vorsteenden nott des Turcken halben sovil minder versehung bescheen, das disen landen, so nach Osterreich die nachsten, hoch verderblich. Wir erkennen uns furwar vil zu gering, das wir diser sachen notturftigklich und auf all weg khunden nachgedencken, ob so mit grossem unstatten auf dem ersten vorhaben zu verharren oder von der reformation auf die vorgepflegen handlungen und maß der decleration zu reden sein wolt, weyl es je nit anderst gesein mag. Sobald wir auch versteen, was die sachssischen und hessischen hierinn gesinndt, das schreiben wir euer
Ft. mit erstem zu.
[...]. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.).