Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
A Weimar HStA, EGA, Reg. H Pag.421–434, Nr. 154/3, fol. 201r–218v (Kop. von mehreren Händen); AS fol. 201r: Handlung der einungsvorwandten stende ausschusses mit den beyerischen rethen Hg. Heinrichs und seiner söhne restitution halben etc., Nurmberg 1543. ÜS fol. 202r: Handlung der christlichen ainungsverwandten stende ausschus mit den beyerischen rethen wegen des lands zu Braunschweigk etc.
B Frankfurt ISG, Reichssachen II 965, fol. 146r–159r, fol. 164v–165r (Kop.).
C Straßburg AM, AA 511, fol. 15r–36r (Kop.); AS fol. 15r: Bayerische underhandlung in causa Brunsvicensi uff dem reichstagh zu Nurrenberg anno Domini 1543. AS fol. 15v: Payerische underhandlung etc. Hg. Heinrichen von Braunswig belangende, zu Nurnberg uff dem richstag anno 43. Praes. et lectum [Straßburg] samstags, den 17. Martij 1543.
D Stuttgart HStA, H 55, Bü. 78, unfol. (Kop.).
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Und haben die beierischen angetzeigt, das ire herrn sich in diese gutliche underhandlung eingelassen, furnemlich darumb, das sie gern wolten, das in diesen sorglichen leufften alle entporung und inlendische krig in deutscher nation abgestellt, dann ane das wurde der deutschen nation ein solche last aufwachsen, wie auch vor augen, desgleichen zuvor nihe geschehen, und entlich verderben und zerstorung derselben erfolgen3.
Und dieweil sie dan unsere gnedigsten und gnedigen herrn, die chur- und fursten zu Sachssen und Hessen, und ire mitverwanten mit freuntschaft, gnaden und allem gutem meinten, darumb weren sie auch sovil mer zu solcher handlung geneigt gewesen. Und wolten gebeten haben, ob sie bißweilen etwas als underhendler reden wurden, man wolte es nit in ungutem aufnehmen, dann man konnte in solchen sachen nicht alleweg reden, das den partheien allenthalben gefellig etc. Und wollten furschlege thun. Ob uns aber dieselben nit dinstlich sein bedunckte, so wolten sie gerne unser mitel anhorn, [
Das Hg. Heinrichen das landt widerumb zugestellt. Das aller widerwill forder solte ab sein. Das des alles gnugsame versicherung und schein [= schriftliches Dokument] solte gemacht werden. Und solten unsere gnedigste, gnedig herrn und verwante stende betrachten, das sie mit recht das land nicht wurden erhalten mugen. Das gleichwol wider den landfrieden und regenspurgischen abschied [1541] gehandelt. Das ksl. Mt. des sonder zweivel nit wurdt gefallen haben. Darumb solte man die sachen bedencken und dieselben nach pillicheit vertragen lassen.
Antwort [der Schmalkaldener]4: Die rhete hetten bevelh, der chur- und fursten Sachssen etc. und Hessen etc. bewilligung nach der guetlichen handlung Hg. Heinrichs kinder halben zu gewarten. [
Und wiewol sie sich auch nicht in disputation einlassen wolten, so weren doch die ursachen der braunschwigischen defension aus den schriften, so offentlich im druck ausgangen [RTA JR Bd. XIII, Nr. 134, Nr. 138], gnugsam an tag geben. Und do man fur unpartheiischen richtern solcher sachen halben antworten solte, wurde man des kein scheu tragen, wie aus gemeltem gedruckten aussschreiben auch zu vernemen. Aber, wie obgemelt, so wolten sie die mitel Hg. Heinrichs kinder halben anhoren etc.
Baierische rethe: Sie weren uff beide wege abgefertigt, des vattern und der kinder halben zu handeln, aber ire herrn nach fleissiger erwegung deß handels bedunckte der erste wege besser, nutzlicher und furtreglicher zu sein, dieweil durch denselbigen die sachen in grundt mochten vertragen werden. Dann wann man sich gleich mit den kindern vertruge, so mochte Hg. Heinrich hernacher nicht allain wider diese stende, sonder auch wider die kinder etwas furnehmen. Item, der vater mochte sich mit den kindern vertragen und ins land gelassen werden.
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Der proceß halben am chamergericht were er nicht zu verdencken, dieweil er seines landes entsetzt und die sachen unvertragen weren. Es konnten auch ire herrn solchs nicht woll wenden oder verkommen, aber mit dem vertrage horet es alles auf. Seiner practicken und ausschreiben halben hetten sie kein wissens, es were aber wolh zu gedencken, das er thette als einer, der sein hailh versuchte etc. In suma, solchs alles wurde durch den vertrag verkommen und abgeschnitten, darumb were besser, die sachen mit[dem] vater dan den kindern zu vertragen. Dan zu besorgen were, do sich unsere herrn und mitverwante mit den kindern vertragen, das Hg. Heinrich nichtsdestoweniger mit seinem rechten wurde verfharn wollen.
Ausschus der ainungsverwandten stende: Sie hetten abermals angehort, was die baierischen rethe der underhandlung [
Nun hetten sie vernohmen, das man allain der kinder halb die mitel zu solchem vertrag antzuhorn bevelh hette, doch das die nichtige processen am chamergericht, item Hg. Heinrichs thetlichen practicken abgeschafft und in ruhe gestelt etc. Darauf sie dann nochmals erbottig, dieselbige mittel von den baierischen rethen als underhendlern zu vernehmen, dann Hg. Heinrichs person halben ichtes zu handeln hetten sie keinen bevelh. Es konnten auch unser gnedigste und gnedig herrn, auch die verwanten stende nicht erachten, das es besser oder fruchtbarer, mit ime zu handlen dan der kinder halben, dann das ime weder zu trauen noch zu glauben stunde, er sagte zu oder verschriebe sich, gleich wie er wolt. Solchs hetten ire chur-. und fstl. Gnn. und ire mitverwanten hiezuvorn genugsam erfharn, und befunde sich auch solches aus den briefen, so zu Wolffenbutel funden worden.
Darum so konnth man sich Hg. Heinrichs person halben mitnichten einlassen, sonder allain von wegen der kinder, wie obgehort. Doch das es der proces und thetlichen practicken halben dahin gericht, wie obangetzeigt, dann wo solches nicht beschehen solt, so konnten sie selbst bedencken, [
Die baierische rethe: Sie wiederholen die oben vorgebrachten Argumente, die für eine Restitution Braunschweigs an den Herzog und nicht an seine Söhne sprechen, dann dardurch wurden die ursachen des widerwillens abgestellet, item alle proces abgeschnitten. So were auch schwer, das sich der vater dadurch solte schuldig geben etc. So sagt man auch vergeblich, als ob sich sein eltister sohn zum vater solt begeben haben, und mochten die sohne ane den vater das land nit wollen annemen. Darumb solte man des alten halben auf zimliche, leidliche wege handlungen gestaten.
So were auch der glaub bei Hg. Heinrichen wolh zu finden, dann seine landtschaft muste sich darfur verburgen. Etzliche fursten musten auch versicherung thun, dartzu dann ire herrn sich erbietten thetten. Und wann Hg. Heinrich den vertrag nicht hielte, das sie alsdann [
Und man solte bedencken, das der keiser schaffen mochte, dieweil es seiner Mt. aigenthumb belangte, Hg. Heinrichen das landt wider einzureumen. Item die kinder mochten ine ins land kommen lassen. In recht wurde man nichts erhalten. Item die versicherung konnte der kinder halben nit wolh so stattlich beschehen. So hette Hg. Heinrich auch nun wolh gebust und were von allem dem seinen vertrieben etc.
Und man solte bedencken, das nit alle stende dieser bundtnuß der Kf. zu Sachsen und Lgf. zu Hessen oder alle grosse commun weren. Und das in solchem handel, damit unrath und krieg im Reich ferner verhut, die privatfeindtschaft hindan zu stellen, mit bit, wir wolten solchs an dy andern gelangen und persuadirn etc.
Do man aber je des alten halben zu handeln sich nit einlassen, so wolten sie der kinder halben das mittel haben furgeschlagen, das inen das land widerumb zugestellt werden sollte. [
Ausschus: Warumb man sich Hg. Heinrichs halben zu handlung nit konnte einlassen, das wer zuvor angetzeigt und were ane noth, solchs hinder sich an die stende zu gelangen, vil weniger, daß man sie derhalben zu ichtes persuadirn einlassen mocht.
Was aber die versicherung anlangen thett, hetten sie auch vernohmen, das man derwegen kein vertrauen oder glauben zu Hg. Heinrichen stellen konnth, so ime das land widerumb eingereumbt. Aber wann er aus dem lande pleiben must, so hett man sich ane zweivel seinethalben destoweniger zu befharn und konte besser versichert werden, dann wann er das land inne hett.
Solte auch der kinder halben die handlung fruchtbarlich sein, so were wolh zu bedencken, das solchs ane gnugsame versicherung nit geschehen konnth, aber des haupthandels halben hetten sie zuvor vernohmen, daß man sich in disputation nicht einlassen wolt. Desgleichen, do man Hg. Heinrichs person halben aus statlichen, pillichen ursachen keiner handlung gewertig sein konnte, und dieweil sie dan der kinder halben das mitel furschlahen, [
Es ist aber darbei plieben, das die baierischen mittel und condition dieser stende notturft nach von inen vernehmen wolten etc. Und also abgescheiden, das man diese stende der ding berichten wolt etc.
Den 22. Februarij haben die stendea der gepflogenen handlung mit den beierischen rethen bericht entpfangen und bedacht, daß denselbigen widerumb solte antzuzeigen sein: Dieweil Hg. Heinrich diese stende mit dem recusirten und ungleichmessigen chamergericht fur und fur turbiern und beschwern thet und darneben villerlei thetliche practicken triebe, der man zum tailh in gewisse erfharung kommen, so hetten sie, die underhendler, zu bedencken, daß auch Hg. Heinrichs kinder halben sich in handlung einzulassen gantz schwer und unfruchtbar sein wolt, es were dann dieselb unruhe und gefhar zuvorn abgeschafft. Darumb so solten sie, die underhendeler, dahin handeln, das solche beide puncten des vermeinten procedirens am [
Und dann dieweil sie sich zu underhandlern angeboten und sie bedencken konnten, das den kindern gleich so wenig als dem vater ane gnugsame versicherung das land zutzustellen, item das ein trefflicher kriegscost uff solche defension gegangen, item das der von Goßlar und Braunschwig, von welcher wegen solche defension geschehen, beschwerung ab sein muste, sampt vil andern notwendigen puncten etc., so wolt man solche mittel von den underhendlern anhorn etc.
Solche meinung ist durch den verordenten ausschus den baierischen rethen angetzeigt, welche sich darauf vernehmen lassen, daß sie von iren herrn ein lange instruction5, die gradatim gestellt, dieser sachen halben bekommen. Darinnen wolten sie sich ersehen und sich alßdann ferner vernehmen lassen, mit bit, des vertzugs kein beschwerung zu haben etc.
Den 23. Februarij seindt der verordente ausschus mit den baierischen rethen widerumb zusammenkommen.
Und haben die beierische rhete anfengklich hinwiderumb erholt die ursachen, warumb [
Und haben volgends angetzeigt, sovil Hg. Heinrich procedirn am chamergericht belangen thet, das er darumb je nicht hoch zu verdencken, dan er thet das, das menschlich were. Er were verjagt und trachtet mit recht widerumb nach dem seinen. Desgleichen, das er mit briffen gern sein land wider erlangen wolt etc. Und mocht solchs alles bald eingestalt werden, wann man zu einem pillichen vertrag mit ime trachtet etc. Aber gleichwol solt man nit erfharn, das die Hgg. von Bairn in iren furstenthumben und landen einiche unpilliche practicken Hg. Heinrichen verstadten, dann ire fstl. Gnn. hetten darumb die gutliche handlung furgenomen, damit thettliche handlung verpliebe. Man wurde auch iren fstl. Gnn. das nit verargern, das sie ime ein suppen geben, dann ire fstl. Gnn. hetten diese ursachen dartzu. Er were ir fstl. Gnn. angeborner, naher freundt und blutsverwanter. [
Aber ad rem: Sie hetten gemelts Hg. Heinrichs halben mittel furgeschlagen, aus ursachen, das ire herrn solchen vertrag am besten, bestendigsten und allem fridlichen wesen zum dinstlichsten sein erachten. Und haben die vorigen antzeigungen der versicherung der kinder, des rechten und ander umbstende halben repetirt und erholt. Und das er nun wol gestrafft, mit bit, man wollt sich darauf in handlung Hg. Heinrichs person halben einlassen. Und ob man derwegen nit bevelh, das man sich uff ein ratification unserer gnedigsten und gnedigen herrn in ein capitulation der mittel mit Hg. Heinrichen begeben wolt etc. Und uff solchen falh wolten sie mit Hg. Heinrichen handeln, das er die proces sollt abstellen. Wann aber solchs nit sein konnt oder mocht, so wolten sie der sohn halben zur handlung tretten und volgende mittel furschlagen.
Mittelh: Das Hg. Heinrichs furstenthumb, wie er dasselbe verlassen, [
Das der stedt Goßlar und Braunschwig halben ein außtrag gemacht mit beider parth willen, wie dieselben irrungen und gebrechen erortert werden solten, mit bit, daß man die sachen furdern helfen wolt, dann was ire herrn, die Hgg. zu Bairn, auch sie, als die dienner, darinnen thun und furwenden konnten, damit die sachen uff pilliche, tregliche wege vertragen und hingelegt und also ruhe und fride erhalten werden mocht, daran wolten sie keinen vleis sparn.
Ausschus: Hirauf ist den baierischen angetzeigt, dieweil sie sich Hg. Heinrichs kinder halben etlicher mittel hetten vernehmen lassen, so wolt man der andern mitverwandten rethen und potschaften derselbigen berichten. Aber Hg. Heinrichs halben hetten sie bereit angehort, das man sich in gantz keine handlung konnth einlassen. So mochten auch die versicherung seiner person halben nymermer also gemacht werden, wann er das land [
Den 27. Februarij seint die baierischen rethe und der verordente ausschus der ainungsverwanten stende abermals beieinander gewesen, und hat der ausschus nach gehaltem rath und bedencken der andern den baierischen rethen volgende sumarie inhalts antzeige gethan:
Wiederholung der früher vorgebrachten Argumente: Ablehnung der Restitution Braunschweigs an Hg. Heinrich. Bedingungen für die Übergabe des Landes an seine Söhne: Abschaffung der Kammergerichtsprozesse und Versicherung gegen tätliche Angriffe des Herzogs.
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Derhalben so were vor allen dingen vonnoten, des ein wissens zu haben, ob in gemelten beiden fellen durch die underhendeler die abschaffung bei Hg. Heinrichen [
Und ob auch gemelte abschaffung und stilstandt der processen und thatlichen handlung erlangt, so hetten sie doch die nechst furgeschlagenen mittel so weitleufftig und unerheblich befunden, das sie bedencken gehabt, dieselbige an gemeine stende zu bringen, sonder allein etzlichen, so in der braunschwigischen handlung als ein grosser ausschus verordent, auch bericht gethan.
Dann erstlich, das sie furgeschlagen, das Hg. Heinrichs kindern das furstenthumb Braunschwig, wie Hg. Heinrich dasselb verlassen, widerumb frei zugestelt werden sollt etc., das solchs unmuglich ding were, dieweil es itzunder nit in dem stande were, wie man es gefunden.
Zum andern, so were es des silbergeschirres, cleinoter etc. geschutz, item aufkommen diß jhars, welchs uff 100 000 fl. angeschlagen und fur den krigscosten abtzurechen sein sollt, vill anders gelegen. Dan von silbergeschir, claider und cleinotern etc. were das merer teilh Hg. Heinrichs sohnen und dochtern durch hochgemelte unsere gnedigst und gnedig herrn zugestellt und ubergeben worden. So were es umb das einkommen dieses jhars also gewant, das man auch ein statliche suma geldes zubussen muste etc. [
Zum dritten konten sie wol erachten, nachdem sie der beider stet Goßlar und Braunschweig beschwerung halben das mittel eins gutlichen außtrags und rechtlicher erorterung vorgeschlagen, daß solches gemelten beiden stetten, derhalben diese defension geschehen, gantz beschwerlich sein wollte, sie von neuem in ein weitleuftig recht zu weisen etc. Daraus auch noch allerley irrungen, do die sachen zuvorn derhalben auch nit endtlich vertragen, entstheen mochten.
Uber das so were der versicherung auf solchen fhal des vertrags mit Hg. Heinrichen kindern gantz nicht gedacht. Nun konten sie aber wol erachten, das dieselb dißfalh nit weniger vonnothen, dann ob man sich mit dem alten in vertrag einliesse. Und das dieselbige nit allain der kinder, sonder auch des vattern und andern halben nothwendig, wie sie selbs woll zu bedencken, welches aber sie nit darumb wolten angeregt haben, das sie einige mittel vorschlagen wolten, wie sie auch deß nit bevelch hetten, sonder allain erinnerung halben fur ire person, domit man materiam cogitandi desto mher haben mocht, wiewoll sie keinen zweivel truegen, die underhendler werden diese ding woll bewogen haben und mit andern erheblichen mittel, inmassen oberurt, sich vernehmen lassen. Die wollt man auch alsdan gern an die andere stende dieser ainung gelangen und sich der noturft darauf horen lassen, auch, do es noth, unsere gnedigsten, gnedigen herren und obern derselbigen zu berichten und bescheidts daruber zu gewarthen. Wolten auch, soviel an inen, die sachen gern gefurdert und in kain weitleuftigkait getzogen sehen.
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Erstlich die proceß belangende, dieweil Hg. Heinrich allain rechtlich das seine suchte, so konte er nit wissen, wie es ime abgeschlagen oder gewert werden mocht, dann solches were menschlich, billich etc.
Zum andern, die thedtliche practicken belangen, do were ir bitt, man wolle sich hierinnen ercleren, alsdann wolten sie sich auch darauf vernhemen lassen. Dann deß sollt man gewiß sein, das seine herren, die Hgg. zu Baiern, ime nit verstatten, in iren furstenthumben und landen einiche thetliche practicken zu treiben. So solt er auch ausser landts zu Baiern nichts thetlichs vornhemen, dan seine herren hetten sich darumb der gutlichen underhandlung anghenomen, das die sachen furderlich mochten vertragen und beigelegt werden.
Was aber ire vorgeschlagene mittel belangte, kondten sie erstlich wol gedencken, das die sachen des landts zu Braunschweig in dem stande nit weren, wie Hg. Heinrich dasselb verlassen. Es were aber solches von inen dahin gemeint, daß Hg. Heinrichs sonen daß furstenthumb mit allen seinen zugehorungen, schlossen, steten, flecken, landen und leutten etc. also sollt zugestellt werden, [
Des kriegscostens halben hetten sie einen ungeferlichen furschlag gethan, dann sie wüsten nit, wie hoch inen diese stende achteten, und darumb so solt man sich desselben vornehmen lassen, was man meint, daß man fur den kriegscosten haben wolt, das pillich were etc. So wolten sie sich auch darnach darauf vernehmen lassen.
b–Notum: Goßlar und Braunschweig halben hat er damals nit gedacht–b.
Der versicherung halben were ir bit, man wollte inen antzeigen, wie man dieselbe begert, dann wann man mit dem alten sich in vertrag einliesse, so weren die weg zu finden, das ers halten must, aber mit den kindern het es ein ander gelegenheit, dann sie weren noch jung, undt wann sie zu irem volkommenem alter kemen, so mochte inen der handel des vattern halben desto mehr zu hertzen geen. [
Ausschus: [unfol.] Auf diese antwort hat der ausschus die obgemelte antzaigung, so den bairischen rethen beschehen, widerumb repetirt und erholt und darauf beruhet, das sich die bairischen, als die selbs angetzaigt, das sie mit ainer langen instruction dieses handels halben abgefertiget und diesen handel nach aller nodturft und die mittel wurden beratschlagt und bewogen haben, nochmals wollten vernhemen lassen. Dann warumb sich der ausschus, ehe und zuvor die abschaffung und stillstandt der baider artickel der nichtigen proces am chammergericht und thetlichen practicken erledigt, nit konten einlassen, zudeme das die vorgeschlagene mittel gantz weidleuftig und unerheblich, das were zuvor angetzaigt. Haben sich auch erboten, die sachen, sovil an inen, vorsetzlich nit zu vertziehen noch uftzuhalten etc.
[unfol.] Bairisch ret haben gesagt, sie wolten sich in irer instruction ferner ersehen und sich alsdan des volgenden tags weiter vernhemen lassen.
Prima Marcij: Seind die bairische rethe und der verordente ausschus widerumb zusamenkommen und haben die bairische des fordern tags genhomenen abschid nach sich ferner horen lassen uff volgende meynung7:
Erstlich, das es ane nod were zu ertzelen, aus was gutem hertzen sich ire herrn, di Hgg. zu Baiern, [
Und sovil die proces am chamergericht belangen thet, wusten sie nit aigentlich, wie es itzt darumb stunde. Do aber die sache vertragen, so wurden dieselben gentzlich abgestelt. So wusten sie auch nit, was thetlicher handlung und practicken sich Hg. Heinrich understunde. Des solt mhan aber gewis sein, dieweil er, Hg. Heinrich, [
Und wolten kurtzlich zur sachen gehen und zwo maximas setzen:
Erstlich, das sie besorgen, Hg. Heinrich werde sich kainswegs bereden lassen, des furstenthumbs Braunschweig zu vortzeihen [= verzichten].[
Hg. Heinrichs person halben, wie sich derselb gehalten, wolten sie nit disputirn, inen weder besser noch erger machen, weren auch dißfalls nichts affectionirt. Aber sie bedechten, do unser gnedigst, gnedig hern [
Do mhan aber allain der kinder halben handlen wolt, wolten sie volgenden weg entlich haben vorgeschlahen, nemblich [
Solche zwai mittel wolten sie fur das letzt vorgeschlagen haben, dan mheres wusten sie nicht zu erhalten. [
Ausschus: Man hett der baierischen rethe antzeig und die jetzt vorgeschlagene mittel, welche auch summarie widerholt und repetirt worden, vernhomen. Und zweivelten nicht, die Hgg. zu Baiern hetten sich aus pflichten, genedigem, gutem gemuet in diese underhandlung eingelassen. Sie, auch die underhendler, hetten nun mhermals verstanden, welcher gestalt unsere gnedigsten, gnedigen herrn und obern derhalben bevelch gegeben, dan wir wisten, daß ire chur- und fstl. Gnn. und sie auch nichts hohers begirig, dann das fried und ruhe im Reich erhalten und desselben wolfarth gefurdert wurde, und daß ire chur- und fstl. Gnn. und sie Hg. Heinrichs von Braunschweig kinder halben uff erliche und billiche weg zu handlen lassen nit ungeneigt. Was aber des alten person halben fur bedencken weren, solchs hetten sie zum thail auch vorstanden.
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Als haben die bairischen rethe gebeten, solches desto furderlicher zu geschehen, auf das sie wissen mochten, ob hoffnung auf diese mittel zu haben, mit bit, man wolt ire hern in deme entschuldigt haben, dan sie als underhendler nit mher thun konten, dann bei den partheien zu erheben sein wolt. Und sein also darauf voneinander geschiden8.
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Daruff dan auch Sachssen und Hessen ire rethe und verordenten mit genugsamem [
Dieweil sie aber durch die verordenten zu dieser gutlichen handlung seiderher vermarckt, das sich ire furschlege geendert und uff Hg. Heinrichs person entlich, ungeachtet vorergangner handlung und eingereumpter guett, aus ir, der underhendler, erzelten ursachen gericht werden will, so wissen dise stend inen, den baierischen rethen und verordenten, nit zu vorhalten, dieweil man davon, wie man sich dan desselben in der handlung viel maln [