Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Verzögerte und aufwendige Einbringung der Gelder beim Gemeinen Pfennig. Geringer Ertrag des Gemeinen Pfennigs von 1542 und 1551. Ungerechte Steuerform mit Benachteiligung des gemeinen Mannes sowie wohlhabender und gehorsamer Reichsstände. Verlässlichkeit der Matrikelsteuer. Problematische Offenlegung der Vermögensverhältnisse beim Gemeinen Pfennig. Ablehnung einer direkten Besteuerung der Untertanen durch das Reich.

Das Gutachten ist nicht datiert. Es entstand im Herbst/Winter 1556.
HStA München, KÄA 3177, fol. 98–106’ (Kop. Überschr. Hd. Hundt: Ursachen, warumb der gemain pfennig zur turcken hilffen unersprieslich, auch nit zubewilligen. Durch mich, doctor Hundt, gestelt zu Regenspurg anno 1556.) = Textvorlage. Vgl. Mayer, Hundt, 63; Heil, Reichspolitik, 152 f.

/99/ Warumb die von kgl. Mt. begert turckhenhillff, so verhoffenlich durch die stenndt begerter gestallt unnd an gellt bewilligt werdt, nit durch den weg aines gemainen pfennigs, sonnder durch die stennde selbß gelaist werden, das sy macht haben, dieselben unnd nit mer von iren geistlichen unnd weltlichen unnderthanen, die sy von alter zu belegen, wider einzebringen, deßen seindt haubtsachlich zwo ursachen: Erstlich das weder kgl. Mt. noch dem Heiligen Reich wider den turckhen mit dem gemainen pfening gehollffen. Furs annder, das der gemain pfening dem Heiligen Reich unnd desselben stennden, sonnderlich den chur- und furstlichen heusern, in mererlai wege beschwerlich, untreglich und one sonndere hohe bewegnussen nit mer zubewilligen.
Zu ausfuerung des ersten ist offenbar unnd in baiden Reichs abschiden /99’/ de anno 42 unnd 51 lautter zefinden, mit was langem proceß (ettlicher zusamenkhunfften der khraiß verordnung, der ober- und undter einnemer und anndern) der gemain pfening einzebringen1, wie auch die baide mal derselb so beschwerlich, so langsam eingebracht, zum tail ettlich jar darnach, zum tail noch auf dise stundt nit2, darumben sich vil stenndt mit irer Mt. ad partem vertragen; was sich auch darüber vil disputationes und irrungen sonnderlich zwischen gaistlichen unnd weltlichen zugetragen, welche zum tail an das khaiserlich camergericht gewachsen unnd noch daselbs anhenngig etc., allso das nit zuverhoffen, irer kgl. Mt. die hillff diser gestallt in aim jar geleist werden mecht. So werden die stenndt auch nit gern furleihen, /100/ dann zu dem ettliche des vermögens nit, sonnderlich auf solche verzigige [!], ungewiße wider einpringung. So haben ettlich ires uber den gemainen pfening dargestreckhten, namhafften gellts biß auf dise stundt empören3, ettlich gar verliern müessen. Dergleichen verzugs unnd ungewißhait man sich bei annderer gemainer unnd gebreüchiger belegung der unnderthanen nit zubefahrn. Dann die stendt mit iren lanndschafften und unnderthanen gewenckhlich [!] sonndere gebreüch, vertreg unnd alts herkhomen, deren lanndschafften auch ettlich zu zeiten mit zimblichen vorraten unnd in annder wege allso versehen, das dise anlagen bei inen alsbald wider zuebekhomen.

Fürs annder: Das irer Mt. noch auch dem Heiligen Reich der /100’/ gemain pfening nit erschieslich noch furtreglich sein werd, ist aus baiden vorigen belegungen wol abzenemen. Dann man wais, wievil derselb anno 42 – bei weitem sovil nit, alls man sich verhofft – ertragen4: Bey vilen stennden so wenig, das sy ir bewilligte hillff khaum zwen oder zum maisten drey monat erhallten, sonnder vasst alle stend zuepüeßen muessen. Daraus dann alle zerrittlichait unnd entlich der schedlich abzug in Hungern ervolgt5. So ist gewiß, das hernach anno 51 noch weniger in gemainen pfening gefallen6, aus ursachen, menigclich gesehen, wie der vorig so übl ersprossen unnd angelegt worden. Welche ursach jetz, nach dem zum annder mal eingebrachten gemainen pfening, noch grösser dann hievor. Deß mer, das zubesorgen, die gewißen, dar- /101/ aus der gemain pfennig fundiert, seither nit ennger, sonnder nur weiter worden. Zudem wol zubedenckhen, was sider des 42. unnd dann hernach des 51. jars bisher für beschwerlicher, verderblicher innerlicher khrieg, durchzüg, brandtschatzung unnd dergleichen uber die teutsche nation vast an allen ortten geganngen, dardurch die stenndt und stet, auch die armen unnderthanen auf dem lanndt allenthalb also ersaigert, das man sich des halben tails des, so anno 42 gefallen, nit wol zugetrösten, und doch auch dasselb auf khain gewisse unnd zu abwenndung vorsteender türckhen not gelegnen zeit. Dann vom bayrischen khraiß zu exemplifizirn, hat der itzermellt gemain pfening ertragen 100 000, 8800 und ettlich gulden; anno 51 bei denen /101’/ stennden, so den eingebracht, bei weitem das vorig nit erraicht. Dabei abzenemen, was er jetz ertragen wurd, ob der gleich dupliert oder zway jar nach einannder angelegt wurd.

Entgegen aber befindt sich, das die begert und von den stennden verhoffennlich bewilligt hillff an gellt auf den anndern wege in disem beyrischen khraiß bei den gewissen unnd richtigen stennden biß in die 100 000 fl. treffen, welche irer Mt. auf die bestimbt unnd bewilligt zeit on abganng erlegt. Dergleichen bei anndern khraißen auch beschehen unnd erhalten werden mög.

Was dann für merckhlichen uncostens anno 42 uber einbringung des gemainen pfenings geganngen, item /102/ was unrichtigkhait im Heiligen Reich von wegen der ungleichen, underwertigen pösen müntz, daraus ein merckhlicher abganng unnd ungleichheit zugewartten, das hett menigclich zubedenckhen. Und da man vermaint, dardurch ain gleiche purde, ain durchgeende, gleichmessige hillff im Heiligen Reich anzerichten und dardurch des armen gemainen mans zuverschonen: Ist nit wenig zu besorgen, er werd diser gestallt mer beschwerdt unnd also mehr ungleichheit gebraucht. Dann sonst ursach, der arm, ainfelltig paurs- oder handtwerckhs man bedenckht ettwa sein gewißen mer dann die reichen und vermöglichen und legt also seiner armuet mer auf dann der reich. So waiß man, wie es im Reich allenthalben geschaffen, das man, wie laider zubesorgen, zum thail auf viler /102’/ gewißen, zum thail auf viler stendt camer unnd einkhomen wenig zepauen. Unnd khombt doch letstlich wider auf den armen, wiewol dieselben nun mehr gelernet, alle ire pfenwerdt allso hoch hinzebringen, das zeglauben, menigclich im Heiligen Reich, hochs unnd niders standts, an solchen anlagen und steurn bezallen und contribuirn mueß, wiewol es die mainung nit, das ain jeder standt seine underthanen diser hillff halb belegen mueß, sonnder wer da wil, mag ir verschonen oder doch allso leidenlich unnd gleichmessig hallten, damit der reich den armen ubertragen mög.

Es ist auch dise beschwerliche ungleichhait hievor anno 42 erfolgt, dz die vermöglichere oder gewissenhafftere stenndt, derselben lanndschafften unnd /103/ unnderthanen, die anndern ubertragen unnd allso einer des andern gebürende hillff von den seinen alls aus gemainer craiß truhen undterhallten müessen, dz sich ain standt im craiß auf den anndern verlassen, und letstlich dahin khomen, dz der eingeworffen gemain pfening weder dem ainem noch dem anndern thail zu erhalltung seiner bewilligten hillf erkhleckhen, vil weniger ettwas fruchtbars damit ausgericht werden mögen. Wie beschwerlich es nun sein will, das der wolhausendt oder gehorsam des anndern ungehorsam oder verschwendnus und ersaigerung entgellten, sein purde soll tragen, ist leichtlich zuermessen. Das aber von den freyen ritterschafften, thumbstifften, see- unnd ansee steten, auch anndern exempten bedacht wirdt: Ist nit zuverhoffen, das dieselben den gemainen pfening weiter bewilligen werden. Unnd stet zu irer kgl. Mt., mit inen sambt unnd sonnder stattliche handlung pflegen zelassen, damit /103’/ sy sonnst in disen gemainen obligen unnd not auch gleichmessige purden tragen unnd ir cristliche hillff neben den stennden des Heiligen Reichs guetwillig laisten wellen; der hoffnung, werden sich wider den gemainen feindt gehorsamblich, mitleidenlich und cristlich erzaigen unnd halten, wie hievor auch mermals beschehen. Dergleichen auch ir kgl. Mt. mit allen deren khunigreichen unnd erblannden treulich zusetzen, damit solche des Heiligen Reichs hillff dester paß ergebe, die stendt auch zur beharrlichen hillf deste mehr willens und lust haben.

Die reichen burger, khauf- unnd handtirns leuth werden under der reichstet, auch annderer der stendt zugehörigen stet anlagen begriffen. Unnd ob die gleich /104/ wol daselb iren vermögen nach ettwas gering belegt, ist doch zubesorgen, das ain solche gleichmessige anlag durch den gemainen pfening, dieweil der auf die gewissen gestellt, nit zuerlanngen, sonnder in beratschlagung der beharrlichen hillff mag von solchen mitln geredt werden, dardurch auf ettliche gewerb, wahren und den ubermessigen wuecher ettwas namhaffts geschlagen wurd.

Zum anndern und haubtsachlich, so ist diser weg des gemainen pfenings, dardurch auch des Heiligen Reichs in gemain, item aller khraiß, stendt unnd landschafften vermögen unnd unvermögen offenbar gemacht, im Heiligen Reich ungebreuchig, [auch] allso nit herkhomen, den romischen khaisern oder khunigen zu dem Rom zug oder in anndern des Heiligen Reichs furfallennden nöten zehelffen, /104’/ sonnder allain durch die anschleg. Welche auch vilen stennden, damit sy dester weniger beschwerdt, geringert worden. Darumb will den stennden, sonnderlich den chur- und fursten, hoch bedenckhlich sein, den gemainen pfening, zu dem derselb, wie oben gemellt, unerheblich unnd unaustreglich, in brauch khomen und auf ire camern solche beschwerung wider allt herkhomen und freihaiten erwachsen zelassen, dieweil sy hievor, wie menigclich bewisst, in so grossen last, darzu bei itziger, lanng hergewerter inlenndischer sorgclicher unrueh und sonnsten in mererlai weg in solchen vilfeltigen, ubermessigen ausgaben und uncosten steckhen, das sy sich irem chur- und fürsten standt unnd ambt nach, dergleichen auch anndere Reichs stenndt sich /105/ selbß beschwerlich erhallten khunden. Darzu inen irer unnderthanen getreue, guetwillige hillf laistung durch solche extraordinari weg mit der zeit, je lennger, je mehr, abgeschniten, die underthanen mit dem gemainen pfening, do sy annderer stendt unnd unnderthanen purden tragen muesten, gantz unwillig und unrueig gemacht. Wie dann gewislich zubesorgen, ettlicher chur- und fursten, ansehliche, stattliche, darein nit bewilligen noch den gemainen pfening erlegen wurden.

Uber dz wol zubedenckhen, was fur ansehlicher stet, stendt und lanndt erst khurtz verschiner jar vom Reich khomen, alls die stifft Metz, Thul, Verdun sambt denselben steten, darzue, wie zubesorgen, dz gantz hertzogthumb Lottringen. Unnd ist /105’/ one allen zweifl, das der burgundisch khraiß in den gemainen pfennig gar mit nichten willigen werdt, welcher doch sonnsten sein gebuerenden anschlag. So hat es mit allen österreichischen lannden auch sein gestallt. Darumb es am pessten, am sicheristen unnd austreglichisten, bei den gemainen des Heiligen Reichs ordinari anschlegen, damit die unnderthanen am wenigisten beschwerdt, zebleiben, da ain jeder sein angebür zuerlegen unnd die ungehorsamen darzu gehallten werden mögen. Doch dz zu befürderung diser notwenndigen hillff die chur- unnd fursten, wie hievor anno 44 zu Speyr auch beschehen, bewilligten, damit die stendt, so durch sy ausgezogen, dißmals in dise hillff auch gezogen unnd für sich selbs belegt wurden7.

/106/ Im fall aber durch die stendt auf ainen gemainen pfening geganngen und beschlossen, das muest doch von wegen erhaltung der gleichait also beschehen, dz ain jeder standt denselben von seinen unnderthanen einzebringen, zu seinen hannden zenemen und davon sein gebürende bewilligte hillff zuerhallten, allso das er den abganng an der anndern stendt entgellt aus seiner camer selbß zubezallen, aber das ubrig zu anndern khunfftigen obligen, sonnderlich zu khunfftiger beharrlicher hillff wider den türckhen seins tails darzestreckhen unnd aufzewennden hett; ungezweiflt, die underthanen wurden auch dester williger, wann sy wessten, dz solche ir einlag irer oberkait und inen furnemlich zu /106’/ guetem kheme, das sy sich der ungleichheit nit zubesorgen noch annderer purde zubeladen hetten. So wirdt ain jede oberkhait den gemainen pfening bey seinen unnderthanen auch dermassen anzelegen wissen, damit sovil muglich gleichhait erhallten, die armen vor dem reichen unnd allso niemandts unbillich beschwerdt wurde.

Wie dann die unnderthanen unnd der gemain man bei disen inn- und auslenndischen beschwerlichen leüffen unnd zeiten in disem werckh hoch zu bedenckhen, damit inen wider die gebür nit zu vil auferlegt, zu unrueh unnd abfall ursach gegeben werde, welchs Gott lanng verhüete.

Anmerkungen

1
 Einzugsverfahren des Gemeinen Pfennigs im RAb Speyer 1542, §§ 76–102, mit einem System von Einnehmern, Untereinnehmern, übergeordneten Kreiseinnehmern und deren Kooperation: Schweinzer-Burian, RTA JR XII, Nr. 285 S. 1187–1194. Beschluss des Gemeinen Pfennigs 1542 zur Finanzierung eines Reichsheers gegen die Türken, geplant für 8000 Reiter und 40 000 Fußknechte auf 1 Jahr mit veranschlagten Kosten von 3,6 Mio. fl.: Ebd., Nr. 61, hier S. 487 f.; Nr. 62, hier S. 494–498; Nr. 66, hier S. 515–520; Nr. 87 S. 613–618; RAb, §§ 51–75: Nr. 285 S. 1182–1187. Vgl. Blaich, Bedeutung, 90 f.; Rauscher, Ständen, 83 f.; Lanzinner, Friedenssicherung, 484–490 (Lit.; auch Erlegung und Problematik als Steuerform im Zusammenhang mit dem Gemeinen Pfennig von 1544). Beschluss des Gemeinen Pfennigs 1544 (Speyer) für einen Offensivkrieg gegen die Türken mit 30 000 Fußknechten und zumindest 10 000 Reitern. Genaue Festlegung der Verwendung beim nächsten RT. Erlegung und Verwahrung anders als 1542 nicht in Kreiskassen, sondern bei den Ständen gemäß RAb 1544, §§ 26–69:  Eltz, RTA JR XV, Nr. 565 S. 2253–2266. Akten und zahlreiche Gutachten zum Gemeinen Pfennig: Ebd., Nrr. 174–193 S. 1226–1318; zum Beschluss bes. Nrr. 190 f. S. 1305–1312. Zum Widerstand der Kff. und Ff. gegen die Steuerform (1544): Schulze, Reich, 183–185. Analyse der kfl. Gutachten pro und contra: Eltz, Gutachten, bes. 277–296. Beim RT 1551 (vgl. Anm. 2) wurde kein neuer Gemeiner Pfennig beschlossen, sondern es wurden Folgemaßnahmen für die Einziehung der Steuer von 1544 verabschiedet ( Lanzinner, Projekte, 370 f., mit Forschungsüberblick).
2
 Termin für die Ablieferung des Gemeinen Pfennigs 1542 war gemäß RAb, § 119 ( Schweinzer-Burian, RTA JR XII, Nr. 285 S. 1198) der 13. 7. 1542. Bis dahin musste die Steuer von je 6 Kreiseinnehmern eingesammelt und in der Kreiskasse hinterlegt sein. Daraus erhielten die Stände ihre bis Juli aufgewendeten Kosten zurück ( Lanzinner, Friedenssicherung, 486 f.). Zu den Problemen und Versäumnissen beim Einzug bis dahin vgl. die Verhandlungen des folgenden Nürnberger RT im Sommer 1542: Schweinzer-Burian, RTA JR XIII, 67–69, 85 f. (Einleitung); Verhandlungen des Kgs. mit den Kreisen wegen der Erlegung und Lieferung ins Feldlager, dabei auch Auflistungen der geleisteten und ausständigen Beiträge: Nrr. 100–106 S. 590–616; Maßnahmen im RAb zur Behebung der Mängel und Neubewilligung des Gemeinen Pfennigs (RAb, §§ 7, 13–15, 25–30): Nr. 198 S. 887–889, 892–894. Zur unterbliebenen oder verzögerten Erlegung in den Reichskreisen vgl. auch Lanzinner, Friedenssicherung, 486. Beim Einzug des Gemeinen Pfennigs von 1544 ergaben sich trotz wiederholter Abhilfemaßnahmen auf den RTT 1545, 1547/48 und 1550/51 noch größere Probleme als 1542, u.a. verursacht durch den Schmalkaldischen Krieg. Da trotz entsprechender Vorgaben im RAb 1548 (§ 103: Machoczek, RTA JR XVIII, Nr. 372b S. 2684) Einzahlungen ausblieben, griff der RT 1550/51 wegen der zunehmenden Kriegsgefahr mit dem Osmanischen Reich den Gemeinen Pfennig von 1544 neu auf und legte als Abgabetermine für je eine Hälfte den 1. 8. 1551 sowie den 1. 8. 1552 fest; im Fall eines türkischen Hauptangriffs war die gesamte Summe 1551 fällig (RAb 1551, §§ 102–104: Eltz, RTA JR XIX, Nr. 305 S. 1604 f.). Am 4. 8. 1552 folgte ein Generalmandat Ks. Karls V., das die zügige Erlegung anmahnte ( Neue Sammlung II, 639–641). Erst im Anschluss daran gingen größere Summen ein. Vgl.  Rauscher, Ständen, 86–89; Lanzinner, Friedenssicherung, 487 f. (mit Beispielen für die verzögerte Erlegung bis 1553).
3
 = ‚entbehren‘.
4
 Die Steuersumme wurde beim RT 1542 zu hoch beurteilt, der faktische Ertrag war wesentlich niedriger. Der bayerische Hof schätzte den Gesamtertrag statt der veranschlagten 3,6 Mio. fl. auf ca. 700 000 fl. Vgl. Lanzinner, Friedenssicherung, 487; zum geringen Ertrag auch Rauscher, Ständen, 85 f. Zur Diskrepanz zwischen Erwartung und Ertrag: Schmid, Reichssteuern, 168, 179.
5
 Bezugnahme auf den Türkenfeldzug 1542, der mit dem Gemeinen Pfennig des Speyerer RT 1542 finanziert werden sollte (zum Feldzug unter der Führung Kf. Joachims von Brandenburg vgl. Anm.4 bei Nr. 44 und Anm.13 bei Nr. 59). Zum Abbruch des Feldzugs Anfang Oktober 1542 nach der vergeblichen Belagerung von Pest vgl. neben Traut, Kurfürst, 112–120, auch Schweinzer-Burian, RTA JR XIII, 80 f. (Einleitung) sowie den Bericht Kf. Joachims aus Ungarn vom 9. 10. 1542 an eine reichsständische Kommission (ebd., Nr. 85 S. 546 f.).
6
 Angaben zum konkreten Ertrag ab 1552 am Beispiel einzelner Stände bei Lanzinner, Friedenssicherung, 488 f. Eine Schätzung des Gesamtertrags sei nicht möglich (ebd., 489). Rauscher, Ständen, 89–91, geht anhand konkreter Angaben zu den Einnahmen durch das Hofzahlamt von einer Mindestsumme von ca. 400 000 fl. aus.
7
  RAb Speyer 1544, § 7 ( Eltz, RTA JR XV, Nr. 565 S. 2249).