Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb
Konzept der Stadt Regensburg für eine geteilte Resolution des SR zur Aufnahme der Verhandlungen beim 1. HA (Religionsvergleich) trotz der noch ausstehenden Erklärung des Kgs. zur Freistellung. Korrekturen anderer Städte.
Geteilte Resolution von Regensburg formuliert auf der Grundlage der Beratung im SR am 29. 10. 15561. Kopiert am 2. 11. Korrigiert von Nürnberg, Augsburg und Ulm am 2. 11. (Korrekturen: Anm. b sowie 4, 5). In dieser Form abgelehnt und Straßburg zur neuerlichen Korrektur übergeben am 3. 11. Mit diesen Korrekturen (Anm. a) verlesen am 10. 11. Wiederholt vertagt am 10. 11., 18. 11. und 19. 11.2 Vor KR und FR nicht referiert. Zu vgl. ist die dort vorgetragene, einheitliche Resolution [Nr. 450], welche die geteilte Stellungnahme ersetzte.
StA Nürnberg, NRTA 28, unfol. (Kop. Dorsv.: Der erbarn stet gesandten bedenncken uff kgl. Mt. resolution, der begerten freistellung halben.) = Textvorlage. StadtA Augsburg, RTA 15, unfol. (Kop. Überschr.: Copia der erbarn frey- unnd Reichs stett gesandten getzwaitte bedenncken uber der röm. kgl. Mt. resolution, der berathschlagung unnd der freystellung halber etc. Abgeschrieben denn 2. Novembris anno 56 in Regenspurg etc. F. Aufschr.: Dises concept ist erstlich durch den regenspurgischen gesandten gestelt worden. Dieweil aber Augspurg, Nurnberg und Ulm in abhorung desselbigen mangel unnd feel befunden, haben sie dasselb corrigirt, wie hieunnden verzaichnet unnd unnderstrichen worden.) = B. HAB Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 57 Aug. Fol., fol. 407–408’ (Kop. Dorsv.: Dises concept ist erstlichen durch die straßburgischen und regensburgischen gesandten verfast worden, aber hernach durch Augspurg, Nurmberg und Ulm corrigiert worden, wie hierinnen understrichen und verzaichnet ist. B.) = C.
Die Reichsstädte haben die Erklärung des Kgs. zum Streit um die Freistellungsforderung und zur Fortführung der Hauptverhandlungen sowie die Resolution der kgl. Kommissare3 beraten, sich aber gleichwol kainer ainhelligen meynung vergleichen mogen auß ursachen, das ir etliche disen unfursehenen furgefallnen stritt an ire heren unnd obern, sich bey denselben merers bescheids unnd bevelchs zuerholen, haben gelanngen lassen, der inen aber biß daher nitt zukommen. Derwegen synnd hierinn zweierlei bedencken furgefallen.
Dann ettliche der meynung gewesen, dz sie sich crafft habennden general bevelchs von der augspurgischen confession verwanndten stenden nitt abtzesonndern wussten; und soverr der dreier weltlichen churfursten gesanndte rethe sambt ettlichen deß furstenrats auff irer vorigen meynung beharren unnd die begerte freistellung nitt fallen lassen oder biß auff der kgl. Mt. ankunfft (welches gleichwol inen nitt so gar zuwider, dieweil es umb ein geringe zeit zethun) einstellen unnd in den ubrigen puncten mit beratschlagung fortfaren wolten, dz inen solche meynung auch nitt enntgegen were.
a–Die anndern aber thun sich mit der röm. kgl. Mt. ytztgegebnen resolution b–[unnd also mit der geistlichen churfursten unnd dem mererm deß furstenrats hievor angetzeigtem bedencken]–b , 4 vergleichen unnd mogen leiden, dz der strit von wegen der freistellung unnd deß vorbehalts biß auff der kgl. Mt., c–auch derd chur- und fursten–c 5 ankunfft eingestellt und inn den anndern articuln vermög der kgl. resolution mit beratschlagung furgeschritten werde.–a
Solche underschiedliche meynungen, so in effectu nitt so gar weit voneinander, haben der erbarn frei- unnd Reichs stet gesanndte (deren gleichwol noch zur zeit ein kleine antzal verhannden) dannoch mitler weil unnd biß zu merer ankunfft der anndern, deren man teglich gewerttig, den kfl. und f. rethen fur ir ringfugig bedenncken in namen irer heren und obern unangetzeigt nitt lassen sollen.