Nr.42a Aufzeichnung des kursächsischen Rates Eberhard von der Thann1 über die bei seiner Ankunft in Nürnberg anwesenden Reichsstände – Nürnberg, 1542 Dez. 17

Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Weimar HStA, EGA, Reg. E 150, fol. 72rv2; ÜS: Vortzeichnus dere stende, so jetzt a die 17. Decembris zu Nurnbergk seindt ankhummen und voriert [= furiert, Quartier genommen] haben.

Röm. ksl. Mt. radt Dr. Nabes [!] ist alhie, und eine gemeine sage von den kaufleuthen, auch anhero auß Italia geschrieben, ksl. Mt. soll zu Genua sein ankhummen3 und im furhaben, diesen reichstagk personlich zu besuechen.

Mhan hat sich auch Kg. Ferdinandi sampt derselbigen gemhael am verschiennen Mittwochen [1542 Dez. 13] zum Neuenmarckt vorsehen, dorauf alle sachen zugericht und alhie auf 500 pferdt und bede ire Mtt. vorieret.

Kgn. Maria, gubernantin in Brabandt, hat alhie ire geschickten, H. Wyrich Frh. zu Crichingen und zu Pittingen und Dr. Viglius Zwickens, und auf ire eigenne person herberge vorieren lassen.

Des Hg. von Lottringen [= Bf. und Kard. Johann von Lothringen] geschickter ist alhie H. Philipß Jacob von Helmstadt, ritter.

Des Kf. von Sachssen geschickter Ebberhart von der Thann etc.

Des Lgf. von Hessen geschickten seindt heut dato alhie ankhummen, nemlich Rudolf Schenck zu Schweinßburgk, landvoigt etc., Dr. Johan Walter und Dr. Thiloman etc.

Von andern chur- und fursten haben noch bißhero niemandt fur derselben person herberge bestellen lassen dan Pfgf. Friderich, Hg. Otto Heinerich, die Bff. Bambergk und Eychstedt4.

Anmerkungen

Eberhard von der Thann bezog gemeinsam mit den anderen kursächsischen Räten bereits Mitte Dez. 1542 in Nürnberg Quartier im Haus „Zum Coburger“. Siehe: H. Körner, Eberhard von der Tann 1495–1574, in: Fränkische Lebensbilder Bd. 10 (1982), S. 123–140, hier S. 130.

Beilage zu fol. 69r–75v: Eberhard von der Thann an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, 1542 Dez. 17 (Ausf.).

Falsche Nachricht; nicht der Kaiser, sondern sein Generalorator Nicolas de Granvelle war in Genua angekommen.

Zusätzlich zu den von Eberhard von der Thann genannten Reichsständen trafen bis Anfang Jan. 1543 die Gesandten folgender Reichsstände in Nürnberg ein: Kff. von Mainz, Trier und Brandenburg, Bff. von Würzburg, Straßburg, Münster, Metz und Hildesheim (Valentin von Tetleben persönlich), Hg. von Württemberg, Hg. von Jülich (vorerst nur Dr. Faltermeyer), Pfgf. Ruprecht, Mgf. Albrecht von Brandenburg sowie die Städte Frankfurt, Straßburg und Speyer. Siehe dazu die Anwesenheitsliste in den Akten des Bf. von Hildesheim: Hannover NLA, Hild. Br. 1, Nr. 80, fol. 7rv. In dieser Liste werden auch Gesandte der Städte Goslar, Göttingen und Einbeck erwähnt sowie der Gesandte des englischen Königs und der Republik Venedig und der päpstliche Nuntius Hieronymus Verallo. Zum langsamen Eintreffen der Gesandten siehe auch die Berichte der Frankfurter Gesandten an Bgm. und Rat von Frankfurt von 1542 Dez. 21, Dez. 30 und 1543 Jan. 5 (Nr. 383) in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 962, unfol. (Ausf.), und die Schreiben der hessischen Gesandten an Lgf. Philipp von 1542 Dez. 18 und 1543 Jan. 5, in: Marburg StA, PA 653, fol. 13rv und fol. 15r–16v (Ausf.).