Augsburg StA, Hochstift Augsburg, Münchner Bestand, Lit. 1105, unfol. (Ausf. mit Siegel); DV: Ferdinandus, röm. könig, ermahnet herrn bischoffen alß ksl. Mt. commissarius, unverlengt auf den reichstag nach Nurnberg zu erscheinen. Praes. 6. Februarij.

Als wir deiner Andacht kurtzlich der röm. ksl. Mt., unsers lieben brueders und herrn, bevelch [Nr. 44c], das sich dein Andacht zu disem gegenwurtigen reichstag neben andern irer ksl. Mt. verordenten comissarien verfuegen solle, ubersendt und uns aber darauf von deiner Andacht khain antwort zuekhomen, haben wir geachtet, dein Andacht seye underwegen im zug disen reichstag zu besuchen. Dieweil sich aber deiner Andacht ankhonft so lang verzogen und wir sambt den andern ksl. comissarien den reichstag angefangen, auch die hoch notturft erfordern will, das dein Andacht bei solcher reichshandlung als ain verordenter ksl. comissari gegenwurtig seye, so ersuchen wir demnach dein Andacht in namen der ksl. Mt. und fur uns selbs, gnedigclich begerendt, dein Andacht wolle sich der ksl. Mt. zu annemigem und gehorsamen gefallen zu solchem reichstag furdern und derselben ankhonft lenger nit anstellen, wie sich dann deß die ksl. Mt. und wir in namen derselben zu deiner Andacht untzweiflich versehen wollen. Das wirdet die ksl. Mt. gegen deiner Andacht in gnaden erkhennen und bedenckhen, inmassen wir solches nit weniger gnedigclich genaigt sein.

[US:] Ferdinandus, Gienger Dr. vicecantzler, Neuner.