Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Nr. 536 Ladungsschreiben Ks. Maximilians an Reichsstände – Augsburg, 10. Januar 1516
Nr. 537 Ks. Maximilian an EB Christoph von Bremen – Augsburg, 20. Januar 1516
Nr. 538 Ks. Maximilian an Kf. Friedrich III. von Sachsen – [Augsburg], 21. Januar 1516
Nr. 542 Bm. und Rat von Köln an den ksl. Kanzler Zyprian von Serntein – Köln, 16. Februar 1516
Nr. 544 Ks. Maximilian an Hg. Ludwig X. von Bayern – Landeck, 20. Februar 1516
Nr. 545 Ks. Maximilian an Rstt. – Landeck, 20. Februar 1516
Nr. 553 Hans von Berlepsch (kftl.-sächsischer Rat) an Ks. Maximilian – [Wittenberg, 11. März 1516]
Anmerkungen
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Anna (1503–1547) wurde gemäß den Wiener Verträgen ihres Vaters Kg. Wladislaw von Ungarn-Böhmen und ihres Onkels Kg. Sigismund von Polen mit Ks. Maximilian als Stellvertreter einer seiner Enkel vermählt. Sie lebte anschließend in Wien, bevor sie am 20. Juli 1516 durch Ferntrauung mit Ehg. Ferdinand verheiratet wurde. Vgl. Wiesflecker, Kaiser Maximilian, S. 220.
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Ebd., Nr. 1011 [34.].
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Mit Schreiben vom 16. Februar 1516 (sonabents nach invocavit) antwortete EB Christoph, er habe das ksl. Ladungsschreiben zum Reichstag in Augsburg am 4. Februar (montag nach esto michi) [recte: 24. Februar] erhalten. Nun were ich von herzen begierig und wol geneigt, euer ksl. Mt. auf solich ir begern als der untertenig und gehorsam willig zu erscheinen, wüsste auch auf erden niemand, darbey ich williglicher und lieber sein und alle mogliche dinste erzeigen wellte dann euer ksl. Mt. als meinem allergnst. H. Aber es begybt sich in der warheit, das ich itzundes meiner eigen land und leute, auch ander obligenden sachen halben mit schwern gescheften beladen bin, daraus mir, mein landen und leuten gedeyge oder eewig verderbe erwachsen mochte. Dann als ich am jüngsten in euer ksl. Mt. dinste, wiewol williglich und gern, was, hat mir der Gf. [Edzard] von Friesland nicht wenig irtomb und aufruer in meinem styfte Bremen zugerycht. Zudem ist dem Ks. sicherlich noch sein Hinweis in Erinnerung, das in meinem vermogen nicht sey, euer ksl. Mt. oder dem hl. Reich auf mein costen, als ich doch gern tete, ersprießlich ze dienen. Kann aus diesen Gründen nicht zum Ks. kommen. Bittet darum, seine Entschuldigung als wahrheitsgemäß zu akzeptieren und ihm gewogen zu bleiben, bis er die Konflikte in seinem Erzstift beigelegt hat. Wien, HHStA, RK, Maximiliana 35 (alt 28) Feb. 1516, fol. 46a u. b, Kop.
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Mit Schreiben aus Altenburg vom 29. Februar 1516 (freitag nach oculi) antwortete Kf. Friedrich, er danke für das eigenhändige Schreiben des Ks. Seine Antwort auf die Werbung Sigmunds von Herberstein werde dieser schriftlich mitteilen. Der Ks. möge nicht daran zweifeln, dass er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bemühen werde, den Ks. gehorsam zu sein. Zudem sei Hans von Berlepsch beauftragt, dem Ks. in den sachen antwort und bericht zu übermitteln. Bittet, sein Fernbleiben zu entschuldigen und dem Abgesandten Glauben zu schenken, Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 62, fol. 4a, Konz.
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Gemeint ist das Begleitschreiben des Ks. aus Augsburg vom selben Tag, mit dem er die Instruktion an Gf. Bernhard von Eberstein übersandte und ihn anwies, mit Landgf.in Anna d. J. von Hessen und ihren Räten entsprechend zu verhandeln. Wien, HHStA, RK, Maximiliana 34 (alt 28) Jan. 1516 Mappe 2, fol. 156a, Konz.
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Gleichfalls am 20. Februar 1516 wurde in Landeck das Kredenzschreiben für Gf. Bernhard von Eberstein ausgefertigt, mit dem der Ks. Kf. Ludwig von der Pfalz ersuchte, seinem Gesandten Glauben zu schenken und sich in der von ihm vorgetragenen Angelegenheit gutwillig und gehorsam zu zeigen. München, HStA, Kasten blau 103/4d, fol. 30, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: [Zyprian von] Serntein).
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Am 17. März 1516 (montags nach palmarum) schrieb Kf. Ludwig an Gf. Bernhard von Eberstein, er habe diesem nach seiner Werbung zugesagt, ihm seine Antwort durch eine eigene Gesandtschaft und auf schriftlichem Weg nachzuschicken. Demgemäß teile er mit, dass es ihm zwar derzeit merglicher unser obligenden notsachen halb sehr ungelegen komme, sein Ft. zu verlassen, er aber dennoch nach dem 23. März (ostern) auf den Reichstag kommen werde. München, HStA, Kasten blau 103/4d, fol. 33a, Konz.
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Mit Schreiben aus Augsburg vom 17. Januar 1516 hatte Ks. Maximilian mitgeteilt, er habe seinen Rat Sigmund von Herberstein und seinen Sekretär Sixt Ölhafen zu einer Unterredung mit Kf. Joachim entsandt. Da ihm und dem Reich viel an der Angelegenheit liege, möge der Kf. den beiden Gesandten Glauben schenken und sich gutwillig zeigen. Berlin, GStAPrK, Repos. 10, Nr. 2 Q, fol. 1, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: [Zyprian von] Serntein).
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Pfalzgf.in Margarethe war die Witwe des 1514 verstorbenen Pfalzgf. Alexander. – In seiner undatierten, jedoch wohl ca. am 9. März 1516 in Simmern verfassten Antwort erklärte Pfalzgf. Johann, er habe ebenfalls ein entsprechendes ksl. Mandat erhalten. Da er jedoch nicht wisse, ob irgendjemand den Reichstag besuchen wolle und der schatzpfennig [= Gemeiner Pfennig] eingesammelt werde, könne er derzeit keine sichere Auskunft über seine eigenen Absichten geben. München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 130a, Konz. Am 31. März 1516 (montag nach quasimodogeniti) schrieben Pfalzgf.in Margarethe und ihre Räte aus Meisenheim, falls Pfalzgf. Johann zwischenzeitlich neue Informationen erhalten und sich eventuell auch bereits für oder gegen die Beschickung des Reichstags entschieden habe, möge er sie hierüber in Kenntnis setzen.Sollte er einen Vertreter entsenden, würden sie diesem gerne gegen Übernahme der halben Kosten ihre Vollmacht mitgeben oder ihm ihren eigenen Abgesandten beiordnen. Ebd., fol. 128, Orig. Pap. m. S. Mit Schreiben aus Simmern vom 1. April 1516 (dinstags nach quasimodogeniti) antwortete Pfalzgf. Johann, er habe immer noch nicht gehört, dass die Ff. den Augsburger Reichstag besuchen und den schatzpfennig geben wollten, und deshalb auch für sich selbst noch keine Entscheidung getroffen. Sollte er sich zur Beschickung des Reichstags entschließen, werde er dies mitteilen, zudem sei er gerne zu einer Teilung der Kosten der Reichstagsgesandtschaft bereit. Ebd., fol. 129a, Konz.
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Bf. Georgs Vorgänger Bf. Philipp von Rosenberg hatte sich bereits auf dem Trierer Reichstag 1512 vergeblich um eine Rückgewinnung der Stadt Landau bemüht, die lange Zeit an das Hst. Speyer verpfändet gewesen, jedoch 1511 vom Ks. aus der Pfandherrschaft gelöst worden war. Vgl. Seyboth, Reichstagsakten 11, Abschnitt IV.5.5.
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Mit Schreiben aus Wittenberg vom 29. März 1516 (sambstag in der hl. osterwochen) antwortete Kf. Friedrich, er sei durch den Ks. zuvor schriftlich und durch eine Gesandtschaft aufgefordert worden, persönlich oder durch Vertreter am Augsburger Reichstag teilzunehmen. Er und sein Bruder Hg. Johann hätten daraufhin eine bevollmächtigte Gesandtschaft abgefertigt, da sie keinesfalls wollten, dass durch sie die Dinge, die dem Wohl von Ks. und Reich dienten, behindert würden. Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 62, fol. 13a, Kop.
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Mit Schreiben aus Zeven von diesem Tag teilte Weigand von Dienheim Hg. Georg von Sachsen mit, er sei vom Ks. beauftragt worden, dem Hg. persönlich eine Werbung gemäß seiner Instruktion vorzutragen. Also bin ich von wegen irer ksl. Mt. von andern mer Kff. und Ff. bis in das styft Bremen in ein closter, Seven genant, komen, von meinem gnst. H. [EB Christoph] von Bremen knechte gehapt, mich zu eur ftl. Gn. ze bringen. Hat mich in der nacht tumb zehen uhr ein krangkeit angestossen und so schwyntlichen mit frost und nachvolgender hytze angehangen, damit ich mich nicht erfynde, mir moglich, eylents ze reyten. Da ihm vom Ks. aufgetragen sei, sich zu beeilen, er aber nicht selbst kommen könne, übersende er hiermit durch den Boten des EB von Bremen seinen Kredenzbrief sowie seine schriftliche Werbung mit der Bitte, Hg. Georg möge seine Antwort darauf ebenfalls schriftlich nach Augsburg in das Haus des ksl. Schatzmeisters Jakob Villinger schicken, der sie unverzüglich an den Ks. weiterleiten werde. Dresden, Geheimer Rat (Geheimes Achiv), Loc. 10181/6, fol. 3, Orig. Pap. m. S. – Der am 20. Februar 1516 in Landeck ausgestellte und an Hg. Georg von Sachsen adressierte ksl. Kredenzbrief für Weigand von Dienheim ebd., fol. 2, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Zyprian von] Serntein).