Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Anmerkungen
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Mit Schreiben aus Eisleben von diesem Tag (mitwoch nach reminiscere) antwortete Hg. Georg Hg. Erich von Braunschweig-Calenberg auf die Übersendung des beim Ks. erlangten Abschieds (Nr. 504), er werde seine Räte zum 18. März (sonntag letare) nach Frankfurt a. M. schicken, in der Hoffnung, dass auch Hg. Erich dies tun werde. Hannover, HStA, Cal. Br. 11 Nr. 3, o. Fol., Orig. Pap. m. S.
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Mit Schreiben aus Frankfurt a. M. vom 29. März 1515 (donnerstage nach dem sonntag judica) teilte der hgl.-braunschweigische Sekretär Moritz Tenglinger Hg. Erich von Braunschweig-Calenberg mit, die sächsischen Räte seien am 18. März (sonntage letare) zum Frankfurter Tag gekommen, aber am vierten Tag wieder abgereist, nachdem die ksl. Gesandten bis dahin nicht eingetroffen seien. Der Münsteraner Rat und die klevischen Vertreter seien zwischenzeitlich bei EB (Albrecht) von Mainz gewesen und erst am 23. März (negstverschinen freitag) nach Frankfurt a. M. gekommen. Am 26. März (montage negstvergangen) hätten die ksl. Räte den Münsteraner Rat und die klevischen Räte sowie Walther von Fischborn und ihn selbst zu sich gerufen, ihre Kredenz und ihre Instruktion vorgetragen und anschließend mit jeder Partei einzeln verhandelt. Die ksl. Artikel und die von ihnen darauf gegebene Antwort lauteten folgendermaßen: Aufzeichnus in einer somme, wes die ksl. verordenten mit den geschickten Hg. Erichs von Brunswigs zu Frankfort auf ksl. instruction [Nr. 515] gehandelt haben. Erstlichen ist ine angezeigt, wie ksl. Mt. furgenomen habe, die Hgg. von Sachsen und Cleve der vordrunge halbe, so die Hgg. von Sachsen zu dem Hgt. Gülch und Perge zu haben meinen, zu vergleichen auf maynung, das mein gn. Hh. von Cleve ire tochter und swester [Hg.in Anna] zu des Hg. von Brunswigs und Lünenburgs sone [Hg. Otto/Ernst], aus Hg. Friderichs von Sachsen, Kf., swester [Hg.in Margarethe] geboren, verheyraten und ime zu heyratgut mitgeben 50000 fl. und dann Hg. Jörigen von Sachsen auch 50000 fl. und das dargegen die Hgg. von Sachsen von irer vordrung absteen, mit meldung darbey ksl. Mt. gn. willens, denselbigen jungen Hg. von Lünenburg und sein künftige gemahel also zu versehen, wann des jüngern Hg. von Cleve gemahel [Hg.in Maria] one leibserben mit tod abgeen würde, das dann Gülch und Perge an sy beyde und ire leibs-, manns-, lehenserben komen sollen. – Zum andern ist gehandlt, das mein gn. H. von Brunswig den gemeinen phennig, wie der auf gehaltnem reichstage zu Coln bewilligt ist, inbringen und erlegen solle, mit anzeige dabey ksl. Mt. gn. meynung, das seinen Gn. derselb, so fer sich der in seinem Ft. stregkt, zu hilf ires kriegs wider Karlen von Egemont verfolgen lassen wolle. – Antwort von Hg. Erichs von Brunswigs, unsers gn. H., geschigkten: Auf den ersten artikel, den heyrat zwischen des durchleuchtigen, hochgebornen F., unsers gn. H. H. Heinrichen, Hg. zu Brunswig und Lünenburgs, sone an ainem und des Hg. von Clefs tochter am andern teil betreffende etc., auf daz derselb heyrat nach ksl. Mt. rete sonder mündlichen furgeben und werbungen mit dest stattlicher hilf aufgericht und gefurdert werden möchte, welhermassen uns solhs als den geschigkten furgehalten ist, daz wir demnach ungezweifelt weren, wo euer ftl. Gn. von wegen röm. ksl. Mt., unsers allergnst. H., und derselben verordenten rete beger nach als dieser obgemelter parteyen zum teil ein verwandter und gesippter freund zu aufrichtung, vollziehung und besliessung solher heyrat ainicherlay guts furnemen, handlen oder tun kunt oder möchte, daz euer ftl. Gn. solhs, sovil derselben neben andern darin zu handlen gebüren oder zuesteen wollte, obberürter röm. ksl. Mt. zu gehorsam und gefallen, auch sonst der sachen allenthalben zu gut etc. ze tun geneigt weren. Zum andern den gemeinen phennig betreffende sein wir auch ungezweifelt, welhermassen derselb gemain phennig auf gehaltem reichstage zu Coln bewilligt sey, daz sich euer ftl. Gn. derselben gebüre nach neben andern Ff. und stenden des Reichs nicht anders dann als ain gehorsamer F. darin halten und beweisen werden. – Röm. ksl. Mt. verordent rete sein gewest Gf. Eb[erh]art von Kunstain, Gf. Bernhart von Eberstain und ain procurator des camergerichts zu Worms [Lic. Heinrich von Weitershausen]. Bf. von Münster hat ainen Dr. alhier gehabt, des namen man nicht erfragt. Clefisch geschikten sein gewest Gf. Philips von Waldegk der elter und Friderich von Brombach. Hannover, HStA, Cal. Br. 11 Nr. 3, o. Fol., spätere beglaubigte Kop.
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Mit Schreiben aus Dresden vom 19. Juli 1515 (dornstag nach Alexii) teilte Hg. Georg seinem Bruder Hg. Heinrich mit, dass Kf. Friedrich zum 31. Juli (dinstag nach Jacobi) Räte zu Gesprächen über die ksl. Vorschläge in der Jülicher Angelegenheit nach Dresden schicken werde. Hg. Heinrich möge zu diesem Treffen ebenfalls Vertreter entsenden. Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8800/1, fol. 258a–259a, Konz.