Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

2.1 Herzöge von Sachsen gegen Herzog Johann III. von Jülich-Kleve wegen des territorialen Erbes Herzog Wilhelms IV. von Jülich-Berg

Nr. 431 Adrian von Brembdt (hgl.-Jülicher Rat) an Hg. Johann III. von Jülich-Kleve – Lüttich, 10. Oktober 1513

Nr. 432 Hg. Johann III. von Jülich-Kleve an Ks. Maximilian – Schloss Hambach, 3. November 1513 (St. Huprechts dag)

Nr. 433 Ks. Maximilian an Friedrich von Brambach (hgl.-Jülicher Rat) und Adrian von Brembdt – Augsburg, 24. November 1513

Nr. 434 Hg. Johann III. von Jülich-Kleve an Ks. Maximilian – Schloss Hambach, 17. Januar 1514 (St. Antonii tag)

Nr. 435 Ks. Maximilian an Hg. Johann III. von Jülich-Kleve – Rattenberg am Inn, 3. Februar 1514

2.2 Deutschordenshochmeister Albrecht von Brandenburg gegen König Sigismund von Polen

Nr. 436 Instruktion Ks. Maximilians für seinen Rat Georg Schnitzenpaumer zu einer Werbung bei Großfürst Wassili III. von Moskau – Aire-sur-la-Lys, 11. August 1513

Nr. 437 Georg von Eltz (Oberstmarschall des Deutschen Ordens) an den Deutschordenshochmeister Albrecht von Brandenburg – Mecheln, 5. September 1513 (mandags nach Egidii)

Nr. 438 Antwort Kf. Joachims I. von Brandenburg auf die Werbung des ksl. Gesandten Georg Schnitzenpaumer – [Tangermünde], 13. November 1513

Nr. 439 Instruktion des Deutschordenshochmeisters Albrecht von Brandenburg für Lic. Georg von Polentz zu einer Werbung bei Ks. Maximilian – ohne Ort, 6. Dezember 1513

Nr. 440 Instruktion des Deutschordenshochmeisters Albrecht von Brandenburg für Georg von Polentz zu einer Werbung bei den EBB Philipp von Köln, Uriel von Mainz und Richard von Trier sowie anderen Reichsständen – ohne Ort, 6. Dezember 1513

2.3 Herzog Wilhelm IV. von Bayern gegen seinen Bruder Herzog Ludwig X.

Nr. 441 Hg. Wilhelm IV. von Bayern an Kf. Friedrich III. von Sachsen – Landshut, 11. August 1513

Nr. 442 Ks. Maximilian an Hg. Wilhelm IV. von Bayern – Im ksl. und engl. Feldlager vor Tournai, 21. September 1513

Nr. 443 Instruktion Ks. Maximilians für seinen Diener Ludwig Horner zu einer Werbung bei Kf. Friedrich III. von Sachsen – Miltenberg, 1. November 1513

Nr. 444 Ks. Maximilian an Hg. Wilhelm IV. von Bayern – Donauwörth, 9. November 1513

Nr. 445 Kf. Friedrich III. von Sachsen an Hg. Ludwig X. von Bayern – Torgau, 11. November 1513 (St. Marteinstag)

Nr. 446 Ks. Maximilian an Hg. Ludwig X. von Bayern – Augsburg, 25. November 1513

Nr. 447 Ks. Maximilian an Kf. Friedrich III. von Sachsen – Augsburg, 2. Dezember 1513

2.4 Herzog Georg von Sachsen gegen Graf Edzard I. von Ostfriesland

Nr. 448 Instruktion Hg. Georgs von Sachsen für Dr. Dietrich von Werthern zu einer Werbung bei Ks. Maximilian – Leipzig, 22. Dezember 1513

2.5 Albrecht von Berwangen gegen Graf Philipp III. von Hanau

Nr. 449 Mandat Ks. Maximilians an den Reichskammerrichter Gf. Sigmund zum Haag und die Beisitzer am Reichskammergericht – Aire-sur-la-Lys, 31. August 1513

Anmerkungen

1
 Zu den einander teilweise widersprechenden Verschreibungen über das Jülicher Erbe, die Ks. Friedrich und Ks. Maximilian den Hgg. von Sachsen und Hg. Wilhelm IV. von Jülich im Verlauf mehrerer Jahrzehnte gegeben hatten, vgl. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.1132, Anm. 1.
2
 Vgl. dazu Seyboth, Reichstagsakten 11, Abschnitt IV.5.2.
1
 In diesem am 11. August 1513 in Aire-sur-la-Lys ausgestellten Schreiben an seinen lb. bruder und bundgenossenGroßfürst Wassili betonte der Ks. seine bruderlich lieb zum verstorbenen Vater des Großfürsten, auch die besonder freuntschaft und gutwilligkeyt, damit wir allezeyt ainander gemaint gewesen sind, die er auch gegenüber Großfürst Wassili beibehalten wolle. Entsendet seinen Rat Georg Schnitzenpaumer, um diese Verbundenheit besser, als dies schriftlich möglich ist, zum Ausdruck zu bringen, auch etwas anderer unser sachen und handel anzubrengen und zu werben. Bittet darum, den Gesandten freundlich anzuhören, ihm Glauben zu schenken und ihn mit einer Antwort auf seine Werbung zurückzuschicken. Berlin, GStAPrK, XX. HA, OBA Nr. 19852, fol. 6a u. b, Kop. Kurzregest: Joachim/Hubatsch, Regesta, Nr. 19852. Ein weiteres Kredenzschreiben für Schnitzenpaumer vom selben Tag an den Deutschordenshochmeister Albrecht von Brandenburg ebd., fol. 2a, Kop. (p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner). Das Bündnisprojekt und sein weiteres Schicksal bis zum Jahr 1515 wurden in der Forschung eingehend, z. T. kontrovers diskutiert. Vgl. vor allem Fiedler, Allianz; Ulmann, Maximilian I. in dem Conflicte; Flemmig, Beziehungen, S. 504–506; Uebersberger, Österreich und Russland, S. 75–90; Voigt, Geschichte Preußens, S. 451–455; Wiesflecker, Kaiser Maximilian 4, S. 173–181.
a
 B vergebens.
b
–b B geleichet wirdet einem gemeynen.
c
 B bezwingen.
d
 B folgt: und demnach eingeen in solchen unsern willen, maynung und furnemen, die sachen aufs allerfuglichist tapferlichist anzukeren und auszurichten.
e
 B Demnach.
1
 Bei dieser ausgesprochen zurückhaltenden Antwort Kf. Joachims spielten zweifellos seine guten Beziehungen zu Polen eine wichtige Rolle. Erst am 22. Februar 1514 hatte er in Falkenwalde mit Kg. Sigismund einen Neutralitätsvertrag mit Zusicherung brüderlicher Freundschaft und ewigen Friedens geschlossen. Vgl. Bayer, Außenpolitik, S. 281f.
1
 Fünftes Laterankonzil 1512–1517.
1
 Gemeint ist wohl die im Dezember 1509 zu Kg. Sigismund geschickte reichsständische Gesandtschaft. Zu ihr und ihrer fehlgeschlagenen Mission vgl. Heil, Reichstagsakten 10, Nr.298300; Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.206, 207.
a
 Folgt gestrichen: wir ksl. Mt. und unser lb. frauen und muter [Ehg.in Kunigunde] zu ern und gevallen auf ir gn. und fruntlich begeren seinen ftl. titel, des er zuerst allain begert und sonst die väterlich ordnung in allen andern punctn und artiklen zu halten sich erpoten hat, darauf aus bruderlicher lieb und trü, doch dem vertrag und verschreibung, daruber ausgangen, in all ander weg unvergriffenlich zugelassen haben, wie wir uns daruf, dieweil derselb unser brueder des nit ersettigt ze sein vermeint, gegen seiner lieb in die sachen verrer schicken sullen, dann.
1
 Ks. Maximilian hielt sich vom 18. bis 25. Juni 1513 in Worms auf.
2
 Siehe Nr.124, Anm. 3.
b
–b Am Rand hinzugefügt.
3
 Am 18. Juni 1513.
4
 Am 25. Juni 1513 aus Worms.
c
–c Von anderer Hand am Rand korrigiert aus: Und ob die ksl. Mt. eur lieb anstat irer Mt., dieweil die mit iren grossen hendlen [und] vil gescheften beladen seien und disen sachen selbs nit auswarten mogen, bevolhen und darzu verordent, auch zugelassen hett, das eur lieb ir ain kirchfart in unser Ft. hett furgenomen und mitsambt unser gn., lb. frauen und mueter unterstanden hett, zwischen uns beiden gebruedern ze handeln.
d
 Das Datum ist nicht eindeutig lesbar, eventuell lautet es auch 13. August.
a
 Für den Vornamen ist eine Lücke im Text freigelassen.
1
 Vom ersten Reichstag 1513 liegt weder ein Abschied noch ein entsprechender Beschluss vor. Zudem wurde der zweite Wormser Reichstag des Jahres 1513 laut Ladungsschreiben (Nr.394) nicht für Martini, sondern für Allerheiligen = 1. November einberufen.
1
 Die Vermählung Hg. Johanns von Sachsen mit Margarethe von Anhalt fand am 11. November 1513 in Torgau statt. Vgl. Nr.424, Anm. 1.
1
 Die Neuansetzung des in Frankfurt a. M. nicht zustande gekommenen Reichstags zum 1. Februar 1514 in Augsburg wird nur in diesem Schreiben erwähnt, ein entsprechendes ksl. Ladungsschreiben an die Reichsstände liegt nicht vor.
1
 Am 21. September 1512 hatte der Ks. Gf. Edzard unter Androhung der Reichsacht geboten, binnen zwei Monaten die Gft. Ostfriesland von Hg. Georg als Lehen zu empfangen und diesem den Huldigungseid zu leisten. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.1308.
2
 Das ksl. Mandat zur Exekution der Reichsacht gegen Gf. Edzard erging schließlich am 18. Oktober 1513. Vgl. Schirmer, Staatsfinanzen, S. 225; H. Schmidt, Politische Geschichte, S. 137.
a
–a Mit dem Vermerk Hieruber am andern blat hinzugefügt.
b
–b Von anderer Hand hinzugefügt.
1
 1512 hatte Gf. Philipp von Hanau Albrecht von Berwangen als Rat und Diener aufgenommen, doch quittierte dieser den Dienst bereits nach einigen Monaten unter dem Vorwand, er habe seine Bezahlung nicht regelmäßig erhalten. Am 5. März 1513 entschieden Ks. Maximilian und seine Räte, der Gf. solle dem Kläger für seine Forderungen 100 fl. bezahlen. Am 19. April wurde jedoch Berwangen durch Gf. Philipp und seine Diener getötet. Seine Familie erhob daraufhin Klage vor dem Reichskammergericht, das Gf. Philipp im Juni und Juli zwei Vorladungen zusandte. Im Rahmen eines Zeugenverhörs vor dem Landvogt zu Hagenau (Hans Jakob von Mörsberg) verteidigte er sich mit dem Argument, Berwangen habe ihm seinerseits aufgelauert und sei in diesem Kampf ums Leben gekommen. Vgl. Lehmann, Urkundliche Geschichte, S. 438f.