Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Nr. 262 Hg. Wilhelm IV. von Bayern an Ks. Maximilian – Landshut, 2. Dezember 1512
Nr. 267 Dr. Sebastian Ilsung an Hg. Wilhelm IV. von Bayern – Ingweiler, 28. Januar 1513
Nr. 272 Hg. Wilhelm IV. von Bayern an Dr. Sebastian Ilsung – [Landshut, 21. Februar 1513]
Nr. 278 Dr. Sebastian Ilsung an Hg. Wilhelm IV. von Bayern – Worms, 9. März 1513
Nr. 279 Dr. Sebastian Ilsung an Hg. Wilhelm IV. von Bayern – Worms, 11. März 1513
Anmerkungen
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Gemeint ist das Aufgebot des Schwäbischen Bundes zur Einnahme und Zerstörung des Raubschlosses Hohenkrähen im November 1512. Vgl. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr. 1580, Anm. 1.
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Reichsordnung, Köln, 26. August 1512. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr. 1011 [13.].
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Folgt gestrichen: Nota, zu der ksl. Mt. zu schicken instruction abschrift. Nota, zu H. Paulsen [von Liechtenstein]zu schicken, bey ksl. Mt. zu furdern oder verfugen, das [Hg. Ulrich von] Wirttenberg in den pund chomb, dan wo es nit beschicht, muessen wir Wirttenberg in pund ausnemen. Nota, das die räte aufm reichstag handeln mit dem Ks. punds halben und ausnemens mit Wirttenberg und das man uns die hilf ringer.
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Gegen Dr. Dietrich Reisacher, Beisitzer am Reichskammergericht, hatten verschiedene Angehörige des Reichskammergerichts Vorwürfe wegen Vorteilsannahme und anderer Vergehen erhoben, gegen die sich der Beschuldigte in einer Mitte Juni 1512 dem Ausschuss des Trierer Reichstags übergebenen Rechtfertigungsschrift verteidigte. Vgl. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr. 1556.
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Instruktion Hg. Wilhelms IV. von Bayern für Peter von Altenhaus und Dr. Dietrich von Plieningen zu einer Werbung auf dem Reichstag und bei Ks. Maximilian, ohne Ort, bald nach 4. April 1512. Vgl. ebd., Nr. 1669 [5.], [6.].
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Erbeinung zwischen Ks. Maximilian und Hg. Ulrich von Württemberg, Augsburg, 6. Mai 1510. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr. 387.
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Siehe Nr. 264, Anm. 6.
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In einem Schreiben an Ks. Maximilian aus St. Moritzburg in Halle vom 11. März 1513 (freitag nach dem sontage letare) erklärte EB Ernst von Magdeburg, vor kurzem habe der Ks. durch Kf. Friedrich von Sachsen den Wunsch an ihn herantragen lassen, seinen Verwandten Hg. Ernst von Bayern, dessen Taufpate er (EB Ernst) sei, als Koadjutor des Erzstifts Magdeburg anzunehmen. Er habe jedoch dem Kf. und anderen, die sich für Hg. Ernst eingesetzt hätten, dieses Ersuchen schriftlich abgeschlagen aus vilen hoen und bewegenden ursachen und sunderlichen, das sein liebe meym stift vast [= sehr] entlegen, dem in zeit der not vom hause zu Bayern wenig hulfe oder trosts bescheen möchte, deshalben auch solichs bey meym capitel zu Magdeburg nit zu erhalten gewesen, und darum gebeten, ihn für diesen negativen Bescheid beim Ks. zu entschuldigen. Daraufhin habe der Ks. ihn durch Wilhelm von Reichenbach ersuchen lassen, Mgf. Albrecht von Brandenburg als Koadjutor anzunehmen. Darauf habe er schriftlich geantwortet, er wolle dem Ks. auf dem kommenden Reichstag seine Auffassung zu der ganzen Angelegenheit ausführlich darlegen. Nunmehr plane er allerdings – falls dies beim Papst (Julius II.) zu erreichen ist –, in Anbetracht der vielfältigen Wohltaten, die das Haus Sachsen während seiner bisherigen Regierung den Hstt. Magdeburg und Halberstadt habe angedeihen lassen, den Sohn seines Vetters Hg. Georg von Sachsen, Hg. Friedrich, als seinen Nachfolger anzunehmen. Der Ks. möge diese Entscheidung in Anbetracht der vielfältigen treuen Dienste, die der Vater Hg. Georgs, Hg. Albrecht, Ks. und Reich geleistet habe, nicht verübeln, dem jungen F. gewogen sein und sich beim Papst für seine Wahl einsetzen. Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8949/3, fol. 8a–9a, Kop. –Am 15. April 1513 (freytags nach misericordia domini) schrieb Hg. Georg von Sachsen aus Dresden seinem Rat Cäsar Pflug, dieser wisse, dass EB Ernst von Magdeburg durch den Koadjutor des Hst. Merseburg, F. Adolf von Anhalt, versucht habe, die Zustimmung des Papstes zur Wahl von Hg. Georgs Sohn Friedrich als Nachfolger zu erlangen. Dies sei zwar misslungen, doch habe F. Adolf erreicht, dass der folgende Papst (Leo X.) sich bereit erklärt habe, gegen Zahlung eines hohen Geldbetrags die Wahl zu bestätigen. Hat nunmehr den Prokurator des Dominikanerordens (in Rom), Niklas von Schönberg, aufgefordert, sich beim Papst für eine Reduzierung der Summe einzusetzen. Übersendet Pflug das beiliegende Schreiben (vom 11. März) an den Ks. mit der Aufforderung, es diesem zu übergeben und ihn zu bitten, die Wahl Hg. Friedrichs durch einen Förderbrief an den Papst zu unterstützen. Das Schreiben sollte möglichst rasch ausgefertigt und zusammen mit einigen anderen Briefen in dieser Angelegenheit durch die Fuggerbank nach Rom übersandt werden. Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8949/3, fol. 6–7, Orig. Pap. m. S. Vgl. Kammermayer, Herzog Ernst, S. 24. EB Ernst starb am 3. August 1513. Zu seinem Nachfolger wurde am 31. August 1513 Mgf. Albrecht von Brandenburg gewählt.
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Zu den nachdrücklichen Bestrebungen Bf. Matthäus’ von Gurk, in Konkurrenz zu Hg. Ernst von Bayern Koadjutor in Salzburg zu werden, vgl. SallabergerKardinal Matthäus Lang, S. 106–112; Kammermayer, Herzog Ernst, S. 23f. Zur Rolle Ks. Maximilians in dieser Angelegenheit vgl. Friedhuber, Kaiser Maximilian I.
4
Siehe Nr. 124, Anm. 2.
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Siehe Nr. 124, Anm. 2.
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Siehe Nr. 124, Anm. 2.
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Siehe Nr. 124, Anm. 2.
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Mit Schreiben aus Landshut vom 30. März 1513 (mitichen in den osterfeyrn)hatte Hg. Wilhelm Hg. Wolfgang auf dessen (nicht vorliegendes) Schreiben mit beigefügtem (nicht vorliegendem) ksl. Mandat, in dem die Zahlung von 50 fl. für den Unterhalt des Reichskammergerichts verlangt wurde, geantwortet, ein derartiges Ersuchen sei nicht zu erwarten gewesen, nachdem er sich mit dem Ks. über dieses Thema bereits schriftlich ausgetauscht habe. Da jedoch die Forderung vom Reichskammergericht in Worms stamme und dort jetzt auch der Reichstag abgehalten werde, wolle er seine dortigen Räte beauftragen, sich bei den Reichsständen, beim Reichskammerrichter (Gf. Sigmund zum Haag) und bei den Gerichtsbeisitzern dafür einzusetzen, dass Hg. Wolfgang in der Angelegenheit nicht weiter behelligt werde. München, HStA, KÄA 3137, fol. 206a, Konz.
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Supplikation Hg. Wilhelms IV. von Bayern und seiner Vormünder an Ks. Maximilian, Kaufbeuren, ca. 14. Mai 1509. Heil, Reichstagsakten 10, Nr. 370.
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Die Datierung ergibt sich aus Hg. Wilhelms Schreiben vom 11. August 1513 (Nr. 134), in dem er Hg. Ludwig für dessen Bereitschaft dankte, mit dem Ks. verschiedene für das Haus Bayern wichtige Angelegenheiten zu besprechen. Diese Unterredung sollte Hg. Ludwig augenscheinlich gemeinsam mit IUD Reisacher führen.
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–c B korrigiert aus: und solhs ksl. Mt. von der itzigen Babstlichen Hlkt. on zweifel ksl. Mt. zu ern und gevallen neu provision geben worden. Auf das hat unser rate Dr. Ylsung mit ksl. Mt. darauf gehandelt, wo irer Mt. gemuet und meynung wär, den von Gurk fur irer Mt. swesterson zu dem bistomb Salzburg ze furdern und wir des von irer Mt. grüntlich wissen entpfangen, so wolten wir uns gegen dem von Gurk in ander weg zu handlen schicken, damit unserm brueder auch ain nütz daraus entstunde.
r
B folgt: Item ob von yemand wolt gesagt oder in ksl. Mt. eingebildet werden, wo ain F. von Bairn zu Salzburg Bf. sein wurde, solhs ksl. Mt. erblanden Kernden, Steyr und Krain zu nachtail raichenund mochten die land der enden nit erleiden, dann ain Bf. zu Salzburg wurde mit hilf der Hh. von Bairn dest mer uber sy herrschen(folgt gestrichen: als dann weilend Ks. Fridrich loblicher gedechtnus solichs auch betracht und furkomen, das die bairischen Ff. und edlleut nit zu Bf. sollten zugelassen werden) etc. Darauf mag replicirt werden nachvolgende // meynung: Sich solt ksl. Mt. oder der von Salzburg noch yemand ander solhs nit besorgen, dann di ksl. Mt. chonnt und wesst solichem wol wendung zu tun, das es kein not noch sorg auf im trug. Wann sich erfünde das widerspil in der warheit, wo Hg. Ernst als sein swesterson zu Salzburg Bf. wär, so hetten ksl. Mt. erblande der enden geringsumb nur dest mer trosts, rugkens, schutz und schirms und mogen dieselben land irer Mt. eniklin noch irer Mt. absterben, das Got lang verhüten will, dest statlicher auf- und unterhalten und vor vergwaltigung, zertrennung und zertailung verhuet werden, damit kein frembder, gwaltiger eindrang beschehen, bis ir Mt. eniklindieselben land statlich mochten besetzen und einnemen. Es mügen auch dieselben erbland mitler zeit alwegen irn trost und zueflucht haben zu ainem EB zu Salzburg, so der ain geporner F. von Bairn und ksl. Mt., auch irer Mt. eniklin nahentgesipter frund ist und das land Bairn ainen rugken alzeit zu ainer hilf haben, es wär wider die Turken, Venediger, Beheym, Hungern oder ander anstösser. Aber gleichwol diejenen, so vermeinten, des stifts guter unter sich ze bringen und sich davon ze reichern, dergleich die, so die erbland nach ksl. Mt. absterben unter sich ze tailen und sich mit irer erbherren guetern in macht ze bringen, verhoffend villeicht, ksl. Mt. eniklin wurden der ende nyemant so gwaltigen haben, der sich ir annäme, dieselben mochten gleichwol nit gern sehen, das Hg. Ernst als ksl. Mt. swesterson Bf. zu Salzburg sein solt, sonder besorgen, derselb Bf. wurde alsdann sich ksl. Mt. eniklin als ir geporner frund annemen und darob sein,damit denselben eniklin ire erbland nit zerrissen noch unter die anstosseroder ander zertrennt oder zertailt wurden. Das vermocht aber ain Bf. von Salzburg aus aigem gwalt nit furchomen, wo er keinen rugken vom haus Bairn hett. Wo er aber kain F. von Bairn sein wurd,// so muesst er in solhem fall stilsitzen und sich selbs besorgen, wie der stift vor denselben belib, damit im noch dem stift das sein darneben auch nit genomen wurd. Darumb achten wir, das solich berurt einbildung beschehe aus angezeigter untreu und umb aigens nutz willen etc. Item der ksl. Mt. oder dem von Serntein(korrigiert aus: iren räten) mag auch in gegenreden angezeigt werden, das ir Mt. in vil weg erlich, auch gegen Got verdienlich und gegen der werlt loblicher sei, so die ksl. Mt. irn swesterson zu solicher wirdigkeit furdert dann ainen frembden und villeicht ainen andern, dem vil ain myndere gotzgab erlicher wär dann nach besag gotlicher und menschlicher recht. So ist ain yeder, seinen frunden mer dann den frembden zu tun und die frund fur die frembden ze furdern, schuldig. Herentgegen so wirt fur unloblich geacht und nachredlich, das ainer die frembden furdert und sein geporn frund, besonder, die der hilf notturftig sind, verlässt. Wurde aber die ksl. Mt. auf vorberurte werbung unserm lb. bruoder Hg. Ludwigen und Dr. Dietrichen sagen, ir Mt. wolte dem handel nachgedenken und ine darauf irer Mt. gn. rat und gutbedunken in kurz eroffnen, darauf sullen unser bruoder und Dr. Dietrich irer Mt. alsdann bitten, damit sy solhen irn bedacht in erwegung irer Mt. vilfeltigen, grossen gescheft, die ir teglich furfallen, auf das aus vermelten ursachen der schad in der verweilung sei, furderlich eröffen und darauf umb furderliche handlung sollicitiren und anhalten. Und wo di ksl. Mt. irn ratslag und gutbedunken stellen wurd auf ain potschaft, die sy mit ainer instruction gen Salzburg abvertigen well, sol solhs mit unterteniger danksagung angenomen und darauf bey dem von // Serntein als canzler oder weme die instruction bevolhen wirdet, muglicher vleis ankert werden, das dieselb instruction in notturftiger und guter form (und wo es gesein mag und di ksl. Mt. ander geschikter wege nit anzaigen wurd) auf hievor angezeigte meynung wird gestellt. Und das von wegen des bistombs zu Passau dys ksl. schreiben an den Bf. daselbs aus vorberurten ursachen on verzug erlangt und uns solhs alsdan mitsambt allem anderm, das in der sachen auf solhe instruction begegnen wirdet, aufs erst es mit fueg gesein mag, zugeschriben werd.