Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ihre Anfrage bei Gabriel Vogt wegen der Regensburger Reichshauptmannschaft; [2.] Teilnahme des Ks. an der Wahl des neuen Speyerer Bf.; Ankunft EB Uriels von Mainz und Kf. Ludwigs von der Pfalz; [3.] Ladung der Reichsstände auf das Rathaus; Darlegung der ksl. Kommissare Pfalzgf. Friedrich und Gf. Bernhard von Solms; [4.] Anwesende Ff. und Gesandtschaften; [5.] Ihr Gespräch mit Gabriel Vogt; [6.] Zusicherung, sich nach dem Eintreffen des Ks. und dem Beginn des Reichstags um Erfüllung ihres Auftrags zu kümmern.

München, HStA, Gemeiners Nachlass 29, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (Kanzleivermerk: Di zwen verordneten vom reichstag Wormbs Ao. XIII).

[1.] Gruß. Wir haben auf eur schreiben [Nr.357 [2.]], uns zu erkunden, ob mandat einsetzung des haubtmans ausgangen sein,[nachgefragt]. Hat Gaberiel Vogt kain wissen, sei im auch derhalb zu schreiben nichtz wevolhen sunder der rechnung und mit euch ze handlen des haubtmans solds halben. Er acht, das di commyssari auf das mal nit zusamenkommen werden, aber nichtsmynder sol man mit der rechnung geschickt sein.

[2.] Wir haben den poten aufgehalten, diweil uns Vogt sagt, ksl. Mt. wurd auf vergangem montag [14.2.13] herkomen, aber nit weschehen. Ist sein Mt. zu Speier gewest, als die sag ist, einen Pfalzgf. [Georg] da zu Bf. ze machen1, und von dan wider gein Landau. Ist Bf. [Uriel] zu Mainz, mit im Pfalzgf. Fridrich an eritag [15.2.13] eingeritten.

[3.] Am mitwoch darnach [16.2.13] hat man di stand aufs rathaus ervodert, als vil ir dazemal vorhanden. Ließ unser gnst. H. [EB Uriel von Mainz] durch seiner Gn. kanzler [Dr. Johann Engellender] reden, ob yemand wer, der von ksl. Mt. wefelch het, der mocht sich horen lassen. Also kam Hg. Fridrich, mit seinen Gn. ain Gf. [Bernhard von Solms],[und erklärte,] er wer mitsambt dem Gf. zu der wesamblung des hl. Reichs von ksl. Mt. verordent und uberwortet ain beslossen brief [liegt nicht vor], der unter anderm in sich hielt, wo di stend des hl. Reichs vorhanden, so wolt ir ksl. Mt. anwald oder commyssari zu inen verorden mit wefelch seiner Mt. wegern, doch wo darauf nit alspald gehandelt würd und solchs di leng verzogen, wurd ir ksl. Mt. zu merklichem nachtail raichen. Also hat man beslossen, das man fürderlich irer Mt. schreiben sol, als vil der stand vorhanden, sich webilligen, gern handlen wollen, und stelt solchs ksl. Mt. haim und mit anzaigung, wer hie sei, auch mit uberantwurtung irer gewalt.

[4.] Ist kain F. hie dan der von Mainz und Pfalzgf. Friderich und Hg. Ludwich von Paiern und sunst // und sunst [sic!] etlich potschaft von Ff. So ist von steten niemant hie dan [die Gesandtschaften von] Koln,[Schwäbisch] Hall, Regenspurg und Wurms, haben auch von den andern kainen wefelch. Also ist man antwort von ksl. Mt. wider gewarten. Wie di laut, sol euch unverhalten weleiben.

[5.] Wir haben unsern wefelch mit Gaberiel Vogt red gehalten. Vermaint er, zu Trier2 wer es rechte zeit gewesen, das man mit den standen gehandlt het. Wie dem, wollen wir unsern vleis tun. Datum zu Wurms an pfinztag vor reminiscere in der vasten Ao. 13.

[6.] [Nachschrift:] Alspald ksl. Mt. herkumbt und sich der reichstag anfecht, wollen wir unserm wefelch fuderlich und mit vleis nachgen etc.

Anmerkungen

1
 Siehe Nr.32, Anm. 1.
2
 Gemeint ist der Trierer Reichstag 1512.