Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Die Sonderstellung Hg. Moritz’ von Sachsen innerhalb des Schmalkaldischen Bundes und des protestantischen Lagers und seine Distanzierung von der Politik der Bündner während des Reichstags1lassen es gerechtfertigt erscheinen, die sächsische Korrespondenz in einem eigenen Unterkapitel zu behandeln. Trotz der Tatsache, dass im Werk von E. Brandenburg, Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen, eine umfassende, modernen Ansprüchen genügende Edition des sächsischen Briefwechsels vorliegt, soll auf eine aktenmäßige Dokumentation des sächsischen Sonderweges an dieser Stelle nicht ganz verzichtet werden. Es wurden sechsr Berichte der Gesandten (Nr. 365, Nr. 367–369, Nr. 371–372) und zwei Weisungen des sächsischen Herzogs (Nr. 366, Nr. 370) ausgewählt. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen finden sich die von Brandenburg im Wortlaut abgedruckten Texte zumeist als Regest, während die bei Brandenburg regestierten Passagen im Volltext aufscheinen. Im Wesentlichen handelt es sich um vier Themen, die in Zusammenhang mit dem Reichstag den sächsischen Briefwechsel dominieren: 1. Die Weigerung der sächsischen Räte, an den Beratungen der Schmalkaldener in Nürnberg teilzunehmen, und das damit verbundene ungeklärte und distanzierte Verhältnis Hg. Moritz’ zum Schmalkaldischen Bund. 2. Die sächsische Bereitschaft, in Verhandlungen über die Türkenhilfe mit den Altgläubigen einzutreten, ohne vorherige Erfüllung der protestantischen Forderungen. 3. Die Verhandlungen über die Bedingungen einer Teilnahme des sächsischen Herzogs am geplanten Feldzug Karls V. gegen Frankreich und Kleve (Dienstvertrag). 4. Sessionsstreit Sachsen-Pfalz (Kap. IX, Nr. 294).
Nr. 366 Weisung Hg. Moritz’ von Sachsen an seine Räte – Dresden, 1543 an der Aschermitwoch (Febr. 7)