Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb
Nochmalige Anmahnung der Verhandlungsaufnahme durch die kgl. Kommissare. Erneuter Aufschub durch KR.
Helfenstein proponiert: Die kgl. Kommissare2
gehen nach den wiederholten Anmahnungen davon aus, dass nunmehr wol zur beratschlagung zekomen und die puncten des Reichs tags und furnemblich turcken hilff furgenomen, auß ursach, stenden bewust, wes konig daran gelegen, dweil auch ire Mt. iren son, ertzhertzoch Ferdinand, hinab ins Ungerlandt zusambt etlichen statlichen kriegs
Kurfürstenrat.
Mainz und Pfalz teilen dies FR mit.
Kurfürstenrat und Fürstenrat. FR (Salzburg) referiert: Hetten sich des verzugks bei den kfl. rethen nit versehen. Dweil aber der mangel noch vorhanden, musten sie den verzugk geschehen lassen. Und were demnach des furstenrathes begern, sie wolten in betrachtung der vorstehenden gefahr versaumbung, auch uncostens die sachen befurdern. Und nachdem sie7 irer jungster anzeig nach gefast und der mangel nit bei inen, begern sie, in anlangung umb fernern verzugk bei den commissarien solchs inen zuvermelden.
KR (Mainzer Kanzler): Die Gesandten im KR erklären, das sie nit liebers gewilt, dan es hette vor disser zeit mogen procediert werden und der Reichs tags etwas vergewist gewesen8; also das an iren personen gar kein mangel. Aber gleichwol seyen irer etlichen noch meher befelchs, auch ferner zuordnung gewertig, also das dieselbigen sich in specie auf die proposition nit einzulassen, sie wolten dan auser iren befelch gehen. Versehen sich aber befurderung, wie sie dan jungste anmanung an ire hern gelanget. Das aber die befelch so langsam einkomen, mochte villeucht sein ursach haben. Als dan begert, underschiedlich anzuzeigen, bei wem der mangel: Erachten sie zu anfang der beratschlagung und nach gestalten sachen, das es die notturfft solcher sonderung nit erfordere, und solche sonderung nit so hoch
FR: Verzichten auf die differenzierte Anzeige.
Reichsrat . Der stet gesandten wardt angezeigt in genere, on einige vermeldung, bei wem der mangel, das die verhinderungen wie vor noch im weg legen. Derhalb bei commissarien anzusuchen, inen nit zuwider sein lassen, noch etlich wenig tag die beratschlagung einzustellen.
SR: Hätten zwar nunmehr in der beratschlagung mogen furgehen, dweil sie aber in so ringer anzal beisamen und der meher thail noch abwesendt, dern sie gewertig, so thun sie sich mit den kfl. und f. bedencken vergleichen.