Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Magdeburg LASA, A 20, I Nr. 1, fol. 45rv (Kop.); ÜS: Volmacht uf bevorstehenden reichstag zu Nürnbergk.

Wir Anna, von Gotzs genaden ebtisthin und furstin des keisserfreihn weltlichen stiefts Quedelingburck [...], mit diessem unserm offen brief bekennen und thun kunth:

Nachdem wir von röm. ksl. und kgl. Mtt., unsern allergenedigsten hern, auf den itzigen reichstack in die stadt Nornberck beschriben, erfordert und darselbst durch unser volmechtiche botschaft zu erscheinen angelangt: Dorauf haben wir hochgemelten der röm. ksl. und kgl. Mtt. zu unterthenichem gehorsam, auch uns, unsers stieft mercklichen, beschwerten und grossen obligen zu unserm volmechtichen anwalden in unserm nahmen und von unserntwegen unsers stiefts darselbst zu erscheinen neben den stenden des Hl. Reichs, in sachen, darumb diesser reichstack ausgeschriben und sunst mochten beradtschlagt werden, helfen zu beradtschlagen, handeln und schliessen etc., den erbarn unsern lieben besunder Michel Mienburger [!], stadtschreiber zu Northaussen, mit gewalt und befelich, als die not erfordern wurde, ein andern oder mehr neben im ader an sein stadt zu setzen und zu welen, der auch vor den stenden des Reichs und wu sichs geburet unsers stiefts notturft fordern und sunst alles anders zu thun, das unser notturft und weitter unser instruction und befelich ausweisset, geordenet, gesatzt und geschickt haben, und thun das in und mit craft diesses unsers offenen brieffes. Und wes der also in unserm und des stiefts nahmen thut handeln, ratschlahen, neben und mit den stenden beschliessen, das wellen wir alles geleben und nachkomen und inen allenthalben schadeloß halten, treulich und ungeferlich.

Zu urkunth haben wir unser ingesigel auf diessen brief wissentlich lassen drucken, der gegeben ist [...].

Anmerkungen

1
Michael Meyenburg scheint im RAb nicht als Vertreter der Äbtissin von Quedlinburg auf. Sein Name findet sich nur im Abschied der Reichsstädte (Nr. 417) als Gesandter der Stadt Nordhausen.