Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Marburg StA, Hanau 81 A, Nr. 181½ 4, fol. 14r–18v (Reinschr.); ÜS: Ußgift mein, Heinrich Steindeckers, von wegen der wolgebornen meiner gnedigen hern der grafen, so sich den 4. Novembris des verschienen 42. jars in Heechst [= Höchst] gemeiner schickung zum reichstag ghen Nurenberg verglichen und den hochgelerten H. Gregorien von Nallingen Lic. daruf von aller irer Gnn. wegen abgefertigt haben.
Aus der Abrechnung erhellt die Wichtigkeit und Häufigkeit der Botendienste für die Kommunikation der Wetterauer Grafen untereinander und mit den Reichsständen. Die Boten beförderten die Berichte des von den Wetterauer Grafen bestellten Reichstagsvertreters, Lic. Gregor von Nallingen, von Nürnberg nach Hanau, wo beim Statthalter und Sekretär der Wetterauer Grafen, Heinrich Steindecker, alle Informationen über das Geschehen am Reichstag zusammenliefen. Sie transportierten Ausschreiben für Reichs- und Grafentage an die Wetterauer Grafen und übernahmen die Beförderung von deren Supplikationen oder sonstigen Eingaben an die Reichsstände. Außerdem ermöglichten sie den raschen Nachrichtenaustausch zwischen den vor und parallel zum Reichstag stattfindenden Tagungen der Wetterauer und oberrheinischen Grafen (Höchst, 1542 Nov. 7; Höchst, 1543 März 13; Mainz, 1543 April 8) und den Reichsständen in Nürnberg.