Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Die vom Hochmeister Mgf. Albrecht von Brandenburg 1525 durchgeführte Umwandlung des Ordensstaates Preußen in ein weltliches Fürstentum unter der Lehnshoheit Kg. Sigismunds I. von Polen hatte 1527 die Ernennung des Deutschmeisters Walther von Cronberg zum Administrator des Hochmeisteramts in Preußen durch den Kaiser zur Folge. Der Konflikt um den Ordensstaat, der vor allem die Frage der Zugehörigkeit Preußens zum Reich betraf, verschärfte sich auf dem Augsburger RT 1530, als die feierliche Belehnung Cronbergs mit den Regalien des Hochmeisteramts und mit Preußen erfolgte. Hg. Albrecht war nicht bereit, das Land an den Deutschmeister abzutreten, was am 19. Jan. 1532 zur Verhängung der Reichsacht führte. Die Bemühungen Hg. Albrechts und des polnischen Königs um Suspension bzw. Aufhebung der Reichsacht auf der einen Seite und die Protestationen des Deutschmeisters gegen die Suspension der preußischen Acht auf der anderen Seite standen seit dem Regensburger Reichstag von 1532 auf der Tagesordnung der folgenden Reichstage1.