Wien HHStA, Staatenabt. Brandenburgica 1b, fol. 165r–166v (Ausf.).

Hat auf ihre Bitte, der Kaiser möge sich um die Freilassung ihres Bruders, des gefangenen Kg. Christian II. von Dänemark, bemühen, – wohl wegen sonstiger wichtiger Geschäfte – keine Antwort erhalten. Zweifelt nicht daran, dass der Kaiser als Verwandter gewillt ist, sich für Kg. Christian zu verwenden. Wendet sich trotzdem nochmals wegen der Gefangenschaft ihres Bruders, weil auch mir sonderlich aus deme der groste theil meines betrubnus und elendes zufellet, mit der Bitte an den Kaiser, sich ihres Bruders zu erbarmen und auf jetzigem Reichstag dafür Sorge zu tragen, damit seine L. durch fuigliche wege ane blutvorgiessen moge entledigt werden, welchs euer ksl. Mt. am besten zu thun haben und zu thun wißen und sich hirzu seiner L. grosse unschult und die plutsvorwante freundschaft bewegen lassen. Der Kaiser wird dafür zweifellos zeitlichen und ewigen Lohn empfangen. Wünscht glückselige Regierung und alle Wohlfahrt. Bitte um Antwort. Datum Lichtenbergk, den ersten tag Maj anno etc. 1541.