Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 772), unfol. (Ausf., teilw. chiffr. und v. a. Hd. dechiffr. 1); DV v. a. Hd.: Ankommen den 7. Augusti 1541
Eingang seines Schreibens vom 16. Juni 1541 am 3. Juli 1541. Das aber der trommeter ethwas langsam uf dem wege gewesen, auch Schurstab, uff den eure fstl. Gn. damals gewart, in abfertigung irer schrift noch nicht ankhomen, hab ich nicht gerne gehort, und, wo es mit ime, dem Schurstaben, recht zugangen, solt es meins vorsehens von euren fstl. Gn. in jungster post ein beantwortung gewest sein. Aber wie dem, so haben eure fstl. Gn. numehr aus allen vor ergangenen schriften verhofflich genugsam vermerckht, wes in iren sachen durch die wolmeinenden bedacht, furgenomen, verhandelt und waruff es anhere vorplieben, nemlich dieweil es darfur angesehen, das, die acht gar abzuthun, unmoglich sey, dennocht durch Kff., Ff. und stende in ubergebener supplication under anderm angezogen, warumb denselben die e[xecution] der acht nicht leidlich, derhalben auch vast viel stende mit vleisse ersucht, wie dero erbieten und geneigten willen vormerckht, wes allerseits fur vertrostung erfolgt und das daruf gute antwort zu verhoffen, im fhal aber, da es mit abthuung oder uffhebung der acht nicht erheblich sein wolt und die verfolgung gescheen solt (als doch nicht zu hoffen ist), das alsdann die benenten chur- und fursten etc. darwider, das inen die execution nicht leidlich, verhoflich protestiren wurden.
Item, das auch die ksl. und kgl. Mtt. durch den polnischen, wo bei deren Mtt. und stenden sonst nichts erhalten, angesucht und der handel dahin gericht solt werden, damit eure fstl. Gn. sich irer ksl. und kgl. Mtt. halben gar nichts zu befharen etc.
Zum dritten, wie auch die protestirenden, furnemblich Sachsen und Hessen, bewilligt, dohin zu handeln und doran zu sein, damit eure fstl. Gn., wann ein friedtstandt uffgericht, mit eingezogen und unaußgeschlossen sein solte etc.
Zum vierdten, das der Kf. zu Brandenburgk urbutig, whan diese handlung zu kheiner orterung gebracht mocht werden, zu verfurdern, das ir kfl. Gn. die sache zu weitterer handlung in ir handt erlangte etc., wie dann solchs alles euren fstl. Gn. aus vorigen, sonderlich jungster schrift, bei Rautternn gehtann, gnediglich zu vermercken.
Sovil nu eurer fstl. Gn. vorschlege und mittel, in vorigen und itzigen schriften verfast, belangen, hab ich nach nodturft erwogen und vermerckht. Dieweil aber die obgemelten furschlege dieser zeit alhie fur bequemisten, in dem auch nichts begeben noch man sich vortieflich einlassen thut, erwogen worden, beruhen die noch biß zu erlangter antwort, so mogen auch diese eurer fstl. Gn. furschlege noch zur zeit nicht gebraucht werden. Idoch hab ich mit Eustachio von Schlieben vertreuliche, underschiedliche underredung eins theils von wegen euren fstl. Gn. und zum theil, dieselben unvermerckht, als[fur mich] inhalts eurer fstl. Gn. bevelch von allen vorschlegen gehabt, befindt aber bei ime nicht, das solhe vorschlege zu abhelfung des handels dismals nutzlich konten verhandelt. Wan es aber nach erlangter antwort zu verrer handlung kheme und (wo sonst in oberzelten furschlegen nichts erhalten) dahin gefurdert, das der churfurst die sache, wie oben gemelt, in seiner handt, alsdan mocht mit gutem rathe und bedacht von diesen oder andern leidlichern furschlegen handlung furgenommen werden.
Nachdem dann durch vorhabende handlung der religion, türckenhulf und anderer [sachen], deren man noch unentschieden im werckh, bißher uber manichfeltigs, teglichs anhalten khein antwort erhalten noch es zu einicher handlung komen mögen und nu auch vast uff die letzt ksl. Mt. zum beschluß der religionshandlung dermassen eylen thut, das ire Mt. den stenden heut datum mit erinnerung, alle sachen, wie ire Mt. auch thun wollen, zum ende zu verfurdern, ankundigen lassen, das dieselb, ufs lengst bynnen 14 tagen von hinnen ufzubrechen und nach Italien zu verrucken, willens sey, wie dann ire Mt. algereyt, 6.000 knecht, a –dero musterplatz zu Inßbruck sein und angehen sol–a, anzunemen und uff ir Mt. zu warten, verordent, doraus zu besorgen, das ire Mt. noch viel unrichtige hendel hinder ir lassen werde. So wurdt derwegen umbso vil embsiger und statlicher sowohl durch den polnischen gesandten als meine gnedigen herrn, den churfursten, Mgf. Georgen, mich und andere umb antwort sollicitiert und angehalten. Wo nu antwort erlangt und dann die zeit und gelegenheit zulassen will, von einichen verfasten und angezeigten furschlegen und mitteln zu reden, handeln oder dero zu geprauchen und furzuschlagen, in deme solle alsdann, die underschiedlichen, bequemen mittel nach gelegenheit und vorgehendem rathe der guthertzigen und vorstendigen, sovil fur gut angesehen wurdt und eure fstl. Gn. auch thunlich und geburlich, vortzusetzen, nicht underlassen werden.
Das aber eure fstl. Gn. in bemeltem irem schreiben fur hoch bedencklich anziehen, das in der entschuldigung, so bei ksl. Mt. und dem H. Granuella eurer fstl. Gn. aussenpleibens halben vorgewendet, zu irem hochsten gliempf und besten behelfs ire ehaft der eyde und lehenspflicht, damit sie kgl. Mt. zu Polen behaft, mit stillschweigen ubergangen etc., und mir derwegen befhelen, daran zu sein, das hinfurter in allen entschuldigungen die lehenspflicht gegen Polen furnemlich bedacht werden, bin ich der trostlichen hoffnung, eure fstl. Gn. werden aus solchem meinen schreiben und vorzeichnus, warumb es also fur gut angesehen und das es verhoflich euren fstl. Gn. gegen Polen zu keinem nachteil oder ungliempf, besonder auch gegen ksl. Mt. zu angenemer entschuldigung gereichen solte, genugsame ursachen befinden, bevorab, das es umb des willen bescheen, das durch meinen gnedigen herrn, Mgf. Georgen, angezeigt worden, wie eure fstl. Gn. mehrmals ansuchung gethann, das ire sachen zu verhor khomen mochten, doruf auch seine fstl. Gn. die sach gefurdert und selbst mit ksl. Mt. daraus gerett hette, dorinnen auch euer und seiner fstl. Gn. ungliempf, wo eins wider das ander furgebracht wurde, umbso vil mehr verhutt zu werden bedacht und, die entschuldigung also gliempflicher gestelt sein, erwogen, aber gleichwol daneben, im fhal, das diese entschuldigung disputirlich vorfallen wurde, alsdann nichtsdestweniger, die hochste und furnembste ehaft eurer fstl. Gn. eyde und lehenspflicht gegen der cron Polen furzuwenden, vorbehalten worden, wie dann nochmals, so es in fhurfallender handlung nötig, nicht underlassen werden solle.
Darumb auch der Uttenhofen bei solchen rathschlegen nicht gewesen. Ist aus kheiner andern ursach vorplieben, dann das ehr alhie vast schwach und der marggrevischen rethe khein kuntschaft gehabt, zuforderst auch, das man dieselben oftmals zusammenziehen mussen und irer zusamenkhunft ungewisse gewest, denen auch der Uttenhofen ethwas von der herberge entlegen und uff seinen beynen nicht wol geschickt gewesen. Bin aber alwegen zu ime gangen, die rathschlege vormeldet, welche ehr ime gefallen hat lassen und nichts darzu gesagt, auch keinen andern trost sowol von ime als andern vornemen mogen, dann das wir nichts außrichten wurden etc. Dabei hab ichs mussen pleiben und gar walten lassen, und dieweil ehr sampt andern kgl. Wd. zu Denmark gesandten von hie abegereist, hab ich ime eurer fstl. Gn. brief, zu eigen handen zu uberantworten, zugeschickt.
Verner so ver[wundern] sich eure fstl. Gn., warumb derselben bruder, mein gnediger herr, Mgf. Georg, die lehen bei ksl. Mt. Preussen halben zu suchen, sich understehet, so doch seine fstl. Gn. solche zuvorn von kgl. Mt. zu Polen zu lehen empfangen, mit weitterm anhang etc. Hirauf weiß ich mich nicht zu erinnern, das in meinem schreiben angezeigt, hab auch nicht vormerckt, als wher solchs von seinen fstl. Gn. alhie gesucht oder furgenomen, sonder allein, wan es den sachen zugute erheblich und zuwegen zu bringen, ein vorschlag zu thun, erwogen worden, aber bißhere derhalben weitter nichts gedacht.
Des procuratoriumbs halben, obwol hernochmals mehr neigung, dasselbig ufzurichten, dan vor vormerckht worden, so wil es doch sover ins werkh noch nicht gebracht werden. Hab auch derhalben uff itzig eurer fstl. Gn. schreiben lauts desselben articuls inhalt mit meinem gnedigen herrn, Mgf. Georgen, daraus geredt. Es hat mir aber seine fstl. Gn. bißhere vieler geschefte halben khein entliche antwort widerfharen lassen mogen, anders dann das seine fstl. Gn. die sache zu bequemer zeit, daruff ich dann unangeregt nicht wil lassen, berathschlagen und erwegen wollen.
Uber das hat mir Knoblochsdorff vormelt, wie ehr gegen hochgenan[ten] [meinen gnedigen herrn], Mgf. Georgen, geredt, das wol weg zu suchen und zu finden [weren], dasjenige, wes in vorigen meinen schriften angezeigt, verhofflich zu erhalten, wie ehr dan nicht zveiffelte, wo es allein durch Hellern nicht vorhindert, auch der junge herre darzu vermocht werden khonnt, bei Mgf. Georgen wol zu erheben sein solte, und hielt es darfur, wen mein gnädiger herr, Mgf. Georg, und seiner fstl. Gn. erben versturben, das alsdann die frenckische herschaften an den jungen herrn fhiellen. So aber der junge her auch one menliche erben abgienge, das es dann an eure fstl. Gn. und ire menliche erben fhielle, wo aber der fhal mit dem jungen herren [eher] als mit Mgf. Jorgens menliche erben beschee, das alsdann eure fstl. Gn. oder ire erben vermug des procuratoriumbs mit Mgf. Georgen oder desselben erben zu gleicher regirung die herschaften innehetten etc. Durch solche wege, wann es euren fstl. Gn. gefielhe, solte es meins bedunckens (das sonst schwerlich zulangen wurde) am ersten zu erheben sein, wiewol es 〈Kf. zu Brandenburg〉 nicht gerne zulassen wurde, angesehen, das ehr, wie in vorigen schriften gemelt, durch 〈Schlieben bei Mgf. Georgen〉 hat anlassen suchen, bemelten 〈Kf. von Brandenburg〉 von wegen der 〈herrschaft in der Schlesien〉 vor den jungen herren, auch eure fstl. Gn. in das 〈testament zu setzen〉, desgleichen ime die 〈gerechtigkeit〉, so 〈Mgf. Georg an den lehen Preussen〉 hat, zu ubergeben, dagegen 〈Kf. Brandenburg, ein somma gelts Mgf. Georg zu verschreiben〉, sich erbotten etc. Solchs haben eure fstl. Gn. vortreulich bei sich zu behalten. Waruff ich dan bei 〈Mgf. Georgen〉 ymmer anhalte und bith, sich in dem nicht zu voreilen, sonder eurer fstl. Gn. darinne bruderlich zu bedencken und one derselben rathe solche wichtige sachen nicht zu beantworten noch zu schliessen etc.
Wie sich auch die sachen zwischen beiden meinen gnedigen herrn, Mgf. Georgen und Mgf. Albrechten, sidher meinem ersten schreiben geendert, haben eure fstl. Gn. aus [...?] und ubersandter handlung zum theil vernommen und itzt aus hiebei geschickter vorzeichnus der forderung meins gnedigen herrn, Mgf. Georgens, zu dem jungen herrn zu ersehen, das die forderung, so Mgf. Albrecht zu Mgf. Georgen zu haben vormeinth gewesen, hoch- und itzgedachtem Mgf. Georg zum vortheil gescheen etc., b –also das mein gnediger herr, Mgf. Georg, an Mgf. Albrecht forderung zu haben, verhofft–b. Wie aber der entliche außtrag, damit man noch teglich im werckh und c –die losung, wher das uber oder nider landt haben wirdt–c, und kurtzlich gescheen sol, verfaßt und beschlossen wird, verhoffe ich mittezubringen.
Dabei schicke ich auch euren fstl. Gn. die marggrevischen lehenbrieve (die meins beduncken uf euren fstl. Gn. an ime selbst nicht ubel stehen) sampt den anhengigen articulen, zu dem pragischen vertrage gehorig, und dan den cadoltzburgischen vertrag etc.
Mit empfahung der lehen pleibt die mit dem jungen herren jungstem meinem schreiben nach in rhue. Wo aber eure fstl. Gn. solchs mein schreiben, weil dasselbig bei ungewisser post durch H. Philippo Melanchton biß gen Leiptzig verfertigt und daselbst durch mich an einen fuckerischen diener vorschrieben, nicht bekhommen, schick ich meinem bruder, dem cantzler, die copei davon hiemit zu2.
Als auch eure fstl. Gn. die ursachen, warumb die evangelischen im ersten so heftig zu rathe gangen, waraus zerruttung des reichstags erfolgen het sollen, zu vorstendigen bevelhen, ist die, wie ich bericht, das der Granuella, wie das cristliche gesprech hette anfahen sollen, die evangelischen vast hart, ernstlich und pochenlich solte angeredt haben, mit irer religion ethwas zu weichen und nachzugeben, dann wo das nicht bescheen solte, where ane noth, einiche weittere handlung furzunemen etc. Wie sich ungeferlich die wort solcher meinung mogen zugetragen haben, des sich dann die evangelischen beschwert, solche anfharung zu hertzen gefast und sich dordurch trennen wollen. Aber der Kf. zu Brandenburg hat [sich in] handel geschlagen, damit gleichwohl die sach [...?] worden etc.
Wie dan numals die religionhandlung steth und was in sonderheit fur ein widerwertige, hessige schrift durch 〈die peyrische fursten und die andern stendt wieder die evangelischen dem keiser〉 ubergeben, wiewol die den 〈evangelischen〉 nicht, sonder allein den 〈churfursten〉 angezeigt [Nr. 122?] und durch 〈den röm. konigk〉 fur gut angesehen, das die bemelte schrift aus beweglichen ursachen in rhu stehen solt, deßgleichen, wes der turckenhilf halben fur hin- und widerschriften allerseits ergangen, sovil man des uberal hat zusamenlesen, sammeln und bekhommen mogen, schick ich euren fstl. Gn. [hiemit] undertheniglichen zu. Ob aber aus solchen schriften ethwas mangel, hab ich doch uber allen gehabten vleis nichts mehr erlangen mogen, verhoff aber das uberige, wils Got, mit mir zu bringen, und haben sich eure fstl. Gn. aus dem allem, was in den hendeln fhurgefallen, zerruttung der stende und, das zwischen denen irer erhaltenen zwispaltigkeit, uneinigkheit und widerwillen in somma unfruchtbare handlung vormerckht, zu ersehen etc.
Hieneben schick ich auch euren fstl. Gn. die verantwortung Hg. Heinrichs von Braunschweig [Nr. 265] auf die supplication seins brudern [halben] (dagegen widerumb von den andern ein begriff verfaßt [Nr. 266], aber noch nicht beschlossen), desgleichen von wegen d –und wider–d der mordtbrenner urgichten etc. [Nr. 255], ksl. Mt. ubergeben. Dabei vornemen auch eure fstl. Gn., wes mir Hg. Wilhelm von Peyrn uff das antragen vermog eurer fstl. Gn. schreibens zur antwort geben etc.3
Dieweil denn Knoblochsdorff in allem gutwillig erzeigt, hab ich ime das bornsteinen paternoster, so eure fstl. Gn. dem doctor von Straßburg zu geben bevolhen, (weil der nicht hie) sampt dem ringe und einer elendsklohe [= Elchklaue], desgleichen dem H. Philippo Melanchton das ander paternoster, welchs der Obernburger nicht annemen wollen, one den ring, und [Mag. Eyßleben] das itzige ubersandte paternoster von [euren fstl. Gn. wegen] zugestelt, welche es zu hohem danckhe angenommen und zu vordienen sich williglichen erbotten, und hab uf eurer fstl. Gn. bevelch des Coruini halben mit gedachtem Philippo, desgleichen Mag. Eyßleben geredt, befind aber khein vertrostung, das derselbig zu erlangen sein mocht, dan mit ime hiaussen durch den Kf. zu Brandenburgk und andere, die ine uff einer universitet und sonst gerne bei sich hetten, trefflich gehandelt worden. Es hat inen aber der landtgrave, bei dem ehr so wol gehalten wurdt, das eure fstl. Gn. sonst seiner gelegenheit nach von dannen schwerlich [erhalten?], nicht verlassen wollen. So sein die abgemelten beiden herren dennocht urbutig, sich miteinander zu vergleichen, zu befleissigen und nachzufragen, ob sie sonst einen berumbten man, in gotlicher schrift gegrundet und gelert, mit dem eure fstl. Gn. zur nodturft vorsehen sein mochten, euren fstl. Gn. zuhandeln konten. Aber mein underthenigs bedencken wher noch wie vor, wen eure fstl. Gn. ein starck geldes, ob es umb ein 200 fl. zu thun, an etzliche gute leut, die sich zu der christlichen lahr meists theils angelassen und geubt, gewendet, konten solche leut euren fstl. Gn. und dem lande nutze und dienstlich sein etc.
Hat von Mgf. Georg und Mgf. Albrecht auf das ihnen zugestellte, Sigmund Pfinzing betreffende Schreiben Hg. Albrechts trotz beharrlichen Anhaltens noch keine Antwort. Sovil ich aber daneben vormerkcht, wil es iren fstl. Gn. nicht ziemlich oder moglich sein, wie sie dann solchs vormals uff mehr anderer bescheene furbitthe auch haben weigern und abschlagen mussen etc. [...].
Ksl. Mt. hat vergangner tage den reichsstenden, wes sein Mt. fur wolhergebrachte gerechtigkeit zu den landen Gellern habe und welchergestalt der Hg. von Cleeff seiner Mt. dieselben lande entziehe und wider die billigkeit innehabe, sampt uberantwortung eins drucks solcher irer Mt. gerechtigkeit furgetragen e –und dabei angezeigt, dieweil der Hg. von Cleeff sich deßhalben alwege an die reichsstende beruffen und sich erbotten etc., so hette ir Mt. ine uff diesen reichstage alher erfordert, auch gleit uberschickt, ehr wher aber aussenplieben etc.–e, mit beger, irer Mt. daruff iren rath mitzutheilen und beistand zu thun. Als solchs die cleefischen gesandten mitte angehort, haben sie iren herren geburlich und [ver]antwort und entschuldiget, auch zu verner verantwor[tung] umb ein exemplar der angezogenen, keyserlichen gerechtigkeit gebeten, [was inen] aber geweigert, und sey ksl. und kgl. Mt. daruff [weggangen]. Nochmals sol inen durch ein keyserischen in geheym ein exemplar angeben sein, welchs sie aber so heymlich nicht annemen, sonder offentlich haben wollen, ires herren nodturft daruff offentlich und one scheu darzuthun und sich verner gegen den reichsstenden zu rechte vernemen lassen und erbotten. Wes nu darinne weitter gescheen aber noch folgen wirdt, ist mir noch zur zeit verborgen. [...]. Datum Regensburg, den 12. Julij anno etc. im 41.
[Zettel:] Gnedigister furst und herre, wie eure fstl. Gn. nu aus der uberschickten handlung allerley und, das von ksl. Mt. ein friedestand biß uff den 1. Januarij kunftig furgeschlagen, befinden, so steht es nu daruff, das die stendt darvon rathschlagen und wollen gern ein bestendigen fried haben, derwegen ich anhalt, das eurer fstl. Gn. nicht vorgessen etc.
So hat auch der bebstlich legat uff das buch und den ubergebenen articuln, vorglichen und unverglichen, in antwort sich vernemen lassen, das ehr dorein nicht willigen khonte oder wolte, sonder muste es an die bebstliche Hlt. gelangen lassen und hinder sich bringen, daruff sich dann die stende im weittern, wes inen in dem zu thun und anzunemen oder nicht, berathschlagen und irs gemuets entschliessen werden, also das dismals mehr nichts ausgericht, dan die eylende turckenhulf, nemlich 10.000 knecht und 2.000 pferdt, vorzustellen. Will Informationen über die weiteren Verhandlungen einholen und alsdann, wils Got, sampt einer antwort in eurer fstl. Gn. sachen mitbringen etc. Und ist von ksl. Mt. vorgeschlagen, wo die vorwilligten articul von dem babst nicht angenommen, alsdann widerumb, domit man sich [in den] unvorglichen articul entlich voreinigen mag, einen andern reichstag außzuschreiben, wie dann die nochfolgende schriften und beschlus, so deßhalben verfast, uff mein einbrengen weittere anzeigung geben werden.
Pfgf. Friedrich und der Lgf. von Leuchtenberg haben die ihnen nacheinander angetragene oberste Feldhauptmannschaft abgelehnt. Also stet der beschluß eins obern velthauptmans noch unwissendt bei ksl. Mt. etc.
Zeittung von Ofenn sagt man, das der Turckh selbst mit grosser macht im anzug sey, derwegen das kriegsfolckh vor Ofen mit dem geschutz, auf das sie von dem Turckhen nicht ubereilt, abgezogen. Schickt einen Druck über den Brand in Prag, außerdem Briefe von Mgf. Georg 4, dem Lgf. von Leuchtenberg, Philipp Melanchthon 5und Claus Hermeling. Den Geldern betreffenden Druck will er mitbringen. Actum den 13. Julij 1541. [...] Die Kinder Mgf. Georgs von Brandenburg-Ansbach. [...].