Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Konz.).
Soll sich so schnell wie möglich zu Hg. Heinrich von Braunschweig begeben und diesen daran erinnern, dass der Kaiser ihn durch das allgemeine Ausschreiben und dann durch ein besonderes Schreiben zum persönlichen Besuch des ausgeschriebenen Reichstages aufgefordert hat, in maynung, mit seiner L. (als aines christenlichen, gehorsamen fursten) rath und zuthun in sachen, darumb derselb unser reichstag furgenomen und angesetzt were, furnemblich zu ratschlagn und zu handlena.
Und damit seiner L. auf solhem unserm angesetzten reichstag unverhindert aller anderen sachen b –und sonderlich der irrung und speen, die sich zwischen seiner L. und der stat Braunsweig erhielten–b, umbso vil desto furderlicher erscheinen mechte, so hetten wir jungstlich bey ainem unserm camerpotten ain penalmandat an Bgm. und rath zu Braunswig lautend uberschickt, darin wir denselben von Braunsweig und iren helfern ainen stilstandt c –ires thatlichen furnemens gegen seiner L. und derselben underthanen–c gepotten, und seiner L. gleichwol haimbgestelt, ob die fur [...?]solhe unser mandat zu verkunden lassen. Dieweil wir aber seither zu unserer ankunft ghen Heidelberg in glaublich erfarung komen, wie dasd under dem schein e –der irrung, die sich zwischen seiner L. und denen von Braunsweig erhalten–e, allerlay rustung furhanden weren, dardurch sein L., in aigner person bey uns auf gedachtem unserm reichstag zu erscheinen, f –auch wir an unserm furnemen desselben reichstags mercklich–f verhindert werden und die sachen zu sorgliche weiterung, krieg und pluetvergiessen, auch verherung lande und leut (das der almechtig geruche zu verhueten) erwachsen mochte, so hetten wir aus freundtlicher, gnediger naigung, die wir zu seiner L. trugen, nit underlassen wollen, seiner L. unser gnedig wolmaynung und guetbeduncken zu erofnen, auch weg und mittel anzuzeign, dardurch solher fursteender unrath furkomen mochte werden, wie sein L. aus unserm schreiben1, das ime der gedacht unser dienner alsbald behendigen solle, weiter vernemen werde.
Und were daneben unser freundtlich, gnedig synnen und begern an sein L., die wolle dasselb unser schreiben, g –welches gantz gnediger wolmainung seiner L. ze guetem beschehen–g, von uns in pestem aufnemen und versteen, h –demselben statgeben–h und sich hierin unserm hohen vertrauen nach halten und beweisen und dise und alle andere sachen dahin richten und, deren unverhindert, auf gedachtem reichstag gewißlich aigner person erscheinen und kaineswegs ausbleiben, daran thete uns sein L. sonders guets gefallens, gegen derselben freundtlich und in gnaden zu erkennen.
Bei Abwesenheit Hg. Heinrichs soll Kegel seinen Auftrag vor dessen Statthalter und Räten verrichten, um schriftliche Antwort bitten und diese und, was ihm ansonsten widerfährt, dem Kaiser mitteilen. Datum Haidelberg, am 6. Februarii 1541.