Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Schloß Stein am Gallian, 24. November 1509
St. Pölten, NÖLA, Hs. 27/17, fol. 76a u. b, Kop. ( p.r.p.s.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: G. Vogt).
Geht davon aus, daß die Landstände des Ft. Österreich unter der Enns seinem kürzlich an sie ergangenen Ausschreiben (Nr. 309) jene Themen, über die sie auf dem Landtag (am 9. Dezember) beraten sollen, nämlich Aufrichtung einer guten Ordnung im Land, Abstellung ihrer Beschwerden, Bewilligung einer Hilfe für den Krieg gegen Venedig sowie sein Verlangen nach Wahl eines bevollmächtigten landständischen Ausschusses, der dann mit ihm auf dem Augsburger Reichstag ohne Hintersichbringen über besagte Themen berät und beschließt, entnommen haben. Hat es aufgrund der Eindeutigkeit dieser Wünsche nicht für erforderlich erachtet, sie auf dem Landtag nochmals unmittelbar vortragen zu lassen. Da ihm aber keineswegs nur an besagter Kriegshilfe, sondern genauso an der erwähnten Regelung der inneren Verhältnisse seiner Länder und der Abstellung der landständischen Beschwerden liegt, will er es nicht versäumen, durch Gesandte darüber verhandeln zu lassen. Diese sind beauftragt, mit den Landständen gute und nutzbringende Gespräche zu führen. Anschließend soll ein aus angesehenen Personen bestehender landständischer Ausschuß zu ihm kommen, mit dem er nicht nur über seine eigenen Wünsche, sondern auch über die Anliegen und Bedürfnisse der Landstände verhandeln will, und zwar in einer Weise, daß diese damit vollauf zufrieden sein werden. Über das Ergebnis ihrer Verhandlungen mit den Landständen sollen seine Gesandten ihm umgehend berichten.