Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Übersendung eines Schreibens der in Köln versammelten Vertreter der Hansestädte an den Ks. sowie eines eigenen Briefes; [2.] Aufforderung zu baldiger Heimkehr.

Köln, 29. April 1512

Köln, Historisches A., Briefbücher Nr. 46, fol. 271b-272a, Kop.

[1.] Eirsame und wyse, günstige, gude frunde und lb. getruwen, up ure begerlich schryven [liegt nicht vor] und gesynnen nach luyde urs untwerfs aider conceptz hain wir, doch etlichermaissen swerlich, an die geschickten raitzfrunde der hansstede unsers coelschen drytten deils dermaissen, doch myt veranderungen etlicher worde, as ir uys dieser hyringelachter copie [liegt nicht vor] zo vernemen hait, in namen der geschickter raitzfrunde der hansstede, ytzont bynnen Coelne vergadert, vur uch, an ksl. Mt. under unser stat siegel ad causas gewoinlicher wyse, des sie zo diesem maile hyrin gebruychen, furderlich zo schryven, erlangt. Übersendet dazu ein eigenes Schreiben an den Ks. 1 mit dem Auftrag, es diesem je nach Gutdünken vorzulegen oder nicht.

[2.] Die Gesandten sollen sich bemühen, daß sie uysdrechtliche und uns gefellige entschaft urs beveils up furderlichste erlangen und bald heimkommen.

Anmerkungen

1
 In diesem Brief vom 28. April 1512 (Mercurii), schrieb Köln, es habe nunmehr seine Gesandten eyne gute zeyt by euer ksl. Mt. uf euer ksl. Mt. rychsdage zu Trier unser merklicher geschefte halben, unser stat hoechste privilegien und fryheiten, uns van paese [= Päpsten], Kss. und Kgg. und ouch van euer ksl. Mt. gnedicklich approbirt und bestedigt, belangende, gehadt und noch haven. Der wir dan dismails, als euer ksl. Mt. ungezwyfelt abnemen kann, in andern unsern eheftigen noeten umb stetlicher warnungen der manichfeldiger mislicher kriechleufe und andere unfelicheit halben, uns umblangs angelegen, unser stat nach aller notturft zu versorgen, uns angekomen, nyet wol langer uyszobleyben entberen moegen. Bittet in Anbetracht dessen den Ks., er möge die Gesandten so rasch wie möglich, doch ynen, yre gewerbe und geschefte uysdrechtliche und gefellige entschaft zu geben, abfertigen. Köln, Historisches A., Briefbücher Nr. 46, fol. 241b-242a, Kop. Trotz dieser Bitte hielten sich die Gesandten noch bis mindestens Mitte Mai in Trier auf.