Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 7. Mai 1512

Köln, Historisches A., Briefbücher Nr. 46, fol. 262a u. b, Kop.

Am 30. April wurden Kölner Bürger im Hgt. Jülich auf der freien Straße nahe Düren durch Reiter überfallen und ihre mitgeführten Waren zum Teil nach Erkelenz geschafft. Einige der Täter wurden getötet, zwei weitere gefangengenommen. Hat in dieser Angelegenheit ein schriftliches Ersuchen an den Hg. von Jülich gerichtet, jedoch keine Antwort erhalten. Befiehlt deshalb, den Vorfall dem Ks. vorzutragen und ihn zu bitten, den Hg. zu einem Verhör der Gefangenen zu veranlassen, damit die Namen besagter Räuber ermittelt und an den Ks. weitergeleitet werden können. Des wir halden, syn ksl. Mt. eyn guet gefallen haven werde. Allerdings soll die Bitte an den Ks. vorher mit den Gesandten des Hg. (auf dem Reichstag) besprochen und abgestimmt werden.1

Anmerkungen

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 In einem weiteren Schreiben an seine Reichstagsgesandten vom 14. Mai 1512 teilte Köln mit, ein Postbote habe Bm. Johann von Berchem mehrere gesiegelte ksl. Schreiben überbracht mit dem Ersuchen, sie durch einen Kölner Boten an die jeweiligen Empfänger weiterleiten zu lassen, was auch bereits geschehen sei. Der eine Brief sei an sämtliche Gff. von Oberstein gerichtet, doch hain wir darumb und sunderlingen an die abdisse zo St. Revylien [= St. Ursula], bynnen unser stat gelegen, erfarunge myt allem flyß laissen doyn und berychtunge untfangen, dat dieselve Gff. sementlich ytzont zo Trier uf ksl. Mt. rychdage syn sullen. Adressat des zweiten Briefes sei das gotzhuys zo Thewen. Kunnen wir nyet vernemen, wa datselve gotzhuys adir abdie gelegen sy. Und schicken uch daromme dieselve zwo myssiven, umb die vortan angezeigter ursachen halven wederomme in ksl. Mt. canzelie zo lieveren, up dat wir deshalven by ksl. Mt. unverdacht blyven. Köln, Historisches A., Briefbücher Nr. 46, fol. 262a-263b, Kop.