Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Geringe Aussichten auf Hilfe für den Deutschen Orden angesichts der allgemeinen Uneinigkeit unter den Reichsständen, Rat zu einer gütlichen Verständigung mit dem Kg. von Polen.
[Köln], 2. August 1512
Berlin, GStAPrK, XX. HA, OBA Nr. 19 557, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: In seiner Gn. selbst hand).
Teildruck: Joachim, Politik, Nr. 53.
Kurzregest: Joachim/Hubatsch, Regesta I,3, Nr. 19557.
Gruß. Gnst. H., ich hab eur ftl. Gn. negst geschriben, das mich bedonken wolt, das eur ftl. Gn. bey röm. ksl. Mt. und dem Reich wenig trostes oder hilf wurde erlangen [Nr. 1691 [2.]]. Solchs gebe ich eur ftl. Gn. abermals zu erkennen, dann es leuft izt zwytrechtig genuge under den Kff. und den stenden, und ist sich zu vermuten, das ksl. Mt. nichtz austreglichs werde erlangen. Man acht auch, dy ordenunge, so zu Trier ufgericht ist [Nr. 989/I], werde iren vortgang nicht ereichen. Man bestet nochmals darauf, das man sich uf der ksl. Mt. hilf, Geldern belangen, sich nymant gern mechtigen will, und zyhen es uf den zukonftigen reichstag, den sy bewilligen uf trium regum [6.1.13] gegen Frankfurt oder Worms, dyweyl kein F. hy ist dann dy 4 Bff. Mich will auch ganz bedonken, es werd etwas geferlich gehandelt, das sich nicht alles uber land will lassen schreiben. Darum liess ich mir gefallen, das sich eur ftl. Gn. alles guten willens flisse gegen kgl. wierd zu Poland, auch gein Preussen den regenten und gepietigern geschriben, dermassen geschee. Und kont eur ftl. Gn. etwas leidlichs erlangen bey der kgl. wierd, ist eur ftl. Gn. zu raten. Es ist ufs Reich nichz zu sezn, und wenn schon eur ftl. Gn. vertrostung geschee, ist sich gar nichtz daruf zu lassen. Hab ich eur ftl. Gn. getreuer und untertaniger meynunge im allerbesten nicht wollen verhalten, dann eur ftl. Gn. undertanigen gehorsam zu leysten zusampt meyn schulden byn ich ganz willig. Datum montag nach vincula Petri im etc. 12.