Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 689 Abschied der Versammlung ksl., Kurtrierer und hgl.-sächsischer Räte zur Visitation des Reichskammergerichts

[1.] Erstellung der Abrechnung aller Einnahmen und Ausgaben des Reichskammergerichts; [2.] Beschluß zur Aufrichtung eines weiteren Anschlags für den Unterhalt des Gerichts, Entscheidung auf dem nächsten Reichstag über die Behandlung ausgezogener Stände; [3.] Mahnung an den Fiskal zu aktiverer Amtsführung; [4.] Regelung im Konflikt um die Leitung der Gerichtskanzlei durch Johann Storch; [5.] Vertagung der Balthasar Wolf und Hans Gentner betreffenden Angelegenheit auf den nächsten Reichstag; [6.] Behandlung liegengebliebener Klagen gegen das Reichskammergericht auf der kommenden Reichsversammlung; [7.] Aufforderung an das Gerichtspersonals zur exakten Umsetzung der Reichskammergerichtsordnung; [8.] Pflicht der Gerichtskanzlei zu zügiger Arbeit und zur Geheimhaltung.

Worms, 24. Juni 1510

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 22 (alt 15b) 1510 Juni, fol. 74a-76b, Kop.

Abschied des tags, so auf St. Johanns baptistentag Ao. etc. decimo [24.6.10] zu Wurms in sachen, das camergericht antreffend, durch H. Erasme Doplern, Dr., probst zu St. Sebolt Nuremberg, und H. Johann Storchen, ksl. Mt., Wilhelmen von Nydereysemberg, H. zu Grensau, Johann Gutman, official zu Coblenz, Dr., Heinrich Düngyn, der trierischen canzley verweser, des EB zu Triers, und H. Gunthern von Büna, Hg. Jorgen von Sachsen geschickten rete, gemacht und beslossen ist.1

[1.] Anfenglich haben die ytztgemelten rete nach inhalt der abschied, zu Costenz2 und Augspurg beslossen [Nr. 125 [17.]], auch ksl. Mt. sunderlicher instruction, zu disem tag gegeben [liegt nicht vor], ein gründliche raytung aller eynnam und ausgabe von den anslegen, zu underhaltung des camergerichts aufgelegt, und auch den fiscalischen penfellen und der canzley gefellen, sint der rechnung des nehistvergangen jars, von des hl. Reichs stenden damals verordenten reten am 16. tag des monats Juny hie zu Worms beschehen3, emphangen, gehort und darzu nach laut der reigister, darüber gemacht, den emphang oder inname, wie hernavolgt, gefunden, nemlich das in der vorbestimbten nechsten raytung in fisco pliben sein 28 fl. und 25 kr.

Item das sind [recte: in] derselben raytung von dem costenzischen anschlag4 eingenomen sein 540 fl.

Von dem regensburgischen anschlag5 2030 fl.

Von dem wormsischen anschlag6 3747 fl.

Von den gefellen der canzley 1579 fl. 7 albus 2 d.

Von den fiscalischen gefellen 641 fl. und nemlich von der stat Collen 250 fl.

Von den juden zu Wormbs 300 und darnach 31 fl., die sie für kosten geben haben, und von aynem wurzkremer von Speyer 60 fl.

Macht alles zusamen in ainer suma 8565 fl. 7 albus 2 d. und 25 kr.; dafür sind 12 albus gelegt.

Davon ist nach inhalt der reigister, deshalben furbracht, ausgeben camerrichtern, beysitzern, protonotarien, lesern, schreybern, copysten und pedellen zu bezalung ir jedes besoldung, auch Ambrosien Dieterichen für haus-, zins- und kostgelt 7923 fl. und 3 ort.

Item zu notturft des camergerichts für botenlon, zerung und anders, auch den camergerichtsboten für ire zugesagte jerliche besoldung, auch sint der nehisten rechnung ausgeben 535 fl. 10 albus 2 d.

Item sint der nehisten rechnung zu notorft der canzley für bapier, wachs, pergamen[t], dinten und anders, auch schreyblon von copeyen 99 fl. 6 d.

Tut alles zusamengerechnet in einer suma 8558 fl. 4 albus 4 d.

Soliche obgemelte eynname und ausgabe gegeneinander abgezogen, pleibt in fisce 7 fl. 19 albus 6 d.

[2.] Und nachdem die vorgemelten rete aus der ytztgetanen raitung erfunden, das camerrichter, beysitzer und ander obbestymbte personen irer solt von disem jar nit ganz bezalt sein,7 haben dieselben rete für not, nutz und gut angesehen und beschlossen, das zu statlicher underhaltung des camergerichts auf das nehestkunftig jare ein anslag uf form und mas, wie zu Costenz, Regenspurg und Worms beschehen, durch camerrichter und beysitzer gemacht, ausgeschriben und einbracht und die zeit zu entlicher bezalung desselben zwischen hie und letare schierstkomend [30.3.11] bestimbt und angesetzt [wird]. Doch sollen diejenen, so auf jungstgehaltenem reichstag zu Augspurg durch ksl. Mt., auch etliche Kff., Ff. und andere stende in sunderhayt ausgezogen sein [Nr. 690], in disem anschlag nit angelegt oder deshalb gegen inen ichts gehandelt, sonder [es soll] bis uf den nehisten reichstag purificacionis Marie [2.2.11] stillgestanden [werden]. Soll daselbst alsdann derhalb entlich gehandelt und camerrichtern und bysitzern, wie sie sich mit denselben halten sollen, gruntlicher beschaid gegeben werden, wie dan die bemelten rete camerrichtern und bysitzern, auch dem fiscal [Dr. Christoph Müller] deshalb sunderlichen bevelch und beschaid getan haben, wider dieselben der vor und itzt aufgelegten ansleg halber bis auf bemelten reichstag nit zu procedieren.

[3.] Dweyl auch die gemelten rete vermerkt, das der fiscal bisher durch rechtliche ubung kain oder gar wenig fiscalisch oder andere sachen, ime von wegen ksl. Mt. bevolhen, zu ende bracht, deshalb die fiscalischen gefell uber bezalung seins solds sich nit vil erstrecken, haben sye ime von wegen ksl. Mt. ernstlichen geboten und bevolhen, hinfür bessern vleys in berurten sachen, wie ime dann seinen pflichten nach und amptshalben gebürt, anzukeren, damit die fiscalischen penfell eingebracht und das camergericht dest bas underhalten mog werden. Doch soll der fiscal in solichem nyemants ubereylen oder beschweren, sonder die aufgericht ordnung mit erkanntnus des camerrichters und zugeordenten beysitzer halten, auch den parteyen advocat und procurator wider sich gutwilliglich zulassen und derselben kayner deshalb unlusts gewertig sein.

[4.] Und wiewol camerrichter und beysitzer auf jungstgehalten reichstag zu Augspurg durch Dr. Symon von Reischach die ksl. Mt. der irrung, so sich zwischen gedachtem H. Johann Storchen, auch Ambrosien Dieterichen und gemayner canzley von wegen etlicher unerlosten urtayl und ander brief, der eins tails noch hinder demselben Storchen ligen sollen, berichten lassen und darauf erclerung und beschaids begert, auch ire ksl. Mt. in berurter instruction deshalb leuterung getan, der maynung, das ir Mt. es bey irer Mt. declaracion, in gleichem fall vormals zu Costenz ausgangen,8 pleiben lassen und derselben volg zu tun gehabt haben wollt, auch fur billich geachtet, was urtayl oder andere brief zu zeyten Storchs verwaltung der canzley durch die parteyen oder ire procurator bey ime erfordert und darauf also in irer ksl. Mt. costen und sold concipirt, ingrossirt und verfertigt worden weren, das die tax derselben irer ksl. Mt. zustehen solt, wie dann die gemelten rete solich leuterung camerrichtern und beysytzern verlesen und zu erkenen geben haben, [haben] sie doch in ansehung des camergerichts notturft und das der fiscus diser zeit an gelt ganz emblöst ist, mit Storchen sovil gehandelt und ine vermogt, das er bewilligt hat, solhe brief, sovil er der noch hinder oder bey ime hab, camerrichtern und beysitzern uf bezalung des unkostens, so er mit botenlon, für pergamen[t], seydenschnur und anderm darauf gewant hat, [zu] uberantworten, die ine auch darumb quittirn, furter die tax derselben einbringen und zu underhaltung des camergerichts gebrauchen sollten.

[5.] Dan von wegen des handels, H. Baltasarn Wolfen von Wolfstal, ksl. Mt. camermayster, und Hansen Gentnern antreffend,9 dweil derselbe handel vormals aus etlichen ursachen durch ksl. Mt. vom camergericht fur ir Mt., auch Kff., Ff. und die stende des Reichs advocirt, auch die gemelten stende daruber einiche erkanntnus noch nit getan und solichen handel nit wider an das camergericht remittirt haben, ist beslossen, das das camergericht in solichen sachen daruber weiter nit handeln oder procedieren, sonder stillsten und deshalb ksl. Mt. und der stende des Reichs weiters beschaids auf dem nehisten reichstag gewarten sollen.

[6.] Und als auf nehstgehaltem reichstag zu Augspurg ksl. Mt., auch Kff., Ff. und stenden des Reichs durch supplicacion mancherley clag wider das ksl. kamergericht furbracht [vgl. Nr. 306-308], die hinder dem EB zu Menz pliben und durch entlichen beschaid nit erledigt, ine auch nit behandigt noch hergeschickt, auch camerrichter und beysitzer dieselben, als ir notturft erfordert, nit gehort und sich, so ine die furbracht werden, darauf zu verantworten erboten, haben wir dieselben in irem wert pleiben lassen und zu weiter handelung uf den nechstkomenden reichstag geschoben.

[7.] Es sollen auch camerrichter, beysitzer, fiscal, advocaten und procuratores auf das hochst sich befleissigen, das die aufgerichten ordnung des Reichs, das camergericht betreffent, ires inhalts vollenzogen und gehalten, civiliter und fiscalisch procedirt und meniglichem rechtes verholfen, auch noturftig verhore und furbringen gestatt werde.

[8.] Desgleichen soll in der canzley gueter vleis furgekert werden, damit meniglich gleich gefurdert und zu schirsten gefertigt und die gehaym der canzley nyma[n]ts dann dem sich geburt geoffenbart werden.

Nr. 690 Verzeichnis auszunehmender bzw. unsicher erscheinender Zahler der Unterhaltsbeiträge für das Reichskammergericht

[1.] Auf Wunsch des Ks., der Reichsstände und anderer auszunehmende Reichsglieder; [2.] Weitere unklare Zahler; [3.] Über die Höhe ihres Beitrags klagende Stände.

[Worms, ca. 24. Juni 1510]

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 45 (alt 39, 40a) ohne Dat. X/1, fol. 33-39, Orig. Pap.

[1.] A. Hernach volgt, wes von den anschlegen des ksl. camergerichts ausgezogen und abegesondert will werden

Die ksl. Mt. als Ehg. zu Osterreich und Hg. zu Burgundi vermeint auszuziehen

Alle Gff. von Rapoltstein geben 30 fl.
Gf. Engelbrecht von Nassau gibt 60 fl.
H. Erhart von Polheim gibt 32 fl.
Die Hh. von Horen [= Hoorn] geben 12 fl.
Gf. Heinrich von Hardegk gibt 60 fl.
H. Michel Fh. von Wolkenstein 36 fl.
Die Gff. von Schaumberg am land ob der Enns 24 fl.
Gf. Oswalt von Bergen 36 fl.
Die Hh. von Falkenstein 12 fl.
Die Hh. von Eysselstein [= IJsselstein] 24 fl.
Der von Egmund 24 fl.
Die Hh. von Bergen und Walen 24 fl.
H. Caspar von Mörsberg 20 fl.
Abt von Murbach 2 fl.
Abt von Walkenried 12 fl.
Abt zu Schüttern 18 fl.
Die baley zu Osterreich 60 fl.
Baley an der Etsch 60 fl.
Der Kg. von Polen vermeint auszuziehen
Statt Danzig 70 fl.
Stat Elbingen 24 fl.
[Seitensumme:] Summa 630 fl.
Sachsen, der Kf., und Hg. Jorg vermeynen auszuziehen
Gf. Balthasar von Swarzemberg [= Schwarzburg] 20 fl.
All von Gerau 35 fl.
Der von Pleß 12 fl.
Die Reussen von Plauen zu Gretz [= Greiz] 18 fl.
Die Gff. von Leysenegk [= Leisnig] 12 fl.
Die Hh. von Schonberg 18 fl.
Brandenburg, Kf., vermeint auszuziehen
Bf. von Brandenburg 12 fl.
Bf. von Lebus 12 fl.
Die Gff. von Rupin 36 fl.
Gff. von Honstein in der Mark, dan Honstein in Dhuringen auch sovil angelegt ist 9 fl.
Hg. Wilhelm von Bayern vermeynt auszuziehen
Hg. Wolfgang von Bayrn 50 fl.
Gff. von Ortemberg 12 fl.
H. Hans, H. zum Degenberg 12 fl.
Die Hh. von Stauff zu Ernfels 12 fl.
Hg. Erich von Braunswig vermeynt auszuziehen
Statt Gottingen 24 fl.
Hg. von Gulch wils ausziehen
Statt Deurn [= Düren] 24 fl.
Hg. von Holstein wils ausziehen
Stat Hamburg 65 fl.
[Seitensumme:] Summa 384 fl.
Hg. von Cleve vermeint auszuziehen
Stat Niderwesel 36 fl.
Stat Sost 48 fl.
Stat Deusburg 24 fl.
Landgf. von Hessen will ausziehen
Gf. Philips von Waldeck 18 fl.
Gf. Heinrich von Waldeck 12 fl.
Gf. von Wittichenstein [= Wittgenstein] 12 fl.
Wirtemberg vermeint auszeziehen
Abt zu Maulbron 60 fl.
Abt zu Königsbron 12 fl.
H. Wilhelm Truchses [von Waldburg] wils ausziehen
Der abt zu Ysin [= Isny] 15 fl.
Bf. zu Wirzpurg wils ausziehen
Der probst zu Camberg 12 fl.
Bf. zu Speyr wils ausziehen
Der probst zu Odenheim 12fl.
Bf. zu Costenz wils ausziehen
Abt zu Petershusen 12 fl.
Die Schweizer fordern ab
Abt zu Rittershusen1 14 fl.
Abt zu Kreizlingen 12 fl.
Abt zu Stein am Rhein 14 fl.
[Seitensumme:] Summa 313 fl.
Abt zu Raynau [= Rheinau] 24 fl.
Abt zu Schaffhusen 24 fl.
Abt zu Einsidel 24 fl.
Abt zu Pfeffers 12 fl.
Stat Basel 65 fl.
Stat Mülhausen im Elsas 24 fl.
Stat Schaffhusen 18 fl.
[Seitensumme:] Summa 191 fl.
[Gesamtsumme:] Summarum alles uszugs ist 2124 fl.
2

[2.] B. Die, so ungewisser bezalung geacht sein, volgen hernach, doch ausserthalb deren, so ksl. Mt., Kff., Ff. und andere auszuziehen vermeynen

Bff.
Bysanz [= Besançon] 24 fl.
Paderborn 24 fl.
Chur 12 fl.
Halberstat 24 fl.
Verden 12 fl.
Kembse [= Chiemsee] 12 fl.
Gurk 12 fl.
Seckau 12 fl.
Lavant 12 fl.
Basel 12 fl.
Osnabrugk 12 fl.
Mynden 12 fl.
Lubeck 12 fl.
Utricht 65 fl.
Camyn 12 fl.
Schweryn 12 fl.
Genf 12 fl.
Camerach [= Cambrai] 24 fl.
Verdun 24 fl.
Lusan 12 fl.
Metz 24 fl.
Toll 12 fl.
Ratzenburg 12 fl.
[Seitensumme:] Summa 401 fl.
Schleswig 12 fl.
Ebte
St. Gallen 14 fl.
Weltlich Ff.
Ehg. von Osterreich 180 fl.
Hg. zu Burgundi 180 fl.
Hg. Heinrich von Brunswig 36 fl.
Hg. Erich von Brunswig 36 fl.
Hg. Heinrich von Lüneburg 60 fl.
Hg. Hans von der Lauenburg 36 fl.
Holstein 48 fl.
F. von Anhalt 24 fl.
Hg. von der Maß3 36 fl.
4
Hg. von Saphoy 36 fl.
Hg. von Lutringen 60 fl.
Der prinz von Calyn [= Châlon] 12 fl.
Frey- und Rstt.
Tull 24 fl.
Verdun 24 fl.
Kaufmansarbruck [= Saarburg] 24 fl.
Bysanz 36 fl.
Brakel 12 fl.
Wartemberg [= Warburg] 12 fl.
[Seitensumme:] Summa 912 fl.
Lomgau [= Lemgo] 12 fl.
Durckheim [= Türkheim] 12 fl.
Verden 12 fl.
Herwerden [= Herford] 12 fl.
Camerich [= Cambrai] 36 fl.
[Seitensumme:] Summa 84 fl.
[Gesamtsumme:] Summarum, wes ungewiß 1397 fl.

[3.] C. Die personen, so sich beclagen durch supplicationen und sunst, das sy zu hoch angeschlagen, zum teil ersteygt und nit in irm vermogen sey, dem ferrer zu geleben

Abt zu Keysheim 60 fl.
Baley im Elsas 60 fl.
Bf. zu Lutich 60 fl.
Mgf. Friderich zu Brandenburg 100 fl.
Eptissin zu Nidernmonster zu Regenspurg 18 fl.
Eptissin zu Obermonster 18 fl.
Stat Wormbs 65 fl.
Stat Speyr 65 fl.
Stat Metz 100 fl.
Offenburg -
Gengenbach 40 fl.
Zell -

Nr. 691 Dr. Erasmus Toppler, Propst zu St. Sebald, an Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler)

[1.] Ankündigung eines Berichts Johann Storchs über den Wormser Tag (zur Visitation des Reichskammergerichts); [2.] Scheitern der dortigen Verhandlungen in der Angelegenheit Ambrosius Dietrichs.

Mainz, 6. Juli 1510

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII 256/VI, fol. 101-102, Orig. Pap. m. S.

[1.] [...] Item was ich mitsambt den andern reten zu Wurmbs ausgericht hab, werdent ir bei Storchen vernemen.

[2.] Item ich hab auf das fleisigist mitsambt den reten helfen handelen, ob des Ambrosi Dietrich sachen hingelegt mochten werden [vgl. Nr. 94 Anm. 10]. Aber er hat sich aller unbillichen wege geflissen, also das alle handlung bishere unfruchtbar gewesen sind, auch ganzen unglimpf bei meniglich gehabt. Und zum letzten so hat er verhofft, die sachen dahin zu bringen, das die sachen bis auf den nechsten reichstag zu erkantnus der Kff. und Ff. und stende des Reichs angestelt wurden. Das aber wider Storchen und sunderlich ksl. Mt. zu grosser verachtung raichet, wie ich euer Gn., auch ksl. Mt., so ich zu euch kume, lauter berichten wil. Darumb so bite ich mit hochstem fleis, euer Gn. laß nicht ausgeen zuwider Storchen und wolle ksl. Mt. sagen, ich werde ir ksl. Mt. nach der leng berichten, dann wo solches nit geschehe, were mir und iedem bei ksl. Mt. schwerlich zu handlen sein, so wir dermassen zu schimpf werden solten. [...] Geben mit eile 6. July 1510 zu Mainz.

Anmerkungen

1
 Zum Wormser Visitationstag vgl. Mencke, Visitationen, S. 15; Häberlin, Reichsgeschichte, S. 475f.
2
 Abschied des Reichstags 1507. Druck: Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 268 [23.].
3
 Druck: Heil, Reichstagsakten 10, Nr. 294.
4
 Druck: Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 272.
5
 Von 1508. Vgl. ebd., Nr. 949 Anm. 2.
6
 Vom Reichstag 1509. Vgl. Heil, Reichstagsakten 10, Nr. 303 [10.].
7
 Ein vermutlich im Kontext des Wormser Visitationstages Ende Juni 1510 entstandenes Verzeichnis nennt verschiedene Richter, Beisitzer, Fiskale und einen Protonotar am Reichskammergericht, die Dauer ihrer jeweiligen Dienstzeit(en) sowie die an sie ausgezahlten bzw. noch ausstehenden Besoldungsbeträge. Terminus post quem des undatierten Stückes ist der 1. April 1510, an dem die Dienstzeit einiger der erwähnten Personen als beendet bezeichnet wird. Im einzelnen sind folgende zu diesem Zeitpunkt noch unbezahlte Summen aufgeführt: Reichskammerrichter (Bf. Wiguläus Fröschl) von Passau 300 fl., Beisitzer Dr. (Augustin) Lösch 100 fl., Beisitzer Dr. Sebastian Schilling 67 fl. minus 20 kr., Beisitzer Dr. (Anton) von Emershofen 100 f., Beisitzer Dr. (Georg) Besserer 187 fl.; Beisitzer Dr. (Dietrich von) Lautern 73 fl., Beisitzer Lic. (Arnold) Rymerstock 58 fl., Beisitzer Dr. Jörg Schütz 100 fl., Fiskal Dr. Hieronymus von Croaria 170 fl., Reichskammerrichter Gf. Adolf von Nassau-Wiesbaden 500 fl und 700 fl., Beisitzer (Gf. Philipp) von Kirchberg 145 fl. und 268 fl., Reichskammerrichter und Beisitzer (Gf. Adam) von Beichlingen 270 fl. und 317 fl., Beisitzer Dr. Johann Fürderer 231 fl. und 239 fl., Beisitzer Dr. Wachtendorp 117 fl., Beisitzer Dr. (Jakob von) Landsberg 277 fl. und 268 fl., Beisitzer Dr. Johann Blankenfeld 72 fl. und 120 fl., Beisitzer Dr. Simon von Reischach 303 fl. und 286 fl., Dr. (Haring Sinnama, gen.) Fries 247 fl., Beisitzer Dr. (Sebastian von) Rotenhan 290 fl. und 172 fl., Beisitzer Dr. (Simon) Reisacher 93 fl., Beisitzer Dr. Ambrosius Widmann 89 fl. und 132 fl., Beisitzer Dr. (Dietrich von) Schiederich 201 fl. und 214 fl., Beisitzer Dr. (Valentin von) Sunthausen 290 fl. und 283 fl., Fiskal 225 fl. und 245 fl., Protonotar Ambrosius Dietrich 389 fl. und 362 fl. Wiesbaden, HStA, 1/2304, o. Fol.
8
 Schreiben Kg. Maximilians an Johann Storch vom 12. August 1507. Regest: Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 938.
9
 Über diese Angelegenheit liegen keine weiteren Nachweise vor.
1
 Gemeint ist wohl das Zisterzienserkloster Riddagshausen, das allerdings in Braunschweig liegt und deshalb keinerlei Bezug zur Schweiz hat.
2
 Gemeint ist wohl das Zisterzienserkloster Riddagshausen, das allerdings in Braunschweig liegt und deshalb keinerlei Bezug zur Schweiz hat.
3
 Zur fraglichen Identifizierung mit Masowien vgl. Heil, Reichstagsakten 9, S. 543 Anm. 2.
4
 Zur fraglichen Identifizierung mit Masowien vgl. Heil, Reichstagsakten 9, S. 543 Anm. 2.