Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII/256/VI, fol. 8–8’, 9’ (eigh. Or. mit ex.-Verm.; Postvermm.: In sein selbst hand. – Cito, cito.).
[1.] Bürgermeister und Rat der Stadt Nürnberg gaben ihm den erst vor Kurzem eingegangenen ksl. Befehl vom 6. Januar [Nr. 203] zu lesen, wonach sie das Lehensgewand Ks. Karls zum Reichstag nach Worms schicken sollten. Sie beklagen sich darüber, dass ihnen die Weisung verspätet zugegangen sei. Auch wüssten sie nicht, wann der Reichstag beginne und ob der Ks. nur das Gewand oder auch Zepter, Apfel und Krone oder andere Kleinodien benötige. Auch würde starke Kritik an der Stadt geübt werden, wenn bei der Heiltumsweisung am 20. April (dem andern freitag nach ostern)gerade die kostbarsten Kleinodien nicht verfügbar wären. Überdies trügen sie Bedenken wegen des Transports, da in der Umgebung Nürnbergs beinahe wöchentlich Überfälle stattfänden. Sie baten ihn deshalb, sich beim Ks. und ihm, Serntein, für die Rücknahme des Befehls oder wenigstens einen Aufschub bis nach der Heiltumsweisung einzusetzen. Bittet ihn, sich beim Ks. in diesem Sinne zu verwenden. Die Stadt schreibt diesen auch direkt an [Nr. 221]. Doch ist man ungeachtet der Bedenken vor allem daran interessiert, sich dem Ks. gehorsam zu erweisen. Die Stadt bittet außerdem um Mandate an diejenigen Fürsten, deren Gebiete passiert werden müssen, zur Gewährung sicheren Geleits. Bittet, den Überbringer des Schreibens so rasch wie möglich mit seiner Antwort abzufertigen.
[2.] Der Kardinal von Brixen ist vor vierzehn Tagen in Rom gestorben. Bittet, sich für ihn beim Ks. wegen der Trienter Dompropstei zu verwenden. Übersendet neue Zeitungen aus Prag.