Unterredung mit Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach über dessen Teilnahme am kommenden Reichstag in Freiburg i. Br.

ohne Ort, 25. November 1510

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 23 (alt 16) 1510 Nov.-Dez., fol. 64, Orig. Pap. m. S.

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII 256/VI, fol. 141, Kop.

Hat gemäß seiner ihm vom Ks. erteilten Instruktion (Nr. 653) eingehend mit Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach gesprochen und von ihm die beigefügte (nicht vorliegende) Antwort erhalten. Hat darüber hinaus, obwohl nicht im Besitz einer ksl. Kredenz, auf Anraten Mgf. Kasimirs darauf verwiesen, daß der Ks. den nächsten Reichstag zum 25. November (schirst St. Katherinentag) nach Freiburg im Breisgau anberaumt hat. Darus sich zu vermuten, das kurze halben der zeit vorbestimpter reichstag von etlichen stenden, die, den des orts zu besuchen, weyt entsessen, so eilende nicht erscheynen. Domit nu sein Gn. [= Mgf. Friedrich] nicht vergebene zerung uflauf, wer ksl. Mt. meynung, sich, uf angesetzten reichstag zu erheben, bis uf seyner Mt. weyter erforderung doheyme zu enthalten unde vorbestimpten reichstag durch seiner Gn. rete mit solhem gewalt zu beschicken. In deme hat er nicht gefallen gehabt unde mich des artikels, dieweil der usserhalb der instruction unde ane kredenz, daruf lautende, geworben, vordechtig gehalten, der meynung, als wer solchs von mir usserhalb bevelchs bescheen etc. Nochdeme euch aber wol wissen[d], wes mir derhalben von ksl. Mt. bevelh zukomen, ist mein bitte, ir wollet bey ksl. Mt. daran seyn, domit sein gschickten angezeigte, wes ich, wye vorstet, bey seinen Gn. gehandelt, das ich solchs von ksl. Mt. bevelch ghabt, unde sey noch ksl. Mt. beger, das er benenten reichstag durch Mgf. Casamirus ader sein rete mit follem gewalt beschicke. An das würt er daheyme nit zu behalten seyn [...] Datum montag am tage Katherine Ao. etc. decimo.