Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] Antrag der ksl. Reichstagskommissare auf Gewährung einer Reichshilfe; [2.] Verhandlungen bezüglich des Reichskammergerichts.
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates, Nr. 64, fol. 14–14’ (Kop., secunda post exaudi).
Bestätigen den Eingang seines Schreibens mit der Unterrichtung über den Stand von Nürnberger Angelegenheiten [am Reichskammergericht] sowie der Bitte um Mitteilung von insbesondere auf das Kammergericht bezüglichen Nachrichten vom Wormser Reichstag.1
[1.] Und bißher nicht anders gehort, dann das der Reichs tag zu Wormß bleiben werd. Wiewol die ksl. Mt. eylund von dannen in die grafschaft Tyrol verruckt ist, hat sie doch etlich ir treffenlich rat hynder ir gelassen, des Reichs sachen an irer Mt. stat außzuwarten; die auch auß irer Mt. bevelh bey den curfursten, fursten und stenden des Heiligen Reichs, dazumal gegenwertig, statlich und ernstlich ansuchen getan umb hilf mit leuten zu roß und fuß ain ganz jar lang auf die verstentnus, so sein Mt. als advocat, vogt und protector der cristenlichen kirchen mit der babstlichen heiligkait, auch den konigen zu Frankreich und Aragan angenommen hab, wider die unglaubigen zu geprauchen und am durchzug wider die Venediger ze handeln umb dasjenig, so sy der cristenlichen kirchen gwaltiglich abgedrungen und inhaben etc.[Nr. 266]. Welhs aber die curfursten, fursten und stend als in clainer anzal dermaß zu bewilligen sich beschwert, sunder auf der anderen fursten und stend zukunft verschoben haben.
[2.] Aber von der gelegenhait des cammergerichts und ob derhalben zu Wormbs waß gehandelt werd, tragen wir noch zur zeit kain wissen, dann allein, das die acta desselben cammergerichts durch unser stat und furter des wegs nach Wormbs gefurt. Versten nicht, das zu Windßhaim nidergelegt sein. Wollen uns aber deß und darzu deß vorhabens zu Wormbs von des cammergerichts wegen bey unser potschaft desselbigen orts erkundigen und, weß wir hienach derhalb bericht empfahen, euch alßdann mit dem schirsten uneroffent nit lassen. [Schlussfloskel, Datum].