Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates, Nr. 64, fol. 5’–6 (Kop., eritag nach dem sonntag vocem jocunditatis).

Sie wägen die Vor- und Nachteile seiner persönlichen Anwesenheit am ksl. Hof unter den derzeitigen Umständen ab. Die Gesandten in Worms wie auch Anton Tetzel haben ihnen berichtet, dass der Ks. ihn, Topler, neben anderen Persönlichkeiten beauftragt habe, mit den Reichsständen in Worms über die Angelegenheiten von Ks. und Reich zu verhandeln. Außerdem sei er gemeinsam mit Gf. Johann Ludwig von Nassau mit einer schriftlichen Instruktion [Nr. 61] zu Kf. Friedrich von Sachsen abgefertigt worden. Seine Ankunft beim Ks. werde sich also geraume Zeit verzögern.1

Ersuchen ihn, diese Angelegenheiten möglichst rasch zu erledigen und sich dann unverzüglich an den ksl. Hof zu verfügen.2 Und ob daselbst oder bey den stenden des Reichs ainich hilf, wie wir in sorgen steen, erkannt wurd, alßdann unser genommen fertigung gemeß zu handeln und darzu umb belehnung, wie eur wirden unverporgen und vor irem abschaiden copien uberant[wurt] ist, bey ksl. Mt. ze arbaiten3 und sonst unsere sachen in guter achtung, wie uns nit zweifelt, zu haben.Er soll auch über alle Vorkommnisse Bericht erstatten.

Anmerkungen

1
 Der Gesandtenbericht wie auch das Schreiben Tetzels liegen nicht vor.
2
 Topler schrieb am 25.5. an den ksl. Kanzler Zyprian von Serntein, dass seine sämtlichen Schreiben unbeantwortet geblieben seien. Er fasse dies als Hinweis auf, dass er die Antwort persönlich entgegennehmen solle. Falls also in 14 Tagen immer noch kein Schreiben von ihm eingetroffen sei, werde er sich auf den Weg zu ihm machen (eigh. Or. Worms, Postvermm.: In sein hant.Cito, cito, cito, cito; TLA Innsbruck, Maximiliana XIII/256/VI, fol. 42–42’).
3
 Es geht wieder um das Straßenräuberprivileg. Vgl. Nr. 463, S. 677, Anm. 5.