Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] Zusage der Wormser Reichsversammlung zur diplomatischen Unterstützung des Deutschen Ordens gegenüber Polen; [2.] Einberufung eines Ordenstages der Ballei Elsass-Burgund.
Wien, DOZA, Urkunden, Nr. 4622 (Or. m. S. [auch Online-Ressource]) = Textvorlage A. Berlin, GStA, Ordensfoliant Nr. 26, pag. 194–195 (Kop.) = B.
Kurzregest: Arnold, Urkunden III, Nr. 4622, S. 1336.
a–Friederich, von Gots gnaden Teutschs Ordens hoemeister, coadiutor der erzbischoflichen kirchen zu Magdeburg, herzog zu Sachsen etc.
[1.] Unsern grus zuvor. Wirdiger, lieber, andechtiger–a. Wir tun euch zu wissen, das wir auf diesem keiserlichen Reichs tag gewest und unsers ordens anligen und beschwerung, so uns bisher und nach von der cron zu Polan begegent, keiserlicher maiestat verordenten reten, churfursten, fursten und stenden des Heiligen Reichs fürtragen laßen, yren rat, beystant und hulf gebeten [Nrr. 261, Pkt. 17; 297], wie dem edeln unserm lieben besundern herrn Wilhelmen Truchsas bewost. Darauf uns antwurt [Nr. 300] worden, das keiserliche Mt. und stende bebstlicher heyligkeit neben uns schreiben wollen und bietten, das sein heyligkeit neben inen ein botschaft zu koniglicher wird zu Polan verfertigen wollen. Die sollen sich bearbeiten, deßgleichen koniglicher wird zu Hungarn und Behmen geschickten, das unser und unsers ordens beschwerung zu gutlicher handlung und hinlegung komen mug. Wue auch konigliche irlauchtigkeit zu Polan auf irem furnemen, wie bisher gescheen, beharren wirt, wollen keiserliche Mt. und die stend des Reichs uns mit hulf und beystant nicht verlasen.
[2.] Dieweil wir uns dann unsb, unserm orden und gemeiner ritterschaft teutscher nacion zugut, die dieser handel mitbetrifft, in dise beschwerung und ferlichkeit gegeben haben, erfordert die notdurft, das wir inen euers orts, wie wir alhie zu Wurms und andern ortern getan, gelegenheit des handels eroffnen, an euch gutlich begerende, wollet euch mit herrn Wilhelm Truchsas, wie er uns zu tun zugesagt, einer zeit voreynigen und graven, freyen und ritterschaft, in euerm kreyß und landart begriffen, zusambrengen, daselbst mit her Wilhelm unser und unsers ordens beschwerung nach geburlichem zuembiten und uberantwortung des credenz1, auf euch beide lautende, den wir euch hieneben mitschicken, wie dieselb herre Wilhelm alhiec zu Wurms gehort und euch auch, des wir nit zweifeln, was der gedrengliche vertrag, den man den ewigen fried nennet2, in sich helt, bewost, des wir uns mit der hulfe Gottes bisher aufgehalden, und beschlißlich sie ermanen zu bedenken, was ynen und iren nachkomen an dießer sache gelegen, und gutlich von unsern wegen begern, wue es die notdurft erheischen wurd und wir sie weiter ansuchten, uns mit trost und beystant, damit wir uns gewalts der cron zu Polan aufhalten mugen, nicht zu verlasen. Das seint wir mitsampt unserm orden umb sie alle und eynen yglichen in sunderheit gunstiglich, gnediglich und yn allem gut zu beschulden d–geneigt. Geben zu Wurms, dinstags nach corporis Christi [12.6.] anno XVC und ym neunden–d.