Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] Eingang ksl. Weisungen und Vortrag an die Reichsversammlung; [2.] Bitte um Anweisungen für das weitere Verfahren mit Gottfried von Eppstein; [3.] Übersendung der Stellungnahmen der Reichsversammlung und Kf. Friedrichs von Sachsen bezüglich der Jubelablassgelder; [4.] Pulver- und Salpeterlieferung Lgf. Wilhelms von Hessen für Ks. Maximilian.
Wiesbaden, HStA, Abt. 131, IV a, Nr. 22, fol. 34–35 (dem ksl. RT-Protokoll [Nr. 259] inserierte Kop.).
[1.] Allergnedigister kaiser. Heut zwischen eilf und zwolf aurn beylauftig in mittemtag ist auf unsers vorigs schreiben [Nr. 409], so euer ksl. Mt. wir mit zuschickung der ersten antwort [Nr. 275], uns durch churfursten, fursten und stende des Reichs auf unser werbung gegeben, auf den XXIX. tag Maii getan haben, ain post zukommen, von dem uns etwo viel brief und sonderlich drey, an uns lautend [Nrr. 404, 410f.], uberantwort sein, die wir underteniglich empfangen und derselben inhalt der ganzen versamung zwischen ain und II auren darnach furbracht, auch daneben ydem churfursten und anderm ire besunder brief, uns zugesandt, behendigen lassen. Darauf die versamung bedacht genommen hat, uns ir meynung auf solich schrift zu erkennen zu geben und, so sie damit berait sey, uns das ansagen zu lassen. Was uns von ine begegnet, wollen wir e. ksl. Mt. zum furderlichsten zuschicken. Der wir uns zu aller undertenigkeit dienstlich und gehorsamlich erbieten. Geben zu Wormbs am VII. tag Junii anno etc. nono.
Euer ksl. Mt. rete und comissarien, zu Wormbs versamelt etc. – An die ksl. Mt. etc.
[2.] [PS] Auch, allergnedigister herr, nachdem der von Epenstein durch e. ksl. Mt. bevelch her gein Wormbs betagt, noch hie und, als uns durch etlich angezaigt, etwas schwach sein soll, bitten wir underteniglichen, dieweil die lantgrevischen nichts handeln wollen, der gemelt von Epenstain sey dann zuvor ledig, ob sich begeben, das wir, zuvor und ehe dieselbig irrung zwischen dem lantgraven und dem von Konigstain verhort oder hingelegt, von hynnen schaiden wurden, wie wir uns alßdann mit seiner perschon halten, ob wir ine hiepleiben lassen oder anderswohin betagen sollen, uns darnach wissen zu richten.
[3.] Auch schicken euer ksl. Mt. wir hiebey abschrift der antwort, so die stende des Reichs und herzog Friderich von Sachsen hern Ernsten von Welden auf sein werbung, des jubelgelds halber an sie getan, gegeben haben [Nrr. 284, 362].
[4.] Auch haben die lantgravischen rete uns hie anbracht, wie ir herr euer ksl. Mt. hundert tonnen pulfers und I½C zentner saliters [= Salpeter] gein Frankfurt geschickt, das aber niemans hab herbergen oder annemen wollen. Haben wir dem rate zu Frankfurt darauf furderlich schriben, solich pulfer und saliter mit dem gewicht zu empfahen und bis auf weiter euer ksl. Mt. beschaid oder der Fugker von Augspurg, die deßhalb bevelch hetten, ansuchen zu verwaren und bey ine zu behalten [Nr. 377]. Wolten euer Mt. auch nit verhalten, des wißen zu haben.