Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Nach seiner Abreise, und zwar am Freitagabend [19.11.], übergab ein berittener Bote ein in Abschrift beiliegendes kgl. Schreiben [Nr. 880]. Sie ließen es unbeantwortet und haben die aus der Auffassung des Kg. hinsichtlich des Rechtsstatus der Gesellschaften resultierenden negativen Konsequenzen für sich und die anderen betroffenen Städte erwogen. Die Angelegenheit betrifft die übrigen Bundesstädte und Städte wie sie selbst. Streitigkeiten zwischen den Kaufleuten und Handelsgesellschaften oder Forderungen Dritter gegen diese müßten gemäß der Position des Kg. künftig vor dem kgl. Kammergericht und nicht vor städtischen Instanzen ausgetragen werden. Alle Kaufleute und Gesellschaften unterstehen jedoch mit ihren bürgerlichen Rechten der Stadt. Demgegenüber hat die Argumentation des Kg. keinen Bestand.
Er soll dies gegenüber den anderen Städten erklären, jedoch vorsichtig agieren, um nicht die kgl. Ungnade gegen Nürnberg zu riskieren. Gegebenenfalls soll er die Antwort der Städte an die kgl. Gesandten durch Eilboten übersenden.
Nürnberg, 21. November 1507 (suntag unser Frauen tag presentacionis).
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher 60, fol. 124’-125 (Kop., Verm. über Siegelung durch Alt-BM Martin Geuder).