Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Aufgrund des Nürnberger Schreibens [Nr. 869, Anm. 2] ist zu vermeiden, daß Augsburg im Ausschreiben des Hauptmanns erwähnt wird. Bei den Verhandlungen mit Kg. Maximilian sollte anfänglich keine zu kompromißlose Position eingenommen werden. Ks. Friedrich soll nicht erwähnt werden, da die oberdeutschen Kaufleute ihm in Wien eine Anleihe bewilligen mußten. Bürger anderer Kommunen sind ebenfalls an den Handelsgesellschaften der vier Städte [Augsburg, Nürnberg, Memmingen und Ravensburg] beteiligt. Auch ist darauf hinzuweisen, daß diese vier Städte durch die Bundeshilfen mehr als andere Städte im Reich belastet werden. Es heißt, dem Kg. werde nachred und spott darauß entsteen. In diesem Punkt soll ergänzt werden: nachtail und schaden. Denn die betroffenen Städte werden ihm aufgrund seines Vorgehens nicht mehr wie bisher dienen können. Auf jeden Fall soll ein schriftlicher Abschied und eine Abschrift des Vortrags an den röm. Kg. mitgebracht werden.

Augsburg, s.d., jedoch nach dem 8. Oktober 1507.1 

Augsburg, StdA, Lit. 1505–1507, Fasz. [15] 1507, Augsburg, Febr.-Dez., unfol. (Konz.).

Anmerkungen

1
 Das Ausschreiben des Bundeshauptmannes Neithart [Nr. 870] lag zum Zeitpunkt der Abfassung noch nicht vor. Die Datierung des Stücks laut Archivarsvermerk auf den 22.12.1507 ist deshalb in jedem Fall unzutreffend.