Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Ein kgl. Bote übergab Bürgermeister Jörg Langenmantel ein kgl. Schreiben [Nr. 866a] samt einem offenen Mandat [Nr. 865], wovon Abschriften beiliegen. Ähnliche Schreiben werden ihrer Ansicht nach auch den Nürnberger Kaufleuten zugehen. Die Angelegenheit ist für die Kaufleute außerordentlich wichtig und tangiert darüber hinaus auch die Interessen der Städte und wohl sogar der höheren Stände. Sie haben deshalb den Bundeshauptmann um Einberufung eines Bundesstädtetages ersucht [Nr. 868]. Bitten, solichen schweren und unerhorten furfall zu erörtern und eine Gesandtschaft zu dem Tag abzuordnen, auf dem darüber beraten werden soll, wie die Kaufleute von dieser Belastung befreit werden können.2 

Augsburg, 2. Oktober 1507.

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden 150, Nr. 38, unfol. (Or. m. S.) = Textvorlage A. Augsburg, StdA, Lit. 1505–1507, Fasz. [18] Schwäbischer Bund (Jan.-Dez. 1507), unfol. (Konz. Hd. K. Peutinger) = B.

Anmerkungen

1
 Gemäß Randvermerk gingen gleichlautende Schreiben auch an Memmingen und Ravensburg aus.
2
 Nürnberg, dem bis dahin noch kein Mandat zugegangen war, sagte am 4.10. zu, über diese schwerwiegende Angelegenheit zu beraten und eine Gesandtschaft zum bevorstehenden Bundesstädtetag abzuordnen (Or., montag St. Franciscen tag; StdA Augsburg, Lit. 1505–1507, Fasz. [15] Augsburg (Febr.-Dez. 1507), unfol. Kop.;StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Briefbücher 60, fol. 59’). Nach Eingang des Ausschreibens am 7.10. kündigte der Nürnberger Magistrat an, daß seine Gesandten zum Bundestag über Augsburg reisen würden, um dort noch einmal gemeinsam beraten zu können. Die Augsburger Gesandten sollten deshalb auf die Nürnberger Emissäre warten (Or. m. S., freitag nach Francisci [8.10.]1507; ebd., unfol. Kop.;StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Briefbücher 60, fol. 70–70’).