Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] Verhandlungen des RT über Romzughilfe und Reichskammergericht; [2.] Resolutionen Kg. Maximilians zur Romzughilfe vom 3. Juli, Geheimhaltungspflicht der Stände, Beauftragung des Großen Ausschusses zu Beratungen über die kgl. Resolution.
Konstanz, 4. Juli 1507 (sontag Ulrici).
Frankfurt, ISG, RTA 22, fol. 18–18’ (Or.).
Regest/Druck: Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 915, S. 723.
[1.] /18/ Fursichtigen, ersamen und wysen, uwer W[irden] sien myn gar fruntlich, willig dinst allezijt zuvoran bereit. Gunstigen, lb. Hh. und guten frund. Ich bin ungezwifelt, der schultes [Johann von Lünen] werde, ob Gott wil, kurzlich nach dato heimkomen und u. W. aller handelung montlich bericht tun, wiewole nicht sunderlichs sit der zijt, ich u. W. geschriben haben, vorgenomen ader gehandelt worden ist dan deß romzug und kammergerichtz halber. Deß romerzugs halber ist der anschlag langer gemacht ader kgl. Mt. verhalten biß alhere. Deß kammergerichts halber versee ich mich, eß werde kgl. Mt. zu gefallen ein jar lang zu Regenspurg gehaulten werden und myn gn. H. von Bassau kammerrichter sin etc., wie ich u. W. hiefore auch geschriben habe1, und darnach gein Wurmß gelegt [Nr. 177, Pkt. 1] . Vermeint kgl. Mt., die irtum zwuschen den geistlichen und dem rat daselbst hienzulegen, damit derhalbe kein verhynderung geschien moge, diewile imß, den Rinlendern und Oberlendern gelegen ist. Und solle underhalten werden, wie u. W. in myne schrift hiefor vermirkt haben etc.
[2.] Ferner wissen u. W., daß uf samstag noch visitacionis Marie [3.7.] kgl. Mt. an die gemeine versamelung begert hat, 30 000 mann zu ruß und fuß ein jeder in munt nemen und nit anders davon reden solle, die siner Mt. vom Rich im anschlag, die ksl. cron zu erabern, zugesagt syen, duch die gewisse sommen by zwelftusent, drydusent zu ross und nuentusent zu foß, gelaßen [Nr. 181]. Und haben alle geschickten botschaften uf samstag obgemelt mynem gn. H. von Menz in bysin der versamelung ein hantgelobe getan an eitstatt, alles, weß gehandelt ist und furter gehaindelt wurt, solichs zu verschwigen [Nr. 182]. Duch habe ich macht, solichs u. W. zu uffenbaren, bitt aber, solichem eim jeden zu sagen zu verschwigen, alß myr nit zwifelt, u. W. wissen sich darin wole zu haulten. Und daß die 6000 Ey[d]genoßen in die sommen der 9000 gerechent und vom Rich ein jar lank versolt werden sollen. Ist von der versamelung dem ußschuß zu ratschlagen befalen. Nochdem /18’/ ich dan daby sin werde, waß dan davon gehandelt wurd, wil ich u. W. nit verhalten. Versee mich auch, so solichs gehandelt und beschloßen wurt, der tag solle sin entschaft haben. Damyt wolle Gott der almechtig u. W. in seligem, langwerendem reygiment gefristen. Geben zu Costenz, uf sontag Ulrici [4.7.] Ao. etc. 1507.2