Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Befiehlt ihm unter Hinweis auf die vom ebfl. Salzburger Gesandten [Andreas von Trauttmansdorff] vorgebrachten Argumente1, seine Forderung bezüglich der Hft. [Wildeneck] gegenüber dem Ebf. und dessen Untertanen nicht weiter zu verfolgen, es sei denn der vorberurt anslag erfolgte vor dem Verkauf der Hft. an den Ebf.2 

Konstanz, 1. Juni 1507.

Wien, HHStA, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 101 (unvollständig erhaltene Kop.).

Anmerkungen

1
 Vgl. Nr. 581 mit Anm. 3.
2
 Polheim hatte den Kanzler Zyprian von Serntein mit Schreiben vom 26.3. zum wiederholten Mal um Mitteilung gebeten, ob der Kg. mit der Ablösung Wildenecks durch ihn einverstanden sei (Nachschrift, Kop. Wartenburg, freitag nach unser lb. Frauen tag anunciationis; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 100–101). Serntein hatte Polheim daraufhin das Einverständnis Kg. Maximilians eröffnet und mitgeteilt, daß entsprechende Schreiben an den Ebf. von Salzburg und an die Untertanen bereits verfaßt, jedoch aus triftigen Gründen noch nicht abgeschickt worden seien; nemlich, nachdem ir kgl. Mt. yetzo einen Reichs tag gen Costenz, als ir wisst, ausgeschriben und die Kff., Ff. des Hl. Reichs persondlich auf solhen Reichs tag zu komen beschreiben und ervordern lassen, in maynung, der obberurten ir kgl. Mt. treffenlichen obligenden sachen halben, daran irer Mt. und teutscher nation merklich und gross gelegen ist, mit denselben Kff. und Ff. zu handlen, versehe sich ir kgl. Mt., gemelter mein gn. H. von Salzburg werde in aigner person daselbs erscheinen. Wo nu ir Mt. im zuvor die abtretung umb bestimbte Hft. Wildenegk verkunden, mocht er im ainen unwillen darab nemen und ir kgl. Mt. sachen und furnemen in handlung des vorangezaigten Reichs tag mer hindern als furdern. Demnach ir kgl. Mt. sölh abtretung diser zeit und bis zu ende des obberurten tags ruen und ansteen lassen; welle aber die bestimbten brief nach ausgang sölhen Reichs tag euch zu stund zuschicken. Der Kg. werde es so einrichten, daß Polheim für die – vertragsgemäß ein halbes Jahr vor Lichtmeß [2.2.] anzukündigende – Ablösung noch genügend Zeit bleibe (Fragment; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, nach fol. 99). Kg. Maximilian hatte die ihm von Hg. Albrecht am 8.2.1506 überschriebene Hft. Wildeneck samt der Vogtei über das Kloster Mondsee am 25.5.1506 auf Wiederablösung für 10 000 fl. an Ebf. Leonhard von Salzburg verkauft (Kop.; HHStA Wien, Maximiliana 16, Konv. 2, fol. 212–214’; LA Linz, Kopienarchiv, Schachtel 2, Nr. 9b. Verschreibung Ebf. Leonhards, Wildeneck und die Vogtei gegen Bezahlung der 10 000 fl. zurückzugeben, Kop. Salzburg, 9.7.1506; ebd., Nr. 9e; HHStA Wien, AUR 9 VII 1506. Dopsch, Geschichte I, S. 579, 582, 926; Wiesflecker, Maximilian III, S. 204).