Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Verweist auf seine an ihn übergebene schriftliche Antwort1 auf die Forderung des Bf. von Trient gegen ihn. Er hätte erwartet, daß dieser daraufhin von seiner Forderung zurückgetreten wäre oder sein Angebot zum rechtlichen Austrag angenommen hätte. Auf die erneute kgl. Anfrage hin wird er hiermit jedenfalls einen Teil der Gründe darlegen, warum er glaubt, dem Bf. nichts mehr schuldig zu sein, obwohl damit Nachteile für ihn verbunden sein könnten: Er hat dem Bf. von dessen Aufbruch von Trient an und während dessen Aufenthalt in Augsburg bis zum 25. Dezember 1506 (hl. cristag nechstverschinen) seine Hälfte an dessen übermäßigen Zehrungskosten bezahlt. Der Bf. hat jedoch gegen den kgl. Spruch und seine Kommission verstoßen, als er mit seiner Entscheidung den bayerischen Taxatoren beipflichtete, ihren Berechnungen nicht den üblichen Anschlag zugrundezulegen. Er hatte sich zuvor nicht einmal danach erkundigt und das Angebot, ihn darüber zu informieren, zurückgewiesen. So weilte der Bf. 19 Wochen lang untätig in Augsburg. Der Bf. hatte zur Wahrung eigener Belange ein übermäßig großes Gefolge von 24 Knechten und Pferden bei sich und unterhielt in der teuren Reichsstadt ein offenes, gastfreundliches Haus. Er hat sich darüber beschwert und seine Klagen auch dem Kg. vorgetragen. Er ist bereit, der Forderung des Bf. auf dem Rechtsweg zu begegnen.

Konstanz, 7. Juli 1507 (mitwoch [nach] Udalrici). 

München, HStA, Neuburger Kopialbücher 63, fol. 170’-171 (Kop. mit imit. Unterz. Pfgf. Friedrich).

Anmerkungen

1
 Liegt nicht vor.