Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Nr. 230 Beschluß Luzerns (Kleiner Rat und Rat der Hundert) zu den Abschieden von Schaffhausen und Konstanz

Mit Rücksicht auf das französische Bündnis soll derzeit keine Einung mit dem röm. Kg. eingegangen werden. Nach Ablauf des Bündnisses ist zu tun, was man für das beste hält. Die Gesandten sollen auf dem Tag in Zürich erklären, daß Luzern sich anschließen wird, falls die Eidgenossen beschließen, den Romzug durch die Bereitstellung der Knechte zu unterstützen. Doch ist gegenüber dem röm. Kg. klarzustellen, daß die Knechte für andere Zwecke als den Romzug zur Erlangung der Kaiserkrone, insbesondere etwa für einen Angriff auf das Hm. Mailand, nicht zur Verfügung stehen.

Act. Luzern, 31. Mai 1507 (montag vor corporis Christi).

Luzern, StA, Ratsprotokolle 9, fol. 274.

Druck: Gagliardi, Anteil I, S. 661 Anm. 108 (irrtümlich auf den 2.6. datiert).

Nr. 231 Instruktion der Reichsstände für Gesandte zum eidgenössischen Tag in Zürich1

[1.] Unterstützung des Ersuchens an die Eidgenossen um Antwort an die kgl. Gesandten; [2.] Verhandlungen mit den Eidgenossen über eine Einung mit Kg. und Reich; [3.] Irrelevanz der Verhandlungen Kg. Maximilians mit den Eidgenossen qua Ehg. von Österreich. [4.] Mitglieder der Reichsgesandtschaft.

Konstanz, 3. Juni 1507 (uf unsers Herrn leychnams tag). 

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 450 (Kop., Überschr.: Instruction der potschaften zu den Eydgenossen gein Zurch.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 27 (Kop., Überschr. entsprechend A) = B. Frankfurt, ISG, RTA 23, fol. 13 (Kop., Überschr. wie A) = C. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 231’-232 (Kop., Überschr.: Instruction der potschaft zu den Eydgnossen gein Zurich verordent am sonntag nach corporis Cristi [6.6.] Ao. etc. septimo.); fol. 262 (Kop.; Überschr. wie A) = [D]. Mühlhausen, StdA, 1 10 C 1–8, Nr. 1a, fol. 12 (Kop., Überschr. wie A) = [E]. Lübeck, StdA, RTA II, Fasz. 3, fol. 16 (Kop., Überschr. wie A) = [F]. Konstanz, StdA, A I 8, Bd. 2, pag. 108 (spätere Abschr. Hd. C. Schulthaiss).

Druck: Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 911, S. 716.

[1.] /450/ Das die gesandten der Kff., Ff. und stende des Hl. Reichs ytz uf der Eydgenossen tag neben der kgl. Mt. botschaft begeren, das sie seiner kgl. Mt. uf die furgehalten meynung, hie bescheen, antwort geben.

[2.] Ferrer, wo die Eydgenossen uf dißmals mit der kgl. Mt. und dem Hl. Reich in keyn pundnus geen wolten, das dann der stende gesandten bevelhe haben, dieselb sachen in ein anhang zu bringen mit disputatz und andern guten fugen. Und in sonderheit mit dem, das sie begeren, inen anzuzeigen und zu eroffnen, was mengel und beswerung gemeyne Eydgenosschaft hab, die sie verhindern, dardurch sie dieser zeit in soliche vereynung nit geen wollen oder mogen.

[3.] Sunst wirdet die kgl.Mt. vil ander artikel durch irer Mt. rete den Eydgenossen furtragen lassen, die nit alleyn die kgl.Mt. als röm.Kg., sunder auch als ein Ehg. zu Osterreich betreffen, deßhalben nit not ist, in denselben artikeln des Reichs stende zu mühen.

Datum uf dem Reichs tag zu Costenz uf unsers Herrn leychnams tag Ao. Domini millesimo quingentesimo septimo.

[4.] [Vermerk von anderer Hand:] aDie geschickten gein Zurch sint gewest myn H. von Trier, Kf., in eigner persone, Peter von Liebenstein von myns H. von Menz wegen, H. Peter von Aufsatz von der geystlichen Ff. und Hans von Emerßhofen von der weltlichen Ff. wegen.

Nr. 232 Instruktion Basels für Gesandte zum eidgenössischen Tag in Zürich

[1.] Auf die Anträge des röm. Kg. an die eidgenössischen Gesandten in Konstanz, die im Abschied [Nr. 229] festgehalten wurden oder den Gesandten bekannt sind, soll auf dem nach Zürich anberaumten Tag verbindlich geantwortet werden. Die Gesandten sollen die Voten der anderen Orte anhören und dann nach ihrem Ermessen eine eigene Stellungnahme abgeben. Sie sind zur Beschlußfassung über alle diese Punkte bevollmächtigt und können die Verhandlungen ggf. auch in Konstanz oder an einem anderen Ort fortsetzen. Die Gesandten sollen insbesondere den auf die Angebote Kg. Maximilians hin erstellten Entwurf Basels1 vortragen, dessen Umsetzung der Eidgenossenschaft dienlich wäre.

[2.] Der erste Artikel des Einungsentwurfs [Nr. 226] gefällt und kann in dieser Form bestehen bleiben, ebenso – sofern von den anderen Orten kein Einwand kommt – der zweite Artikel, daß die Eidgenossen Angehörige des Reiches sind und sich diesem gegenüber nicht feindlich verhalten wollen. Die Eidgenossen müssen allerdings darauf achten, daß der Artikel nicht zu ihrem Nachteil ausgelegt wird. Überdies ist es nicht notwendig, eigens zu erwähnen, daß die Eidgenossen den Hl. Stuhl schützen sollten, da sie als fromme Christen ohnehin dazu verpflichtet sind. Der Passus über die Erlangung der Kaiserkrone kann ebenfalls bleiben, lediglich das Wort pflichten ist zu streichen. Den Gesandten sind die Implikationen dieses Begriffes bekannt. Der Artikel über die gute Nachbarschaft gefällt, ebenso der letzte Artikel. Doch soll zur Passage: den ouch unser allerGn. H., Kff., Ff. und stend des Hl. Richs daby gnedenklich bliben ze laßen ze handhaben etc., hinzugefügt werden, daß Kg. und Stände zugesagt haben, die Freiheiten und Bünde der Eidgenossen zu respektieren.

[3.] Die Boten haben für diese Verhandlungen uneingeschränkte Vollmacht. Sie sind außerdem darüber informiert, was sie wegen der Barfüßer unternehmen sollen.

[Basel], s.d., jedoch vor dem 6. Juni 1507.

Basel, StA, Eidgenossenschaft E 1, fol. 149’-150’ (Kop.).

Druck: Gagliardi, Anteil, S. 908f.

Nr. 233 Urs Byso (Solothurner Altschultheiß) an Niklaus Hasfurter und Werner Rat (Solothurner Gerichtsschreiber)

[1.] Bestätigt den Empfang ihres Schreibens1. Es trifft zu, daß hier [in Solothurn] eine kgl. Gesandtschaft vorstellig wurde und eine angemessene Antwort erhielt. Die Sache kam anschließend an den Großen Rat, der noch nie der Meinung war, sich vom frz. Kg. oder den von ihnen (den Adressaten) genannten Orten zu trennen. Der Rat ist dennoch aufgrund von Intrigen bereit, gemeinsam mit anderen Orten den Romzug des röm. Kg. zu unterstützen, doch darf sich das Unternehmen nicht gegen den frz. Kg. richten; das Bündnis mit Frankreich muß gehalten werden. Der röm. Kg. hat wohl einige Geschenke überreichen lassen und viel versprochen, vielleicht auch, mehr zu bezahlen als der frz. Kg. Damit hat er wohl einige [Ratsherren] auf seine Seite gezogen. Sie können jedoch sicher sein, daß weder der Solothurner Rat noch er selbst oder andere Gesinnungsgenossen von Frankreich abgefallen sind oder dies tun wollen.

[2.] Der Magistrat ist indessen beunruhigt, weil sich die aus der Lombardei heimgekehrten Knechte über das Ausbleiben ihres Solds beklagen, nachdem die Hauptleute wie auch einige Ratsherren kein Geld erhalten haben. Dies ist um so befremdlicher, als die Solothurner Ratsherren dem frz. Kg. gut gedient haben und keineswegs von ihm abgefallen sind, wie verschiedentlich behauptet wird. Der Altschultheiß [Daniel] Babenberg wird in dieser Angelegenheit Erkundigungen einziehen und ihnen (den Adressaten) Neuigkeiten mitteilen, die unter den Ratsherren und in der Gemeinde Aufregung und Unwillen verursacht haben.

[3.] Seiner Ansicht nach wird der Romzug dem frz. Kg. nichts Gutes bringen, wenn er so durchgeführt wird, wie vom röm. Kg. beabsichtigt. Er hatte ihnen dies geschrieben, damit sie den frz. Kg. oder eine andere geeignete Person darüber informieren. Der Bote [Hans] Kratzer kam aber mit seinem Brief wieder zurück, woraufhin er ihn zerrissen hat. Etliche Leute, die der Sache des frz. Kg. schaden wollen, verbreiten, daß die Eidgenossen mit dem schlimmsten Krieg ihrer Geschichte überzogen würden, wenn der Romzug an ihnen scheitere. Es war gut, daß sie (die Adressaten) sich ausschließlich an ihn gewandt haben. Manche werden sich von den Versprechungen des röm. Kg. beeindrucken lassen, auch sind nur wenige Ratsherren derzeit hier. Er wird aber auf ihr Schreiben hin bei den geeigneten Leuten in ihrem Sinne tätig werden, um die Zuwendungen des frz. Kg. für die Ratsherren und die Stadt sowie seine eigene Pension auch zu verdienen. Sie sollen sich in dieser Sache weiterhin bemühen, dann wird es an ihm auch nicht fehlen. Er geht keinesfalls davon aus, daß der Rat sich vom frz. Kg. abwenden und den von ihnen (den Adressaten) genannten Orten anschließen wird. Sie sollen sein Schreiben vertraulich behandeln und nach der Lektüre vernichten. Er bittet sie, den frz. Kg. und seine Räte seiner Dienstfertigkeit zu versichern.

s.l., jedoch Solothurn, 7. Juni 1507 (lune nach corporis Christi).

Solothurn, StA , Missivenbuch 1506–1510, AB 1,3, pag. 427–428 (Kop.).

Nr. 234 Beschluß der eidgenössischen Tagsatzung in Zürich

[1.] Stellung von 6000 eidgenössischen Söldnern für den Romzug Kg. Maximilians; [2.] Sold der Fußknechte; [3.] Sold der Reiter; [4.] Auszahlung des ersten Solds in Zürich; [5.] Bestallung der Hauptleute; [6.] Erkrankung oder Tod eines Söldners; [7.] Besoldung der Priester; [8.] Lebensmittelversorgung durch den röm. Kg., Mitteilung über Beginn und Route des Romzuges, Ausstattung der eidgenössischen Söldner mit Geschützen; [9.] Aufstellung der eidgenössischen Söldner in der Nähe des Kg., keine Aufteilung des eidgenössischen Kontingents; [10.] Modalitäten der Soldzahlung; [11.] Stellung von Saumpferden; [12.] Soldzahlung am Monatsanfang; [13.] Beilegung von Streitigkeiten; [14.] Entschädigung bei Verlusten von Pferden im Gefecht; [15.] Feldzeichen des eidgenössischen Kontingents; [16.] Besoldung der Offiziere.

Zürich, 8. Juni 1507 (zinstag nach corporis Christi). 

Zürich, StA, B VIII 84, fol. 197–199’ (Reinkonz.). Bern, StA, A IV 10, pag. 177–181 (Kop., Überschr.: Anschlag des Kg. ). Luzern, StA, AKT A 1 F 1, Schachtel 53, Fasz. Maximilian I., unfol. (Kop.). Solothurn, StA , Eidgenössische Abschiede 1507–1510, AG 1,5, pag. 77–79, 80–81 (Kop.). Basel, StA, Eidgenossenschaft E 1, fol. 153’-156 (Kop., Überschr.: Zurich abscheid, zinstag nach corporis Christi Ao. etc. VIImo.).

Druck: Brennwald, Schweizerchronik, S. 521–523.

Regest: Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 276, S. 377f.

[= Kollationsexemplare D-F zur Nr. 246].

Nr. 235 Abschied der eidgenössischen Tagsatzung in Zürich

[1.] Teilnehmer; [2.] Konflikt zwischen Abtei und Stadt St. Gallen; [3.] Verhandlungen der Tagsatzung mit französischen Gesandten; [4.] Beschwerde der Drei Bünde gegen Uri, Schwyz und Unterwalden; [5.] Bitte Rottweils um Berücksichtigung für das eidgenössische Romzugskontingent; [6.] Geldforderung Hans von Baldeggs; Interzession der Tagsatzung für Heinrich Einfaltig; [7.] Vortrag von Gesandten Kg. Maximilians an die Eidgenossen: Entgegnung auf die Vorwürfe der französischen Gesandten.

Zürich, nach dem 8. Juni 1507 (angefangen zinstags nach corporis Christi). 

Zürich, StA, B VIII 84, fol. 139–139’, 135, nach 139’, 135’-138’ (Reinkonz., in falscher Reihenfolge abgelegt) = Textvorlage A. Bern, StA, A IV 10, pag. 172–176 (Kop., Datumverm.) = B. Luzern, StA, AKT A 1 F 1, Schachtel 53 Fasz. Maximilian I., unfol. (Kop., Datumverm.) = C. Solothurn, StA , Eidgenössische Abschiede 1507–1510, AG 1,5, pag. 103–110 (Kop., Datumverm.) = D. Basel, StA, Eidgenossenschaft E 1, fol. 151–153’ (Kop., Datumverm.) = E. Schaffhausen, StA, Tagsatzung 1507, unfol. (Kop.). Glarus, LA, Z IV 3.2, zu Stück-Nr. 42 (Kop., nur Pkt. 4 und 5; falsche Ablage).

Regest/Druck unter Übertragung in das Neuhochdeutsche: Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 277, S. 378–381.

[1.] /139/aTeilnehmer: Zürich: Bürgermeister [Marx] Röist, Gerold Meyer [von Knonau], Jakob Hegnauer und Ulrich Felix; Bern: Hans Rudolf von Scharnachtal, Ritter, Dr. Thüring Fricker, Venner Kaspar Wyler; Luzern: Ludwig Küng; Uri: Ammann [Jakob] im Oberdorf; Schwyz: Ammann [Hans] Wagner; Unterwalden: Hans1 Wirz, Ammann zu Obwalden, Arnold Winkelried (Nidwalden); Zug: [Heinrich] Schönbrunner; Glarus: Ammann Fridolin Hauser, Ludwig Tschudi; Basel: Bürgermeister Peter Offenburg, Walter Harnescher; Fribourg: Niclaus von Praroman2 (Perremon); Solothurn: Schultheiß Niklaus Conrad, Altschultheiß Daniel Babenberg; Schaffhausen: Bürgermeister Hans Trüllerei, Altbürgermeister Konrad Barter.

[2.] /139’/ [Konflikt zwischen Abtei und Stadt St. Gallen]3.

[3.] Der Kg. von Frankreich hat den Bf. von Rieux, H. von Roquebertin und zwei Drr. entsandt.4 Diese bedankten sich für die jüngst zugeschickten eidgenössischen Söldner und lobten sie für ihren Dienst. Ferner bestritten die Gesandten den Vorwurf, daß der frz. Kg. beabsichtige, sich der Kaiserkrone zu bemächtigen. /135 [!]/ Sie erinnerten an das vor Jahren durch den Kardinal von Rouen dem röm. Kg. übermittelte Bündnisangebot, daran, wie das Bündnis zustandegekommen sei und daß der röm. Kg. ein Abkommen gegen die Eidgenossen vorgeschlagen habe. Kg. Philipp von Kastilien habe das Heiratsabkommen zwischen seinem Sohn [Karl] und der Tochter des frz. Kg. [Claudia] als erster gebrochen, als er um eine Tochter des englischen Kg. geworben habe.5 Der röm. Kg. wolle während des Romzugs das Hm. Mailand erobern, das der frz. Kg. als sein mütterliches Erbe mit Waffengewalt verteidigen werde. Der Kg. beantrage zu diesem Zweck, gemäß ihrem Bündnis die Anwerbung von Söldnern zu bewilligen. Wenngleich der Vertrag erst in zwanzig Monaten ablaufe, bitte er außerdem schon jetzt um Verhandlungen über dessen Fortsetzung.

Die eidgenössischen Gesandten antworteten darauf, daß sie diesbezüglich nicht instruiert seien, über das französische Anliegen jedoch an ihre Obrigkeiten berichten würden. Über die Entscheidung der einzelnen Orte würden die französischen Gesandten auf einen künftigen Tag informiertb. Diese wurden außerdem davor gewarnt, ungeachtet dieses Bescheids und ohne Bewilligung der Orte Knechte anzuwerben.

/nach 139’ [!]/ Die französischen Gesandten beteuerten daraufhin erneut, daß der röm. Kg. ihrem Herrn mit dem Romzug Unrecht zufügen und das Hm. Mailand erobern wolle. Dagegen werde sich der frz. Kg. zur Wehr setzen. Die Gesandten baten noch einmal um Bewilligung der Knechte und legten den beiderseitigen Nutzen des Bündnisses zwischen Frankreich und den Eidgenossen dar, mit beschliessung, wo angezöigt untruw furnemen mit dem Hm. Meyland wurd understanden, das der Kg. damit gegen uns sin ere bewart haben woll. Sie hätten keinen Befehl, ohne Zustimmung der Obrigkeiten Knechte anzuwerben. Sollten sie dem Werbungsverbot zuwiderhandeln, seien sie der Bestrafung durch die Eidgenossen verfallen.

[4.] /135’ [!]/ [Beschwerde der Drei Bünde gegen Uri, Schwyz und Unterwalden]6.

[5.] Die Gesandtschaft Rottweils bat, die Stadt im Falle einer Übereinkunft der Eidgenossen mit dem röm. Kg. und den Reichsständen beim bevorstehenden Romzug zu berücksichtigen und im eidgenössischen Kontingent mitziehen zu lassen.7 

Sie erhielten zur Antwort, daß man Rottweil in diesem Fall mit 50 Knechten veranschlagen und diesen Trupp den übrigen zugewandten Orten zuordnen werde; die Stadt solle im übrigen für die Bestellung von zwei oder drei Doppelsöldnern Sorge tragen – diewyl doch ir pundnus nochmals gegen uns nit verschynen sye. cDoch wo röm. kgl. Mt. inen fur sy selbs ouch knecht uflegen wurde, so setze man inen solichs heym, ob sy dz erliden mogent oder nit. 

[6.] [Geldforderung Hans von Baldeggs8; dInterzession der Tagsatzung für Heinrich Einfaltig in Basel9].

[7.] /136’eEs weisd ouch jeder botf, wie die röm. kungischen under andern gescheften angezogen habent, wie sy furkomen, dz die franzosisch botschaft röm. kgl. Mt. vor uns merklich und hoch vertrag und verunglimpfe mit etwas erdichten und ungegrundten furgebringen, darin sy us schuldiger pflicht geursacht wurden, sovil sy des furkomen were, röm. kgl. Mt. zu verantwurten und zu entschuldigen. Und namlich, so werent sy bericht, daz die Franzosen uns furgehalten habent, dz röm. kgl. Mt. an irn Kg. zu Frankrich sollt gefordert haben, sich mit im wider uns Eidgnossen zu verbinden, als die verstentniß zwuschen inen beiden Kgg. nuwlich zu Hagnow durch den cardinal von Ruan [George d’Amboise] beredt worden were. Das sich mit warheit niemer erfinden möcht. Aber das sy die warheit sagten, so wer solichs durch den frankrichischen Kg. an röm. kgl. Mt. zum dickern mal begert und in sonderheit siner Mt. durch den Franzosen zwo gmeinden als hasser gmeins adels furgeschlagen worden; das werent wir Eidgenossen und die Venediger, wider die er sich mit im sollt verpinden und verhelfen im als rechten liebhaber des adels, die zu underdruckung zu bringen. Das hab aber kgl. Mt., als die allweg sonder gn. willen zur Eidgnoschaft getragen hab und noch trage und, ob Gott woll, furo ewiglich tragen werde, im nye wollen gehellen, sonder allweg anzeigt solhen gn. willen, so sin kgl. Mt. zu gmeyner Eidgnoschaft trüge.

Und als sy bericht syent, so habent sy gesagt, das sin Mt. und dero sun, wylant loblicher gedechtnis, Kg. Philipsen zu Castilien, dz sy söllent den hyrat, der zwuschent desselben Kg. Philipsen sun [Karl] und des Kg. von Frankrich dochter [Claudia] verfangen were, am ersten prochen und abgesagt haben mit dem, dz derselb Kg. Philips an den Kg. von Engelland umb sin dochter geworben habe. Darin sich die Franzosen aber irer listigkeit gebruchen. Dann kuntlich syg, das daz parlament in Frankrich irem Kg. furgehalten habent, das /137/ dz Hm. Meyland, ouch Britanien und ander Hftt. mer von der kron Frankrich fallen, wo sin dochter Kg. Philipsen sun oder einem andern F. usserhalb Frankrich vermehelt wurde, und us der ursach irn Kg. bewegt, ouch im deßhalb angelegen, sin dochter dem Delphin [Franz von Orléans] zu vermeheln, umb das die gedachten Hmm. und ander Hftt. und landschaften, so sin dochter mocht geerbt haben, nit von der kron Frankrich koment, das also beschehen. Dabi ze merken syg, wer den hyrat gehalten habe oder nit. Es syg ouch nit on, Kg. Philips were bi dem Kg. von Engelland in werbung gewesen, aber anderer sachen halb, dann dz er sinem sun desselben Kg. dochter verhiraten wöllt.

So habent die Franzosischen ouch vor uns furgeben, das dz Hm. Meyland irem Kg. us muterlichem erbrecht zustand.10 Dz offenlich wider die warheit, dann meniglichem zu wussen syg und lig ouch am tag, das lehen von dem Hl. Rich dem mansnamen und nit wiplichen personen nachfallent und das desselben Kg. von Frankrich mutervater11, Hg. Philips [Visconti], der ein rechter Hg. zu Meyland gewesen, von zit gescheiden, do sye solich Hm. dem Rich heymgefallen und demnach durch Hg. Ludwigen [Sforza], so noch in Frankrich gefangen gehalten werde, versehen, aber durch wylant Ks. Fridrichen, loblicher gedechtnis, nye gelihen worden. Und als der jetzig Kg. zu Frankrich denselben Hg. Ludwigen jetz am letsten gefangen und dz Hm. in sinen gwalt bracht, do hab derselb Kg. zu Frankrich den cardinal von Ruan obgenannt zu kgl. Mt. gesandt, mit beger, im das Hm. Meyland zu lehen zu verlihen, dwil doch ein hyrat zwuschen Kg. Philipsen sun und sins Kg. zu Frankrich dochter [Claudia] beredt und gemacht were, /137’/ damit solich Hm. Meyland, desglich andre Hmm., Hftt. und landschaften, so desselben Kg. zu Frankrich dochter erarbt, zu siner Mt. enkeln handen fielent und denen blibent. Uf dasselb zusagen hab röm. kgl. Mt. solich lyhung ton und mit lutern furworten, ob der hyrat zwuschen sinen enkeln und des frankrichischen Kg. dochter nit furgang haben wurd, dz solich lyhung kein chraft haben söllt.12 Deßhalb solich lehenschaft, alsbald der Kg. von Frankrich sin dochter dem Delphin, als oben angezeigt, geben und verhyrat hab, chraftloß, hin, tod und ab geweßen syg. Es hab sich der Kg. von Frankrich durch sin eigen botschaften, so er zu im nachmals in die Styrmarkt geschickt gehept habe, selbs bekannt, das die lehenschaft des Hm. halb uß, hin und ab syg und er deßhalb kein gerechtigkeit me da hett, undg durch dieselb botschaft begert, im solich Hm. von nuwen dingen ze lihen. Das hab aber röm. kgl. Mt. nit wollen tun.

Sodann zum letsten söllent ouch, als sy furkomen syg, die Franzosen, sich vor uns boten beswert haben an dem, das sich röm. kgl. Mt. so mechtiglich ruste zum romzug, und anzeigt haben, dz ir Kg. im wöll zu solher wird verhelfen, wo er acht hininzuge, als dann ir kgl. Mt. herr und vater Ks. Fridrich selig, loblicher gedechtnis, geton habe, und deßhalb bassieren und furdern. Darzu sagent sy, wo diser zit sich die welschen land in einem solhen fridsamen und rüwigen stand und wesen als zu Ks. Fridrichs ziten hielten, stunde daruf, kgl. Mt. bedörfte solichs rustens ouch nit. Aber man wuß und syg die warheit, das der frankrichisch Kg. in welschen landen in den Fmm., Hftt. und landschaften so wyt umb sich gessen hab, dz sin Mt. sich on ein gwalt hinin nit lassen möge. So wer es ouch spottlich, sollt einer, der ein hopt und obrister der ganzen cristenheit were, von einem mindern gleit und bass nemen. Darumb sy /138/ vermeinten, röm. kgl. Mt. in obangezeigten der Franzosen furgeben, sovil sy des furkomen und inen wussen were, not gewesen sin zu verantwurten, damit die warheit an tag keme.

Und begerten daruf an uns boten, worin die Franzosen röm. kgl. Mt. ferrer verunglympft hetten oder furrer verunglimpfen wurden, inen das anzuzeigen. So wolten sy von ir Mt. wegen gepurlich verantwurtung tun und allweg mit der warheit–e.

Die eidgenössischen Gesandten verwiesen daraufhin auf eine frühere Erklärung, wir lassend solichs alles ein red sin. Da ihnen aber soviel daran gelegen sei und sie auch Befehl Kg. Maximilians hätten, würden sie eine Bestimmung in den Tagsatzungsabschied aufnehmen, wonach im Falle weiterer Vorwürfe von französischer Seite der röm. Kg. informiert und dessen Gegendarstellung angehört werden solle.

Nr. 236 Bericht der reichsständischen Gesandten zu den Eidgenossen an die Reichsstände

[1.] Truppenbewilligung neun eidgenössischer Orte für den Romzug; [2.] Forderungen der Eidgenossen hinsichtlich der Größe des Kontingents und der Höhe des Solds, außerdem nach Mitteilung des Beginns und der Route des Romzuges sowie des Verwendungszwecks des Kontingents; Verschiebung der Stellungnahme bezüglich der erbetenen Einung; [3.] Beratung der Reichsgesandtschaft mit den kgl. Räten wegen der zwischen Kg. Maximilian und den Eidgenossen getroffenen Vereinbarung; [4.] Bitte um zusätzliche Weisungen; [5.] Datum, Unterzeichnung, Adresse.

Zürich, 9. Juni 1507 (mitwochs nach corporis Cristi). 

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 451–452 (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 27’-28 (Kop.) = B. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 232–233’ (Kop.); fol. 275–275’, 271–271’ (Kop.) = C.

[1.] /451/ Unser fruntlich, undertenig, willig und gehorsam dinst zuvor. Erwirdigiste, hochwirdigste, hochwirdige und hochgeborne Ff., besundere, lb. oheim, Hh. und frunde, gnst. und gn. Hh. Diss abends sind röm. kgl. Mt. verordente rete und wir vor den orten der Eydgnosschaft ausserhalb drye ort, als Zug, Glaris und Luzern, erschienen. Die haben nach getaner entschuldigung, das sich die handlung viler gescheft halber bißher verzogen, ungeverliche dise meynung erzelen lassen, wie sie sich uf gehapte handlung, bey inen zu Costenz gescheen, auch den schriftlichen abscheid [Nr. 229], der inen daselbst durch kgl. Mt., auch euer Ll. und Gnn. gegeben worden sein soll, bey iren obern beraten und der meynung entslossen hetten, das sie kgl. Mt. und den stenden des Hl. Reichs zu erlangung der ksl. cron, dieselben zu Rome zu erholen, mit schickung der iren willfarn wolten. Derhalben, so were not, mit lauterm verstand zu handlen, damit im furnemen nit hienach verhindrung entstunde.

[2.] Zeigen an, erstlich so bedeucht sie zu wenig sein, sechstausent mann zu schicken. Wolten darumb noch zweytausent darzu versoldet haben, damit, ob inen icht verhindrung begegnet, dem widerstant haben zu tun. So were auch der sold in ansehung der ferne wegs und lands, als nemlich funftenhalben fl. einem des monads zu geben, zu geringe; darumb das einem funf fl. gegeben wurden. Darzu solt inen die zeit des anzugs benennt, wann und was wegs durchgezogen, dergleichen wie und gegen wem die iren gebraucht solten werden. Und so solichs erledigt, solt sunst aller sache zimlich wege desterbaß zu finden sein. Der eynung halber wolten sie ir antwort in diesen handeln nit inziehen, damit eins /451’/ das ander nit irrte, aber darnach davon auch handeln.

[3.] Nach solichem haben wir uns in sonderheit neben kgl. Mt. reten mitein underredt, dweil wir von dem abscheid obgemelt nit wissens gehapt, das wir dem nachgefragt und inhalt ingelegter copy den uberkomen haben; auch neben unser instruction [Nr. 231], von euer Ll. und Gnn. uns uberantwort, besichtiget, aber etwas ungemeß befunden. Derhalben besorgt, wie wir in dem handelten, das solichs weiter, dann uns bevolhen, reychen mocht. Darumb die kgl. rete unserer instruction underrichtet und im besten uns mitein vereynigt, das uns die orter obgenant irer meynung ein schriftlich verzeichnus artikelsweise behendigen, so wolten wir daruber unserm bevelhe nach pillich antwort geben. Die ist uns zugesagt, uf morgen zu behendigen.

[4.] Solicher aufzug1 ist darumb gescheen, damit die rete kgl. Mt., auch wir euer Ll. und Gnn. inen des mochten schreiben, sich mitein zu vergleichen, wes wir in solichem handlen solten, damit gleichmessiger bevelhe kgl. Mt. rete und unser zugegen were und kein sunderung under uns, daraus dann zerruttung erwuchs, entstunde. Deshalben, so schreiben auch die rete kgl. Mt. hiebey2, das ire Mt. eylends bey euer Ll. und Gnn. handel und die underrichten lassen wolle des abscheids obgemelt, auch irer werbung hie zu tun und das ein eynmutiger beschluss gemacht, der uns von euer Ll. und Gnn. zugeschrieben werde, wes wir uns in solichem halten sollen. Daruf wellen wir auch stillsteen und biß auf bescheyd fuglich aufhalten. Doch erfordert /452/ die notturft, das euer Ll. und Gnn. solichs furdern. Dann der orter sandboten uber freitags nehst [11.6.] nit hie pleiben werden. Wolten wir alles euer Ll. und Gnn. fruntlicher und underteniger meynung nit verhalten.

[5.] Geben zu Zurch, mitwochs nach corporis Cristi Ao. etc. VIIo.

Jacob, von Gots gnaden Ebf. zu Trier etc. und Kf., und ander von des Reichs stenden zugeordenten rete, zu Zurch versamelt.

aDen erwirdigen, hochwirdigsten, hochwirdigen und hochgebornen Kff., Ff. und stenden des Hl. Reichs, so personlich oder durch ire botschaft ytzo zu Costenz uf dem Reichs tag versamelt sind, unsern besundern lb. oheimen, Hh., frunden, gnst. und gn. Hh.

Nr. 237 Weisung Kg. Maximilians an Bf. Georg von Trient und andere kgl. Gesandte in Zürich

[1.] Stellungnahme zu Behauptungen der französischen Gesandten in Zürich: Leugnung von Ambitionen Kg. Ludwigs XII. auf die Kaiserkrone, [1.1.] angebliches Bündnis Kg. Maximilians und Kg. Ludwigs gegen die Eidgenossen, [1.2.] Bruch des Heiratsvertrags von Blois (1504) durch Kg. Philipp von Kastilien, [1.3.] angebliche Absicht Kg. Maximilians zur Eroberung Mailands während des Romzuges; [2.] Anweisung an die Gesandten, die Stellung eidgenössischer Knechte für Frankreich und die Verlängerung des Bündnisses zwischen Frankreich und den Eidgenossen zu verhindern; [3.] üble Nachrede der französischen Gesandten gegen Kg. Maximilian.

Konstanz, 10. Juni 1507.

Wien, ÖNB, Autographen 15/28–3 (Or., Vermm. prps./cdrp., Gegenz. Serntein) = Textvorlage A. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 264–266 (Kop., Überschr.: Der Franzosen anbringen zu Zurich.) = B1.

Druck: Wiesflecker-Friedhuber, Quellen, Nr. 45, S. 160–163; Nägle, Kaiser, S. 50–53.

[1.] aMaximilian, von Gots gnaden röm. Kg. etc. Erwirdiger, andächtiger und lb. getreuen. Wir haben euer schreiben und unterricht emphangen und vernomen, darin ir uns anzaigt der Franzosen anbringen und werbung bey den Aidgnossen zu Zurich. Darauf haben wir nit lassen wöllen euch dannocht auf jeden artikel, so die Franzosen also furtragen, unser antwurt, grund und warheit anzuzaigen, damit ir das in die Aidgnossen zu pilden verhueten und vor sein mugt, daz den Franzosen darin nit glauben gegeben noch irer werbung willfarn werd.

Und nemblich, als sy von erst verantwurten des Kg. von Frankreich zug in Italien und das er der ksl. cron nit beger.

Ja, wie dem fuchs, dem der han oder die henn auf den paum entwich. Dann als der Kg. von Frankreich gesehen hat, das daz Reich bund wir mit in hie versamblet und cwir uns von den Niderlanden, dahin wir dann zu ziehen willens gewest sein, heraufgewendt und unsern anslag gemacht haben, gen Rom zu ziehen und babst und Ks. zu werden, im auch die Aidgnossen nit weiter dienen haben wollen und widerumb von im herausgezogen sein, so nymbt er sich an, er hab dem Reich kain smach tun wollen. Daz ist also der fuchs, id est Kg. zu Frankreich, dem der han oder die henn, id est der babst und daz kaisertumb, auf den paum entwichen ist.

[1.1.] Zum andern, als die Franzosen erzelen die verainigung, durch den cardinal von Roan an uns geworben und daz der Kg. zu Frankreich die Aidgnossen ubergeben und wir baid Kgg. wider sy ains werden solten.

Solichs ist erdicht und ganz der widersynn. dDann der cardinal von Roan hat wol mit uns ain pund wider die Venediger gemacht2 und in denselben pund die Aidgnossen auch ziehen wollen, daz wir aber abgeslagen haben. Das wollen wir mit des Kg. von Frankreich brief und sigeln beweisen, das die pundnus also allein wider Venedig und nit wider die Aidgnossen gewest ist. eEs hat sich auch der cardinal von Roan gegen unserm rat ainem merken lassen, daz der Kg. von Frankreich ursach gehebt, den tractat von Hagnau nit zu halten, dann er hab gesehen, daz wir auf kainen waren grund mit im in ain ainung gangen seyen, angesehen daz wir uns mit ime nit verpinden haben wollen wider die Aidgnossen, die doch unser natürlich veind und der chron Frankreich täglich abschinder wärn.

[1.2.] Zum dritten, als die Franzosen anzaigen den heirat mit Ehg. Philipsen, Kg. zu Castilien, sun [Karl] und des Kg. von Frankreich tochter [Claudia], und daz Hg. Philips am ersten umb des Kg. von Engelland tochter [Maria] geredt habe.3 

Daz ist auch erdicht, dann auf heutigen tag hat Kg. Karl kein gemahl, die im versprochen sey, dann des Kg. zu Frankreich tochter. Daz wollen wir auch bezeugen mit dem tractat4, auch mit dreyen Kgg. und wol mit hundert treffenlichen personen von Kff., Ff., Gff., Hh., rittern und rittermässigen von Teu[t]schen, Hispanien und Burgundiern. Doch unter hundert lugen, so besteet die auch mit eren fur aine.

[1.3.] Zum vierten, als sy erleutern unser furnemen mit dem romzug zu untersteen, Mayland einzunemen.

Die Franzosen haben oft etwas erlogen, darumb kan man in das auch nit fur ubel haben. Die Aidgnossen wissen selbs wol, warzu wir yetz ire knecht gebrauchen wollen, nemblichf zum romzug. Wir und des Reichs stend arbaiten auch hie allein zu solhem zug, als inen dann yetzo zu Zurich gdurch euch und des Reichs stend botschaft clärlich angezaigt und darauf furderlich antwurt begert wirdet, damit die Franzosen nit mer liegen durfen. Sy möchten sunst verdampt werden, nachdem sy heylig sein wollen.

Die Aidgnossen wissen auch wol, daz sy daz Reich ausgenommen haben. Mailand gehort dem Kg. zu Frankreich nit zue, dann wir kumen auch von ainer Hgin. zu Mayland zu warzaichen von des erslagen Hg. Leupoltz gemahel5. Wir sprechen aber in craft derselben erbschaft daz Hm. Mayland nit an. hWiewol ain Ehg. von Osterreich in dem Reich hoch gefreyt und nit so gar als ander Ff. unterworfen ist, so sein wir doch ain Aidgnoss des Reichs und wollen gegen demselben Reich alzeit unsern aid halten, wie wir verhoffen, das die Aidgnossen mit irem aid, den ire eltern dem Reich gesworn haben, auch tun werden.

[2.] Zum fünften, als die Franzosen zu enthaltung Mayland der Aidgnossen knecht laut der verainigung yetzo ervordert haben wöllen, auch begern, die verainigung zu verneuen und darbey Mayland zu handhaben.

iDarauf ist unser ernstlicher bevelh an euch, das ir in euren reden und handlungen mit den Aidgnossen euerm guetbedunken nach, wie ir on zweivel zu tun wol wisst, allen vleiss und ernst ankeret, sy durch obgeschriben unser grundlich anzaigen und der Franzosen erdicht furtragen beweget und vermuget, damit sy dem Kg. zu Frankreich nit die zwelftausend, auch kainen knecht volgen lassen, dann er wurde sy gwislich wider den babst gebrauchen.

jDesgleichen practiciert und handelt, wie ir mugt und kundt, damit die verainigung mit Frankreich nit verneut werd, nachdem er Mailand dem Reich, durch das er die lehenschaft, im beschehen, zerbrochen hat, vorhelt.

[3.] Zum sechsten vernemen wir, wie die Franzosen alles, daz uns zu smach raiche, gebrauchen.

Darinnen kundt und werdt ir uns wol wissen zu verantwurten. Uns ligt auch nit vil daran, waz sy reden, dann wir halten uns allwegen des gmainen gesprochen worts: Wann ain bueb ainen schilt und ain wilde frau ainen lobt, so gilt ains alsvil als daz ander gegen Got und der welt.

kUnd in dem allem euern hochsten und getreuen vleis gebrauchet und in allweg guet aufmerken habet, und waz euch stätiglich begegnet und sich sunst verlauft, uns des allezeit eylends verkundet. Daran tut ir unser ernstliche mainung. Geben zu Costenz am zehenden tag Juny Ao. etc. im sibenden, unsers Reichs des romischen im XXIIten-k.

Nr. 238 Forderungskatalog der Eidgenossen für die Stellung von Truppen zum kgl. Romzug

[1.] Sold der Fuß- und Reitertruppen; [2.] Bestellung von Hauptleuten; [3.] Regelung der Musterung, Regelung für den Sold der während des Romzuges umkommenden Knechte; [4.] Doppelsold für Geistliche; [5.] Verantwortung Kg. Maximilians für die Verpflegung des eidgenössischen Kontingents; [6.] Auskunft Kg. Maximilians über Route und Termin des Romzuges; [7.] Zusammenfassung der eidgenössischen und kgl. Truppen; [8.] Regelung über Soldzahlung für angebrochene Monate; [9.] Regelung für das Mitführen von Saumrossen; [10.] Auszahlung des Solds am Monatsbeginn; [11.] Beilegung von Streitigkeiten und Beschwerden; [12.] Größe des eidgenössischen Kontingents; [13.] Regelung von Schäden während des Romzuges; [14.] Auszahlung des ersten Solds in Zürich; [15.] Verpflichtung Kg. Maximilians zur Bereitstellung von Artillerie.

s.l., s.d., jedoch Zürich, 10. Juni 1507.1

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 455–456’ (Kop., Überschr.: Verzeichnis der Eydgnossen, davon obgemelt, wie es mit inen des sol[d]s und anders halben gehalten werden soll.) = Textvorlage A. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 268–270 (Kop.) = B.

/455/ Es wirdet sich gepuren, zu reden von den stucken, so hienach stand, vil irrung, so sich hiernach erheben mochten, zu vermeiden.

[1.] Des ersten, was der sold, nemlich funf fl. eynem fußgenger, sey und allweg dreyssig tag fur einen monat zu rechnen.

Item einem reysigen uf mann und pferd, der da gerust reydt, X fl.

Item der sold sol angeen in der Eydgnosschaft, so man von huß ußzucht, und weren widerumb biß in das huß, und das in der Eydgnosschaft ein blatz bestimpt werde, da der erst sold zalt werde.

[2.] Item von den zwolf orten soll von yedem ein hauptman gemacht werden, und sunst von den ubrigen der Eydgnosschaft verwanten sol auch von ir yedem uber die knecht, so inen aufgelegt werden, ein hauptman geben werden, doch das derselben verwandten under III mann nit habe. Und sollen solich mit emptern und duppelsolden gehalten werden, wie der Eydgnosschaft brauch ist.

[3.] /455’/ Es ist auch zu fursehen, mit was guter musterung soll gemustert werden, damit untreu und geverd furkomen werde. Ob aber ein knecht, oder wer der were, in zeit seins dinsts absturbe, dem soll allweg sein solde, sovil ime des ußstat, dem hauptman geben und bezalt, damit solich sein erdient gelt demnach durch den hauptman seinen kinden, ob er die hette, oder erben geben werde. Ob aber einer usserm dinst hinweglufe, dem soll man nit schuldig syn.

[4.] Item die priestern, so ußgenomen werden, der sol yedem zwyfachen sold geben werden, als dann der Eydgnosschaft brauch ist. Und ob sich ander darin vermischen wolten, denen soll man nit schuldig sein.

[5.] Die kgl. Mt. soll nach irem besten vermugen und vleis ernstlich versehen, das die knecht mit essiger speyse, proviand und ander dergleich narung versorgt werden.

[6.] Die kgl. Mt. sol anzeigung geben, welichen weg sie hinin ziehen wolle, damit sich die knecht auch darnach wissent zu richten.

Die kgl. Mt. sol auch anzeigen, wann man von stat wolle ziehen und der zug sein anfang werde gewynnen, damit man sich akont in handel schicken und rusten.

[7.] /456/ Die kgl. Mt. sol auch begern, die Eydgnossen sich in der nehe bey den iren enthalten und sich von inen nit weitern und der Eydgnossen knecht gevarlich voneynander nit weit teylen.

[8.] Und ob die hinziehenden knecht uber einen monet ußblibent und also den andern monat erreychent, das inen dann dryer monat sold zustan und geben werden soll, ob sie gleichwol eher herheim kement. Und ob sie uber dry monat verharten, so soll der furo und fur also beharrt werden, sie seint zu roß oder fuß.

[9.] Und ob sie somroß furten, was von einem und dem, der das fuerte, soll geben werden, doch dabey zufurkommen, das soliche mit rate und willen irs hauptmans und nit fur sich selbs sollen genommen werden. Und nemlich sollent XX und nit mynder nu ein somroß haben. Und ist der sold der ross V fl.

[10.] Die sold der reysigen und fußgeender sollen allweg zu angeendem monat bezalt und ußgericht werden, wie dann der Eydgnossen brauch ist.

[11.] Ob eynich clag oder irrung erwuchs, das sol durch die musterherren, hauptman und vanner gutlich gehort und demnach hingelegt werden, wie sie gut bedunkt, damit ferrer clag verkommen werde.

[12.] /456’/ Der zal, so der gesandt werden zu roß und fuß, sol sein von der Eydgnosschaft VIM.

[13.] Ob auch yemands redlichen schaden neme an sich oder an gut, das soll man lutern, wie man eynem da wolle begegnen, nemlich ob eim ein roß in scharmutzeln und gefechten erstochen oder erschossen oder ob eim ein roß in brugen verfiele2 oder unnutz wurde oder das einer ylends muste reiten und in dem darumb keme, das an biderleuten, so das roß kennt hetten, stand, was man darfur im zimlicheit geben. Und nit, das eyner heyschen solle, was er wolle.

[14.] Die erste zalung sol zu Zurich bescheen.

[15.] Kgl. Mt. sol auch die knecht mit erlichem, gutem geschutz nach notturft, und damit sie versorgt sein, versehen.

Nr. 239 Tagsatzungsgesandte aus Zürich, Bern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Basel, Fribourg, Solothurn und Schaffhausen an Schultheiß und Rat zu Luzern

Sie haben einhellig beschlossen, dem röm. Kg. sowie den Kff., Ff. und Ständen des Reichs 6000 Knechte zur Erlangung der Kaiserkrone zur Verfügung zu stellen. Der Gesandte Luzerns hat erklärt, daß seine Herren beschlossen hätten, am Bündnis mit dem frz. Kg. festzuhalten. Es heißt, daß Personen in der Eidgenossenschaft die Absicht haben, Knechte anzuwerben und diese ungeachtet ihrer Zusage [gegenüber röm. Kg. und Reichsständen] dem frz. Kg. zuzuführen. Die bedenklichen Folgen dieses Tuns sind leicht zu ermessen. Sie hoffen, Luzern wird sich – wie auch Zug und Glarus, die noch nicht zugesagt haben – letztlich nicht von den übrigen Orten absondern, sondern ebenfalls seinen Beitrag zum Romzug leisten. Bitten sie nachdrücklich im Interesse von Frieden und Ruhe sowie ihrer aller Lob und Ehre, dafür Sorge zu tragen, daß ihre Knechte sich nicht in den Dienst des frz. Kg. begeben.

Zürich, 10. Juni 1507 (dornstags nach Medardi).

Luzern, StA, TG 114, unfol. (Or.).

Regest: Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 277, S. 381 (als Pkt. h des Abschieds vom 8.6.1507).

Nr. 240 Bericht der reichsständischen Gesandten zu den Eidgenossen an Kff. und kfl. Gesandte

Weiterleitung eines Schreibens Kg. Ludwigs von Frankreich an die Kff.

Zürich, 10. Juni 1507 (dornstags octava corporis Christi); präs. Konstanz, 11. Juni1.

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 453’ (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 29’ (Kop.) = B.

Unser fruntlich, undertenig, willig und gehorsam dienst etc. Diesen abend, als wir euer Ll. in andern sachen haben wollen schreiben [Nr. 241], ist uns ein franzosischer bot alßbald mit einer schrift [Nr. 173] von kgl. wirden zu Frankreich, an euer Ll. und uns [= Kf. Jakob von Trier] ußgangen, zukomen. Die haben wir guter meynung angnommen und in beysein der zugeordenten euer Ll. reten2 geoffnet, der meynung, ob ichts darinnen gemeldt were, zu der handlung ytzo hie dinstlich, das wir des wissen hetten. So wir aber vernommen, das solich schrift den orator [Gian Antonio Crivelli], so zu Costenz ufgehalten wird, auch die schickung kgl. Mt. und stende des Reichs reten, wie euer Ll. vernemen, belanget, haben wir dieselb schrift lassen abschreiben, die wir euer Ll. herinnen verwart zuschicken. Und wollen das original bey uns, biß wir zu euer Ll. gein Costenz komen, der ursach halben behalten, dweil wir solichs der schickung halben gein Frankreich fur ein sicherheit und geleyt achten, das es durch sendung eynichs botens nit verlorn werde und euer Ll. doch des nichts wenigers wissens haben. Wolten wir euer Ll., den wir zu aller fruntschaft gewillt sint, nit verhalten. [Datum].

Jacob, von Gots gnaden Ebf. zu Trier etc., und ander von des Reichs stenden etc.

An die Kff. und derselben potschaften, zu Costenz versamelt.

Nr. 241 Bericht der reichsständischen Gesandten zu den Eidgenossen an die Reichsstände

[1.] Überreichung des eidgenössischen Forderungskatalogs bezüglich des Romzugs; [2.] Fortsetzung der Verhandlungen mit den Eidgenossen über einzelne Punkte (Sold der Fußknechte, Saumrosse); [3.] Zusage Bf. Matthäus’ von Sitten hinsichtlich einer Senkung des Solds für die Fußknechte; [4.] noch unerledigte Frage des Einsatzzwecks der eidgenössischen Söldner; [5.] Bitte um weitere Anweisungen für die Verhandlungen; [6.] Datum, Unterzeichnung, Adresse.

Zürich, 10. Juni 1507 (dornstags octava corporis Christi); präs. Konstanz, 11. Juni1

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 454–454’ (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 31–31’ (Kop.) = B. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 266’-267’ (Kop.) = C.

[1.] /454/ Unser fruntlich, undertenig, schuldig und gehorsam dienst aallzeit zuvor. Erwirdigen, hochwirdigiste, hochwirdige und hochgeborne, besundere, lb. oheim, freund, gnst. und gn. Hh. Auf gesterigs unser schreiben [Nr. 236] haben die gesandten der Eydgnosschaft röm. kgl. Mt. reten auf heut ein verzeychnus [Nr. 238] irer meynung, wie es mit inen gehalten solle werden, uberantwort, die soliche an uns gelangen haben lassen, inhaltende, wie euer Ll. und Gnn. aus der copey, hierin verwart, vernemen.

[2.] Und wiewol wir auf unser instruction, auch schrift, euer Ll. und Gnn. gestern getan, derselben bescheyt und willen zu erwarten bestanden, so ist doch aus andern zufallenden ursachen der franzosischen botschaft, so auch alhie ligt, fur notturft angesehen worden, das wir sambt kgl. Mt. reten vor den Eydgenossen widerumb erschienen. Daselbst haben die kgl. rete nach anderer handlung alßbald uf bemelte verzeichnus mit den Eydgenossen auch etliche disputacion gehalten und, was bey inen fur beschwerlich geacht gewest, dasselbig fuglich angezeigt, als nemlich mit dem solde der funf fl., der saumroß; darzu in andern stucken erclerung begert, die inen von den Eydgnossen zimlich gescheen, aber doch auf dem sold der funf fl. deßmals bestanden. Deshalben ist der handel in bedacht biß auf morgen fruhe aufgezogen und darinnen entlichs nit gehandelt, des versehens, den kgl. reten werde /454’/ von kgl. Mt., dergleichen uns von euer Ll. und Gnn. auf morgen fruhe bescheyd zukommen, uns darnach wissen zu halten.

[3.] Dabey geben [wir] euer Ll. und Gnn. zu erkennen, das unser frund und gn. H. von Wallis sich vertrostet, den sold auf funfthalben fl. und also einen halben fl. herabzubringen.

[4.] Aber irs dinsts halben, wie und wohin sie zu gebrauchen sind, ist noch nit furhaltung gescheen, uß dem, das deßhalben kein bevelhe vor augen ist, wiewol wir dannost achten uß anzeigung, so wir in sunderheit vermerkt, das ire gemute und wille gegen kgl. Mt. und dem Hl. Reich auf gutem grunde yetzmals stee und das sie sich treulich erzeigen, auch von etlichen artikeln der verzeichnus weichen solten, wo wir neben den kgl. reten wußten euer Ll. und Gnn. gefallens zu handlen.

[5.] Darumb ist unser fruntlich und undertenig bitt, euer Ll. und Gnn. wollen die sachen furdern und uns uf solichs alles irs gemuts schirsten sambstags [12.6.] zum fruwsten schriftlich berichten, dadurch euer Ll. und Gnn. halber die handlung kgl. Mt. nit zuruttet, sunder wir wissens entpfahen, wes wir uns halten sollen. Wolten wir euer Ll. und Gnn. abermals im besten nit verhalten.

[6.] [Datum]. Jacob, von Gots gnaden Ebf. zu Trier etc. und Kf., und ander von des Reichs rete gein Zurich geordent.

Den erwirdigen, hochwirdigsten, hochwirdigen und hochgebornen Kff., Ff. und stenden des Hl. Reichs, so personlich oder durch ire potschaft ytzo zu Costenz versamelt sein, unsern besundern, lieben oheim, vettern, frunden, gnst. und gn. Hh.

Nr. 242 Weisung der Reichsstände an die Gesandten zu den Eidgenossen

[1.] Eingang des Gesandtenberichts vom 10. Juni; [2.] Bestätigung der den Gesandten mitgegebenen Instruktion; [3.] Entschuldigung für die Verspätung der erbetenen Weisung; [4.] Unterzeichnung, Adresse.

Konstanz, 11. Juni 1507 (freitags Barnabe). 

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 458–458’ (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 32’-33 (Kop.) = B.

[1.] /458/ Unser fruntlich, awillig, gehorsam dinst und grus zuvor. Erwirdiger in Got vater, besunder, lb. frund, herr oheim und gnst. H., auch strengen, wirdigen und vesten, lb., getreuen, besundern und gute frunde. Wir haben euer zugesante schriftlich anzeige [Nr. 241], wes euch von den Eydgnossen in antwort begegent, auch wes ire zu ufhalt der sachen im besten furgeslagen, alles inhalts mitsampt euerm gutbedunken und begern, darin verleibt, guter meynung vernommen.

[2.] Sint ungezweifelt, euer Ll. und Gnn. tragen gut wissens, wie ire von unsern wegen mit instruction [Nr. 231] von kgl. Mt. in unserm beysein und bewilligen abgefertigt seyet, dabey wir es noch lassen. Wissen das diser zeit nit zu endern. Wann euer Ll. und Gnn. mogen wol ermessen und versteen, das, wo wir uns in handlung gegen den Eydgnossen laut euers anzeigens begeben solten, das in solichem eins guten bedenkens und furbetrachtens notturftig were, auch also ylend in euer, des von Triers, auch Hg. Friderichs von Sachsen Kf. etc., des zukunft man morgen alhie wartend ist, abwesen nit wol moglich. So wißt ire auch, wie wir des hievor allezeit abscheu und beswerung getragen. Das haben wir euch guter meynung uf euer schreiben nit wollen verhalten, darnach mit euerm abschied laut angezeigter /458’/ euer instruction zum fuglichsten und besten mogen haben zu richten. Geben zu Costenz uf des Hl. Reichs tag, freitags Barnabe Ao. etc. septimob.

[3.] cEuer schrift ist erst hut morgen im rate geben und darumb verfertigung unser antwort nit wol eher mogen gescheen. Wolten wir euch auch nit bergen etc. Datum ut supra.

[4.] dKff., Ff. und ander des Hl. Röm. Reichs stende, alhie zu Costenz versamelt.

Dem erwirdigen in Got vater, auch strengen, wirdigen und vesten H. Jacoben, Ebf. zu Trier etc., Kf., und andern von des Reichs stenden verordenten, yzto uf dem tag zu Zurich, unsern besundern, lb. frund, herrn und oheim und gnst. H., auch getreuen, besundern und guten frunden.

Nr. 243 Bericht der reichsständischen Gesandten zu den Eidgenossen an die Reichsstände

[1.] Verhandlungen über die Höhe des Solds der Fußtruppen, Zeitdruck infolge der Intrigen der französischen Gesandten; [2.] Datum, Unterzeichnung; [3.] Bitte um weitere Anweisungen für die Verhandlungen, Intrigen der französischen Gesandten gegen Kg. Maximilian.

Zürich, 11. Juni 1507 (freitags Barnabe apostoli); präs. Konstanz, 12. Juni1.

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 459–459’ (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 33’-34 (Kop.) = B. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 270–270’, 275 (Kop.) = C.

[1.] /459/ Unser freuntlich, undertenig, schuldig und gehorsame dinst zuvor. Erwirdige, hochwirdigste, hochwirdig und hochgeborn Ff., besondere, lb. oheim, freunde, gnst. und gn. Hh. Kgl. Mt. rete haben uns diesen mittag abermals eroffent, wes der von Walles [Bf. Matthäus von Sitten] etc. uf getane vertrostung des solds halben, funf fl. zu geben, gehandelt, auch ime zu antwort begegnet sey, nemlich das sie nach vil ermanung ires erpietens, kgl. Mt. und dem Reich getan, dannost uf denselben funf fl. solds umb ferne des wegs oder teuerung, so der ort entsteen mocht, bestanden oder aber ime, dem von Walles, furgeschlagen, sich gegen inen zu verschreiben, so teuerung entstunden, das die knecht mit funfthalben fl. nit ußkommen mochten, das inen die funf volgten, ader zum dritten, das yedem knecht ein rustgulden gegeben und dergleichen mit den duppelsoldern gehalten wurde. Und zuletzst, so hab gemelter von Walles inen furgeslagen, ob solichs uf hintersichpringen anzunemen sey, dasselbig will bey den Eydgenossen, dergleichen und nit weniger bey den kgl. reten fur beschwerlich angesehen werden, dergestalt, wo ytzo hie nit entlich geschlossen, das alle handlung durch ubung und verheissen der franzosischen botschaft alhie verendert und dem Reich hinach zu solichem /459’/ willen, der ytzo vor augen sey, nymmer kommen werde. Uber solichs alles sind die kgl. rete willens, abermals, damit nit gefeyert werde, ytzo der stund zu den Eydgnossen zu kommen, mit inen weiters zu disputiren, die sachen biß uf antwort, der wir heut gehofft hetten, fuglichst aufzuziehen, ob etlich beswerde solds und anders herabpracht mocht werden, in dem doch nit zu schliessen. Bewegen wir, uns von inen der nottorft nach nit zu sundern. Wolten wir euer Ll. und Gnn., aller unser handlung wissen zu haben, nit verhalten.

[2.] Eylends zu Zurich, freitags Barnabe apostoli Ao. etc. septimo.

Jacob, von Gots gnaden Ebf. zu Trier etc. und Kf., und andere von den stenden des Reichs rete, gein Zurich verordent.

[3.] [PS] aAuch sehen wir nochmals fur notturftig an, die sachen zu furdern, uns bescheid zuzuschicken ufs eylends. Dann es ist zu hoffen, das die Eydgnossen morgen tags noch hie zu vermogen sein zu pleiben. So feyern auch die franzosischen botschaft hie nit, kgl. Mt. zu verunglimpfen, dem doch die Eydgnossen keinen glauben haben wollen geben, iren anzug auch nit haben wollen melden, damit nit verlengerung der sachen entstee und in verantwortung, der on not sey, wachse. Datum ut supra.

bAn Kff., Ff. und stende des Reichs, auch derselben potschaften, zu Costenz versamelt etc.

Nr. 244 Bericht der reichsständischen Gesandten zu den Eidgenossen an die Reichsstände

[1.] Höhe des Solds der Fußtruppen; [2.] Schäden der Reiter während des Romzuges; [3.] Saumrosse, Feldzeichen des eidgenössischen Kontingents, freie Knechte; [4.] Forderung der Eidgenossen nach vertraglicher Fixierung der Vereinbarungen; [5.] Verhandlungen über die Vertragsfassung; [6.] Datum, Unterzeichnung, Adresse.

Zürich, 11. Juni 1507 (freitag Barnabe apostoli) ; präs. Konstanz, 12. Juni1

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 457–457’ (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 32–32’ (Kop.) = B.

[1.] /457/ Unser fruntlich, undertenig, willig und gehorsam dinst allzeit zuvor. Erwirdige, hochwirdigiste, hochwirdige und hochgeborn Ff., besondere, lb. oheim, vettern, herrn und frunde, gnst. und gn. Hh. Wiewol wir euer Ll. und Gnn. diesen mittag geschrieben [Nr. 243], das die Eydgnossen uf funf fl. solds bestanden, so ist doch nachfolgends sovil durch den von Walles [Bf. Matthäus von Sitten], auch kgl. Mt. rete gehandelt, das sie den halben fl. solds nachgelassen und den uf IIII½ fl. besteen lassen. Haben sich auch hoch in dem entschuldigt, das sie solichs des gemeinen manns halben haben mussen furhalten, den bey willen zu behalten, in ansehung, wes inen ytzo von Frankreich mocht widerfaren.

[2.] Der scheden halben, den reysigen zu bezalen, ist erclerung gescheen, so ymands pferdschaden von veinden erlitte, den als pillich zu bezalen.

[3.] Der saumroß verharren sie uf dem, das XX knecht das furen, damit derselb uß der zal der sechstausent sy und die nit gemeret werde. So wollen sie auch unter irem weissen creuz und zeychen ziehen. Der freyen knecht halben lassen sie kgl. Mt. zu, wie sich ire Mt. mit ine vertrag. Aber der VIM, von inen zugesagt, solt es bey der verzeichnus [Nr. 238] pleiben.

[4.] Und begern nu, daruf einen abscheid zu machen. Des weren die kgl. rete wol gewillt, wiewol sie als wenig als wir noch von kgl. Mt. antwort entpfangen haben. So kan es doch auch unsernthalben nit geschehen, dweil wir euer Ll. und Gnn. meynung noch nit wissen.

[5.] /457’/ Darumb, so ist der handel abermals ufgezogen mit dem, das wir semptlich begert haben, das sie die artikel beruhen und sich numals vernemen liessen des vertrags, wes ine deshalben zu tun gemeint were. Darauf haben sie den kgl. reten ein schriftliche verzeichnus [Nr. 246] uberantwurt. Aber wir tragen der noch nit wissens, alleyn das wir allenthalben nit anders vermerken, dann das sie willig sind, kgl. Mt. und dem Reich zu dienen. Und wo dieser zeit nit geschlossen und sie auf die maß aufgebracht, das es in eynicher zeit hinach von ine nit erlangt, sunder der Franzose seinen willen behalten werde. Das wollen euer Ll. und Gnn. der notturft nach bedenken und uns irs willens zum furderlichsten, wo das nit gescheen were, berichten.

[6.] Datum ylends zu Zurich, uf freitag Barnabe apostoli Ao. etc. septimo.

Jacob, von Gots gnaden Ebf. zu Trier etc. und Kf., und ander von des Reichs stenden rete, gein Zurich verordnet.

Den erwirdigen, hochwirdigisten, hochwirdigen und hochgebornen Kff., Ff. und stenden des Reichs, so ytzo personlich oder durch ire potschaft zu Costenz versamelt sind, unsern besundern, lb. oheim, vettern, herrn und frunden, gnst. und gn. Hh.

Nr. 245 Weisung der Reichsstände an die Gesandten zu den Eidgenossen

[1.] Bestätigung der Weisung vom 11. Juni; [2.] Datum, Unterzeichnung, Adresse.

Konstanz, 12. Juni 1507 (sambstags nach Barnabe apostoli). 

Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 460 (Kop.) = Textvorlage A. Würzburg, StA,WRTA 5, fol. 34 (Kop.) = B. Nürnberg, StA, ARTA 8, fol. 272 (Kop.) = C.

[1.] /460/ Unser fruntlich, undertenig und gehorsam dinst und grus zuvor. Erwirdiger in Gott vater, besunder lb. frund, herr, oheim und gnst. H., auch strengen, wirdigen und vesten, lb., getreuen, besundern und gute frunde. Wir haben diesen morgen zwo schrift, von uch an uns ußgangen [Nrr.  243f.], die handlung mit den Eydgnossen betreffend, im rate horen verlesen und gestern dergleichen schrift [Nrr. 240f.] von uch entpfangen, daruf wir euern Ll. und Gnn. gestern antwort in schriften [Nr. 242] zugefertigt, die uch (als wir nit zweiflen) diss morgens fruhe zukommen ist. Daruß ir unser gemut und meynung in diesem handel numals wol vernomen hapt. Dabey lassen wir es noch pleiben. Haben wir euer Ll. und Gnn. guter meynung, darnacha zu richten, nit wollen verhalten.

[2.] Geben uf dem Reichs tag zu Costenz, sambstags nach Barnabe apostoli Ao. etc. septimo.

Kff., Ff. und ander bdes Hl. Reichs stende, alhie zu Costenz versamelt.

cDen erwirdigen, in Gott vater, auch strengen, wirdigen und vesten H. Jacoben, Ebf. zu Trier etc., Kf., und andern von des Reichs stenden verordenten, ytzo uf dem tag zu Zurich, unsern besundern, lb. frund, herren, oheim und gnst. H., auch getreuen, besundern und guten frunden.

Nr. 246 Abschied zwischen der eidgenössischen Tagsatzung in Zürich und Gesandten Kg. Maximilians

[1.] Zusage von neun Orten zur Stellung von 6000 Söldnern für den Romzug Kg. Maximilians; [2.] Sold der Fußknechte; [3.] Sold der Reiter; [4.] Auszahlung des ersten Solds in Zürich; [5.] Bestellung der Hauptleute; [6.] Erkrankung oder Tod eines Söldners; [7.] Besoldung der Priester; [8.] Zuständigkeit des röm. Kg. für die Lebensmittelversorgung, Mitteilung über Beginn und Route des Romzuges, Ausstattung der eidgenössischen Söldner mit Geschützen; [9.] Aufstellung der eidgenössischen Söldner in der Nähe des Kg., keine Aufteilung des eidgenössischen Kontingents; [10.] Modalitäten der Soldzahlung; [11.] Stellung von Saumpferden; [12.] Auszahlung des Solds am Monatsanfang; [13.] Beilegung von Streitigkeiten im Heer; [14.] Entschädigung bei Verlusten an Pferden im Gefecht; [15.] Feldzeichen des eidgenössischen Kontingents; [16.] Besoldung der Offiziere. [17.] Aufstellung über die einzelnen Kontingente. [18.] Vermerk über die anschließende Verlesung weiterer Aktenstücke an die Reichsstände.

Zürich, 12. Juni 1507.

I. Abschriften des Abschieds: Wien, HHStA, MEA RTA 3a, fol. 467–468’ (Überschr.: Abschied der kgl. Mt. rete, uf dem tag zu Zurch gno[mmen]; Pkt. 17 fehlt .) = Textvorlage A. Würzburg, StA, WRTA 5, fol. 34’-36, 35b = B. Frankfurt, ISG, RTA 23, fol. 14–15’ (mit Randvermm., die den Inhalt kennzeichnen; Pkt. 17 fehlt) = C. Augsburg, StA, Rst. Nördlingen, Mü. Best. Lit. 28, unfol.Bamberg, StA, BRTA 5, fol. 108–109, 109–109’. Konstanz, StdA, A I 8, Bd. 2, pag. 108½-109½ (spätere Abschr. Hd. C. Schulthaiss, Pkt. 17 fehlt). Lübeck, StdA, RTA II, Fasz. 3, fol. 17–19 (Überschr. wie A, Pkt. 17 fehlt). Mühlhausen, StdA, 1 10 C 1–8, Nr. 1a, fol. 13–14’ (Überschr. wie A, Pkt. 17 fehlt).1 

II. Exemplare des zugrundeliegenden eidgenössischen Abschieds vom 8.6.: Zürich, StA, B VIII 84, fol. 197–198’, 199–199’ (Reinkonz.) = D. Bern, StA, A IV 10, pag. 177–180, 180–181 (Kop., Überschr.: Anschlag des Kg. ) = E. Luzern, StA, AKT A 1 F 1, Schachtel 53, Fasz. Maximilian I., unfol. (Kop.) = [F]. Basel, StA, Eidgenossenschaft E 1, fol. 153’-154’, 155’-156 (Kop., Überschr.: Zurich abscheid, zinstag nach corporis Christi [8.6.] Ao. etc. VIImo.). Solothurn, StA , Eidgenössische Abschiede 1507–1510, AG 1,5, pag. 77–79, 80–81 (Kop.).

III. Drucke (zeitgenössisch): München, BSB, 4 Eur. 330–15 (Beschreibung s. Nr. 709) = G. Nürnberg, GNM/Bibliothek, 8o Bg. 7499, unfol. (Beschreibung s. Nr. 709) = H.

Druck/Edition: Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 912, S. 717–719 (Pkt. 17 fehlt); Anshelm, Chronik, S. 11–14, 14f.; Fäsi, Beylage, S. 100–105 (nach Fugger-Jäger; Nr. 719, fol. 220’-221).

/467/ aUf sambstag nach Barnabe apostoli [12.6.] umb die vier uren nach mittag sind nachgeschribner artikel durch kgl. Mt. rete des Reichs verordenten geschickten uberantwort und doch durch dieselben geschickten mit den Eydgenossen der artikel halben nichts gehandelt, beslossen oder angenomen worden:

[1.] Als unser allergnst. H., der röm. Kg., auch Kff.bund Ff. der stende des Hl. Reichs an uns Eydgenossen geworben und begert haben, derselben röm. kgl. Mt. zum romzug, cdie ksl. cron zu erlangen, VIM knecht under unserm zeychen uf ir besoldung zuzuorden, haben wird uf solich begerd und werbung, wir diese nachgeschrieben ort, nemlich Zurich, Bern, Ury, Swyz, Underwalden Ob und Nid dem Wald, Basel, Fryburg, Soletern und Schafhausen, solichs in nachfolgender meynung helfen zu vollnstrecken zugesagt.

[2.] Anfenglich, das der sold einem fußgenger sei IV½ rh.fl. des monets, und das allweg XXX tag fur ein monat gerechent werden.

[3.] Und einem reysigen, der da gerustet reytet, uf mann und pferde zehen rh.fl.

[4.] Item, das die erste bezalung in der statt Zurich beschee und daselbsthin alle hauptleut bescheiden werden, yeder das gelt uf sein knecht zu entpfahen; und uf den tag, so das gelt also ubergeben werde, der sold und monat angangen.

[5.] /467’/ Item, das vonf XII orten unser Eydgenosschaft von yedem ort eyn hauptman gesetzt werd. Und sunst von den uberigen der Eydgenosschaft verwandten und undertanen sollen auch hauptleut ggenomenh und dieselben also geordent und geteilt werden, das allweg ein hauptman derselben verwandten und undertanen IIC man under ime hab und nit mynder. Dieselben sollen dann mit amptern und zwifachen soldeni gehalten werden, wie das unser Eydgenosschaft brauch ist.

[6.] Es soll auch mit guter ordnung gemustert und allweg versehen werden, das geverde und untreu vermitten pleib. Ob aber ein knecht, oder wer der were, in zeit seins dinsts krank wurde oder absturb, dem soll allweg sein sold, sovil ime des zustat, gegeben und dem hauptman bezalt werden, damit solich sein verdient gelt demnach durch den hauptman seinen kinden, ob er die hett, oder seinen erben geantwort werd. Ob aber eyner usserm dinst hinweglief, jdem soll man nichts schuldig sein.

[7.] Item, dask die priester, so ußgenomenl werden, dero soll yeder mhaben zwifachen sold, als das der Eydgnosschaft brauch ist. Und ob sich ander darin vermischen wolten, ndas man denen nichts schuldig sein soll.

[8.] Item die kgl. Mt. soll mit fleis nach irem besten vermogen ernstlich versehen, das die knecht mit essiger speise, proviand und ander dergleichen narungen werden versehen. Deßgleich oby guter zeit erschynen, wenn ir Mt. ufsein und welichen weg die ziehen wolle, damit man sich darnach wisse zu richten. pUnd besunder auch die knecht mit erlichem, trostlichem, gutem geschutz nach notdurft, qund damit sie versorgt sein, versehen und bewaren–p –q.

[9.] /468/ Die kgl. Mt. soll auch ordnenr und daran sein, das sich unser knecht in nahe by ir Mt. enthalten, die von ir nit wytern und besunder geverlich oder wyt voneinander nit lassen teylen.

[10.] Unds so alsot, wie obstat, der monat angangen ist und daruf unser knecht uim namen Gottes von huß ziehen werden, das inen alßdann dryer monat sold zustan und geben werden solle. Und ob sie gleichwol eher und besunder im ersten monat wider heimkement vund ob sie uber dry monat verharten, so soll das gehalten werden, wwie obgelutert ist, nemlich all monat eim fußknecht IV½ fl., eim reysigen zehen fl. und uf ein troßroß V rh.fl., und ir sold widerumb biß in ir behusung weren, sie sind zu roß oder zu fuß.

[11.] Es werden auch allweg XX knecht ein saumroß haben. xDoch sollen sie dieselben mit rate und willen irs hauptmans und nit fur sich selbs nemen yund ordnen–x. Und soll der sold uf ein saumroß sein funf rh.fl.

[12.] Und die solde der reysigen und fußknechten sollen allweg zu angendem monat bezalt und gericht werden, wie dann das zunder der unsern Eydgenossen brauch ist.

[13.] Und ob eynich clag oder irrung erwuchs, das soll durch die musterherrn, hauptleut und venner gutlich gehort und demnach hingelegt werden, wie sie gut dunkt, damit ferrer clag werde furkomen.

[14.] /468’/ Und ob yemand redlichen schaden nemenaa, nemlich ob einem in schermutzeln und gefechten ein roß erstochen oder erschossen wurde, das dann an biderben leuten, so dasselb roß gesehen und erkennt hetten, stonde, was man in zimlichen gestalten darfur geben, und nit, das einer gewalt haben soll zu heyschen, was er wolle.

[15.] Item die knecht werden ziehen under unser stetten und lendernab fenlin, mit weissen crüzen gezeychent, als das unser alt gewonheyt und on alles mittel ye und ye gebraucht ist.

[16.] Und so also allenthalb hauptleut, venner, luttiner und dergleich doppelsoldner gesetzt und geordent, so werden dieselben darnach mit den, so kgl. Mt., auch Kff., Ff. und stende des Reichs darzu ordnen, irer besoldung halb abkomen und bescheyd machen, wie sich dasac wird gepuren.

adActum Zurich, sambstags vor St. Viti und Modesti tag [12.6.] Ao. etc. VIIo.

[17.] [aeafUnd sint die VIM knecht in nachvolgender meynung ußziehen–ae.

Zurichag VIC Fryburg III½C
Bern mitsampt Biel VIC Solutern III½C
Lucern IV½C Schafhusen I½C
Ure III½C Abt zu St. Gallen IIC
Switz III½C Appenzell IIC
Underwalden ob und nid dem Wald II½C, die von Roperßwil L, tut IIIC Stat St. Gallen und Rintal IIC
Turgeu IIC
Zug II½C Baden, Gft. und stat IIC
Glarus II½C Daz oberland IIC
Basel III½C Gft. Dockenburg [IIC]ah
ai[Item Bremgarten, Mellingen] und ampter in Ergeuw IIC
Rotwil L

Und soll iglichs ort die sinen von stund an usnemen, hoptlut und fendrich orden und dieselben gerust in wart enthalten, also wan man sie uffordert, das sie gerust sien. Es soll auch dabi zum hochsten verkomen und versehen werden, damit sich die knecht nit in ander weg erheben hinzulaufen–af.].

[18.] [Vermerk von anderer Hand:] ajakNachfolgend hat kgl. Mt. etlichen stenden des Rychs ein fryheit, so kgl. Mt. den Eydgenossen geben wolle, und der Eydgenossen revers dargegen [Nrr. 248f.] verlesenal lassen mit der anzeyge, das kgl. Mt. inen allein darumb tue furhalten, das die stende des wissens und bericht haben und nit, das sie darin raten oder willigen sollen. Daruf dieselben uß guten ursachen kgl. Mt. haben lassen luten, solich notel an die stend ein gemeyn langen zu lassen, das dan kgl. Mt. getan–aj. Und lut die nottel solicher fryheit und revers, wie hernach volgt–ak.

Nr. 247 Beschlüsse und Aktionen der eidgenössischen Orte und Zugewandten zum Vollzug des Züricher Tagsatzungsabschieds (14.-30. Juni, 15. Juli)

[1.] Schultheiß und Rat der Stadt Bern informierten am 14. Juni die Stadt- und Landgemeinden über die Zusage von 6000 Knechten für den Romzug Kg. Maximilians zur Erlangung der Kaiserkrone, dargegen des Kg. von Frankrich botschaft widerwertige werbung tüt, und also zü besorgen ist, das zü abstand sölichs züsagens etlich understän möchten, demselben Kg. von Frankrich die unsern züzefüren und uns Eydgnossen aneinandern zü richten, das uns allen nit allein schand und schad gebären, sonder zü ganzer unser Eydgnosschaft zerstörung wurde dienen. Die Gemeinden sollten deshalb das Reislaufen unter Strafandrohung untersagen und die Knechte veranlassen, die Anwerbung durch den Berner Magistrat und die Mehrheit der eidgenössischen Orte abzuwarten.1 Durch Ausschreiben vom 25. Juni teilten Schultheiß und Rat zu Bern den Stadt- und Landgemeinden mit, daß sie aus sundrer grossen und guten bewegung gemeinsam mit anderen eidgenössischen Orten dem röm. Kg. und dem Hl. Reich auf deren Kosten Knechte für den Romzug zur Erlangung der Kaiserkrone zugesagt hätten. Die Adressaten sollten in ihren Gemeinwesen neben den bereits gewählten Hauptleuten, Fähnrichen und sonstigen Kriegsämtern – Ritter Wilhelm von Diesbach war zum Hauptmann ernannt worden, Hans Rudolf von Scharnachtal zum Leutnant, der Fähnrich Kaspar Wyler und Hans Kuttler sollten als Räte fungieren, Kaspar Moser war Fahnenträger2 – den auf sie entfallenden Anteil am Berner Kontingent aus Freiwilligen auswählen, die sich mit Harnischen und Gewehren und insbesondere mit langen Spießen und Handbüchsen auszurüsten hätten und in Bereitschaft bleiben sollten, um im Bedarfsfall unverzüglich ausrücken zu können. Die eidgenössischen Orte hätten außerden eine Anzahl von freien Knechten bewilligt, die unter ihren Hauptleuten in eigenen Fähnlein mitziehen sollten. Die freien Knechte würden indessen in das Berner Kontingent miteingerechnet und auf die Hauptleute aufgeteilt. Die Adressaten hätten dafür Sorge zu tragen, daß abgesehen von dem ihnen auferlegten Kontingent keine weiteren Knechte mitziehen würden. Diese erhielten keinen Sold, sondern müßten vielmehr Bestrafung an Leib und Gut erwarten.3 

[2.] Schultheiß, Großer und Kleiner Rat zu Solothurn faßten am 16. Juni den einhelligen Beschluß, daß man röm. kgl. Mt. zum romzug mit andern Eidgnossen helfen sol und die ding annemen, wie der abschid und tractat, [zu] Zurich gemacht, inhalt.4  

[3.] Die beiden Ratskollegien der Stadt Basel beschlossen am 19. Juni, daß BM Peter Offenburg als Hauptmann und der Ratsherr Walter Harnescher als Fähnrich am künftigen Romzug teilnehmen sollten; und ob sy utzit von der kgl. Mt. mogen erwerben, es sye sold oder anders, das sol inen uß dem grund, daz sy zu disem zug gedrungen sind, erloubt sin und daz sy das wol mogen annemen.5  

[4.] BM Marx Röist, Kleiner und Großer Rat der Stadt Zürich wählten am 30. Juni die Kriegsämter für den Romzug: den Bürgermeister [Marx Röist] als Hauptmann, Heinrich Walder und Konrad Hegner d. J. als Venner und Kaspar Göldli als Leutnant. Zu Kriegsräten wurden gewählt: aus dem Kleinen Rat: Nikolaus Setzstab, [Hans] Waser, Felix Walder und Hans Wegmann; aus dem Großen Rat: Alexander Metzger, Hans von Aegeri, Heinrich Binder und Konrad Wüst.6 

[5.] Abt Franz von St. Gallen informierte mit Ausschreiben vom 25. Juni die Gemeinden über die Zusage von 6000 Mann für den Romzug zur Erlangung der Kaiserkrone und das anteilig zu stellende Kontingent des Klosters St. Gallen im Umfang von 200 Mann. So befahl er Gossau die Bereitstellung geeigneter 18 Knechte samt einem Troßpferd.7

[6.] Der Walliser Landeshauptmann [Johannes de Platea] berief unter Bezugnahme auf den Züricher Abschied am 15. Juli für den 20. des Monats einen Landtag nach Sitten ein, um über die Ausrüstung von 700 Mann für den kgl. Romzug zu beraten, und verbot zugleich alle fremden Kriegsdienste.8 

Anmerkungen

1
 Die Instruktion wurde von Kg. Maximilian entworfen und von den Reichsständen bewilligt [Nr. 251, Pkt. 20 von kgl. Mt. ... gestelt]. Vgl. auch Nr. 164 [Pkt. 2].
a
–a Die ... wegen] Fehlt in B, D. C, E, F wie A.
1
 Liegt nicht vor.
1
 Liegt nicht vor.
a
–a Teilnehmer ... Barter] Fehlt in B-E.
1
 Schreibfehler, richtig: Peter, der 1504 und 1508 Landammann zu Obwalden war (HBLS VII, S. 567).
2
 Praroman war auch in einer eigenen Angelegenheit auf dem Züricher Tag anwesend. Laut einem Schreiben von Schultheiß und Rat des Ortes Fribourg an die Tagsatzung machten deren Vertreter dort auch eine Schuldforderung der Praroman (Peroma) gegenüber Kg. Maximilian geltend und legten entsprechende Dokumente vor. Die Tagsatzung wurde gebeten, die Angelegenheit bei den kgl. Gesandten zur Sprache zu bringen (Or., uf den andern tag brachetz [2.6.]1507; StA Zürich, A 243.1, Stück-Nr. 42). Es ging dabei um eine von Ehg. Sigmund von Tirol herrührende Schuld gegenüber Anton von Praroman und seinen Brüdern. Vgl. den Abschied zu Basel zwischen Vertretern Kg. Maximilians und der Eidgenossen vom 19.1.1501 (Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 42, S. 90, Pkt. e).
3
 Siehe dazu Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 277, S. 379, Pkt. a. Vgl. zu dem Vorgang Scheiwiler, Kirchenstreit, bes. S. 90–97.
4
 Kredenzbrief Kg. Ludwigs von Frankreich für den Bf. von Rieux Pierre Louis de Valtan, Philippe de Roquebertin (Statthalter von Piacenza), Giovanni Morosini (kgl. Finanzbeamter im Hm. Mailand), Gerolamo Morone (kgl. Fiskaladvokat im Hm. Mailand) und Johann Nussbaumer (Rott, Histoire I, S. 157 Anm. 1). Morone hielt sich allerdings am 7.6. noch in Pavia auf (ebd., S. 158 Anm. 2). Rieux, Roquebertin und Morosini waren zusätzlich als Gesandte u.a. nach Glarus bevollmächtigt (Or. Perg. m. S., Gegenz. F. Robertet, 28.5.1507; StA Zürich, B VIII 272, Stück-Nr. 61). Anshelm (Chronik, S. 11) nennt als weiteren Gesandten den kgl. Sekretär Guillaume de la Mare (Marche). Laut Rott (Histoire I, S. 160) nahm Mare jedoch erst im Okt. 1507 an einer Gesandtschaft zu den Eidgenossen teil.
5
 Vgl. Nr. 154, Anm. 20.
b
 informiert] Danach gestrichen: Anschließend teilte die Tagsatzung den frz. Gesandten mit, daß sie dem röm. Kg. und dem Hl. Reich für den Romzug 6000 Knechte bewilligt habe. Fehlt in B-E.
6
 Siehe dazu Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 277, S. 379, Pkt. c.
7
 Der Rottweiler Gesandte war außerdem beauftragt, für den Abschluß einer Einung zwischen dem röm. Kg. und den Eidgenossen zu werben (Instruktion Rottweils für Gesandten zum Züricher Tag vom 6.6.1507 (Kop., sontag nach corporis Christi; HStA Stuttgart, B 203, Bü. 13, unfol.).
c
–c Doch ... nit] Fehlt in B-D. E wie A. Die Passage ist auch in dem an die Rottweiler Gesandtschaft ausgehändigten Bescheid (Kop., act. sambstags nach Medardi [12.6.]1509, Unterz. Züricher Stadtschreiber [Hans Groß]; HStA Stuttgart, B 203, Bü. 13, unfol.) enthalten.
8
 Siehe dazu Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 277, S. 380, Pkt. e.
d
–d Interzession ... Basel] In B, D am Schluß des Stücks. Fehlt in C, E.
9
 Siehe dazu Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 277, S. 380, Pkt. f. Vgl. Schuster, Stadt, S. 294f.
e
–e Es ... warheit] B faßt lediglich knapp zusammen: Es weist ouch jeder bot zu sagen, wie die röm. kungischen die kgl. Mt. verantwurt habent der artikel, damit die Franzosen sin Mt. vor uns veronglimpft. Entsprechend E: Es weist ouch jeder pot ze sagen, wie die röm. kungischen die röm. kgl. Mt. der artikel halb, damit sy, dyselb röm. kgl. Mt., durch die Franzosen vor uns verunglimpfet, sovil sy dero furkomen syg und wussent, verantwurtet haben mit vil guter, hüpscher und fruntlicher worten.
f
 bot] In C, D danach: zu sagen.
10
 Vgl. Nr. 154, Anm. 6.
11
 Richtig: Großonkel.
12
 Gemäß Heiratsvertrag vom 22.9.1504 (Druck: Léonard, Recueil II, S. 26–29, hier 27f.; DuMont, Corps IV/1, Nr. XXIX, S. 56–58, hier S. 57 [„Et casu quo ... posset habere.“]. Vgl. Richter, Beziehungen, S. 107; Wiesflecker, Maximilian III, S. 129). Im Lehenbrief Kg. Maximilians für Kg. Ludwig von Frankreich über das Hm. Mailand (Hagenau, 7.4.1505; Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 86, S. 237f.) fehlt ein entsprechender expliziter Passus; er findet sich dafür in der mailändischen Eventualbelehnung für Kg. Philipp von Kastilien als Vormund seines Sohnes Karl (Hagenau, 7.4.1505; ebd., Nr. 87, hier S. 239).
g
 und] In C, D richtig: indem, das er.
1
 = Verzögerung, Aufschub (Deutsches Rechtswörterbuch I, Sp. 972f.; Anderson/Goebel/Reichmann, Frühneuhochdeutsches Wörterbuch II, Sp. 819).
2
 Liegt nicht vor.
a
–a Den … Hh.] Fehlt in B.
1
 Es handelt sich um eine überarbeitete Version der Weisung, vermutlich mit dem Zweck zur Vorlage als kgl. Verlautbarung zumindest an einige der in Konstanz versammelten Stände. Auffällig ist jedenfalls, daß das Stück nur in der Überlieferung der habsburgtreuen Mgff. von Brandenburg-Ansbach vorliegt. Im Brandenburger Exemplar fehlen alle Textelemente, die es als kgl. Schreiben ausweisen; der Kg. steht hier in der dritten Person. Geändert wurde außerdem der Aufbau: Die frz. Vorwürfe gegen Kg. Maximilian sind in einer eigenen, mit A-F numerierten und zu diesem Zweck unwesentlich umformulierten, jedoch inhaltlich weitgehend mit A übereinstimmenden Liste vorangestellt, dann erst folgt die durch alphanumerische Zählung (A-F) zugeordnete Gegendarstellung zu den einzelnen Punkten. Die Kollationierung erfaßt nur wesentliche Abweichungen, nicht jedoch geringfügige Umformulierungen oder die Konsequenzen für Satzbau und Grammatik infolge der Übertragung der 1. (Absender Kg. Maximilian) und 2. Person (Adressat Bf. Georg von Trient) in die 3. Person.
a
–a Maximilian ... beger] Fehlt in B.
b
–b und ... in] Fehlt in B.
c
–c wir ... haben] In B: der röm. Kg. bei in gwest ist und sich von den Nyderlanden, dahin er sich dann zu ziehen versehen het, heraufgwendt und gesturzt hat, der maynung.
d
–d Dann ... pund] In B: Solichs will der röm. Kg. beweisen, das der cardinal von Roan ain pund mit seiner kgl. Mt.
2
 Geheimvertrag zwischen Kg. Maximilian und Kg. Ludwig von Frankreich über einen Angriff auf Venedig, Blois, 22.9.1504 [Nachweise s. Nr. 23, Anm. 2].
e
–e Es ... lassen] In B: Es hat auch der cardinal von Roan zu kgl. Mt. rat ainem gesagt.
3
 Vgl. Nr. 154, Anm. 20.
4
 Heiratsvertrag zwischen Hg. Karl von Luxemburg und Prinzessin Claudia von Frankreich, Blois, 22.9.1504 [Nachweise s. Nr. 148, Anm. 48].
f
 nemblich] In B: allain.
g
–g durch ... botschaft] Fehlt in B.
5
 Hgin. Viridis, geb. Visconti (gest. 1414), war die Gemahlin des in der Schlacht bei Sempach 1386 gefallenen Hg. Leopold III. von Österreich und somit Urgroßmutter Maximilians I.
h
–h Wiewol ... Reichs] In B: Wiewol auch das hauß Osterrich nit clar des Reichs undersaz ist, sonder ein eydgnoß des Reichs.
i
–i Darauf ... vermuget] In B: Solichs mugen des röm. Kg. rate den Aydgenossen in irer red nach irem gutbedunken wol miltern, excusiren und vleis ankeren.
j
–j Desgleichen ... kundt] In B: Deßgleichen auch zu verhuten.
k
–k Und ... XXIIten] Fehlt in B.
1
 Laut Nr. 241 [Pkt. 1].
a
–a kont … rusten] In B: in handel kont rusten und schicken.
2
 verfallen: durch Sturz umkommen (Schweizerisches Idiotikon I, Sp. 755f. (1)).
1
 Laut Nr. 245 [Pkt. 1].
2
 Laut Nr. 231 [Pkt. 4] handelte es sich um den Kurmainzer Vertreter Peter von Liebenstein. Zur Zeit des eidgenössischen Tages in Zürich war von den Kff. nur Ebf. Jakob von Mainz persönlich in Konstanz anwesend.
1
a
–a allzeit … Hh.] In B: etc. C wie A.
a
–a willig … frunde] In B: etc.
b
 septimo] In B danach: Versamlung zu Costenz etc.
c
–c Euer ... supra] Randverm.: Ein zettel. In B Randverm.: Zedula.
d
–d Kff. ... frunden] Fehlt in B, dort zusätzlicher Verm.: Auf dise schrift haben die gesandten von der versamelung sich in handelung eynichs beschluß nit wollen begeben. Aber die kgl. rete sint mit der handelung des vertrags halben furgangen in abwesen der stend verordenten, daneben fur sich selbs des zügs und knecht halben beschlossen, wie sie wissen. Aber der artikel [Nr. 246] haben sie uns ein copy geben, der wissens zu haben, gebeten, die auch der versamlung anzuzeigen, wie die hernachvolgt.
1
 Laut Nr. 245 [Pkt. 1].
a
–a Auch … supra] Fehlt in C. In A, B Randverm.: Zettel.
b
–b An … etc.] In C: Den titel, wie vor geschriben stet [Verweis auf die in Nr. 241 angegebene Adresse].
1
 Laut Nr. 245 [Pkt. 1].
a
 darnach] In C danach richtig: wissen.
b
–b des … versamelt] In C: stende.
c
–c Den … frunden] In C: An Bf. zu Trier und ander verordent zu Zurich.
1
 Über die Einigung mit den Eidgenossen informierte Kg. Maximilian auch seine Tochter Margarethe. Die niederländische Statthalterin berief weisungsgemäß einen Ständetag nach Mecheln ein, auf dem das Abkommen am 19.7. vorgetragen wurde. Die Stände lehnten indessen die geforderte Steuer zur Finanzierung eines Krieges in Geldern und zur Grenzsicherung anfänglich ab. Erst nach mehrwöchigen Verhandlungen bewilligten sie am 22.8. 200 000 Dukaten (Gachard, Collection, S. 470–472; Duncker, Fürst, S. 12; Kalsbeek, Betrekkingen, S. 64f.; Königsberger, Margarethe, S. 26).
a
–a Uf … worden] Fehlt in D-H. Fehlt in Nr. 719. – Die Kollationierung erfaßt insbesondere mit Hinblick auf die gedruckten Exemplare G und H nur relevante Varianten. Vor allem in G sind die wörtlichen Abweichungen infolge des Bemühens um eine sprachliche Verbesserung des Texts beträchtlich, sachlich jedoch unerheblich. Ganz unterdrückt wurden hauptsächlich in G und H auftretende fehlerhafte Abweichungen.
b
–b und … der] In D, E, F, H richtig: Ff. und. In G: Fursten vnd annder.
c
 die … erlangen] Fehlt in H.
d
 wir] Fehlt richtigerweise in D-F.
e
 pferd] In G danach: ein monat.
f
 von] In D-H richtigerweise danach: den.
g
–g genomen … geordent] In G: gesetz[t].
h
 genomen] In D-F: gesetzt. In H: gesetzt werden.
i
 solden] In D-F: soldnern.
j
 dem … sein] In G: demselben ist man zu geben nicht schuldig.
k
 das] Fehlt richtigerweise in B, D-H. C wie A.
l
 ußgenomen] In G: auffgenomen. In H: vns geben.
m
–m haben … ist] In G: dupel sold haben.
n
–n das … sol] In D korrigiert aus: Denen sol man nitz schuldig sin. In G: Denselben soll man zu geben nichts schuldig sein.
o
–o by … und] In D korrigiert aus: anzeigung geben.
p
–p Und … bewaren] In D Einfügung am Rand.
q
–q und … bewaren] In G: versorgt und bewart werden.
r
 ordnen] In D: begeren.
s
 Und] In D danach gestrichen: ob die hinziechenden knecht uber einen monat ußplibend.
t
 also] In D danach gestrichen: unser knecht vom huß.
u
–u im … Gottes] Fehlt in G.
v
–v und … sie] In G: wo sye aber.
w
–w wie … fuß] In D Einfügung am Rand.
x
–x Doch ... ordnen] Fehlt in H.
y
–y und … fl.] Fehlt in G.
z
–z under ... unsern] In D-H plausibler: unser.
aa
 nemen] In D danach: an sich oder an gut.
ab
 und lendern] In D danach gestrichen: zeichen und.
ac
 das] In D danach: nach jedes geschicklikeit, person und wesen ungevarlich.
ad
–ad Actum … VIIo] Fehlt in D-H. Fehlt in Nr. 719.
ae
–ae Und ... ußziehen] In D, E: Und sind die VIM knächt in nachfolgender meynung uszenämen verordnet. Im Bamberger Exemplar entsprechend. Im Augsburger Exemplar: Item sein die 6000 knecht in nachvolgender maynung außzogen.
af
–af Und ... hinzulaufen] Fehlt in A, C. Ergänzung gemäß B, D-H, Bamberger und Augsburger Exemplar. In C ist die Aufstellung auf einem eigenen Blatt beigefügt, in allen übrigen Überlieferungen schließt sie unmittelbar an den Abschied an.
ag
 Zurich] In D-F sowie im Bamberger und Augsburger Exemplar ist hier und im folgenden jeweils ein „Item“ vorangestellt. In G und H sind die Zahlenangaben ausgeschrieben.
ah
 IIC] Ergänzung gemäß D-H, Bamberger und Augsburger Exemplar.
ai
–ai Item ... Mellingen] Ergänzung gemäß D-H, Bamberger und Augsburger Exemplar.
aj
–aj Nachfolgend ... getan] Inhaltlich und passagenweise wörtlich übereinstimmend mit Nr. 250 [Pkt. 1 Nachdem ... zugelassen].
ak
–ak Nachfolgend … volgt] Fehlt in B-H.
al
 verlesen] Korrigiert aus: etlich stende, so by irer Mt. zu hof waren, sehen.
1
 Ausschreiben Berns an die Stadt- und Landgemeinden vom 14.6. (mentag vor Viti und Modesti; StA Bern, A III 14, fol. 290’; Gagliardi, Anteil, S. 665 Anm. 114); Ratsbeschluß vom 14.6. (montag nach Methardi; StA Basel, A II 60, RM 135, pag. 16).
2
 Ratsbeschluß vom 18.6. (fritag vor XM martirum; StA Bern, A II 60, RM 135, pag. 24; Gagliardi, Anteil, S. 669 Anm. 116).
3
 Ausschreiben Berns an die Stadt- und Landgemeinden vom 25.6. (Kop., fritag nach Johannis baptiste; StA Bern, A III 14, fol. 299’-300. Nicht vollzogenes, jedoch sinngemäß mit dem ausgegangenen Ausschreiben übereinstimmendes Konzept vom 23.6.; ebd., fol. 296).
4
 Ratsbeschluß vom 16.6. (mitwuchen nach Viti und Modesti; StA Solothurn , Ratsmanual 1503–1520, A 1,9, pag. 98). Vgl. Gagliardi, Anteil I, S. 670f.
5
 Beschluß des Großen und Kleinen Rates vom 19.6. (sambstag sanguinis miraculosi; StA Basel, Ratsbücher B 2, fol. 35’).
6
 Ratsbeschluß vom 30. Juni (mitwoch nach St. Peter und Paulus tag; StA Zürich, B II 41, pag. 4).
7
 Ausschreiben des Abtes Franz von St. Gallen an Vogt, Ammann und Gemeinde von Gossau vom 25.6.1507 (Konz., fritag nach St. Johanns tag des töiffers; StA Zürich, B VIII 272, Stück-Nr. 42). Zu dieser Zeit hielt sich der St. Galler Hauptmann Jakob von Hertenstein in Konstanz auf, wie ein Lehenbrief Kg. Maximilians als Ehg. von Österreich für diesen belegt (Or. m. S. Konstanz, 25.6.1507; StA Basel-Landschaft, Urk. Nr. 737).
8
 Ausschreiben, hier an die Stadt Sitten, Sitten, 15.7.1507 (Druck: Imesch, Landrats-Abschiede I, Nr. 33, S. 109f. Büchi, Kardinal I, S. 109).