Erlaubnis für Kf. Friedrich von Sachsen zum Fernbleiben vom Reichstag, Aufforderung an Hg. Georg zum raschen Erscheinen in Trier.

Trier, 28. April 1512

Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Müller): Dresden, HStA, GR, Loc. 10181/2, fol. 1.

Kop.: Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 58, fol. 46a.

Hochgeborner, lb. oheim, F. und rat, als wir hievor dein lieb durch unser rete, so jüngst bey dir gewest, zu uns auf den reichstag gen Trier zu komen, ervordern lassen, haben uns dieselben unser rete, als die yetzo von dir zu uns an unsern hof wider kumen sein, zu versteen geben, wie du mit deinem anzug auf denselben reichstag auf unsern lb. oheim, Kf., rat und stathalter Hg. Friderichen zu Sachsen warten sollest, der maynung, wann derselb auf solichn reichstag anziehe, so wellest du mitkumen. Dieweil wir nu gedachten unsern oheimen, den Kf., auf disen reichstag in aigner person ze kumen, seiner zuegestanden krankhait halbn erlassen und solicher tag dhain verzug oder erlengerung erleiden kann noch mag, so begern wir an dich, mit ernst bevelhend, du wellest dich in betrachtung gegenwurtiger kriegsleuf in Italien, wie wir dir vormals zuegeschriben haben, daran uns, dem hl. Reich und deutscher nation merklich und groß gelegen ist, erheben und furderlichn auf den reichstag herkumen und dich darinnen kainerlay sachen irren noch verhindern lassen und uns mitsambt andern stenden des Reichs nach gelegenhait obgemelter leuf helfen raten und handlen, was hierin zu tun und furnemen sey. Des wellen wir uns unser und des Reichs notdurft nach zu dir als einem gehorsamen F. des Reichs genzlichn versehen, und dein lieb tuet uns guet gevallen und ernstliche maynung. Geben zu Trier am 28. tag Aprilis Ao. etc. duodecimo, unsers reichs des röm. im 27. jar.