Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Weimar, HStA, EGA, Reg. E, Nr. 55, fol. 41–41’ (Konz., montag nach dem sontag exaudi).

Bedankt sich für die zugesandten Unterlagen des Mainzer Tages. Er erwartet, dass ein Reichstag ausgeschrieben wird und sie beide sich dort persönlich treffen können. Andernfalls will er ihn, soweit dies seine Gesundheit zulässt, besuchen. Ein Schreiben des Kg. von Ungarn und Böhmen1ist bei ihm eingetroffen. Zwar geht er davon aus, dass ihm ebenfalls ein solches Schreiben zugegangen ist, dennoch übersendet er ihm eine Abschrift davon, verbunden mit der Bitte, ihm seine Meinung dazu zu eröffnen. Er hat erfahren, dass auch der frz. Kg. ein Schreiben an die in Mainz versammelten Kff. gerichtet hat.2Ihm selbst ging nur eine Abschrift zu, die er ihm zur Verfügung stellen wollte. Doch hat er, Ebf. Hermann, das Schreiben seiner Kenntnis nach bereits erhalten.

Anmerkungen

1
 Kg. Wladislaw von Ungarn beteuerte in Schreiben an Kf. Friedrich von Sachsen [und die übrigen Kff.] die Friedensbereitschaft Frankreichs und Venedigs und erklärte die Befürchtungen Maximilians I. hinsichtlich französischer Ambitionen auf die Kaiserwürde für unbegründet. Er forderte die Kff. auf, sich beim Reichsoberhaupt wie auch gegenüber den übrigen Reichsständen für einen Friedensschluss einzusetzen (lat. Kop. Buda, 26.4.1508; StA Würzburg, WRTA 5, fol. 130–131).
2
 Kg. Ludwig von Frankreich erinnerte in Schreiben an Ebf. Jakob von Mainz [und die übrigen Kff. wie auch an weitere Reichsstände] an seine Zustimmung zu einem friedlichen Krönungszug Kg. Maximilians und rechtfertigte seinen – erfolgreichen – Widerstand gegen dessen kriegerischen Italienzug mit der Notwendigkeit zur Verteidigung Mailands. Daz alles wir nit zu nachteile des Heiligen Richs noch euwer, der kurfursten, mit denen wir von alters fruntlich verwant sin, getan haben. Für den Fall eines erneuten Angriffes kündigte der frz. Kg. Gegenangriffe auf die Erbländer an und warnte davor, dem Ks. in Ulm eine Kriegshilfe zu bewilligen (dt. Kop. mit imit. Gegenz. [Florimond] Robertet, Lyon, 4.5.1508; Adressat: Ebf. von Mainz; StA Würzburg, WRTA 5, fol. 131–132. Lat. Or. m. S.; Adressat: Stadt Straßburg; AM Straßburg, AA 328, fol. 48–48’). Vgl. den Bericht des ksl. Gesandten in Mainz, Erasmus Topler, an Anton Tetzel vom 24.5. bei Gümbel, Berichte, Nr. 22, hier S. 150f.