Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Dresden HStA, 10024, GA, Loc. 10184/5, fol. 38rv (Konz.).
Von seinen Räten in Nürnberg wurde er vom ungebührlichen Verhalten des Gesandten Pfgf. Johanns II. von Simmern, Hans Beuser von Ingelheim, in Kenntnis gesetzt (Nr. 367), der beim Vortrag des ksl. Orators Nicolas de Granvelle (Nr. 197) die Session über den sächsischen Gesandten beanspruchte, obwohl diesen der Vorsitz gebührte. So hat euer kgl. Mt. bei den gesandten aller stende gesinnen lassen, das sie geselliger weiß ungeferlich sitzen sollten, damit die reichshendel nicht vertzogen, des sich meine geschickten gehalten, und hetten es von andern auch billich zu gewarten. Darumb sich Hans Beuser der unbedechtikeyt hett enthalden sollen, und, wie ich mich des versehen, wolte ich meyne rete mit dem befhelich abgefertigt haben, damit ime sein unbedacht nicht gestattet werden solle. Were ich auch personlich, desgleichen obgedachter Hg. Johanß kegenwertig, szo wolde ich ime solichs keinswegs einreumen, dieweyl dan ditz meyner onverbotten gerechtikayt zue nachteyl gereichen mochte und auch euer Mt. anzaigung und gesinnen zu verachtung geschehen.
Ist mein vleissig bit, euer kgl. Mt. wold verfugen, das es kunftig nicht mehr geschehe und sich kegen Hanß Beuser also ertzeigen, das er euer kgl. Mt. misfal[len] befinde. Solte ime aber meyner gerechtikayt zue nachteyl etwas gestattet werden, so habe ich meinen reten befholen, weß sie sich sollen verhalten.