Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
ohne Ort, [wohl 1511]
Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/Miscellanea Karton 36 Fasz. „1-293“, fol. 168a-169b, Konz.
Gf. Johann ist die Zahlung des Augsburger Anschlags an Gf. Philipp von Leiningen-Westerburg und den ksl. Sekretär Jörg Mosbach befohlen worden. Nach deren Aussage hat er ihnen aber nur ein Drittel, d. h. 400 rh. fl., ausgehändigt und sie gebeten, dem Ks. mitzuteilen, zu mehr sehe er sich nicht verpflichtet, da auf anderen Reichstagen seinem Bruder Gf. Heinrich (III.) von Nassau-Dillenburg als Inhaber der hinterlassenen Besitzungen Gf. Engelberts (II. von Nassau-Breda) zwei Drittel auferlegt worden seien, ihm aber nur ein Drittel. Dieses Drittel möge man ihm quittieren. Darauf fügen wir dir zu vernemen, daz berurter ganzer anslag auf diesem gehalten reichstag zu Augspurg allain auf dich und nichts auf weylend Gf. Englprechten verlassen hab und gueter geslagen ist. Der gemelt Gf. Hainrich ist auch in der gemelten summa nit, sonder in ainer andern und sondern summa angeslagen. Deshalben dir der ganz anslag 1200 fl. zu bezalen aufgelegt ist und gebürt. Befiehlt deshalb nachdrücklich, den ausstehenden Restbetrag unverzüglich bei Jörg Mosbach zu bezahlen, da er (der Ks.) täglich eine erhebliche Summe zum Unterhalt des Kriegsvolks gegen seine Feinde, die Venezianer, benötigt. Leistet der Gf. nicht Folge, ist der Fiskal angewiesen, gemäß dem entsprechenden Artikel des Augsburger Reichsabschieds gegen ihn vorzugehen.