Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Geringer Ertrag des Augsburger Reichsanschlags, Peutingers Probleme im Zusammenhang mit der Einsammlung; [2.] Ksl. Weisung zur Zahlung des Anschlags durch Ulm; [3.] Verwendung der Anschlagsbeträge von Frankfurt und Ulm; [4.] Weitere Ausgabeposten.
ohne Ort, 2. Oktober 1510
Augsburg, StadtA, Literalien Personenselekt Dr. Konrad Peutinger Fasz. 1490-1569, fol. 188a u. b, Konz.
[1.] Teilt u. a. mit, das von des Reichs hilfgelt bisher nit sonders vil gefallen ist, sonder solchs langsam erlegt wirt und uns daneben vil irrung begegnet, die ich zu mermalen meinem H. canzler [Zyprian von Serntein] angezeigt, aber bisher in allen stucken nit ganzen beschaid erlangt. Hat mir yetzo zu jungst geschriben, so er wider an hof komen werde, wolle er von ksl. Mt. entlichen beschaid entpfahen und darauf mir und dem Imhof ferrer bericht tun.
[2.] Ksl. Mt. hat uns kurzlich hievor ain bevelh zugeschickt, wir sollen von den von Ulm den anschlag, hie geschehen, entpfahen, wan sein Mt. solchs bey dem colnischen anschlag, wie der seiner Mt. hie zugesagt worden ist, bezalt würde. Hette sein Mt. des mintren schaden, als ich euch dan hievor anzaigt hab.
[3.] 6000 fl. sollen uns von Frankfort zukomen. Davon wir mein Hh. zu Augspurg die 2500 fl., auch Adlern 1000 fl. rh., so den vinanzherren und pfennigmeister [Nikasius Hackenay] zu erledigung des stadts gelihen worden sein, bezalen wollen. Solch 3500 fl. in bezalung der 18 000 fl., im stadts begriffen, abgeen, und was furter gefallen, das wirt auf all parteyen nach ieder anzal ausgeteilt werden. Das wollet meinem H. pfennigmeister ansagen.
Der lest termin von Ulm, etwas bey 2200 fl., darauf den ersten allein obligation und schuldbrief uns ubergeben sein, wollen wir Adlern in abschlag seiner 16 000 fl. rh. zuwenden. Also er in abschlag derselben seiner schuld numaln 9000 und etlich hundert fl. entpfangen haben wirt.
[4.] Wir haben auch dem postmeister zu auslosung der poten und hinschickung der brieve, die wir hie gefertiget, ietzo 700 fl. bezalt. So muessen wir noch etlich gelt haben umb truckerlon gedachter brieve und zerung der schreiber, die darumb hie ligen haben. Und so solchs alles bezalt, wirt uns aber gar wenig besteen, dan sonst daneben teglich vil kleine gescheft komen, und wolten doch wir ksl. Mt. gern auf ainmal ain gut summa zustellen, wa man furderlich erlegt hette und uns nit eingriff geschehe. Das alles euch guter meinung nit wolten verhalten, solchs ksl. Mt. wissen anzuzaigen und meinem H. pfennigmeister vil dinsts sagen. [...] Datum am andern tag Octobris Ao. etc. Xmo.