Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Übersendung einer Stellungnahme der Reichsstände; [2.] Bemühen Nützels um baldige Heimkehr; [3.] Aussicht auf eine ksl. Order an das Reichskammergericht in Sachen Nürnberger Stadtgericht.
Augsburg, 16. April 1510
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden Akten 126 Nr. 2, fol. 104a u. b, 107a u. b, Konz.
Geht davon aus, daß sein durch den Augsburger Boten Walch übermitteltes Schreiben vom 14. April (Nr. 548) in Nürnberg eingetroffen ist.
[1.] So haben desselben tags darnach die stend des Reichs ksl. Mt. auf ir jungsts wegern widerumb schriftlich antwort geben [Nr. 109], wie euer weisheit aus der abschrift derselben, hieneben verwart, zu vernemen haben.
[2.] Und als mir euer weisheit am jungsten haben geschriben, das dieselbig fur noturftig und gut anseh, das ich mich anheims, sovern das sunder nachteil mocht geschehen, erhub, damit ich noturftige vertigung und wefelch der stuk halb, so der haubtman der stet des bunts in seinem nachsten ausschreiben gemelt, mocht entpfahen etc. [Nr. 547 [2.]], darauf hab ich euer weisheit am jungsten geschriben, das ich nach rat meines H., des brobsts [Dr. Erasmus Toppler], und auch mit wissen Dr. Neitharts anschleg woll machen, damit ich mit fug und sovern solchs auch sunder nachteil in euer weisheit anhengigen gescheften kun sein, mug abscheiden [Nr. 548 [5.]]. Sich hat aber die zeit der tagsatzung zu Ulm mitler zeit verkert, also das der haubtman denselbigen tag umb 14 tag erstrekt, wie er dann solchs und ursach dapey euer weisheit sunder zweifel schriftlich anzeigen wirdet. Deshalb sich auch mein vorhaben verendert und auch sonderlich darumb, das zu vermuten ist, das sich die reichs-, bunts- und ander gescheft numer werden zum end schiken, also das ich vor dem ytz angesetzten buntstag mich genzlich versich, wol mugen anheims zu komen und noturftige wericht der rechnung und anderer artikel halb, in dem jungsten abschid trium regum [6.1.10, Nr. 70] verleibt, mug entpfahen.
[3.] [...] So hat mir auf datum [16.4.10] mein gn. H. von Gurch auf mein ansuchen zusagung getan, pey ksl. Mt. zu handeln und zu furdern, damit ein gescheft an das camergericht ausgee, das daselbst der peen halb wider euer weisheit statgericht stillgestanden werd. Solchs zu geschehen will ich fleißig solicitirn. [...] Datum zu Augschpurg am eritag fru nach misericordia domini Ao. etc. decimo.