Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Antrag des EB von Mainz auf Erörterung seines Konflikts mit den Hgg. von Sachsen wegen Erfurt auf einer Versammlung des Schwäbischen Bundes; [2.] Vereinbarung Nützels mit Dr. Artzt über die Teilnahme an der Bundesversammlung in Ulm; [3.] Vorschläge für das weitere Vorgehen in Sachen Einungsverhandlungen Nürnbergs mit den Bff. von Würzburg und Eichstätt.
Augsburg, 26. Januar 1510
Orig. Pap. m. S.: Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden Akten 118 Nr. 6 1. Mappe, fol. 16, 18.
Konz.: Ebd., Ratskanzlei A-Laden Akten 126 Nr. 2, fol. 32b-33a (mit kleineren stilistischen Abweichungen von der Ausfertigung).
Geht davon aus, daß sein Schreiben vom 25. Januar (Nr. 512) in Nürnberg eingetroffen ist.
[1.] Darnach hat mein gnst. H. von Meinz H. Adam von Fraunschperg [= Frundsberg], haubtman etc., zu erkennen geben, das sein Gn. Wilhelmen Gussen, der dann der Ff. haubtman ist, fuderlich woll schreiben umb ein eylenden buntstag, auszuschreiben, wegern oder, ob das sein mocht, das ytz sein Gn. auf dem angesetzten tag auf lichtmeß [2.2.10] zu Ulm gehort mocht werden [vgl. Nr. 127 Anm. 2]. Und nemlich will sein ftl. Gn. die Hh. von Sachsen weklagen und wider dieselben hilf wegern, und, als ich vernim, soll die ursach sein von wegen der stadt Ertfurt. Da sollen die Ff. von Sachsen dem stift zu Meinz an seiner Gn. oberkeit oder gerechtikeit, die der stift der end vermeint zu haben, etlich widerstand und wetrubung getan haben. Was oder wie aber das eigentlich sey, ist mir verporgen. Ich acht aber, das auf die zeit solch seiner Gn. weger, auszuschreiben, zu kurz sey, also das auf disem angesetzten tag nichtz wer[d] gehandelt werden, es sey dann, das man den Ff. von Sachsen auf dasmal wurd von der versamlung ein schrift tun und das alsdan beden parteien auf verner weger ein geraumer tag ernent mocht werden.
[2.] So haben der haubtman [Dr. Neithart], Bm. Artzt und ich uns vertragen, nemlich das der haubtman und Artzt auf den angesetzten tag gen Ulm sollen reiten und ich soll hie verharn. So sollen die von Augschpurg einen andern an des Artzt stat verordnen, der, dieweil sie bede aussen sind, mitsambt mir von wegen der stet des bunts wefelch hab, damit, ob etzwas in mitler zeit der stet halb furviel, das darin auch nichtz versaumbt würd. Darzu soll mich auch der haubtman meines aussenweleibens nach noturft pey der versamlung entschuldigen.
[3.] [...] So ist mir gester vor dato [25.1.10] abents ein schrift mitsambt etlichen eingeschlossen copien [liegen nicht vor] von euer weisheit zukomen, der datum helt mitwoch nach Vincenti [23.1.10]. Darin euer weisheit meldung tun von wegen der nachparlichen einigung halb zwischen peyden meinen gn. Hh., den Bff. Wirzpurg und Eistet, das auch euer weisheit pey gedachten Ff. auf derselben anregen zu weschid erlangt haben, das ir ftl. Gn. gewilligt sey, davon auf disem reichstag weschließlich handlung furzunemen, und darumb mir wefolhen, mit beden Ff., sovern mir nit treffenlich enderung oder zusetz wegegen, pey ir peder Gn. darin verner und entlich zu handeln etc. Nun ist hie, als vil ich wissen hab, noch kein entlich wissen, das mein gn. H. von Wirzpurg perschonlich hieherkomen soll, dann sovil ich aus ytziger euer weisheit schrift vernim. Dieweil ich aber hievor auf nachstgehaltem reichstag zu Wormbs und am heraufreiten zu Wirzpurg mit meinem gn. H. von Wirzpurg diser sachen halb vormals auch gehandelt und zu einem yden mal wefunden, das sein Gn. die sachen auf mein gn. H. von Eistet geleint, will ich pey gemeltem meinem gn. H. von Eistet handeln und damit die sachen in ein anhang pis auf zukunft meines gn. H. von Wirzpurg bringen. Und was mir in der sachen wegegent, will ich euer weisheit nit verhalten. [...] Datum zu Augschpurg am sambstag nach St. Paulus wekerung tag Ao. etc. decimo.