Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Augsburg, 20. März 1510
Hannover, HStA, Cal. Br. 16 Nr. 5, fol. 142a u. b, Kop. (p.r.p.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: Treitzsauerwein).
Antwortet auf die übersandten Briefe Hg. Erichs, insbesondere den letzten vom 3. März (Nr. 33), sowie das Schreiben seiner Gemahlin aus Görz (Nr. 37), aus denen die Eroberungen der Feinde, deren stetiger Kräftezuwachs sowie das Ersuchen um Truppenhilfe und Geld zu ersehen sind. Seine Meinung gehe dahin, daß Hg. Erich sich angesichts seiner geringen Truppenzahl nicht mit den Feinden schlagen, sondern nur versuchen soll, die besten der besetzten Plätze wie Triest und Görz zu halten, bis das ksl. Kriegsvolk und das der Bundesgenossen zuzieht. Dies soll mittels Aufgebot und Verstärkung der Besatzungen geschehen. Falls Hg. Erich nicht genügend Truppen zur Verfügung hat, möge er dies wissen lassen. Ihm werden dann unverzüglich mehr Leute geschickt.
Die niederösterreichischen Landstände, deren Vertreter sich gegenwärtig in Augsburg aufhalten, haben eine gute Hilfe bewilligt, die in Kürze abgefertigt werden wird (vgl. Nr. 314, 320, 322). Für den Fall, daß Hg. Erich bis zu deren Eintreffen Unterstützung benötigt, hat der Ks. die Landstände in Krain und Kärnten ersucht, dem Hg. auf sein Ersuchen hin zu Hilfe zu kommen.
Darüber hinaus haben die Kgg. von Frankreich und Aragón glaubhaft Hilfe zu Roß und zu Fuß zugesagt. Der Kg. von Frankreich wird Anfang April mit 20 000 Mann zuziehen.