Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Aufforderung, Bf. Reinhard von Worms rechtliches Vorgehen gegen die Rst. Worms zu ermöglichen.
Augsburg, 23. Mai 1510
Worms, StadtA, Abt. I B/1944 Nr. 17, Kop.
Gruß. Wolgebornen, edeln, ersamen und hochgelerten, lb. getreuen und besondern, wir wollen euch nit verhalten, das, als wir in handlung der sachen des Reichs alhie gewest, hat sich der erwirdig in Got Vater, H. Reinhart, Bf. zu Worms, unser lb. besonder frund, in eigner person und durch die seinen bei uns beklagt, wie ime durch ksl. Mt., unsern allergnst H., durch etlich penalmandata und ander wege verhinderung geschehen sei, das er gegen den burgern der stat Wurms und sunst zu seinen und seins stifts obligenden sachen, sonderlich darin er vormals urteil und recht erlangt hat, vor euch nit hab konnen oder mogen rechtlich handlung furnemen. Das ime und seinem stift zu merklicher beswerde und nachteil reyche, bittend, ime mit unser fürbit bei ksl. Mt. zu erscheinen, damit solich verhinderung abgestellt und er nicht, rechtlich gelassen zu sein, sich zu beclagen getrungen werd etc. Des haben wir sein zymlich bitt angesehen und ksl. Mt. umb abschaffung solicher verhinderung und, demselbigen unserm frund von Worms, was recht, vor euch unverhindert gedeihen zu lassen, underteniglich gebeten. Daruf uns sein Mt. gnediglich one einich weygerung zugesagt hat, das soliche verhinderung und usgangen mandata craftlos, tod und ab sein und derselbig Bf. von Worms die burger von Worms vor euch unverhindert furnemen soll und möge etc. Des wir irer Mt. undertenigen dank gesagt, auch davon einen gemeynen artikel in abschid gesetzt haben, wie euch euer gesandter Symon von Ryschach, Dr., das weiter wol zu berichten hat. Das haben wir euch uneroffent nit lassen wollen, gnediglich und frundlich begerend und bittend, das ir gedachtem unserm frund von Worms uf sein ansynnen furderlichs rechtens gegen der stat Worms und sunst gegen einem yeden verhelfet und euch darin gutwillig beweiset. Daran erzeigt ir uns zur billicheit sonder wolgefallen, gnediglich und fruntlich zu beschulden und zu verdienen. Geben zu Augsburg uf dornstag nach dem hl. pfingstag Ao. decimo.