Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Dringender Bedarf nach der Eilenden Hilfe zur Besoldung von Truppen; [2.] Weisung, den Abt von Weißenburg sowie die Rstt. Weißenburg und Mülhausen zur Zahlung ihrer Beträge zu veranlassen.

Speyer, 22. November 1512

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1512, fol. 239a-240b, Konz. 1

[1.] [Der Anfang des Stückes fehlt.] und darin nit verziehen noch sich des widern oder einichen aufschub in solhem machen, in massen sy dasselb in craft der stende des Reichs verwilligen und zusagen, uns von inen, wie obstet, zu Collen beschehen, zu tun schuldig seyn. Dann wo sy mit demselben irem anschlag, des wir uns doch nit versehen, verziehen und uns den jetzo unserm begern nach nit geben, mochten wir die gemelten unser lieb oheim und Ff. [Hgg. Heinrich d. Ä. von Braunschweig-Wolfenbüttel und Erich von Braunschweig-Calenberg] mit irem volk nit wol verrer underhalden noch versolden, angesehen, das wir uns, auch unser land und leut hievor, wie sy ungezweifelt wissen, der merklichen und schweren krieg halben, darin wir zu behaltung unser und des Reichs oberkeit in Italien gestanden und noch steen, ganz an gelt emplost haben. Und wurden dieselben Hgg. von Prunschwig dardurch geursacht, mit irem volk widerumb abzuziehen. Zu was nachtails und schadens uns und dem hl. Reich solhs komen, mugen sy selbst ermessen. Und darumb, das sy uns, wie obsteet, iren anschlag auf bemelten tag gen Weissenburg, wie obsteet, schicken und darin nit verziehen, wie wir uns dann des zu inen der pillichait, auch unserm geneigten willen, so wir zu inen tragen, entlichen und genzlichen verlassen, wellen das auch mit gnaden gegen inen und gemainer stat erkennen.

[2.] Der gemelt unser zynsmaister sol [Hans Heinrich Armstorffer] obberurt unser maynung und begern dem abt zu Weissenpurg im Elsass und der stat daselbst auch anzeigen und ernstlich handlen, das sy uns irn anschlag, uf sy in der hilf zu Collen laut des zedels, hiebeygelegt [liegt nicht vor], [gelegt], gleicherweys uf dem tag, so bey inen, wie obsteet, gehalten werde, gegen unser quittung bezalen und darmit kain aufschub machen, als wir uns dann des zu inen versehen.

Und nachdem der stat Mulhausen auch ain anzal in obgedachter hilf inhalt des zedels aufgelegt ist, daruf sol gemelter unser zynsmaister sich zu inen fugen oder jemands an seiner stat von unsern wegen zu inen schicken und solhen anschlag einpringen und doruf bey inen mit vleis handln, das sy uns solhen iren anschlag zu sein, des gemelten unsers zynsmaisters, handen gegen unser quittung uberantwurten und geben, in massen sy solhs schuldig seyn. Und soll in dem allen gruntlichen und merglichen vleis ankeren und handln, was ime zu einpringung gemelter anschleg nutz und gut bedunkt, und was ime begegnet, uns widerumb berichten, das erst er denn mag. Datum Speyr am 22. tag Novembris Ao. etc. 12.

Anmerkungen

1
 Das gleichfalls am 22. November 1512 in Speyer ausgefertigte, an Straßburg adressierte ksl. Kredenzschreiben für Hans Heinrich Armstorffer in Straßburg, AM, AA 338, fol. 6, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein; Kanzleivermerk auf der Rückseite: Credenz ksl. Mt. des richs anslag der vier monat zum geldrischen krieg).