Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Rom, 16./17. April 1510

Inhaltsangabe: Fulin, I Diarii di Marino Sanuto 10, Sp. 170f. (ital.).

Versicherte dem Papst den guten Willen Venedigs und bat ihn, einen Ausgleich mit Ks. Maximilian zu vermitteln. Der Papst berichtete unter Berufung auf Briefe de Grassis’ aus Augsburg, daß der Ks. diesen nicht empfangen habe, Grassis bleiben solle, bis er entlassen werde, daß die deutschen Ff. zu einem Ausgleich geneigt wären und Bf. Matthäus von Gurk dazu gute Dienste leiste. Er (Donado) schlug vor, dem Ks. 200 000 rh. fl. für ein Unternehmen gegen Mailand zu versprechen. Der Papst lobte diesen Vorschlag und meinte, man solle Paul von Liechtenstein nach Verona einladen und ihn veranlassen, den Ks. zur Annahme des Angebots zu bewegen. Dabei solle man mit Geschenken für Liechtenstein nicht sparen. Der Papst sagte, er wisse, daß der Reichstag beschlossen habe, dem Ks. 300 000 rh. fl1 zu geben, was ihm (dem Papst) nicht gefalle. In Deutschland sind zweimal Konzilsforderungen gegen den Papst laut geworden. Dieser fürchtet sich, trifft aber keine Vorkehrungen. Alle erwarten seinen baldigen Zusammenbruch und den des armen Italiens.

Anmerkungen

1
 Bei Sanuto sind irrtümlich 300 rh. fl. genannt.